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Hallo ‍️,
ich versuche mal zu beschreiben was mit mir aktuell los ist. Ich arbeite als Erzieherin in einem Kindergarten. Ich bin schon immer ein sehr ängstlicher Mensch gewesen der sehr viel über alles nachgrübelt. Die Corona Zeit hat mich so aus der Bahn geworfen das ich wochenlang gebraucht habe um wieder entspannt schlafen zu können weil ich immer Angst hatte bald sterben zu müssen. Solange ich arbeite ist bei mir meistens alles gut. Ich denke wenig nach weil ich den Tag über abgelenkt bin. Ich bin meistens glücklich und meine Ängste bekommen in der Regel wenig Raum. Dadurch das ich die ganze Woche nicht an meine Ängste denke belasten sie mich auch am Wochenende selten.
Nun habe ich aber vier Wochen lang Urlaub. Bisher ist eine halbe Woche vorbei und schaffe es nicht abzuschalten und meinen Kopf frei zu bekommen. Ich habe vor allem möglichen Angst. Manche Dinge sind leider realistisch und werden irgendwann auf mich zukommen und andere sind eher unrealistisch. Bei den realistischen Ängsten schaffe ich es im normalen Alltag nicht daran zu denken solange es nicht spruchreif ist. Aber jetzt im Urlaub gelingt es mir nicht mehr diese Dinge aus dem Kopf zu bekommen. Ich denke den ganzen Tag nur daran wann es soweit sein könnte und wenn ich abends im Bett liege geht es direkt weiter. Es gibt Momente da kann ich mich mit Spielen, Film schauen, Hörspiel hören, einkaufen etc. ablenken aber jedes Mal holen mich die Gedanken kurz danach wieder ein. Im Bett wälze ich mich hin und her versuche mir immer wieder zu sagen „niemand weiß wann es soweit ist darüber musst du jetzt nicht nachdenken“ aber die Gedanken lassen mich nicht los. Irgendwann schlafe ich ein und schlafe dann auch gut aber ich wache immer relativ früh wieder auf und dann geht das Gedankenkarussel weiter. Ich denke auch die ganze Zeit das die Person die es betrifft doch auch in dauernder Angst leben muss aber stattdessen genießt sie ihr Leben und ist glücklich. Aber auch hoer habe ich durchgehend Angst das jetzt der Moment sein kann wo sie genau wie ich schlimme Angst bekommt und ich dann nicht helfen kann.
Entschuldigt den langen Text. Vielleicht hat irgendjemand Tipps für mich wie ich es schaffe dieses andauernde Gedankenkarussel zu stoppen. Ablenken hilft immer kurz und dann kommen die Gedanken wieder. Und bis zu meinem normalen Arbeitsalltag dauert es noch drei einhalb Wochen. Ich bin für alle Tipps dankbar.

Liebe Grüße

30.07.2024 18:18 • 31.07.2024 #1


14 Antworten ↓


Hast du schon mal an eine Psychotherapie gedacht?

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Gedankenkarussel beim Einschlafen - wie stoppen?

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ja klar. Aber im Moment suche ich Tipps die ich in den Gedanken-Momenten anwenden kann.

ich glaube ich habe es oben auch ein bisschen zuuuu extrem beschrieben. Deshalb wollte es nochmal klar stellen. Es ist nicht so das ich 24/7 in den Gedanken hänge. Es ist auch nicht so das ich in meinem Alltag durch die Gedanken eingeschränkt bin. Ich bin auch nicht durchgehend traurigetc. Ich merke nur das mich die Gedanken sobald ich in einem ruhigen (nicht beschäftigten Moment) zur Ruhe komme sofort einholen und ich ein unangenehmes kribbeln im Bauch bekomme das mich nicht los lässt. Und dann fange ich an zu denken und zu denken und zu denken. Sobald ich abgelenkt bin wird es langsam besser. Diese Phasen in denen ich in den Gedankenkarussels hänge sind auch meist nur vorübergehend. Ich habe ein Thema das mich beschäftigt dann denke ich drei Wochen immer wenn ich zur Ruhe komme drüber nach und dann ist es wieder vorbei.
Ich hoffe man versteht was ich meine. Es ist nicht so das ich das Gefühl habe mein Leben nicht bewältigen zu können etc. ich suche eigentlich nur Tipps wie man in Momenten in denen man zur Ruhe kommt Gedanken stoppen kann.

Hallo @MagdaFaust

Was ich interessant finde ist, dass die betreffende Person, um die sich Deine Gedanken offenbar kreisen, scheinbar mit ihrer Thematik anders umgeht bzw. eine andere Einstellung dazu hat als Du, die Du es quasi von außen betrachtest.

Hast Du die Person einmal näher befragt wie sie das macht, welche Gedanken sie hat und was ihr Kraft gibt, mit ihrem Schicksal so umzugehen, dass sie dennoch glücklich ist und ihr Leben genießt?

