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Hallo zusammen,

ich leide unter großen Ängsten, welche sich mit dem Thema Asbest beschäftigen.

Folgender Vorfall hat sich ereignet. Es ist an sich kein Vorfall, sondern es handelt sich eigentlich um eine normale Nutzung.
Ich wohnte für eine Woche in einem Hochhaus aus den 60/70ern, in welchem sich auch ein Fahrstuhl befindet. Da das Haus aus der Blütezeit des Asbests erbaut wurde, machte ich mir einige Gedanken zu dem Thema.
Ich habe nun gelesen, dass in Aufzugsschächten oft Spritzasbest verwendet wurde, welches leicht gebunden (löst Fasern ohne Bearbeitung ab) ist und leider oft den gefährlichen Blauasbest enthält.
Ich weiss meine Sorgen sind schon sehr übertrieben…

Kann vielleicht ein Experte beantworten, ob von Aufzügen eine Gefahr für die Bewohner ausgeht?

Wenn dem so ist, dann müssten doch mehrere oder Hochhäuser verseucht sein. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber meine Angst triggert mich da leider sehr
Ich weiss, dass der Gedanke hier irrational sein mag und hoffe auf eine sachliche Antwort, da mein Verstand das leider nicht rational bewerten kann.

P.S. Ich bin bereits in Therapie

20.06.2024 07:01 • 29.07.2024 #1


23 Antworten ↓


Zitat von Spikey:
Wenn dem so ist, dann müssten doch mehrere oder Hochhäuser verseucht sein.

Genau, und zig Millionen von Menschen, allein in Deutschland, die seit den 60-70ger Jahren darin wohnen, manche Jahrezehnte lang, müssten Schäden davongetragen haben. Also kann da nichts sein. Und von einer Woche Aufenthalt bei dir ist das sowieso ausgeschlossen.

A


Risiko Asbestfasern eingeatmet zu haben unbegründet?

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Hat noch jemand eine Meinung?

Ach je, Asbest. Wie viele Stunden habe ich mich wohl in meiner Asbestangstzeit damit beschäftigt? Ich hatte damals auch richtig Panik.
Heute kann ich darüber schmunzeln.
Ich teile die Meinung von @Schlaflose von einer Woche wirst du keinen Schaden davon tragen.

@Spikey
Wie die anderen schon meinten: da ist nix zum Sorgen machen.

Solche Befürchtungen kann man sich auch mal gut kaskadiert aufschreiben, damit man sieht wie unwahrscheinlich das Ganze ist:

1. Es müsste seinerzeit Asbest verwendet worden sein.
2. Der Fahrstuhl dürfte noch nicht saniert worden sein.
3. Asbest müsste sich in nennenswerten(!) Mengen gelöst haben.
4. Der Asbest müsste in ebenfalls nennenswerten Mengen im Schacht hin und herfliegen.
5. Der Asbest müsste irgendwie in nennenswerten Mengen in die Kabine oder den Flur gelangt sein.
6. Im Flur oder der Kabine müsste der Asbest ebenfalls in nennenswerten Mengen frei rumschweben.
7. Du müsstest während deines Aufenthalts im Fahrstuhl oder dem Flur etwas davon eingeatmet haben.
8. Die eingeatmete Menge musste ausreichend groß sein, um überhaupt irgendeinen Schaden anrichten zu können.

Die haben früher noch ganz andere Sachen mit Asbest gemacht, und sind auch nicht alle dran gestorben. Sowas wie auf dem Foto braucht man zwar wirklich nicht, aber deine Angst wegen dem Aufzug ist absolut unbegründet ...

Danke euch für die Antworten und dass ihr mich versucht zu beruhigen.
Ich weiß auch nicht warum ich nach der 100 % Sicherheit suche.
Ich hatte die letzten Monate eine sehr stressige Phase und da suche ich wahrscheinlich generell nach Sicherheit.

Aus rationaler Sicht habt ihr Recht.
Mich triggert es dennoch, dass man möglicherweise eine Faser eingeatmet hat, vor allem wenn es Blauasbest gewesen sein sollte

Aber ihr habt ja auch recht. Ich weiß auch nicht wie das mein Kopf verstehen soll..

Zitat von Frigga:
Ach je, Asbest. Wie viele Stunden habe ich mich wohl in meiner Asbestangstzeit damit beschäftigt? Ich hatte damals auch richtig Panik. Heute kann ...


wie hast du es geschafft aus diesen Gedanken zu entkommen?

Hallo zusammen,

mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich unter Zwangsgedanken (Ängste) leide. (Siehe auch meinen anderen Beitrag). In einigen englischen Foren ist von „OCD“ die Rede.

