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Hallo,

ich bin 24 und hatte eigentlich immer sehr zielstrebige Vorstellungen vom Leben. Leider wurde ich dabei immer von meinen Eltern und insbesondere von meiner Mutter demotiviert und belastet. Egal, ob es um Hobbies oder den Plan Abitur zu machen und zu studieren ging, es war in ihren Augen immer alles falsch und schwachsinnig. Mittlerweile bin ich verzweifelt, denn mit 24 komme ich mir langsam vor, als würde ich hinterher hängen. Viele andere sind so alt wie ich und waren schon ein oder mehrere Jahre im Ausland und haben einen Studienabschluss und Hobbies, die sie seit über einem Jahrzehnt erfolgreich ausüben. All dies wollte ich auch immer, doch meine Mutter wusste es immer zu verhindern. Ich habe Abitur und eine Ausbildung, aber dennoch verliefen die Dinge nicht so, wie sie hätten verlaufen können und sollen. So wie es aussieht fange ich frühestens im Herbst oder in einem Jahr (mit dann 25) an zu studieren. Viele Dinge, die ich machen wollte und hätte machen können, habe ich leider nicht getan, weil meine Mutter mir immer die größten Zweifel und Missmut eingeredet hat. Ich habe mittlerweile all die Euphorie und Entschlossenheit, die ich immer in Übermengen besaß, verloren. Wie soll ich mit all dem nur zu recht kommen....

06.09.2018 08:36 • 26.04.2021 #1


22 Antworten ↓


So eine Familie hatte ich auch. Abitur? Schaffst du nicht, brauchst du nicht. Na ich hab's trotzdem getan. Auch wenn man Erwachsen ist ist es dann sehr schwer sich zu distanzieren. Mir hat aber wirklich nur das geholfen. Ich habe mich teils räumlich distanziert und jetzt wohne ich zwar wieder in der Nähe aber emotional lasse ich sie nicht mehr ran. Man muss lernen den eigenen Weg über alles zu stellen.

A


Psychische Probleme durch Mutter?

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Dann fange noch heute an, DEIN LEBEN ZU LEBEN
Du bist erwachsen. Intelligent. Musst ja nicht mit Mutter einen Streit vom Zaun brechen aber gehe deinen eigenen Weg. Deine Mutter hat ihr Leben. Du hast deins. Wem bist du Rechenschaft schuldig? Oder was macht es dir so schwer, eigene Entscheidungen zu treffen? Was hemmt dich?

Zitat von ichliebekuchen:
Dann fange noch heute an, DEIN LEBEN ZU LEBEN
Du bist erwachsen. Intelligent. Musst ja nicht mit Mutter einen Streit vom Zaun brechen aber gehe deinen eigenen Weg. Deine Mutter hat ihr Leben. Du hast deins. Wem bist du Rechenschaft schuldig? Oder was macht es dir so schwer, eigene Entscheidungen zu treffen? Was hemmt dich?


Ich bin vor einem Jahr ins Ausland gegangen, mit dem Plan dort ein halbes Jahr oder Jahr zu bleiben. Meine Mutter hatte bevor ich ins Ausland bin einen halben Nervenzusammenbruch, weil ich ins Ausland gehen wollte. Als ich dort war kamen dann die ganze Zeit Anschuldigungen, bis ich letztendlich nach nicht mal 3 Monaten frühzeitig nach Hause bin. Das hat in mir irgendwie einen Knacks ausgelöst, denn der Auslandsaufenthalt wurde von mir zuvor aufwendig geplant und komplett selbst finanziert. Es fühlte sich dann an, als hätte ich vollkommen versagt, nachdem ich es abgebrochen habe...

Beim Großteil verläuft das Leben nicht immer nach Plan. Ich sehe keinen Grund psychische Probleme zu entwickeln weil man dem ein oder anderen Hobbie nicht nachgehen konnte oder deine Mutter vom studieren nichts hält. Du hättest nach dem Abitur studieren können, mit deinem Alter kannst du auch eigenverantwortlich deine Entscheidungen treffen, hättest ausziehen können und im Studentenwohnheim leben. Ich finde, bei allem Respekt, du musst nicht deine Mutter für deinen Lebenslauf verantwortlich machen weil du dich nicht durchsetzen kannst. Du wirst im Leben auch auf andere Menschen treffen die dir nicht immer wohl gesonnen sind, vllt. mal Arbeitskollegen haben mit denen du nicht gut kannst und musst damit zurecht kommen.
Du musst dir ein dickeres Fell zulegen.