Mich erinnert das an eine liebe Kollegin, die 2018 eine sehr schwere Diagnose bekam. Sie war verzweifelt. Wir als hilflose Betrachter ebenfalls. Parallel waren ihr Mann und ihre Tochter ebenfalls schwer erkrankt. Sie ging durch die Hölle aber im Laufe der Zeit veränderte sich ihre Einstellung zum Leben. Eine Angst bleibt, auch wenn sie heute als geheilt gilt. Aber sie ist dankbar für jeden schönen Moment im Leben und für jeden Tag, den sie leben darf, denn ein Leben zu haben, ist nicht selbstverständlich und das wird oft vergessen. Wir befassen uns gern mit Dingen, die an sich völlig irrelevant sind, die uns stressen und schlaflos werden lassen.

Suche mal einige tiefergehende Gespräche mit Deiner Person. Vielleicht kann sie Dir etwas über das Leben erzählen.

Liebe Grüße, Perle

Zitat von MagdaFaust:
Hallo ‍️, ich versuche mal zu beschreiben was mit mir aktuell los ist. Ich arbeite als Erzieherin in einem Kindergarten. Ich bin ...

Bei kreisenden Gedanken hilft es z. B. leise oder auch laut (funktioniert noch besser) Stopp zu sich selber zu sagen. Damit unterbricht du schon mal diesen Gedankenfluß.
Auch Meditation ist gut. Dabei lässt du Gedanken erst einmal kurz zu, aber analysiert sie nicht und verfängst dich nicht darin, sondern lässt diese bewusst weiterziehen.

Beide Techniken, also einmal das Stopp und Meditation müssen regelmäßig ausgeführt werden. Je öfter du den Prozess der Gedankenunzerbrechung übst, desto ruhiger wird dein Kopf. Je ruhiger der Kopf, desto entspannter wird wieder dein Schlaf.

Danke!

Es gibt sicher viele Tipps, aber ehrlich gesagt, helfen sie vielleicht kurzfristig oder in Zeiten leichter Belastung. Du relativierst dein ersten Beitrag. Das finde ich nicht richtig. Dein erster Beitrag wird das schon gut widerspiegeln wie es dir geht und m. E. reichen da keine Alltagstipps mehr.

Hallo,

diese Themen könnten dir weitere Hilfestellungen bieten:

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Beste Grüße
Carsten

Also mor geht es genauso. Sobald ich alleine bin ist schwierig. Zum Glück bin ich fast nie alleine. Gemeinsames unternehmen mit Mann und 2 kleine Kinder. Wenn es dann abends doch mal ruhig um mich wird und ich schlecht zur Ruhe komm höre ich mir hörbücher an oder Vorträge oder auch mal eine ganz leichte langweilige Serie (da Schlaf ich am besten ein) ob diese Art des verdrängen gut ist weiß ich nicht. Aber ich habe das Gefühl das ich immer leichter aus der Gedankenspirale raus komme.

Vielen Dank für alle antworten

Ach und Projekte suchen. Ich bin gesundheitlich recht interessiert und beschäftige mich dann mit Themen die mir keine angst machen (krebs wäre schlecht) Ernährung vitamine darmgesundheit und so weiter.

Hallo MagdaFaust,

willkommen hier im Forum.
Zum Thema Gedankenkarussell stoppen kann ich sicher einiges sagen.

Falls es Dich interessiert, kannst Du Dir mal einen Beitrag von mir anschauen. Den Link dazu füge
ich Dir hier mal ein.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

Zitat von MagdaFaust:
Ich bin schon immer ein sehr ängstlicher Mensch gewesen der sehr viel über alles nachgrübelt.


Zitat von MagdaFaust:
Ich bin meistens glücklich und meine Ängste bekommen in der Regel wenig Raum.

Das glaube ich nicht. Auch wenn Du selbst diesen Eindruck hast.

Zitat von MagdaFaust:
Dadurch das ich die ganze Woche nicht an meine Ängste denke belasten sie mich auch am Wochenende selten.

Auch das halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich.

Falls Du keine Angst vor kritischen Aussagen von mir hast, können wir gern mal ins Gespräch kommen.
Andernfalls ziehe ich mich wieder zurück.

Viele Grüße
Bernhard

@MagdaFaust hast du an eine Verhaltenstherapie gedacht? Das hilft ganz gut bei diesem Gedankenkarrusel.

vielen Dank für alle antworten. Ihr habt mir zum Teil wirklich sehr sehr geholfen. Ich werde mich aus dem Forum wieder zurück ziehen und bitte diesen Beitrag nicht mehr zu kommentieren. Ich weiß das es sinnvoll ist eine Psychotherapie zu machen und ich werde mich damit auseinandersetzen. Aber ich merke das dies hier für mich persönlich nicht der richtige Weg ist mich mit meinen Gefühlen auseinderzusetzen. Dies mache ich wie ich gemerkt habe doch lieber mit Menschen persönlich die vor mir sitzen.
Liebe Grüße an alle!

A


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Mira Weyer
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