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@sphinx Deine Gefühle sind immer berechtigt.
Für mich als erfahrene Hundehalterin stellt sich das so dar.
Die Verantwortung für den Hund trägt dein Freund. Du sagtest ja auch, richtig besprochen wurde das nicht.
Er kann dir die Verantwortung für diesen ja offensichtlich problematischen Hund nicht einfach so zuschustern. Das geht gar nicht.
Es mag keine direkte Gefahr gegen Menschen von dem Hund ausgehen, aber indirekt schon, wenn du ihn in einer Beißerei zurückhalten musst.
Ich finde es auch problematisch, dass du das jetzt therapeutisch bearbeitest, um den Hund betreuen zu können.
Welche Gedanken macht sich denn dein Freund und welche Lösungsvorschläge hat er?

Es obliegt nicht der Entscheidung des Hundes, ob er einen Maulkorb trägt oder nicht.....

Wenn dein Freund ihm einen anlegt, ist es egal, ob er den toliert oder das toll findet oder nicht.

A


Plötzlich Angst vor dem Hund des Partners

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Zitat von Drkingschultz:
Ein Hund, der auf andere Hunde geht, kann zu Menschen total freundlich sein. Aber hier besteht halt die Angst und das wiederum spürt der Hund.

Genau deswegen muss an der Angst gearbeitet werden. Der Hund ist immer noch ein Tier und die regeln ihre Streiterein eben nicht mit Sitzkreisen und sich den Gefühlsball zu werfen. Die Katzen prügeln sich auch um ihre Reviere und können ziemlich furchteinflößend sein.
Die Angst muss bearbeitet werden ,bevor der Hund halt das ausnutzt. Die sind nicht dumm, der Münsterländer meines Vaters hat das gnadenlos ausgenutzt, was zu einer Geschichte führte, wo meine Großeltern beim Hundesitting auf dem Boden saßen, weil der Hund die Couch nicht frei gab.
Allerdings hatte ich am Anfang bei unserem Hund ( Labrador/Husky Mischling aus dem tierheim) auch was bedenken. Beim ersten Ausflug aus dem tierheim musste ich neben ihm sitzen und der überragte mich mal eben um einen Kopf. Da gingen mir auch komische Gedanken durch den Kopf. Er hat das wohl gemerkt und mir seinen Kopf auf den schoß gelegt.
Zitat von sphinx:
Dafür bin ich viel zu angespannt und würde dann noch Angst vor meiner eigenen eventuellen Überreaktion kriegen.

Das ist schonmal eine vernünftige Einstellung dazu. Und wie gesagt, die bekommt man nicht so einfach in Deutschland, zudem sind sie laut Tierschutzgesetz, verboten.
Zitat von sphinx:
das der eigene Besitzer bzw. Familienmitglieder angegriffen werden - auch aus heiterem Himmel und ohne Vorgeschichte. Ist das alles Quatsch?

Ich kann mir das so komplett ohne Vorgeschichte nicht vorstellen. Es wird auch gerne mal vergessen ,dass der Hund immer noch ein Hund ist. Der sitzt nicht mit am Tisch, schläft nicht mit im Bett und ich diskutiere nicht mit dem.
Er darf mir nicht auf der Nase rumtanzen aber auch nicht vor Angst zittern, wenn ich mich bewege. Ein Hund zu erziehen ist nichts, was man mal so eben nebenbei macht. Es ist ein Tier und hat so behandelt zu werden. Das heißt auch, dass er mal seinen tierischen Bedürfnissen folgen darf. Der dicke hier muss gefordert werden, im körperlichen und geistigen Sinne. Er muss rennen und eine Art Aufgabe haben. Und die bekommt er. Macht man das nicht (mein Mann und ich waren zuletzt was krank und der Hund kam da was körperlich zu kurz) kommt der auf komische Ideen.
Was ich eigentlich sagen wollte, oft ist das Problem am anderen Ende der Leine.

Zitat von Quitzil:
offensichtlich problematischen Hund

Scheinbar ist der Hund nicht problematisch. Er hat sich mit einem anderen gekeilt (ist nicht toll, aber kommt auch schonmal vor) ansonsten scheint er ja ein töfter Kerl zu sein.
Problematisch ist die Angst der TE, was der Hund ausnutzen kann.