Mir ist bewusst, dass die Ängste zum Teil unbegründet und irrational sind. Aber mein Gehirn will das einfach nicht verstehen.
Ich weiß auch, dass diese Gedanken / Unruhe viel schädlicher sind, als ein möglicherweise Kontakt mit Asbest, aber es ist so schwierig.

Seit ein paar Tagen wache ich morgens auf und sobald sich die ersten Gedanken äußern, bin ich innerlich unruhig. Am Abend geht es dann wieder und durchschlafen kann ich zum Glück ganz gut.

Hat jemand von euch einen Rat oder Erfahrungen?

Danke!

Zudem erwische ich mich immer wieder wie ich nach Bestätigung suche (durch googeln auch in Foren).

Ich habe mir schon überlegt mir ein Handy zu kaufen, ganz ohne Smartphone Funktion, um dem entgegenzuwirken

Höchstwahrscheinlich hat fast jeder von uns schonmal Asbest eingeatmet. Und viele leben damit auch noch zusammen, ohne dass es was ausmacht. Selbst wenn man selbst beispielsweise mal nen belasteten Boden rausreißt, weil man an Asbest nicht denkt, ist das kein Weltuntergang. Würde man niemandem zu raten, klar, aber ich vermute das haben extrem viele Leute schon getan ohne sich dessen bewusst zu sein oder jemals irgendwas davon zu merken.

Dass Asbest nicht mehr verwendet wird ist sicherlich richtig so. Aber es ist nicht der gruselige Todbringer, als der er vor allem in Deutschland oft dargestellt wird.
Gefährlich war und ist es vor allem für Arbeiter, die dem Zeug ständig ausgesetzt waren oder heute am laufenden Band ohne Schutz ausführen. Wenn man sich mal die Zahlen der anerkannten Berufserkrankungen ansieht und sich vor Augen führt, wieviele wohl auch ständig Asbest einatmeten und gesund blieben, wirkt auch das nicht mehr so superkrass.

Im Falle von Asbest in Aufzugschächten gilt aber sogar das für Arbeiter, die direkt im Schacht an den Bauteilen arbeiten müssen, als nicht gefährlich. Entsprechend kann man sich vorstellen, wie viel noch weniger gefährlich es ist, einfach im Aufzug zu stehen. In deinem Wohnhaus befindet sich mit einiger Sicherheit kein ständig rumwirbelnder Asbest. Du solltest halt nur nicht täglich über ein paar Jahrzehnte in den Schacht klettern und da die Bauteile kaputthauen.

Danke euch allen nochmal für eure Kommentare und Hilfe!

Obwohl ich persönlich weiß, dass diese Situation ungefährlich für mich war, kann ich das Thema irgendwie nicht abschließen..

Es kommt sich vor, als hätte ich einen Schleier vor mir und das Thema würde mich aktuell daran hindern um glücklich zu werden und aktiver zu sein.

Anbei noch zur Info: Als das „Ereignis“ hochkam, stand ich mehrere Wochen / Monate mal unter starkem Stress bedingt durch eine Trennung, diverse Umzüge und weiteren Sorgen.

Ich habe teilweise das Gefühl, dass wenn mich diese Thema nicht aktuell belasten würde, dann hätte ich bestimmt ein anderes Thema gefunden

Will endlich nach vorn blicken und abschalten..

Danke euch!

Zitat von Spikey:
Ich habe teilweise das Gefühl, dass wenn mich diese Thema nicht aktuell belasten würde, dann hätte ich bestimmt ein anderes Thema gefunden

Ja, das halte ich für durchaus möglich. Du möchtest dich (unbewusst?) nicht mit deinen eigentlichen Problemen beschäftigen und springst dann auf alles an, was irgendwie gefährlich sein könnte.
Der Stress dem Du ausgesetzt bist / warst, tut dann sein übriges.

Hast Du aktuell noch Themen, mit denen Du dich ungern beschäftigen möchtest?

Zitat von Angstmaschine:
Hast Du aktuell noch Themen, mit denen Du dich ungern beschäftigen möchtest?


Ich habe viele Ereignisse in der Vergangenheit verdrängt. Diverse Trennungen, etc. und habe versucht einfach so weiterzumachen wie bisher.

