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Hey hey. Ist schon etwas her das ich etwas gepostet habe, aber ich habe momentan eine echte Krise und weiß einfach nicht weiter.

Letzte Woche hatte ich einen Rückfall. mir ging es abends nicht gut, mir war übel und mir hat alles weh getan. Daraufhin habe ich Angst bekommen, so wie immer, wenn ich etwas habe. weil ich immer Angst habe das es etwas schlimmes sein könnte. Ich habe mich natürlich mega reingesteigert hatte daraufhin eine wirklich extreme Panikattacke, aber diesmal mit anderen Symptomen wie normalerweise bzw. waren diese normalerweise nicht so stark. Ich habe in Sekundenschnelle angefangen extrem zu schwitzen, genauso hatte ich Herzrasen, aber das habe ich immer bei solchen Anfällen. Was eher neu war, war die Tatsache das meine Gliedmaßen vibriren und sich taub anfühlen. So stark hatte ich das noch nie.
Und die Todesangst die ich hatte. ich hatte wirklich das Gefühl das es keine Attacke war sondern mein blutdruck dachte, ich kippe gleich um. Ohnmacht/Bewusstlosigkeit ist eine meiner Ängste leider.
Ich hätte wirklich fast einen Krankenwagen gerufen weil ich so in der Panik drin war, so schlimm war es. Ich konnte mich nach einiger Zeit beruhigen und habe geschlafen, wusste aber das ich Durchfall bekommen werde, was auch so war. Nachts war mir speiübel, ich bin jede 30 minuten aufgewacht mit Panik dieser ekeligen inneren Unruhe.
Die folgenden Tage gings mir schlecht, ich hatte starken Durchfall, Gelenkschmerzen War einfach fertig. Also entweder war das wegen der Panikattacke, was ich meistens habe, nur nicht so schlimm, oder ich hatte tatsächlich Magen Darm. Keine Ahnung. Ich weiß nur das alle meine Ängste sich um 10fach verschlimmert haben danach. und momentan dominiert die Angst vor der Arbeit. Weil ich an diesem Vormittag den ganzen Tag nur gesessen bin zugeschaut habe (ich mache ein Praktikum im Büro und ab September eine Ausbildung zum Bürokaufmann).

Jetzt ist es so das ich überhaupt nicht mit der Tatsache klarkomme, das ich 42 Stunden in der Woche arbeiten muss, Ich mein ganzes Leben arbeiten muss mir auf einmal alles keinen Spaß mehr macht. Ich war anfangs motiviert und jetzt habe ich einfach nurnoch Panik wenn ich an die Arbeit denke. Wenn ich jetzt schon an Montag denke bekomme ich innere Unruhe und werde total angespannt übel. ich kann mich kaum entspannen. Und ich bekomme die Idee nicht aus dem Kopf dass das der falsche Beruf ist. Wenn ich daran denke, die Ausbildung doch nicht zu machen, wird mir viel wohler. Jedoch weiß ich nicht ob das jetzt nur eine Fluchtreaktion ist. aber wenn ich mir vorstelle die Ausbildung zu machen, und zur Arbeit zu gehen, bekomme ich nurnoch Panik würde am liebsten alles nur hinschmeißen.

Ebenso hat mein Therapeut gemeint er könne mir nicht mehr weiterhelfen. und das er keine Geduld mehr hat mit mir. heißt ich habe jetzt nichtmal mehr einen Therapieplatz. Ich habe mich in meiner Arbeitslosigkeit von Dezember 2020 bis jetzt ziemlich gehen lassen. und bereue es das ich mich nicht mehr um mich selbst gekümmert habe. ich dachte einfach nicht das es wieder so schlimm sein wird. und ich weiß jetzt einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht mehr, diese Zweifel und Hoffnungslosigkeit in mir machen mich so fertig.

Dazu kommt das meine Familie nie daheim ist. ich habe keine Freunde, mein Bruder ist ausgezogen ich sehe nun wegen der Arbeit keinen mehr und fühle mich überall nurnoch einsam. Gestern war es so schlimm das ich auf der Arbeit eine Heulattacke hatte. ich fühle mich ganz krank vor Einsamkeit.

