App im Playstore
Pfeil rechts
38

Ich weiß nicht ob ihr das kennt oder was evtl helfen könnte.
Ich habe eine generalisierte Angststörung.
Im Moment bin ich noch in Elternzeit.
Mein Problem ist dass ich mich schon immer zu Hause einigeln wollte.
Jetzt in der Elternzeit ist es schon extrem.
Ich möchte am liebsten nur mit meiner kleinen Maus zu Hause sein. Mich einigeln.
Ich habe ständig Symptome und müsste mal zu einem Arzt. Ich müsste zur Kontrolle zum Zahnarzt, ein Zahn müsste operiert werden wurzelresektion ( habe keine Schmerzen), ich muss zum Frauenarzt wegen einigen Problemen. Ich war nach der Geburt bei keiner Nachuntersuchung. Ich müsste zum Hausarzt wegen einer Sache. Ich habe aber Angst vor schlimmen Diagnosen. Lieber verdränge ich also alles und Igel mich ein.
Ich möchte in keine Krabbelgruppe gehen, niemanden treffen ( außer aus der Familie). Ich bin sehr zwanghaft was auch mit der Angst zusammenhängt. Zu Hause muss alles pickobello sein um die Kontrolle zu bewahren.
Das schlimmste ist dass ich im Sommer wieder arbeiten gehen muss - als Erzieherin im Kindergarten. Ist gerade die absolute Horrorvorstellung. Hatte ich auch vor der Elternzeit mit zu kämpfen auf Grund meiner sozialen Phobie.
Ich will das so nicht mehr. Ich kriege aber keinen Fuß in die Türe.
Denkt ihr Medikamente helfen zb Venlafaxin. Wollte ich nicht mehr nehmen aber ist wohl doch besser.
Oder was könnte hier helfen?

24.01.2024 10:38 • 26.01.2024 x 2 #1


16 Antworten ↓


Tja, das einzige was helfen kann, bist du selbst. Deine Entscheidung, ob du Medikamente nehmen möchtest oder eher nicht.

Aber wenn du nicht zum Arzt gehst...

Lieber einmal zum Arzt als durch Warten vielleicht dann doch eine Krankheit zu entwicklen. Das ist meine Ansicht. Was ist dir wichtiger? Deine Gesundheit oder das Leid (soziale Phobie).

Was ist den Stärker, die Angst raus zu gehen oder die Angst krank werden zu können?
Welche Prioritäten würdest du dir selber setzen? Manchmal muss man eben raus aus der sogenannten Komfortzone, um weiter zu kommen und wieder in Balance kommen zu können. Am Kernproblem arbeiten kann helfen, wieder ein normales leben führen zu können.

Kann dich vielleicht jemand begleiten?

A


Raus aus meinem Schneckenhaus- aber wie?

x 3


Zitat von MamaAngsthase:
Ich will das so nicht mehr. Ich kriege aber keinen Fuß in die Türe.

Verwechsle nicht Können mit Wollen und Nicht-Können mit Nicht-Wollen. Das wäre mal ein Anfang.
Zitat von MamaAngsthase:
Mein Problem ist dass ich mich schon immer zu Hause einigeln wollte.

Dies ist eine ehrliche Erkenntnis. Woher kommt dieses Wollen, dieser Wunsch nach Einigeln?
Aus meiner eigenen Erfahrung erwachsen die meisten derartigen Entwicklungen aus fehlender Bereitschaft, Verantwortung wahrzunehmen und anzunehmen. Tief drin wissen wir das auch, aber wir halten die Augen standhaft weit geschlossen.

Warum? Weil wir meinen, dass es anstrengend wird. Und das stimmt auch.

Zitat von MamaAngsthase:
Denkt ihr Medikamente helfen zb Venlafaxin. Wollte ich nicht mehr nehmen aber ist wohl doch besser.

Medis können helfen, den gewissen letzten Schritt zu unterstützen, sozusagen den Hintern hoch zu bekommen (in deinem Fall also es dann zu schaffen, raus zu gehen).
Eine dauerhafte Lösung sind sie aber eher nicht bzw. sollten es zumindest eigentlich nicht sein. Für einen dauerhaften Erfolg solltest du eher versuchen, die Grundursache deiner Ängste etc, herauszufinden und zu behandeln. Das ist aufwendiger, aber nachhaltiger. Einfach zu Medis greifen, ist eben oft einfacher, aber definitiv nicht der bessere Weg.

Was mir noch aufgefallen ist an deinem Post.
Das Wort muss (Ich muss...) fiel sehr oft.
Natürlich solltest du deine (nötigen) Arzt-Besuche nicht leichtsinnig ignorieren, aber der Ausdruck muss lässt meist darauf schließen, dass du da innerlich einen gewissen Druck hast. Ich kenne das von mir selbst. Auch diese Zeilen hier wundern mich dann nicht, weil das auch zum Gesamtbild passt:

Zitat von MamaAngsthase:
Ich bin sehr zwanghaft was auch mit der Angst zusammenhängt. Zu Hause muss alles pickobello sein um die Kontrolle zu bewahren.