Ähnlich war es jetzt als sich meine letzte Partnerin getrennt hat.. Ich habe unter der Trennung nicht wirklich gelitten, außer dass sich meine Lebensumstände veränderten (diverse Umzüge, sowie die Tatsache, dass ein letzter Umzug noch ansteht)

Zitat von Spikey:
Ich habe unter der Trennung nicht wirklich gelitten, außer dass sich meine Lebensumstände veränderten (diverse Umzüge, sowie die Tatsache, dass ein letzter Umzug noch ansteht)

Das mag sich so anfühlen und vielleicht leidest Du auch nicht direkt darunter. Aber – Du hast es ja schon angedeutet – es ist eine Veränderung und die macht auf jeden Fall Stress.

Zitat von Spikey:
und habe versucht einfach so weiterzumachen wie bisher.

Könnte bedeuten, dass da noch irgendwas ist mit dem Du noch nicht abgeschlossen hast, dich aber auch nicht beschäftigen möchtest. Das kann dazu führen, dass man sich auf irgendwelche anderen Ängste stürzt.

Kenne ich von mir: statt sich mit irgendeinem unangenehmen Problem zu beschäftigen, verdränge ich das und habe lieber Angst vor irgendeiner Krankheit, weil es einfacher ist und ich mich damit – paradoxerweise – sicherer fühle.

Kann das auch ein unterbewusstes Problem sein?
Meine bewussten Probleme versuche ich ja eigentlich immer anzugehen..

Ich sage mir halt immer, wenn es etwas schwieriger ist: stell dich nicht so an, du hast alles und bist gesund.

Und genau da fällt die Sache mit dem Asbest. Ich beziehe hauptsächlich mein ganzes Glück aus meiner „Gesundheit“ und da bricht jetzt gedanklich das Kartenhaus zusammen.

Zitat von Angstmaschine:
Kenne ich von mir: statt sich mit irgendeinem unangenehmen Problem zu beschäftigen, verdränge ich das und habe lieber Angst vor irgendeiner Krankheit, weil es einfacher ist und ich mich damit – paradoxerweise – sicherer fühle.


Guten Abend Angstmaschine,
darf ich fragen wie du das erkannt hast?
Erst im Rahmen einer Therapie?

Hi @Spikey !

Ich weiss das ehrlich gesagt nicht mehr ganz genau. Ich glaube, das war während meiner zweiten Therapie.

Ich war ganz am Anfang als alles anfing 4 Wochen stationär, dann 12(?) Wochen in der Tagesklinik und dann hatte ich 1-2 Jahre eine Therapeutin. Danach ging es mir gut und es war erstmal ein paar Jahre nichts, und dann kamen die Krankheitsängste und ich habe eine zweite Therapie angefangen. Da ist mir dann irgendwann aufgegangen, dass ich mich mit meinen immer wieder gleichen Ängsten und Sorgen vor Herzinfarkt und Krebserkrankung vor irgendwas schützen bzw. etwas vermeiden will.

Ich habe meine Krankheitsängste dafür benutzt, den ganz unangenehmen Problemen und Sorgen aus dem Weg zu gehen.
Wenn man jammernd und sterbend durch die Gegend kriecht weil man Angst hat dass man gleich stirbt, dann hat auch eine Zeit lang jeder Verständnis dass man sich nicht um Arbeit, Geld oder andere Probleme kümmern kann.

Aber es nervt natürlich irgendwann, weil es einen nicht weiter bringt. Wenn immer wieder die gleichen oder ähnliche Ängste hochkommen ohne dass etwas passiert, dann macht man sich irgendwann so seine Gedanken.
Wenn die Ängste wenigstens etwas (zum positiven) ändern würden – aber da ist nichts! Im Gegenteil. Man steht nach einem Jahr noch immer an der gleichen Stelle und ist keinen Schritt weiter und die Vernachlässigung der anderen Bereiche in meinem Leben hat mich eher zurückgeworfen.

Und dann kann man sich entscheiden: will man sich den Ängsten hingeben, jammern und nichts ändern. Oder investiert man die Kraft und Energie die sonst für Symptome ertragen, Gefahren abwägen und übertrieben Ängste aufbauen draufgeht in sein LEBEN.

Ich bin zum Glück nicht so, dass ich verpassten Chancen und falschen Entscheidungen lange hinterher weine - wenn überhaupt. Was geschehen ist ist geschehen. Aber manchmal frage ich mich schon, wo ich heute stehen würde wenn ich die ganze in den letzten Jahren verpulverte Kraft nicht in Angst, sondern Mut, Freude, Optimismus und Zuversicht investiert hätte.
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Danke für deine Erfahrungen!

Als ich gestern Abend im Bett lag, habe ich mich auch gefragt weshalb mich dieses Thema so sehr belastet, obwohl da doch nichts ist. Aber trotzdem bleibt das Thema im Kopf und es lähmt mich momentan ein wenig. Dabei empfinde ich kaum Angst, sondern bin eher „gelähmt“, was mich zum Teil daran hindert weiter zu machen wie bisher und glücklich zu sein.