Ich war so motiviert mein Leben wieder in den Griff zu bekommen und Bürokaufmann zu werden. und jetzt macht mir alles ums THema Arbeit Angst Panik. Ich will diese Angst nicht mehr spüren. Ich muss sowieso schon damit leben das ich keine Akzeptanz gegenüber den Tod Vergänglichkeit habe, und jetzt kommt das auch noch dazu. ich fühle mich als wäre mein Leben vorbei ich bin erst 25. Was soll ich nur tun ?

Ich zitiere mal wirklich aus meinen Gedanken, die seitdem permanent in mein Hirn schießen: Ich werde niemals einen passenden Job finden Ich werd die Angst nie mehr los Ich werd das nicht schaffen Ich werde versagen Ich werde ewig einsam sein ich werde unglücklich sein.... und wahrscheinlich noch 10000 andere mehr...

Ich danke jeden der das durchgelesen hat bitte um Ratschläge. Ich weiß ihr seid keine Therapeuten, aber ich weiß nicht mehr wo ich mich sonst ausheulen soll. ich will meine Familie nicht (schon wieder) enttäuschen. mein Vater denkt sogar das ich nicht mehr arbeiten will. was überhaupt nicht der Fall ist. Jedoch muss ich sagen, das die Arbeit mir wahrscheinlich doch irgendwie langweilig geworden ist. Bei diesem Gedanken kriege ich nur noch mehr Angst irgendwie...

Ich danke euch allen .

23.07.2021 16:03 • 26.07.2021 x 1 #1


17 Antworten ↓


Beschreibe mir mal bitte diese innere unruhe wie sie sich anfühlt

A


Rückfall gehabt - nun Angst vor wirklich Allem

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Du redest dir das Unglücklichsein zu einem großen Teil selbst ein. Das musst du dringend erkennen und einen Schalter zu deinen Gunsten umlegen. Am besten sofort. Du musst anfangen - es geht nur um dich! - dir selbst zu sagen: "Ich kann etwas. Ich habe dies und jenes ziemlich gut gemacht. Ich weiß, ich habe schlechte Karten gehabt, aber ich mache etwas daraus. Ich höre auf, die Schuld anderen und dem Schicksahl zu geben. Ich habe Talente. Ich bin genauso liebenswert wie andere. Ich bin genauso viel wert wie andere. Ich bin einer von acht Milliarden Menschen und ich atme jetzt tief durch und höre auf, mich selbst fertig zu machen und alles aussichtslos zu nennen. Ich fange jetzt an, Schritt für Schritt, einen neuen Weg zu gehen und ich bin der Regisseur meines Lebens. Ich beschwere mich nicht mehr, denn sonst werde ich so schwer, dass ich überhaupt nicht mehr weiter komme. Ich mache es mir ab jetzt leichter und lasse altes Denken los, Schritt für Schritt."
Ganz liebe und mutmachende Grüße

Ein Therapeut der sagt er hat keine Geduld mehr mit dir ?
Find ich irgendwie heftig oder?

Zitat von Draynur:
Ich zitiere mal wirklich aus meinen Gedanken, die seitdem permanent in mein Hirn schießen: Ich werde niemals einen passenden Job finden Ich werd die Angst nie mehr los Ich werd das nicht schaffen Ich werde versagen Ich werde ewig einsam sein ich werde unglücklich sein.... und wahrscheinlich noch 10000 andere mehr...


Gute Nachricht: Du kannst das verhindern! Aber dafür musst Du jetzt für einen Moment stark und mutig sein.

Zitat von Draynur:
ich will meine Familie nicht (schon wieder) enttäuschen. mein Vater denkt sogar das ich nicht mehr arbeiten will.


Rede mit Deinen Eltern, sagen ihnen, was Du hier geschrieben hast, gib ihnen am besten Deinen Beitrag hier (mitsamt der Kommentare) zu lesen?

Ich befand mich Anfang 20 in einer zwar etwas anderen aber vergleichbaren Situation. Meine Eltern haben auch angenommen, dass ich einfach nur nicht will. Es hat zur Katastrophe geführt - sozialer Abstieg pur! Rede mit ihnen, bitte sie um Hilfe. Meiner Meinung nach ist es eine elterliche Pflicht, ihre Kindern in solchen Situationen bestmöglich zu unterstützen.