Irgendwann stellt man fest, dass die Eltern keineswegs perfekt sind und die Erziehung auch nicht perfekt lief. Ich merke das sehr deutlich seit ich selbst Mutter bin.
Viele meiner Probleme haben bei mir ihren Ursprung in der Kindheit. Allerdings ist es tatsächlich so, dass ich als Erwachsene selbst für mein Leben verantwortlich bin und deshalb dieses selbst in die Hand nehmen muss. Ich kann vieles anders machen als ich gelernt habe.

Zitat von ForeverChild:
Egal, ob es um Hobbies oder den Plan Abitur zu machen und zu studieren ging, es war in ihren Augen immer alles falsch und schwachsinnig.

Das kann dir eigentlich egal sein, was deine Eltern meinen.

Zitat von ForeverChild:
Viele andere sind so alt wie ich und waren schon ein oder mehrere Jahre im Ausland

Ist doch vollkommen egal, was andere machen. Hast du selbst den WUNSCH ins Ausland zu gehen oder glaubst du ins Ausland zu müssen, weil viele andere ins Ausland gehen?

Zitat von ForeverChild:
haben einen Studienabschluss

Gibt es denn irgendeinen Studiengang, den du wirklich studieren WILLST - soll heißen, es interessiert dich wirklich und du könntest dir Vorstellen für mindestens 3 Jahre in Hörsälen mit hunderten zu sitzen und 2x im Jahr für 1-2 Monate jeweils 3-10 Prüfungen (mündlich, Klausuren, Hausarbeiten, je nach Studiengang) zu absolvieren?
Oder geht es dir eigentlich nur um ein Stück Papier, auf dem steht Master oder Bachelor?

Zitat von ForeverChild:
und Hobbies, die sie seit über einem Jahrzehnt erfolgreich ausüben.

Gibt es denn irgendwas, was du gerne machen würdest? Falls ja, warum fängst du damit dann nicht HEUTE noch an (zumindest dich anzumelden)? Man kann auch noch mit 50 ganz neu anfangen mit Ballet, Reiten, Fallschirmspringen oder sonstwas!

Zitat von ForeverChild:
Ich habe Abitur und eine Ausbildung

Ist es dein Wunschberuf gewesen? Macht die Arbeit Spaß und sind die Jobchancen und Gehalt zumindest akzeptabel?

Zitat von ForeverChild:
So wie es aussieht fange ich frühestens im Herbst oder in einem Jahr (mit dann 25) an zu studieren.

Wenn du mit 18/19 Jahren Abitur gemacht hast, dann hast du jetzt so viele Wartesemester, dass du sogar Medizin studieren könntest (selbst wenn du das Abi nur mit 4,0 bestanden hast). Und natürlich auch jeden anderen Studienplatz sofort bekommen würdest - vollkommen unabhängig von der Abi Note!

Zitat von ForeverChild:
Ich habe mittlerweile all die Euphorie und Entschlossenheit, die ich immer in Übermengen besaß, verloren. Wie soll ich mit all dem nur zu recht kommen....

So SCHNELL wie möglich zu Hause endlich ausziehen! Und dann selbst bestimmen, wie der Kontakt zu den Eltern ist. Falls deine Mutter beim telefonieren anfängt deine Studienpläne schlecht zu machen, dann musst du ihr mal knallhart Parolie bieten - Das ist mein Leben. Ich treffe meine Entscheidungen selbst. Wenn es dir nicht passt, ist es dein Problem. Dann behalte deine Meinung für dich. Falls das nicht wirkt, halt seltener telefonieren oder das Gespräch beenden, wenn sie wieder anfängt zu kritisieren......

Zitat von FeuerWasser:
Beim Großteil verläuft das Leben nicht immer nach Plan. Ich sehe keinen Grund psychische Probleme zu entwickeln weil man dem ein oder anderen Hobbie nicht nachgehen konnte oder deine Mutter vom studieren nichts hält. Du hättest nach dem Abitur studieren können, mit deinem Alter kannst du auch eigenverantwortlich deine Entscheidungen treffen, hättest ausziehen können und im Studentenwohnheim leben. Ich finde, bei allem Respekt, du musst nicht deine Mutter für deinen Lebenslauf verantwortlich machen weil du dich nicht durchsetzen kannst. Du wirst im Leben auch auf andere Menschen treffen die dir nicht immer wohl gesonnen sind, vllt. mal Arbeitskollegen haben mit denen du nicht gut kannst und musst damit zurecht kommen.
Du musst dir ein dickeres Fell zulegen.

