Zitat von Quitzil: Die Verantwortung für den Hund trägt dein Freund. Du sagtest ja auch, richtig besprochen wurde das nicht.
Er kann dir die Verantwortung für diesen ja offensichtlich problematischen Hund nicht einfach so zuschustern. Das geht gar nicht.
Sehe ich eigentlich auch so. Vielleicht muss ich noch was dazu erklären: Ich bin auch berufstätig und arbeite als Architektin. Ich habe zwar 2 x die Woche Homeoffice und freitags durch Stellenreduzierung frei, aber 2 Tage in der Woche bin ich im Büro. Dann ist der Hund hier mit meiner 80jährigen Mutter und meinem dementen Vater, den meine Mutter betreuen muss, alleine. Meine Mutter liebt den Hund, aber Autorität hat sie über ihn nicht wirklich.
Zitat von Quitzil: Es mag keine direkte Gefahr gegen Menschen von dem Hund ausgehen, aber indirekt schon, wenn du ihn in einer Beißerei zurückhalten musst.
Ich konnte ihn ja nicht zurückhalten, er hat den anderen Hund gebissen. Und nicht geschnappt, sondern direkt auf die Kehle. Ohne Vorwarnung, ohne Drohen. Wäre der andere Hund nicht auch relativ groß mit dickem Fell gewesen, wäre der jetzt tot. Ich hab mich auf unseren Hund draufgeschmissen, ihn getreten, geboxt und versucht die Kette zuzuziehen um ihm die Luft abzuschnüren. Irgendwann hat er dann abgelassen, warum weiss ich nicht. Ich fang schon an zu zittern wenn ich daran denke. Es war ein Albtraum. Ich kann sowas nicht so abtun, dazu habe ich vielleicht ein zu übersteigertes Verantwortungsgefühl.
Zitat von Quitzil: Ich finde es auch problematisch, dass du das jetzt therapeutisch bearbeitest, um den Hund betreuen zu können.
Welche Gedanken macht sich denn dein Freund und welche Lösungsvorschläge hat er?
Die ersten Worte meines Freundes nach dem Vorfall waren: Jetzt schmeisst Du uns beide raus oder?
Hab ich nicht gemacht. Liebe ist zu groß und ich hatte gehofft dass sich das Vertrauen zum Hund wieder einstellt.
Er fand es gut dass ich meinen Therapeuten dazugerufen habe und hat auch mit ihm gesprochen. Er fand auch die Hundetrainerin gut. Er geht davon aus, dass ich mit meiner Angsterkrankung total übertreibe. Als ich ihm Freitagabend gesagt habe, dass ich die Betreuung des Hundes nicht weiter übernehmen kann, hat er seine Sachen gepackt und ist in seine Wohnung gefahren. Seitdem haben wir nicht mehr gesprochen. Ich wüsste auch nicht was ich ihm sagen sollte.
Hundesitter geht nicht aufgrund der Probleme mit anderen Hunden und Geldmangel. Hundetagesstätte ist das gleiche. Ich war die einzige Lösung.
Zitat von Frau_Pübbels: Ein Hund zu erziehen ist nichts, was man mal so eben nebenbei macht. Es ist ein Tier und hat so behandelt zu werden. Das heißt auch, dass er mal seinen tierischen Bedürfnissen folgen darf. Der dicke hier muss gefordert werden, im körperlichen und geistigen Sinne. Er muss rennen und eine Art Aufgabe haben.
Das macht mir ja auch so Sorgen. Mein Freund ist während seiner Selbständigkeit zweimal am Tag mit ihm mindestens 5 km durch den Wald gelatscht, er dürfte auf fast alle Baustellen mit und war immer mit ihm zusammen. Die beiden sind ein unzertrennliches Team. Das kann ich nicht auffangen.
Zitat von Drkingschultz: Ich würde mir anstelle der TE aber auch die Frage stellen, ob sie wirklich mit dem Hund rausgehen muß.
Ich werde nie wieder allein mit ihm Gassi gehen, so viel steht fest. Ich gefährde damit andere Hunde. Das geht für mich nicht.