Hallo,
bin zwar ganz neu hier im Forum, aber dein Thread hat mich einfach angelockt. War bei mir in der letzten Zeit gerade aktuell, drum antworte ich dir einfach mal.
Ich mache seit einiger Zeit schon recht erfolgreich eine Therapie. Dazu kann ich dir vorweg nur raten. Allerdings habe ich auch 3 Therapeuten
verschlissen bis ich die richtige für mich gefunden habe.
In den Jahren meiner Angststörung habe ich schon so viele Rückschläge erlitten, daß ich sie kaum noch zählen kann. Ich fand das auch immer sehr frustrierend und habe mich wie bei Monopoly zurück zum Anfang gefühlt. Nach so einem Rückschlag folgte dann meistens noch eine Depression, weil es es einfach so niederschmetternd war und schwer, sich da immer wieder zu motivieren, weiter zu gehen.
Bei meiner Therapeutin erst habe ich gelernt, diese
Rückschläge wirklich zu begrüßen, auch wenn sich das jetzt total verrückt anhört. Wenn sie merkt, daß es mir wieder schlechter geht, dann klatscht sie vor Freude in die Hände und soll ich dir sagen warum.....sie sagt, nach jedem Rückschlag geht es mindestens 3 Schritte vorwärts. Es bedeutet nur, daß deine Seele wieder arbeitet und an etwas dran ist, was es zu bearbeiten gilt. Hast du schon einmal davon gehört, daß Kinder nach Krankheiten meistens einen Entwicklungsschub haben?
So ähnlich kann man sich das vorstellen. Seit ich das weiß, kann ich viel besser mit diesen Rückschlägen umgehen, denn ich weiß, es geht gar nicht zurück, sondern vorwärts. Das gibt mir ein gutes Gefühl, auch wenn die Symptome natürlich schwer zu ertragen sind. Aber man hat ein Ziel vor Augen.....
Meine Therapeutin hat mir empfohlen ein Tagebuch anzulegen um diese Gedanken aufzuschreiben, die mir dann so durch den Kopf gehen. Sie sagt, ausgesprochene oder geschriebene Gedanken kann man besser loslassen. Das hilft mir ungemein, aus einem Loch wieder rauszukommen, weil ich beim Lesen sehe, wie weit ich eigentlich schon bin auf meinem Weg.