Zitat von MiniMami30:
Beschreibe mir mal bitte diese innere unruhe wie sie sich anfühlt

Es ist ein Gefühl von Angst Anspannung. Ich fang an leicht zu schwitzen, kriege so ein seltsamen, unangenehmen Schmerz (Ziehen/Brennen - kanns nicht genau beschreiben) in Brust Armen, meine Kehle schnürt sich manchmal zu und ich fühle nur Zweifel und Hoffnungslosigkeit...und das hält so lange an bis ich aufhöre zu grübeln - auf irgendeiner weise. Meistens wenn ich mich ablenke. Dann gehts mir sofort besser - sobald ein angstmachender GEdanke aufkommt kommt dieses Gefühl im Bruchteil einer Sekunde zurück - und ich hasse es wie die Pest...ich seh immer wieder wie ich versuche vor allem zu flüchten wenn ich das habe, weil mir das so Angst macht..vor allem wenn ich eben weiß, das mein zuhause der Ort ist wo alles einfach besser ist.

Zitat von Fauda:
Du redest dir das Unglücklichsein zu einem großen Teil selbst Das musst du dringend erkennen und einen Schalter zu deinen Gunsten Am besten Du musst ...

Ich versuche es...aber es ist so verdammt schwer in diesem Moment nicht an meinen Sorgen Zweifel zu denken

Zitat von Lanali:
Ein Therapeut der sagt er hat keine Geduld mehr mit dir ? Find ich irgendwie heftig oder?

Ja - du hast keine Ahnung wie kalt er in diesem Moment war. Ich hab mich gefühlt als ob man mir mein Herz zerreißt. Aber gut, vielleicht ist es ja jetzt besser so. Nur das ich jetzt 2 Jahre warten muss anscheinend, bis ich wieder einen VErhaltenstherapeut besuchen kann. DIe einzige Option die ich jetzt habe ist Tiefenfundierte Psychotherapie - wobei ich nicht weiß ob das die richtige Therapie ist für mich. Ich kenne mich da nicht ganz aus..

Zitat von Spaceman:
Gute Nachricht: Du kannst das verhindern! Aber dafür musst Du jetzt für einen Moment stark und mutig Rede mit Deinen Eltern, sagen ihnen, was ...


Das habe ich - meine Mutter weiß bescheid ich war überrascht das sie nicht in die Luft gegangen ist...zum Glück. Die Sache ist nur, ich war schonmal 2 Jahre arbeitslos jetzt war ich wieder 7 Monate arbeitslos - mein Vater denkt das es mir nicht schlecht geht, sondern es nur Tricks sind, damit ich nicht arbeiten gehen muss. Er kann sehr stur sein...und wo ich letzte Woche dieses Magen-Darm hatte, hat er sogar gemeint ich soll mir eine Wohnung suchen, weil er sowas nicht tolleriert.

Ich vermute beide wollen nur das beste für mich - nur weiß kein Mensch in meiner Familie wie es sich mit meiner PSyche anfühlt. Wenn sies wüssten, würden die wissen wie schwer sowas sein kann. Schon weil ich auch als Kind Panikattacken hatte, es musste irgendwie soweit kommen irgendwann.

Zitat von Draynur:
Und ich bekomme die Idee nicht aus dem Kopf dass das der falsche Beruf ist. Wenn ich daran denke, die Ausbildung doch nicht zu machen, wird mir viel wohler. Jedoch weiß ich nicht ob das jetzt nur eine Fluchtreaktion ist.


Das musst Du herausfinden und dafür ist das Praktikum da. Mache nicht den Fehler und ergreife einen Beruf, der Dir nicht gefällt.
Die Angst und Panik hängen zwar aktuell mit dem Thema Arbeit zusammen aber offenbar liegt deren Grund anderweitig. Mache nicht den Fehler, die Arbeit für die Angst und Panik verantwortlich zu machen.
Nur weil Du bei Deinen Eltern lebst, bist Du schon lange nicht mehr deren Kind. Du bist erwachsen. Erwachsen sein bedeutet nicht, einen Job und eine Wohnung, eine Frau und und und zu haben. Es bedeutet, volljährig zu sein - und somit bedeutet es letztlich so gut wie nichts...
Stell Dir nicht vor, wie oder was Du sein oder darstellen, fühlen oder können müsstest. Eine bewusste Ein- und Ausatmung ist weitaus zutreffender als jegliche diskursive Interpretation wenn es um das wahre Erleben Deiner Selbst geht.

