ich war hier lange nicht mehr aktiv, eigentlich ein gutes Zeichen. Aktuell plagt mich meine Angst aber wieder sehr und ist dabei, meine komplette Lebensplanung zu zerstören.
Ich bin mit meinem Partner seit 1,5 Jahren zusammen. Vor 6 Monaten ist er bei mir eingezogen. Er hat einen Hund, was für mich immer sehr schön war. Ich mag Hunde und hätte gern selbst einen angeschafft, habe das aus Zeitmangel aber immer verworfen. Mein Partner und ich lieben uns sehr und wollen zusammen alt werden, und so waren wir mit Hund ein perfektes Team. Bis zu einem Tag vor drei Wochen, den ich wohl nie mehr vergessen werde.
Da mein Partner selbständig war, konnte er den Hund immer mit zur Arbeit nehmen. Die Selbständigkeit wurde für ihn aber aus gesundheitlichen Gründen zunehmend schwieriger, und so hat er Anfang September einen neuen Job angenommen, bei dem er 8 Stunden außer Haus ist und den Hund nicht mitnehmen kann. Irgendwie haben wir das garnicht wirklich besprochen, es war dann selbstverständlich das ich in dieser Zeit auf den Hund achte. Der kann gut alleine bleiben, wir leben in einem Haus mit großem Garten mit meinen Eltern zusammen, so dass eigentlich immer jemand zu Hause ist. Es hat sich einfach so ergeben, ich wollte meinem Freund vor allem auch den neuen Job ermöglichen.
Kurz zum Hund: Es ist ein Presa Canario, also ein sehr großer, respekteinflößender Hund. Ich habe ihn aber von Anfang an als Kampfschmuser kennengelernt und hatte niemals Angst vor ihm. Ich bin nie allein mit ihm Gassi gegangen, da er Probleme mit anderen Hunden hat - massive Probleme. Aber da das nicht mehr so schlimm zu sein schien, habe ich begonnen, allein mit ihm spazieren zu gehen. Wir hatten einige Hundebegegnungen, die absolut unproblematisch waren.
Ich war dann so naiv zu denken dass das schon klappen würde.
Leider hat sich dann ein Beißvorfall mit einem anderen Hund ereignet, der für mich sehr schlimm und traumatisierend war. Der andere Hund lebt noch, mit dem Hundehalter konnten wir uns im Guten einigen. Aber seitdem habe ich Angst vor dem Hund. Und bin 8 Stunden am Tag für ihn verantwortlich. Ich habe meinen Therapeuten, der selbst auch Hunde hat, eingeschaltet, weil die Angst auch eine Woche nach dem Vorfall nicht besser wurde. Er war tatsächlich auch bei mir zu Hause, um den Hund kennenzulernen. Dann habe ich eine Hundetrainerin eingeschaltet, die mir mein Therapeut empfohlen hatte. Auch sie hat sich den Hund angesehen. Alle sind der Meinung, dass von ihm keine Gefahr für Menschen ausgeht. Aber meine Angst wird immer schlimmer. So schlimm, dass ich meinem Freund gesagt habe, dass ich mit dem Hund nicht mehr alleine sein möchte. Daraufhin ist er zurück in seine Wohnung gezogen.
Mir geht es hundeelend. Aufgrund meiner Angst ist der Hund jetzt 8 Stunden alleine in der Wohnung meines Freundes. Was mit unserer Beziehung wird, weiss ich nicht. Ich bin ehrlich gesagt völlig verzweifelt. Aber die Angst ist da. Es war zuletzt so schlimm, dass ich Angst hatte nach Hause zu kommen, nicht mehr schlafen konnte und am Ende auch nichts mehr gegessen habe.
Bin ich so krank, dass ich mich in die Angst reinsteigere? Oder ist sie berechtigt? Die einzige Lösung ist die Trennung von meiner großen Liebe, denn eine Trennung von Hund und Herrchen kann und will ich nicht verlangen.
Liebe Grüße von der verzweifelten Sphinx
06.10.2024 08:20 • • 03.11.2024 x 2 #1