Ich würde mir anstelle der TE aber auch die Frage stellen, ob sie wirklich mit dem Hund rausgehen muß. Er ist nicht sehr verträglich mit Artgenossen (das Problem haben viele, nicht schlimm). Es ist ein großer und starker Hund und je nach ihrer körperlichen Verfassung kann sie ihn vielleicht nicht oder kaum halten.

Das erzeugt zusätzlich Stress.

Da wäre dann eine Betreuung zuhause für 8 Std. ausreichend. ggf. kann er ja mal in den Garten oder so.

Zitat von Drkingschultz:
Es ist ein großer und starker Hund und je nach ihrer körperlichen Verfassung kann sie ihn vielleicht nicht oder kaum halten.

Da gebe ich dir recht, unser ist zwar 63 cm Schulterhöhe aber wiegt nur 35 Kilo. Ich wiege knapp 20 mehr. Und wenn der sich in die Leine wirft, muss ich extrem gegenhalten.
Am Anfang hat er mich bei der Jagd auf einen Hasen auf den Bauch über ein Feld gezogen. Da war ich aber auch was unaufmerksam ,was ich mir seitdem abgewöhnt habe. Mittlerweile sehe ich potentielle Gefahrenquellen eher als er.

Unser wiegt ca. 37kg, ich fast das Doppelte. Aber wenn er vehement zieht, kostet das schon Kraft. Zumal man selber ja einen höheren Schwerpunkt hat und sich ausbalancieren muß und er hat Allradantrieb mit 4 Pfoten. wir nur zwei.

Am Anfang war er ganz schlimm, wenn er was gesehen hat und ich hatte muskelkater in den Armen nach dem Spaziergang. Das ist zum Glück vorbei, aber hat einiges an Arbeit und Kraft gekostet.
Wenn der zieht, kann ich mich mit vollem Gewicht an der Leine nach hinten kippen lassen ^^

Als er noch jung war, bin ich mit ihm mit Schleppleine im Feld gewesen. Habe einen Moment nicht aufgepasst, er stürmt los, ich halte die Leine fest und nach 10m rennt er in die Leine.

Ich dachte, mir reißt es die Knochen ab. Bin einen Meter nach vorne geflogen und aufm Bauchgelandet.

Seitdem immer volle Aufmerksamkeit

Zitat von Quitzil:
Die Verantwortung für den Hund trägt dein Freund. Du sagtest ja auch, richtig besprochen wurde das nicht.
Er kann dir die Verantwortung für diesen ja offensichtlich problematischen Hund nicht einfach so zuschustern. Das geht gar nicht.

Sehe ich eigentlich auch so. Vielleicht muss ich noch was dazu erklären: Ich bin auch berufstätig und arbeite als Architektin. Ich habe zwar 2 x die Woche Homeoffice und freitags durch Stellenreduzierung frei, aber 2 Tage in der Woche bin ich im Büro. Dann ist der Hund hier mit meiner 80jährigen Mutter und meinem dementen Vater, den meine Mutter betreuen muss, alleine. Meine Mutter liebt den Hund, aber Autorität hat sie über ihn nicht wirklich.


Zitat von Quitzil:
Es mag keine direkte Gefahr gegen Menschen von dem Hund ausgehen, aber indirekt schon, wenn du ihn in einer Beißerei zurückhalten musst.

Ich konnte ihn ja nicht zurückhalten, er hat den anderen Hund gebissen. Und nicht geschnappt, sondern direkt auf die Kehle. Ohne Vorwarnung, ohne Drohen. Wäre der andere Hund nicht auch relativ groß mit dickem Fell gewesen, wäre der jetzt tot. Ich hab mich auf unseren Hund draufgeschmissen, ihn getreten, geboxt und versucht die Kette zuzuziehen um ihm die Luft abzuschnüren. Irgendwann hat er dann abgelassen, warum weiss ich nicht. Ich fang schon an zu zittern wenn ich daran denke. Es war ein Albtraum. Ich kann sowas nicht so abtun, dazu habe ich vielleicht ein zu übersteigertes Verantwortungsgefühl.

Zitat von Quitzil:
Ich finde es auch problematisch, dass du das jetzt therapeutisch bearbeitest, um den Hund betreuen zu können.
Welche Gedanken macht sich denn dein Freund und welche Lösungsvorschläge hat er?