Schon ein bisschen einfach daher geschwätzt das Außenstehender oder? Solche Aussagen zu tätigen finde ich extrem daneben. Kann ich ja gleich jedem Angstpatienten sagen: ja mei, gehst halt in den Supermarkt einkaufen. Ist ja nicht so schwer. Leg dir doch einfach ein dickeres Fell zu

Solche Prägungen betreffen meistens nicht nur die Jugendzeit oder das junge Erwachsenenalter. Familiäre Prägung beginnt schon in der frühen Kindheit mit Urvertrauen und und und. Ist die Mutter ängstlich aufs Leben eingestellt, überträgt sich das meistens automatisch auf das Kind. Auch in der Jugendzeit und im jungen Erwachsenenalter ist das alles nicht einfach. Eltern sind Vorbilder, enge Vertraute und Kontaktperson, an denen man sich als Jugendlicher orientiert und zu denen man kommt, wenn man Probleme, Sorgen und Nöte hat oder auch einfach mal nur Gesprächsbedarf. Natürlich lässt man sich von den Eltern extrem beeinflussen ein Leben lang, nicht immer merklich. Viel läuft unterbewusst ab. Und dann irgendwann wenn man älter und erwachsen wird, merkt man langsam, dass man vielleicht andere Vorstellungen vom Leben entwickelt, als die Eltern. Aber auch dann ist es nicht einfach, weil man sich irgendwie in einem moralischen Konflikt befindet und selbst zweifelt, ob die Eltern nicht doch Recht haben. Noch dazu kommt natürlich die finanzielle Komponente ins Spiel. Auch materiell sind wir bis zu einem gewissen Alter abhängig und wenn man kein Bafög bekommt, dann leider noch bis zum Ende der Studentenzeit. Mit dem 18 Lebensjahr sind wir noch lange nicht erwachsen.
Ich denke, es geht ja auch gar nicht um Schuldzuweisungen oder um einen Schuldigen zu finden. Wichtig ist solche Muster zu erkennen, sie sich bewusst zu machen, für sich prüfen und dann eben bewusst Entscheidungen für sich selbst zu treffen und nicht gemäß der elterlichen Moral. Bedenke auch, dass unsere Eltern auch nur das Produkt der Vorgeneration waren (inkl. Handeln und Denken etc.)

Wichtig sind die Entscheidungen, die du jetzt triffst. Du hast erkannt, was schief läuft.. dann löse dich von den elterlichen Prägungen und beginne zu leben. Dieser Prozess braucht einfach seine Zeit.

Das sind IHRE Grenzen,
nicht Deine.

Zeit neu zu entdecken was DU willst und kannst und die Möglichkeiten zu nutzen!

Hallo, Eltern sind auch nur Menschen. Verzeihung tut dir sehr gut und ist heilsam . Egal aus welchen Grund deine Mutter sich so verhielt , du kannst sie ja fragen oder bestimmend ihr deine Ansichten erklären wie du dass so empfindest. Sie hat es garantiert nicht gemacht weil sie es so wollte sie wollte bestimmt nur das beste für dich. Und ich lese ja du hast ja schon sehr viel erreicht.

Zitat von aldia249:
Schon ein bisschen einfach daher geschwätzt das Außenstehender oder? Solche Aussagen zu tätigen finde ich extrem daneben. Kann ich ja gleich jedem Angstpatienten sagen: ja mei, gehst halt in den Supermarkt einkaufen. Ist ja nicht so schwer. Leg dir doch einfach ein dickeres Fell zu

Das darfst du daneben finden, damit kann ich umgehen, ändert aber nichts an meiner Haltung. Ich weiß auch nicht was du hier verarbeitst aber wir reden wir nicht von Angstpatienten.

Wenn ich jeden anderen für mein Glück oder Unglück verantwortlich mache und keinerlei Standhaftigkeit habe, ja, dann wird sie es im Leben noch schwer haben denn es packt einen keiner mit Wattebäuschchen an. Deine Solidarität in allen Ehren muss man aber nicht aus allem ein Drama machen und alles pathologisieren.
Man darf auch etwas kritisch bleiben.

Hallo ForeverChild,

ist es das wie du dich gerade fühlst? Dass du für immer Kind bist? Du bist ein erwachsener Mann, volljährig, entscheidungsfähig...usw. Du musst anfangen das auch zu leben, am Anfang werden dich die Zweifel sicher noch plagen, aber mit der Zeit wird es besser. Gib dir Zeit, das ist ein langsamer Prozess.

Du hast mit deinem Auslandsaufendhalt nicht versagt, im Grunde hast du alles richtig gemacht. Finanzierung, Planung, du bist los. Und dann hast du das getan, was ein anständiger Mensch tun sollte. Ein Familienmitglied erkrankt und man lässt alles stehen und liegen und eilt an dessen Seite. Dein Pech war nur, dass du veräppelt wurdest. Für mich klingt das nach emotionaler Erpressung was deine Mutter da gemacht hat. Ein ähnliches Exemplar hatte ich früher auch daheim. Du hast nicht (!) versagt, jedenfalls kann ich da kein Versagen erkennen.