Du glaubst an und hast Angst vor einer Welt, die so gar nicht existiert. Sie ist ein Wahrnehmungskonstrukt. Nichtsdestotrotz musst Du damit irgendwie zurechtkommen. Wie Du damit umgehst, hängt von Deiner (!) Einstellung ab.

Dafür gibt es ein schönes Gleichnis: Du kannst nicht die ganze Welt mit Gummi pflastern um Dir die Füße nicht zu verletzen. Doch Du kannst Dir Schuhe anziehen!

Zitat von Draynur:
Ich versuche es...aber es ist so verdammt schwer in diesem Moment nicht an meinen Sorgen Zweifel zu denken

Lieber Draynur,
ich kenne das alles und weiß ziemlich genau, wie es dir geht. Deine Antworten zeigen, dass du schon auf dem richtigen Weg bist, reflektiert. Es kann sein, dass deine Eltern dir nicht das geben konnten, was ein Kind unbedingt braucht. Du musst deinen eigenen Weg gehen. Das Wichtigste: stehe zu dir und deinen Gefühlen. Wenn andere Dich nicht verstehen, lass sie, sie sind dann in dieser (wichtigen) Hinsicht arm. Verteidigen brauchst du sie aber dafür nicht. Du bist nicht der Einzige, der Probleme hat, den "richtigen" Beruf zu finden und Freude an der Arbeit. Unsere Gesellschaft, besonders die Arbeitswelt, ist in vieler Hinsicht krank. Vieles, was man "krank" nennt (z. B. Depressionen, Angststörungen, Panikattacken), sind gesunde normale Reaktionen auf eine kranke Umwelt. Wichtig finde ich Freunde, Kumpels und Kumpelinen, die dir abgesehen von deiner Herkunftsfamilie nah sind, dich lieben und verstehen so wie du bist und mit denen du dich ausprobieren und orientieren kannst. Du brauchst Freiheit und vor allem: positives Denken. Ich weiß, wie schwer das ist, aber den Schalter musst du immer wieder selbst umlegen, tausendmal am Tag. Du darfst dich den negativen Gedanken nicht hingeben und überlassen. Die Sonne scheint für dich genauso wie für jede/n anderen! Mit der Zeit traust du dir wieder etwas zu und hast Erfolgserlebnisse. Die scheinen dir zu fehlen. Ansatzpunkte, Optionen gibt es überall. Wie gesagt: Schritt für Schritt.
Ganz liebe Grüße

Zitat von Fauda:
Unsere Gesellschaft, besonders die Arbeitswelt, ist in vieler Hinsicht krank. Vieles, was man krank nennt (z. B. Depressionen, Angststörungen, Panikattacken), sind gesunde normale Reaktionen auf eine kranke Umwelt.



Zitat von Fauda:
Lieber Draynur, ich kenne das alles und weiß ziemlich genau, wie es dir geht. Deine Antworten zeigen, dass du schon auf dem richtigen Weg bist, ...

Dennoch verstehe ich nicht warum ich wegen so etwas, was für andere wahrscheinlich einfach normal ist, so heftig reagiere. Ich bin teilweise auch echt wütend das ich es nach so vielen Jahren immernoch nicht hinkriege...immer falle ich hin. Ich komme zwar immer wieder auf die Beine, aber diese spirale wiederholt sich immer auf andere Sachen. Und in diesem Fall die Arbeit.

