ich habe ein ganz furchtbares Problem. Ich muss ein bisschen ausholen, das man die Hintergründe versteht, hoffentlich lest ihr euch alles durch. Ich hoffe, es kann mir jemand helfen. Vorab: ich lebe ein ganz normales Leben mit meinem Verlobten und meiner 12 Jahre alten Tochter.
Ich bin 31 und wir erwarten unser erstes gemeinsames Kind. Ein absolutes Wunschkind, geplant. Ich bin in der 17. SSW und dem Baby geht es gut.
Nur mir nicht. Ich leide seit 2012 an einer Angststörung,diese hat sich langsam herangeschlichen. Herzneurose war ganz schlimm, da ich mit Herzstolpern und zu hohem Puls zu kämpfen hatte/hab. Ich hatte seit 2014 auch 3-4 starke Panikattacken, bei denen 2 mal der Notarzt kommen musste. Lange habe ich mich gewährt, aber dann doch Citalophram genommen, das mir sehr geholfen hat, wobei die Herzangst immer etwas blieb. Ein Hypochonder war ich schon immer. Bisoprolol nehme ich seit knapp 3 Jahren ein, um den Puls runter zufahren. Das Citalophram habe ich Anfang dieses Jahr ausgeschlichen, da ich mich gut fühlte und es in der Schwangerschaft nicht nehmen wollte. Mir ging es gut. Mitte bis Ende Juni sind wir in den Urlaub geflogen. Beim ersten Flug fing es an, wir saßen drin und als die Türen zugingen, bekam ich auf einmal einen Anfall. Ich sagte zu meinem Freund Ich muss hier raus ich dachte ich sterbe, wenn ich nicht sofort aus den Flugzeug rauskomme, so eine Panik hatte ich. Er macht mir klar, dass das nicht mehr geht, es war schlimm..... ich atmete, wie ichs gelernt habe und beruhigte mich etwas.... die Flüge waren eine Katastrophe, die Vorstellung aus dem Flugzeug nicht rauszukommen und die etwas kleiner Angst, das wir so hoch oben sind machte mich wahnsinnig. Ich war jederzeit kurz vorm Ausflippen. Beruhigte mich mit Handyspielen und das lenkte mich einigermaßen ab. Ich bin schon sehr oft geflogen, hatte keine Problem außer das bissl unwohlsein beim Fliegen, aber das war der Horror. Ich habe mir geschworen, nie mehr zu fliegen.
Als wir dann zuhause waren, hatte ich den Tag darauf einen Kontrolltermin und alles war gut mit dem Kleinen. Am Wochenende fing es dann schön langsam an, dass ich unruhig wurde. Dachte aber, das seien noch Nachwirkungen, dem war leider nicht so und dann kams: Am Sonntag hatte ich dann das erste mal den Gedanken: Oh, Gott, in mir wächst etwas und das hat mich fast an eine Panikattacke gebracht. Seit dem habe ich Angst, jeden Tag. Angst davor, das in mir etwas (mein Kind) wächst, dass es sich bewegt, dass mein Bauch größer wird usw. Ich stelle mir vor, wie das im Köprper aussieht usw. Ich denke mir, aus der Situation komme ich nicht raus, ich kanns nichts ändern. Ich habe Angst, irgendwann deshalb total durchzudrehen, weil es eine Situation ist, die ich nicht ändern kann, ich will es ja auch garnicht. Wir wünschen uns das Kind so sehr und freuen uns drauf, jeder freut sich mit uns. Ich kann es nicht genießen, seit 3 Wochen quäle ich mich. Ich war ja bereits einmal schwanger, mit 18 damals. War alles kein Problem und das normalste der Welt. Nur jetzt stimmt bei mir im Kopf irgendwas ganz und garnicht. Ich hab eine schreckliche Angst. Seit einer Woche merke ich das Kleine und finde es gut, damit ich weis, das alles passt. dennoch bin ich froh, wenn es wieder ruhig ist. Mein Gott, das ist alles so schlimm. Mir fällt es sehr schwer, das zu schreiben, weil man es einfach nicht verstehe kann. Ab und zu habe ich 1-2 Minuten, da denke ich, ist doch ganz normal, alles gut, und ich freue mich. Aber die meiste Zeit die Angst und Anspannung.
Wenn wir nicht in den Urlaub geflogen wären, hätte ich das wohl nicht. Das Fliegen hat etwas ausgelöst, dass sich jetzt irgendwie auf die SSW übertragen hat, so sehe ich das.
Ich hoffe, man kann rauslesen, was mein Problem ist.
Zusätzlich habe ich seit zwei Wochen noch das Problem mit Blähungen, extremem Aufstoßen und dadurch sehr häufige Herzstolperer. Soll das Roemheld Syndrom sein. Ist furcthbar. Ich schone mich wo es geht, weil das auch Angst macht, dass das Herz irgendwann nicht mehr kann.
Mein Gott, ich freue mich so auf das Kind, aber es ist so gehämmt...... Ich bin verzweifelt, kann nicht mehr klar denken, den ganzen Tag kämpfe ich dagegen an und beschäftige mich wenig mit der Schwangerschaft. Natürlich mache ich alles, damit es dem Kleinen gut geht. Bitte versteht mich nicht falsch. Es ist ein Widerspruch, ich wünsche mir schon seit Jahren ein Kind und jetzt ist es soweit und dann das?! Es kann doch nicht sein. Und soll lange soll es noch dauern..... ich möchte es genießen können und nicht als Fremdkörper sehen, ich will es spüren können und einfach als normal ansehen können, als Geschenk, leben schenken zu dürfen. Aber ich kanns nicht.
Was soll ich nur tun.........
24.07.2017 09:20 • • 01.09.2017 #1