Kann es sein, dass deine Mutter alles daran setzt dich nicht erwachsen werden und gehen zu lassen? Dich in einer gewissen Abhängigkeit zu halten? Hat sie vielleicht außer dir niemanden?

Steh auf, triff eigene Entscheidungen und zieh es durch, trotz mütterlichem Protest. Du wirst gute und schlechte Entscheidungen treffen, aber es sind deine. Aber geh nícht zu hart mit dir ins Gericht, leider haben Mütter eine nicht zu unterschätzende Machtposition in unserem Leben. Zudem ist der Grundsatz von der guten Mutter auf die man immer hören muss, weil sie ja nur das Beste will tief in dem Denken der Gesellschaft und damit auch in dem eigenen verankert. Da kommt man so schnell nicht raus. Der Satz 'aber sie ist doch die Mutter' hat eine enorme Macht. Psychische Probleme entwickelt man sicher nicht weil man Hobbys nicht nachgehen konnte, aber sehr wohl wenn einem von Anfang an das Selbstwertgefühl aberzogen wird. Und das verlangt nun mal hin und wieder ein Erfolgserlebnis und Bestätigung.

Solltest du deinen Schwung wirklich völlig verloren haben, keinen Weg sehen alleine weiter zu machen, wie wäre es denn man das Ganze mit einem Therapeuten zu besprechen?

LG
Das Angsthörnchen

Das du wegen ihrem nervenzusammenbruch früh heim kommen müsstest nennt man auch emotionale erpressung.
Zur Not Kontakt reduzieren oder abbrechen. Erstmal. Du bist nicht für sie verantwortlich! Und das musst du lernen.
Zur Not mit Therapie.
Viel glück

Ich weiß nicht inwieweit die TE von einer Angststörung betroffen ist, aber genau so war das bei mir der Fall. Genau aus solchen Prägungen habe ich eine Angststörung entwickelt und es hat mich viele Jahre Therapie und einige Krisen gekostet, das zu überwinden und ich stand genau vor der gleichen Lebensfrage wie die TE.
Du kannst kritisch sein wie du möchtest. Jedem steht hier die eigene Meinung zu. So auch mir. und deshalb betrifft mich so eine Bagatellisierung elterlicher Prägungen persönlich, aber wie gesagt: es geht mir nicht um Schuld. Meine Eltern hatten auch keine Schuld.

Zitat von aldia249:
Du kannst kritisch sein wie du möchtest. Jedem steht hier die eigene Meinung zu.

Vollkommen richtig, es steht jedem eine eigene Meinung zu, auch mir und zwar ohne angepampt zu werden weil es nicht nach deinem Geschmack ist.

Ach ka Diskussionsrunden mit aufreiberein, bringt nichts. Nimmt euch nur Energie die ich für das nachdenken benötigt. Lg

Hallo forever child
So eine Mutter hab ich leider auch. Du kannst dies und das nicht, du bist zu langsam, du bist bla, bla,bla. Irgendwann hab ich mich gewehrt wodurch das ganze noch schlimmer wurde und sich auf meine Gesundheit ausgeschlagen hat. Das tollste war dann immer: was soll aus dir nur werden wenn wir nicht da sind? Besonders schlimm wars als sie schon teilweise morgens besoffen war ich hab mich irgendwann in mein Schneckenhaus verkrochen und nur ja und Amen gesagt. Als ich meinen jetzigen Freund kennenlernte hat er mich aufgebaut und uns ein Nest gesucht wo wir seit fast 6 Monaten drin Leben. Ich darf hier Kuchen backen und vor allem darf ich mit Eiern hantieren was bei meiner Mutter nicht möglich war. Denn Eier sind ja hochgradig mit Salmonellen und Bazillen und Bakterien... Als mein Freund mir grünes Licht gab dass das Nest fertig ist hab ich in einer Nacht und Nebel Aktion das wichtigste zusammen gerafft und bin ca. 450 km mit dem Zug zu meinem Freund.
Jetzt hat meine Mutter keine Macht mehr über mich und muss nun den Haushalt allein machen. Wegen ihr hatte ich vor 2 Jahren einen Nervenzusammenbruch und musste zum Psychiater. Die hat mich so fertig gemacht dass sie mich in eine schwere Depression gestürzt hat.
Ich wollte immer eine Mutter die mich unterstützt und mir mit Rat und Tat zur Seite steht und nicht mit stundenlangen Vorträge die immer alles schlechte aufgezählt hat.
Heut geht's mir gut und ich kann mich entfalten. Telefonischen Kontakt haben wir selten, der Ton ist freundlich. Bin Mal gespannt wanns wieder soweit ist und die mich wieder beschimpft und mir Vorwürfe macht aber ich bin soweit weg von ihr und in Sicherheit und bin liebevolle Hände gekommen. Ich bereus nicht.
Ich drück dir die Daumen das du es schaffst. Ich hab's auch geschafft auch wenn ich durch diese Flucht einen Kontaktabbruch riskiert habe
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Die nüchterne Tatsache ist, dass wir alle mehr oder weniger Probleme aus dem Elternhaus mitbekommen. Auch unsere Eltern und ebenfalls unsere Großeltern und weiter zurück - jede Generation wurde gewiss nicht fehlerfrei erzogen - haben ihre Belastungen mitgeschleppt, die wir ausbaden - so wie auch wir wieder unsere Kindern sehr wahrscheinlich mit unseren eigenen Hypotheken belasten.