Übrigens dazu noch:
Zitat von MamaAngsthase:
Ich möchte in keine Krabbelgruppe gehen, niemanden treffen ( außer aus der Familie).

Eigentlich (und bei mir kann ich es eindeutig bestätigen):
Gute, soziale Kontakte sind eines der besten (Heil)mittel gegen psychische Erkrankungen und das ganz besonders, wenn die sozialen Kontakt deine Erkrankung verstehen oder ähnliches erlebt haben. Du solltest daher unbedingt zumindest versuchen, das hinzubekommen.
Isolation von der Außenwelt, Rückzug ins Schneckenhaus ist in sehr häufigen (nicht allen!) Fällen das falsche. Dadurch wird nicht selten ein Strudel abwärts in Gang gebracht und der mental-soziale Teil in unserem Hirn verkümmert schleichend. Irgendwann schafft man es dann nicht mal mehr, dem Paketzusteller die Tür zu öffnen.

Zitat von moo:
Warum? Weil wir meinen, dass es anstrengend wird. Und das stimmt auch.

Genau.
Im Zweifel will der Mensch einfach faul sein, keine Verantwortung haben, den Weg des geringsten Widerstands gehen. Das ist so in uns drin. Jeder kennt den Satz Ich will einfach nur immer meine Ruhe haben!.
Jeder kennt diese Phasen, aber für psychisch Erkrankte ist das ein riesen Problem.

Zitat von SteveRogers:
Ich will einfach nur immer meine Ruhe haben!.
Jeder kennt diese Phasen, aber für psychisch Erkrankte ist das ein riesen Problem.


Ich weis nicht mehr wann es angefangen hat, aber in dieser Rolle stecke ich auch fest.

Zitat von boomerine:
Ich weis nicht mehr wann es angefangen hat, aber in dieser Rolle stecke ich auch fest.

Sehr viele tun das leider und wie gesagt nicht nur Leute mit psychischen Erkrankungen.

Ich habe natürlich auch oft Tage, an denen das ganz krass ist und manchmal ist es auch gut und ok, seine Ruhe zu haben.

Aber seien wir ehrlich:
Nicht selten ist es eine reine Ausrede an uns selbst. Es ist einfach der bequemere, leichtere Weg....aber definitiv der schlechtere, sofern er zu lange gegangen wird. Das weiß ich heute zu 110% und diese Erkenntnis hilft mir sehr, immer und immer wieder daran zu arbeiten.

@SteveRogers

ist zwar hier nicht mein Thema

wie oft gehst du raus ?

Zitat von boomerine:
wie oft gehst du raus ?

Sorry, wenn ich nochmal nachfragen musst, aber was genau meinst du mit raus?

Meinst du wirklich aus dem Haus, also jeden Schritt und Tritt vor die Tür (also auch so Sachen wie Einkaufen, zur Post etc) oder meinst du wirklich größere Sachen wie Treffen mit Freunden, Kino, Geburtstagsparties/Hochzeiten, in Sportvereine usw?

Die erste Variante ist eigentlich meist gar kein Problem bei mir.
Die zweite Variante ist manchmal ein bisschen ein Problem (und war es vor einigen Jahren sehr), weil ich dann dazu neige, abzusagen oder nicht hinzugehen. In diesen Fällen ist es meist so, dass ich für mich Ausreden suche oder meinen Hintern nicht hochbekomme oder Angst habe, andere Leute zu sehen etc. Vor einigen Wochen bin ich z.B. nicht in den Sportverein mit der für mich geltenden Ausrede, dass es draußen zu glatt ist. Ich wusste, dass das ziemlicher übertriebener Quatsch war, aber ich habe es halt für mich als Ausrede benutzt, nicht hinzugehen. Dass das ein Fehler war, wusste ich unterbewusst auch, so wie ich mittlerweile in 90% aller solcher Fälle weiß, dass ein Nein ein Fehler ist und die Alternative Ja mir sehr gut tun würde.
Oder vor einigen Monaten, als ich nicht auf eine Geburtstagsfeier gehen wollte mit der Ausrede für mich, dass ich dort doch keinen kenne.

Ich weiß aber (aufgrund meiner Vergangenheit) sehr, wie schwer das ist und kann daher auch nachvollziehen, wie schwer das für dich ist. Man darf da aber nie aufgeben, sondern muss immer daran arbeiten, ich sage sogar eindeutig ---- notfalls mit der Hilfe von Medikamenten, die einem da ein bisschen helfen. Wer sich nur noch vergräbt daheim und zurückzieht, der hat eigentlich schon ziemlich sicher verloren glaube ich, zumindest bei Angststörungen und Depressionen.