Ich komme nur nicht von dem gedanken grade ab: auch wenns mir jetzt manchmal einigermaßen gut geht, denke ich das ich die Ausbildung nicht machen möchte. Das muss einfach etwas bedeuten. Und ich denke es hängt auch mit meiner Angst vor der endlichkeit zusammen...ich habe angst das ich Jahre verschwendet habe, während andere in meinem alter schon die halbe Welt gesehen haben. Ich weiß ich sollte so nicht denken, aber...es ist momentan wie ein Zwang, so zu denken. Und diese jahre kann ich eben nicht zurückholen...dann bekomme ich noch mehr Angst bei dieser Tatsache. Und das ich dann 28 bin, wenn die Ausbildung zu ende ist, macht mir genauso Angst.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit dem positiv-denken...wenn 80% der Dinge, die mir vorher wenig Angst gemacht haben, mir jetzt plötzlich auch angst machen. Z.b das haus zu verlassen :I

Hi @Draynur

Zitat von Draynur:
Dennoch verstehe ich nicht warum ich wegen so etwas, was für andere wahrscheinlich einfach normal ist, so heftig reagiere.


Normalität ist ein äußerst nebulöses Konzept. Im Wesentlichen geht es darum, dass von normalen Leuten normale Dinge zu erwarten sind. Aber niemand ist wirklich in der Lage, zu definieren, was nun eigentlich normal ist und dadurch verfängt sich das ganze Konzept in einer Endlosschleife, einem Zirkelschluss. In diesem Forum hier ist niemand normal - und außerhalb übrigens auch nicht.

Zitat von Draynur:
Ich bin teilweise auch echt wütend das ich es nach so vielen Jahren immernoch nicht hinkriege...immer falle ich hin. Ich komme zwar immer wieder auf die Beine, aber diese spirale wiederholt sich immer auf andere Sachen.


War bei mir auch so (bzw. so ähnlich). Diese stetige Wiederholung war und ist für mich ein Zeichen für etwas tiefer liegendes. Wenn Du herausfindest, was das eigentliche Problem ist, dann bist ein großes Stück weitergekommen und kannst vielleicht eine wirklich funktionierende Lösung finden.

Zitat von Draynur:
Ich komme nur nicht von dem gedanken grade ab: auch wenns mir jetzt manchmal einigermaßen gut geht, denke ich das ich die Ausbildung nicht machen möchte. Das muss einfach etwas bedeuten. Und ich denke es hängt auch mit meiner Angst vor der endlichkeit zusammen...ich habe angst das ich Jahre verschwendet habe, während andere in meinem alter schon die halbe Welt gesehen haben.


Hier vergleichst Du Dich mit anderen, aber das ist ein häufiger Fehler. Die Anderen leben nicht Dein Leben, haben nicht Deine Wünsche, Ziele oder Hoffnungen, ebenso wenig wie Deine Stärken oder Schwächen - dafür aber andere. Du kannst weder Ihr Leben leben, noch sie Deines. Und es ist viel besser, Jahre mit der Suche zu verbringen und das Richtige zu finden, als sich sofort auf das nächstbeste aber Falsche zu stürzen.

Zitat von Draynur:
Und das ich dann 28 bin, wenn die Ausbildung zu ende ist, macht mir genauso Angst.


Kannst Du sagen, was genau Dir daran Angst macht?

Zitat von Draynur:
Dennoch verstehe ich nicht warum ich wegen so etwas, was für andere wahrscheinlich einfach normal ist, so heftig reagiere. Ich bin teilweise auch echt wütend das ich es nach so vielen Jahren immernoch nicht hinkriege...immer falle ich hin. Ich komme zwar immer wieder auf die Beine, aber diese spirale wiederholt sich ...

Dass du so heftig reagierst ist ein Ausdruck der starken Lebenskraft in dir. Die Lösung besteht weniger im "Hinkriegen" als im Akzeptieren und Loslassen. Deine Fragen sind d i e F r a g e n der menschlichen Existenz. Die Antworten findest du nicht in deinen Gedanken, denn deine Gedanken sind in dem "normalen" Bereich "normaler" Biografien gefangen. Du bist befangen. Du bewertest dich nach den falschen Kategorien. Das positive Denken beginnt damit, nichts mehr zu bewerten, schon gar nicht negativ und auf keinen Fall dich selbst und dein Handeln. Du bist auf der Suche und du bist gut. Eine neue Perspektive (Sicht) findest Du außerhalb des "Normalen". Lese zum Beispiel das Buch "Jetzt!" von Eckhart Tolle, ich finde, er erklärt es hervorragend, verständlich und genau. Leider gibt es viele Quacksalber und "Gurus" auf dem Gebiet, auch viele Sekten, deshalb empfehle ich E. Tolle, er ist seriös und verbindet philosophische, existenzielle und religiöse Themen aus den beiden Kulturkreisen Christentum und Buddhismus so, dass wir Europäer es verstehen und annehmen können. Für dich könnte in seinen Texten einiges Hilfreiches zu finden sein.
Liebe Grüße