Ich habe das Gefühl, dass da Unter Umständen auch was anderes hintersteckt..

Zitat von Angstmaschine:
Ich habe meine Krankheitsängste dafür benutzt, den ganz unangenehmen Problemen und Sorgen aus dem Weg zu gehen.

Hat es dir denn geholfen sich mit diesen Problemen und Sorgen auseinanderzusetzen?

Schönes Wochenende allen!

Zitat von Spikey:
Hat es dir denn geholfen sich mit diesen Problemen und Sorgen auseinanderzusetzen?

Ja, ganz klar! Oft waren es auch mehrere Sachen, vielleicht noch zusammen mit allgemeinem Druck.

Ich versuch das mal zu beschreiben:
Jeder hat ja seine täglichen Sorgen und Probleme die irgendwie gelöst werden müssen. Manches davon habe ich angefangen zu verdrängen oder nicht näher hinzuschauen.
Zum Beispiel der Gedanke in drei Monaten muss ich meine Steuererklärung abgeben und bestimmt wieder viel nachzahlen. Sowas habe ich gerne im Kopf geregelt nach dem Motto: wird schon passen. Kein genaues hinschauen, kein vorab mal zusammenrechnen oder überlegen wie ich das geregelt bekomme.
Dann kommt vielleicht noch dazu dass das Auto komische Geräusche macht und dringend in die Werkstatt muss - auch verdrängt, also nicht mal nachgeschaut was sein könnte.

Dazu kamen dann oft auch so kleine Sachen die im Haushalt gemacht werden mussten und die mir täglich ins Auge gesprungen sind (hier mal wieder streichen, das wollte ich reparieren, da könnten anderen Bilder hin, das Bücherregal muss ich mal aufräumen ...).
Irgendwann vermischt sich dass alles bei mir zu einem diffusen Angstbrei der mich zwar nicht direkt lähmt und in wirkliche Angst versetzt, aber ich fühle mich unwohl und angespannt und der Druck mich um meine Angelegenheiten zu kümmern wird immer stärker.
Wenn jetzt irgendwas körperliches dazu kommt, war es das: denn das bedeutet direkte Gefahr und ist immer wichtiger, als alle anderen Dinge - denn es geht ja um das Leben. Und es ist was konkretes das einen zudem mit einiger Berechtigung daran hindert sich um Auto, Steuern und alles andere zu kümmern. Die Angst vor Krebs war bei mir oft eine willkommene Abwechslung und Ausrede. Gemerkt habe ich das aber nicht, ich hab' das also nicht bewusst so gesteuert.

Sobald aber eines von den wirklichen Problemen so richtig akut wurde, war die Angst vor Krankheit plötzlich weg: Mahnung vom Finanzamt? Auf einmal keine Herzangst mehr und auch keine anderen körperlichen Symptome, sondern die Sorge um die Finanzen und endlich das Kümmern um das Problem. Genau so, wenn sich ein großes Problem plötzlich in lauft auflöst.

Irgendwann habe ich angefangen, meine Sorgen, Probleme, Aufgaben usw. aufzuschreiben. Ich bin beim ersten mal auf - ich glaube - 160 Sachen gekommen.
Einhundert und sechzig große, kleine und auch unbedeutende Sachen, um die ich mich gesorgt habe, die ich erledigen wollte, die mir immer wieder ins Gesicht gesprungen sind und mich ununterbrochen unter Druck gesetzt haben. Die Angst vor Krankheiten war da eher eine Flucht.

Diese Inventur hat einen ganzen Nachmittag gedauert und unheimlich gut getan. Und dann habe ich mir die wichtigsten Sachen rausgesucht und bin sie NACH UND NACH angegangen. Damit meine ich nicht unbedingt, dass ich erst eine Sache erledigt und dann die nächste gemacht habe. Aber immer wenn ich mich mit etwas beschäftigt habe, habe ich mich nur darauf konzentriert und alles andere ausgeblendet.

Das Aufschreiben und auch damit beschäftigen war ganz wichtig, weil ich zum erstem mal die Masse an belastenden Gedanken gesehen habe und auch keine Angst mehr haben musste, etwas davon zu vergessen oder zu vernachlässigen. Das immer im Kopf behalten ist ganz schlimm finde ich, weil under Gehirn zwar gut darin ist Probleme zu lösen, aber nicht gut darin Sachen zu behalten und auch nicht sie im Kopf rein in Gedanken zu bewerten.

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Mira Weyer
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