Die ersten Worte meines Freundes nach dem Vorfall waren: Jetzt schmeisst Du uns beide raus oder?
Hab ich nicht gemacht. Liebe ist zu groß und ich hatte gehofft dass sich das Vertrauen zum Hund wieder einstellt.
Er fand es gut dass ich meinen Therapeuten dazugerufen habe und hat auch mit ihm gesprochen. Er fand auch die Hundetrainerin gut. Er geht davon aus, dass ich mit meiner Angsterkrankung total übertreibe. Als ich ihm Freitagabend gesagt habe, dass ich die Betreuung des Hundes nicht weiter übernehmen kann, hat er seine Sachen gepackt und ist in seine Wohnung gefahren. Seitdem haben wir nicht mehr gesprochen. Ich wüsste auch nicht was ich ihm sagen sollte.
Hundesitter geht nicht aufgrund der Probleme mit anderen Hunden und Geldmangel. Hundetagesstätte ist das gleiche. Ich war die einzige Lösung.


Zitat von Frau_Pübbels:
Ein Hund zu erziehen ist nichts, was man mal so eben nebenbei macht. Es ist ein Tier und hat so behandelt zu werden. Das heißt auch, dass er mal seinen tierischen Bedürfnissen folgen darf. Der dicke hier muss gefordert werden, im körperlichen und geistigen Sinne. Er muss rennen und eine Art Aufgabe haben.


Das macht mir ja auch so Sorgen. Mein Freund ist während seiner Selbständigkeit zweimal am Tag mit ihm mindestens 5 km durch den Wald gelatscht, er dürfte auf fast alle Baustellen mit und war immer mit ihm zusammen. Die beiden sind ein unzertrennliches Team. Das kann ich nicht auffangen.


Zitat von Drkingschultz:
Ich würde mir anstelle der TE aber auch die Frage stellen, ob sie wirklich mit dem Hund rausgehen muß.

Ich werde nie wieder allein mit ihm Gassi gehen, so viel steht fest. Ich gefährde damit andere Hunde. Das geht für mich nicht.

Hund: 60 kg, ich: 70 kg, 1,70 m groß. Bin jetzt nicht supersportlich durchtrainiert aber einigermaßen fit, würde ich sagen.

@sphinx es gibt extra Maulkörbe, wo der Hund noch ganz gut atmen kann. Ich würde es auch mit Maulkorb probieren.

@sphinx Hört sich echt schwierig an. Ich kann dich total verstehen und finde deine Angst überhaupt nicht übertrieben, sondern begründet.
Die Verharmloserei deines Freundes hingegen finde ich bedenklich.

Ganz schwieriges Thema.

Du solltest auf jeden Fall ganz schnell mit deinem Partner Kontakt aufnehmen.

Und vor allem mit Samthandschuhen das Thema angehen.

Meine Idee: Dein Partner, du und der Hund verbringen eure Zeit gemeinsam, damit du wieder Vertrauen zum Hund aufbauen kannst.
Da eine Hundebetreuung nicht möglich ist, muss der Hund dann während dein Partner arbeitet alleine in der Wohnung deines Partners bleiben. Wäre er jetzt ja auch. Aber du zeigst deinem Partner, das du an deiner Angst arbeiten möchtest und weder gegen Ihn noch den Hund was hast.

Ideen wie Maulkorb oder anderes können, je nachdem wie dein Partner tickt nach hinten losgehen.

Zitat von SilentRoG:
Meine Idee: Dein Partner, du und der Hund verbringen eure Zeit gemeinsam, damit du wieder Vertrauen zum Hund aufbauen kannst.

Ja, das fände ich schön. Dann habe ich auch kaum Angst vor dem Hund.


Zitat von SilentRoG:
Du solltest auf jeden Fall ganz schnell mit deinem Partner Kontakt aufnehmen.

Und vor allem mit Samthandschuhen das Thema angehen.

Meinst Du? Ich denke eher dass er total genervt von mir ist und seine Ruhe haben will.

Zitat von sphinx:
Bin ich so krank, dass ich mich in die Angst reinsteigere? Oder ist sie berechtigt?

Ja, du steigerst dich da rein. Natürlich ist ein Hundekampf kurzes Adrenalin für alle Zuschauer und die Hunde selbst. Da darf man aber nicht wie angewurzelt stehen sondern muss handeln. Du bist dazu aber natürlich nicht in der Lage, da dich die Situation überfordert hat. Daher gebe ich dir auch keine Empfehlungen wie man in so einer Situation verfährt.