@Spaceman weil ich dann das Gefühl hab so viel Zeit verschwendet zu haben.. in meinem Kopf dreht sich leider alles nurnochum das Thema Vergänglichkeit und Tod. Und irgendwie muss ich immer so viel Zeit wie nur möglich sparen. Und da ich mit 25 noch keinen wirklichen festen job habe, macht mir das mega sorgen das ich von 20-30 kaum irgendeas erreicht habe vergleiche mich deswegen immer mit anderen, die eben schon wasweißich alles haben. Dieses denken abzuschalten ist verdammt schwer...ich krieg das kaum hin.

Allgemein denke ich nurnoch daran das wir alle irgendwann sterben...anstatt einfach das Beste aus der Situation zu machen. Mir geht das alles so auf die Nerven...das kostet so viel Energie und Lebenskraft. Manchmal denke ich mir sogar wozu noch irgendwas machen, wir sterben doch sowieso alle irgendwann....

Ich weiß so sollte jemand mit 24 nicht denken, aber irgendwie tu ichs doch...

Genauso kann ichs nur schwer akzeptieren das wir alle irgendwann sterben. Oder das meine Familie irgendwann tot ist. Oder das wir alle altern und wir selbst alle irgendwann 50 oder 60 sind. Oder meine Vergangenheit die mich immernoch verfolgt und die ich kaum loslassen kann.

Weisst du was dein Problem ist? Du kannst dich nicht entscheiden.

Ich sage dazu immer, dass man dann im Dazwischen festhängt und das macht logischerweise Angst.

Um nicht entscheiden zu müssen, benutzt man jetzt diese Ängste und findet 100 Gründe, warum was nicht funktioniert, weil.......

Man kann also entscheiden, ob man weiterhin dieses Dazwischen leben möchte, oder alles in Bewegung setzt, eine einzige Entscheidung für sich treffen zu wollen.

Und um die treffen zu können, heisst es mal, sich mit sich selbst sehr ehrlich auseinanderzusetzen.

Zitat von Icefalki:
Weisst du was dein Problem ist? Du kannst dich nicht entscheiden. Ich sage dazu immer, dass man dann im Dazwischen festhängt und das macht ...

Kannst du mir ein Beispiel geben mit was genau du das in Verbindung bringst? Stehe grade bisschen auf dem Schlauch.

Teilweise kann ich auch sagen das ich Schwierigkeiten habe, mich mit dem zu entscheiden, was ich mein Leben lang machen möchte. Deswegen hab ich auch so Ängste mit dem Beruf...ich denke ich habe Angst vor Veränderung und trauere deswegen meiner Vergangenheit nach. Zumindest macht das Sinn..

Zitat von Draynur:
du das in Verbindung bringst?


Ich gebe dir jetzt einfach paar Denkbeispiele, wie ich es meine:

Thema Arbeit: Was ist so schlimm daran, 8 Stunden arbeiten zu müssen?

Welcher Job wäre mein Ideal und würde mir Spass machen, bedeutet, wo sind meine Stärken.

Und zur Angst, was steckt überhaupt dahinter?

Und hier wäre die Entscheidung, sich erstmals mit der Angst befassen zu wollen um überhaupt zu wissen, wo man steht.

Zitat von Draynur:
was ich mein Leben lang machen möchte.


Atmen, trinken, essen, schlafen und auf die Toilette gehen. Das wirst Du Dein ganzes Leben lang machen. Wenn Du jetzt einen Beruf erlernst, bedeutet das nicht, dass Du darin immer bleibst. Was wollte ich nicht alles werden: Praktika als Elektroniker, Ausbildung zum Erzieher (abgebrochen), Zivi in der Altenpflege, Bewerbungen für IT-Berufe und heute bin ich Texter. Ist das mein Traumberuf? Nein. Geht es mir schlecht mit der Arbeit? Genauso wenig.