@SteveRogers

eigentlich in beiden
1. gibt es viel online ( brauch mir da auch keinen Kopf machen wegen WC )

2. ich fühl mich unwohl ( die Blicke, das nicht verstanden sein / werden, blöde Anmache )


Mit welchem Medikament hast du gearbeitet ?

Oder hast du deinen Po von alleine hochbekommen ?

Ich war heut ganz schnell auf der Post um Briefmarken zu holen, wirklich ganz schnell, nur um wieder nachzukommen.

In welcher Phase stecke ich ?
( mein Leben, die ganzen Umstände haben mich zu einem Wrack gemacht )

Zitat von boomerine:
Mit welchem Medikament hast du gearbeitet ?

Aurorix (Moclobemid)


Zitat von boomerine:
Oder hast du deinen Po von alleine hochbekommen ?

Teilweise / zu manchen Zeiten alleine bzw. mit Hilfe von Therapie / Wissen aneignen und verstehen


Zitat von boomerine:
Ich war heut ganz schnell auf der Post um Briefmarken zu holen, wirklich ganz schnell, nur um wieder nachzukommen.

Ok, das ist krass.
Das tut mir sehr leid.


Zitat von boomerine:
In welcher Phase stecke ich ?
( mein Leben, die ganzen Umstände haben mich zu einem Wrack gemacht )

Bitte gib dich nicht auf.

Liebe @boomerine, trotzdem es sich vielleicht etwas sarkastisch liest: Auch die Titanic wirkt als Wrack auch heute noch eindringlicher als jedes andere Passagierschiff der neuzeitlichen Seefahrt.
Sogenannte gesunde Menschen leisten oft lebenslang eher ihren Beitrag zur Verdunkelung unserer Welt. Und viele (vermeintlich) Kranke tun das exakte Gegenteil. So auch Du, indem Du Dich schon seit langem beherzt einbringst.

Letztendlich sind richtige Worte zur richtigen Zeit mit keiner körperlichen Leistung aufzuwiegen.

Zitat von moo:
Liebe , trotzdem es sich vielleicht etwas sarkastisch liest: Auch die Titanic wirkt als Wrack auch heute noch eindringlicher als jedes andere Passagierschiff der neuzeitlichen Seefahrt.
Sogenannte gesunde Menschen leisten oft lebenslang eher ihren Beitrag zur Verdunkelung unserer Welt. Und viele (vermeintlich) Kranke tun das exakte Gegenteil. So auch Du, indem Du Dich schon seit langem beherzt einbringst.

Ich kann mich diesen wundervollen und wahren Worten von moo nur anschließen, Boomerine.

Ich bin mir sicher, dass du auch mal wieder Tage haben wirst, an denen es dir ein bisschen besser geht und du dann spürst, dass du etwas mehr Kraft/Selbstvertrauen hast, raus zu gehen. Achte mal darauf und wenn das so ist, dann ergreife diese wenigen Chancen und versuche wirklich mit aller Kraft, der Außenwelt eine Chance zu geben. Stück für Stück, ohne dir Druck zu machen.

Wie ist das mit Einladungen zu dir nach Hause?
Ist das möglich oder schaffst du es auch nicht, Freunde zu dir ins Haus zu lassen?

Zitat von SteveRogers:
Ist das möglich oder schaffst du es auch nicht, Freunde zu dir ins Haus zu lassen?


Gute Frage, ich persönlich würd das schon wieder gern versuchen, aber meine Freunde sind nicht seine Freunde,
was mal viele Freunde waren, er hat mit seiner Art und Weise alles nach und nach kaputt gemacht.
Er hat keine Freunde.

Ich hoffe es stört die @MamaAngsthase nicht, das ich hier mit schreibe.

und @moo lieben Dank für deine Worte

Ich verstehe, im Moment würde ich auch gerne alles von zu Hause aus erledigen.

Zum Glück kann man manche Arzttermine online erledigen.
https://www.teleclinic.com/

Wenn es nicht anders geht, würde ich ein Benzodiazepin nehmen und dann zum Arzt vor Ort gehen.

Meiner Meinung nach kann man Angst nicht mit Tabletten heilen. Wirklich heilen kann meiner Meinung nach nur eine Therapie und die positive Erfahrung, dass nichts passieren kann. Sport bzw. Bewegung kann das gut unterstützen.

Zitat von boomerine:
aber meine Freunde sind nicht seine Freunde,
was mal viele Freunde waren, er hat mit seiner Art und Weise alles nach und nach kaputt gemacht.
Er hat keine Freunde.

Sorry, wenn ich nachfragen muss, aber du meinst mit ihm deinen Mann?

Ja aber das ist eine eigene Sache ( mein TB )

A


x 4






Mira Weyer
App im Playstore