Es tut mir für den Hund unendlich leid, dass du Angst vor ihm hast, obwohl er lediglich mit einem Artgenossen einen Kampf hatte. Bei Rüden ist es völlig normal, dass sie hier und da mal Dominanz zeigen oder ein Kampf entsteht beim Kennenlernen. Dies dann darauf zu projizieren, dass er auch dich angreift, ist sowas von an den Haaren beigezogen, dass es mir wirklich schwer fällt das zu verstehen. Das er ausgezogen ist kann ich nachvollziehen. Der Hund tut mir leid und darf gemäß dem Tierschutz auch nicht so lange alleine bleiben. Würde ich davon in meiner Gegend Kenntnis erlangen, würde ich auch tätig werden und den Tierschutz informieren.

Schade...die Idee mit dem Maulkorb finde ich ebenfalls nicht in Ordnung, nur weil eine Person Angst hat. Zu Hause war doch noch nie etwas.

@Cosmo Respekt, selten soviel sch. in einem Beitrag gelesen, wie von dir.

@sphinx Hundekämpfe sehen oft brutal und furchtbar gefährlich aus. In der Regel sind das Showkämpfe mit viel Geräusch und Imponiergehabe. Der Schwächere erkennt das und steckt zurück. Der Stärkere zeigt den Mittelfinger und das wars.
Ein Hund, der sofort auf die Kehle des anderen Hundes geht, ist NICHT normal. Das ist auch kein natürliches Verhalten. In der freien Wildbahn wäre das kontraproduktiv, weil es das Rudel unnötig schwächen und dezimieren würde, wenn sowas passiert.

Dein Mann/Freund ist das Problem, nicht du. Wieso verpisst er sich da gleich, nur weil mal nicht so läuft, wie er will? Es ist doch sein Hund, er ist in erster Linie dafür verantwortlich, die Betreuung zu regeln.

Dass ein Hund keine 8 Std. allein bleiben darf, ist Blödsinn. Es ist nicht ideal und sollte kein Dauerzustand sein, aber manchmal geht das nicht anders.

Ich würde den Hund nicht mit deiner alten Mutte rund dem dementen Vater allein lassen. gerade demente Menschen verhalten sich oft merkwürdig, was den Hund irritieren kann und wenn er dann so unentspannt ist, wie der...naja.

Oder einer von beiden fällt mal hin. Das kann schon reichen, dass der Hund auf ihn geht.

Mußt du wissen, ich hätte da kein gutes Gefühl.
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Zitat von sphinx:
Meinst Du? Ich denke eher dass er total genervt von mir ist und seine Ruhe haben will.

Naja. Kommt drauf an, was du ihm Vorschlagen willst.
Ich glaube ein Gespräch über einen Maulkorb würde die Situation verschärfen.
Wenn du ihm aber mitteilst, dass du mit Ihm und dem Hund zeit verbringen möchtest, und ihn auch sagst, dass du vir dem Hund keine Angst hast, wenn er dabei ist, dann glaube ich, wird das eher versöhnlich sein.
Die Reaktion deines Partners zeigt ja, dass er eher Angst hat, dass du die Beiden rausschmeißt.
Ich bin kein Psychologe, aber auf mich wirkt es, als hätte dein Partner Angst, dass er sich zwischen dir und dem Hund entscheiden müsste.
Deshalb meine ich, solltest du Kontakt aufnehmen und die Zeit mit beiden verbringen. Ohne Maulkorb.
Natürlich nur wenn du das kannst.

Zitat von Drkingschultz:
Dein Mann/Freund ist das Problem, nicht du. Wieso verpisst er sich da gleich, nur weil mal nicht so läuft, wie er will? Es ist doch sein Hund, er ist in erster Linie dafür verantwortlich, die Betreuung zu regeln.

Ich glaube dass weiss er eigentlich, will es aber nicht wahrhaben. Und die Lösung, den Hund bei mir zu lassen, passte einfach gerade gut. Jetzt versage ich und er hat das Problem der Betreuung, das er nicht lösen kann.

Zitat von Drkingschultz:
Oder einer von beiden fällt mal hin. Das kann schon reichen, dass der Hund auf ihn geht.

Da hast Du völlig recht. Hatte ich noch garnicht drüber nachgedacht.

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Mira Weyer
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