Die Berufswahl ist nicht unwichtig, aber sie muss auch nicht Dein ganzes Leben bestimmen.

Zitat von Draynur:
Allgemein denke ich nurnoch daran das wir alle irgendwann sterben...anstatt einfach das Beste aus der Situation zu machen. Mir geht das alles so auf die Nerven...das kostet so viel Energie und Lebenskraft. Manchmal denke ich mir sogar wozu noch irgendwas machen, wir sterben doch sowieso alle irgendwann....


Ich kenne diesen Gedanken sehr gut. Irgendwann habe ich erkannt, dass man ihn auch umdrehen kann. Wozu sterben, wenn wir noch etwas machen können? Diese Frage berührt das so wunderbare Thema Sinn des Lebens. Warum bist Du auf der Welt, warum ich, warum überhaupt irgendwer. Wieso gibt es überhaupt eine Welt? Zahllose Philosophen, Geistliche, Physiker und Taxifahrer haben sich darüber schon die Köpfe zerbrochen - ohne einer Antwort auch nur nahe zu kommen.

Douglas Adams schreibt dazu in seinem sehr witzigen SciFi-Roman Das Restaurant am Ende des Universums:

Am Anfang wurde das Universum erschaffen.
Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben
als Schritt in die falsche Richtung angesehen.



Tatsache ist, die Welt ist da, Du bist da, ich bin da und alle anderen sind auch da. Damit gilt es jetzt umzugehen. Wir können ewig darüber nachdenken und diskutieren, was das alles soll. Und wenn man einen Hang zum philosophischen Denken hat, dann kann das viel Spaß machen. ABER - und das ist ein riesengroßes ABER - eine Antwort werden wir nicht bekommen.

Obwohl es paradox klingt, aber genau in dieser Unwissenheit, dieser Unsicherheit, diesem Zweifel liegt die Lösung. Denn da Du nicht weißt, was das alles hier soll, worin der Grund für die Welt und Deine Existenz liegt, weißt Du auch nicht, ob es nicht doch eine Antwort gibt. Vielleicht gibt es einen Sinn für all das hier, denn wir nicht erkennen können und vielleicht ist der Tod nicht das Ende unserer Existenz.

Wenn Du zwischendurch aus der düsteren Gedankenwelt auftauchst, wirf einen Blick aus dem Fenster. Sieh auf die Sonne, den Regen, die Wolken, Tiere, Pflanzen, Menschen, Gebäude. Wie alles lebt, sich bewegt, wächst, gedeiht, vergeht, neu entsteht. Wenn Du genau hinsiehst, dann wirst Du erkennen, dass die Welt trotz allem ein wunderbarer Ort ist.

Bedaure niemals Deine Existenz, Draynur, genieße sie!
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Zitat von Draynur:
@Spaceman weil ich dann das Gefühl hab so viel Zeit verschwendet zu haben.. in meinem Kopf dreht sich leider alles nurnochum das Thema Vergänglichkeit und Tod. Und irgendwie muss ich immer so viel Zeit wie nur möglich sparen. Und da ich mit 25 noch keinen wirklichen festen job habe, macht mir das mega sorgen das ...

Du hast die ganz normalen menschlichen existenzielle Fragen auf dem Schirm. Wo ist das Problem? Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen, sowohl zu deinen Ungunsten als auch zu deinen Gunsten ist es schlecht. Lass es und gehe nach deinen eigenen Gefühlen, Werten und Vorlieben im Leben. Bringe dich ein und verdiene dein eigenes Geld. Nicht herumjammern. Lese dich in die Thematik ein, es gibt Bibliotheken voll zu den existenziellen Fragen des Menschen, zu Sinn und Glauben. Stoiker, Buddhisten wären u. U. interessant für dich.
Starte selbst und warte nicht, bis dich jemand in einer Sänfte zum Ziel trägt, its not gonna happen.
Ganz liebe Grüße

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Mira Weyer
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