@ bellami:
meine zwänge in der kindheit sahen so aus, dass ich immer mehrmals kontrollieren musste, ob das licht aus ist, oder z.b. beim zähneputzen mussten die bürstenstriche auf den zähnen in einer geradzahligen anzahl ausgeführt werden. kleine nicklichkeiten, die mich im alltag nicht sonderlich eingeschränkt haben, aber die auf dauer nerven. ich weiß noch, dass ich mich als kleines kind dann einfach öfter gezwungen hab, mit dem unguten gefühl, die zähne heute mal anders gebürstet zu haben, ins bett zu gehen und wie das als kind so ist, hat man auf einmal mit ganz anderen problemen (schulisch, privat, etc.) - da kommt's dann ganz von allein, dass ich mich nicht mehr so auf die zwänge konzentriert hab. vielleicht hat auch geholfen, dass ich damals noch nicht wusste, was das ist und mir deshalb nicht komisch vorgekommen bin. ich dachte, das macht vielleicht jeder mal.
seit ein paar tagen seh ich alles schwärzer, weil sich die zwangsgedanken so häufen und meine stimmung derart darunter leidet, dass ich mich inzwischen echt schon als nervliches wrack bezeichnen würde. ich bin ständig nur am heulen, weil mich wieder so eine gedankenwelle überrollt und überhaupt wirkt das leben im moment sehr grau. ich bin so froh, dass ich dieses du musst kämpfen, denn eigentlich ist das leben so schön-programm soooo tief in mir integriert hab, dass ich wegen einer miesen zeit nicht gleich die flinte ins korn werf, aber ich merk selbst, dass mir das kämpfen mit jedem anhaltenden miesen tag schwerer fällt.
dass ich mich fühl wie unter einer käseglocke, ist sogar noch untertrieben. ich leide ja unter panikattacken als hauptsymptom meiner krankheit und wenn ich mich richtig in die ZG reinsteiger, dann bekomm ich davon panik - hundert pro! da ist's dann nur noch ne frage der zeit, bis man die gedanken für echt hält, weil sei sich ja zumindest schon mal echt anfühlen.
jap, ich bin seit 3 monaten in therapie und ich bin auch total froh über diese entscheidung. prinzipiell hilft es mir sehr, mich mal aussprechen zu können, weil in unserer familie in den letzten jahren auch viel passiert ist, das ich nie richtig verarbeiten konnte, aber leider, leider ist mein therapeut auch nur ein mensch und somit seit 3 wochen bis mitte nächster woche im urlaub. verdient, ganz klar. aber über vier wochen ohne zuspruch ist hart, wenn man sich so daran gewöhnt hat und wenn man grad so ein tief hat wie ich.
machst du denn eine? und unter was leidest du eigentlich am meisten? auch panikattacken?
LG
08.01.2010 17:03 •
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