Bedeutet, dass jeder früher oder später damit in Eigenverantwortung fertigwerden muss, um ein glücklicheres Leben zu führen. Schuldzuweisungen sind im Endeffekt Ballast. Sich gebunden zu fühlen durch Fehlbehandlungen der Eltern, Mangel an Liebe und weiteres, ist zwar verständlich, aber Du trägst diese Last, und es ist die eigene Entscheidung, sich davon zu distanzieren, auch wenn das sehr schwer sein kann.

Spielchen wie Erpressung durch Nervenzusammenbrüche mitzumachen, heißt, sich selbst zu sabotieren. Ja, das Handeln dagegen ist schwer! Aber es ist möglich. Entscheide Dich in Frieden für Deinen eigenen Weg und teile Deiner Mutter mit, dass Du die Verantwortung für Dich übernehmen wirst. Wenn das in Ruhe und Freundlichkeit geschieht, wird sie sich nicht auf Dauer von Dir abwenden. Es braucht Mut und Konsequenz, das zu tun, aber es lohnt sich.

Vermutlich können Dir alle, die hier lesen, mitfühlen, wie das mit den Zukunftsängsten ist - sind ja hier in dem Thema.

Eine Lösung gibts möglicherweise, aber das ist keine, die ohne Federn zu lassen realistisch scheint. Ich weiß von Bekannten mit psychischen Problemen, die ihre normale Berufstätigkeit hinter sich gelassen haben, weil sie zu krank dafür waren. Es war eine harte Zeit, bis sie sich dauf einlassen und damit einrichten konnten, aber sie sind jetzt zufriedener als vorher, auch wenn das Geld knapper ist und manchmal noch das (nicht begründete!) Gefühl der Wertminderung an ihnen nagt. Der Druck war damals nach einmütiger Aussage schlimmer, als sie noch meinten, volle Leistung bringen zu müssen und mitten im Konflikt zwischen Wollen und Können steckenblieben.

Vielleicht gibt es ja eine Zwischenlösung: etwas weniger Arbeit als jetzt, eventuell sogar die Hälfte? Die finanziellen Einschränkungen lassen sich meist überbrücken, wenn dafür eine bessere Lebensqualität eingetauscht wird.

Hallo foreverchild
Das Verhalten deiner Mutter ist egoistisch.Sie stellt sich deinem Glück in den Weg.
Ich bin selber Mutter und psychisch krank.
Mein jüngste Sohn ist vor 2Jahren nach Australien geflogen,für work and travelhat alles selber geregelt.
Kurz vorm Weggehen hat er zu mir gesagt,,ich wusste nicht,ob ich dich alleine lassen kann.
Das hat mich erschüttert und ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen.
Ich habe meinem Sohn nicht versucht,meine Ansichte aufzudrücken,war aber in anderer Hinsicht keine gute Mutter.
In meiner alten Küche hatte ich eine Karte hängen ,auf der ein Kind auf einer Schaukel abgebildet war.
Der Spruch dazu lautete :
2 Dinge brauchen Kinder:Wurzeln und Flügel.
Ich will deine Mutter nicht schlecht machen.
Meiner Meinung nach braucht sie selber Hilfe beim Loslassen.
Glaub mir,ich weiss wovon ich rede.
Dein Post ist ja schon älter,wie ist denn die heutige Situation?
Du kannst mir gerne auch privat schreiben.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen,dass du ein glückliches,selbstbestimmtes Leben führe kannst,ohne falsche Schuldgefühle.

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Mira Weyer
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