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Hallo, ich bin weiblich und 19 Jahre alt. Alles fing mit 14 an. Ich war damals ein Jahr lang mit einem Jungen zusammen, der mich geschlagen und psychisch zerstört hat. Für mich war das schlimmste nicht die Schläge, sondern, dass er mir mein ganzes Selbstvertrauen durch seine verletztenden Worte/Lügen genommen hat. Er hat mir gesagt, dass ich nichts bin. Ich sei ein Stück Dreck, wertlos, und mich könne man doch sowieso nicht gut finden. Er sagte mir, niemand würde mich mögen, alle hassen mich. (Was natürlich nicht stimmte!)
Nach einem Jahr habe ich ihn verlassen, weil ich mich nicht mehr so behandeln lassen wollte. Ich wollte mich nicht mehr behandeln lassen wie ein Nichts. Ich habe mir nie selbst die Schuld dafür gegeben, aber ich habe danach psychisch sehr gelitten. Ich habe gelitten und leide immer noch, weil er mir meine ganze Persönlichkeit , jedes Stück Selbstbewusstsein genommen hat.
Ich wusste zwar, dass er nur gelogen hat aber ich fing an mich zu Fragen, was die Leute eigentlich wirklich von mir denken. Ich habe immer gedacht, dass vielleicht doch wirklich alle negativ von mir denken.
Das Gefühl bin ich bis heute nicht losgeworden. Außerdem habe ich diese ständige Selbstbeobachtung und fühle mich von anderen Leuten immer angestarrt.
Letztes Jahr habe ich meinen Führerschein gemacht und einen neuen tollen Freund gefunden. Er ist sehr lieb zu mir und unterstützt mich immer in allem. Er weiß auch von meinen Problemen. Trotzdem ist mein psychisches Leiden schlimmer geworden. Als ich eines Tages mit dem Auto auf der Autobahn fuhr , war starker Wind, sodass mein Auto vom Wind etwas schwankte, weggestoßen wurde. Es war durch den Wind schwer zu lenken. Dann habe ich gedacht :' oh Gott, sieht das jetzt aus als ob ich betrunken wär, weil das Auto so schwer zu fahren ist?' Wieder mal machte ich mir sorgen darüber, was andere denken.
Dieses Gefühl beim Autofahren bin ich bis heute nicht losgeworden. Immer dieser Gedanke , ob ich gerade fahre. Dieser Gedanke hat sich einige Monate später auch auf meine Körperhaltung widergespiegelt. Ich denke immer : gehe ich gerade , schwanke ich ?
Es ist so ein schlimmes Gefühl. Ich achte ständig auf meinen Gang,habe das Gefühl dass ich schwanke. (Ich habe nur das Gefühl, andere sehen es nicht). Trotzdem habe ich Angst,dass man es mir ansieht oder irgendwas merkt. Ich kann mich nicht mehr frei bewegen, der Gang nach draußen in die Öffentlichkeit ist der Horror. Ich sperre mich aber nicht zu Hause ein, ich gehe jeden Tag zur Uni. Aber jeden Tag fängt dieser Horror von vorne an. Sobald ich mein Haus verlasse fällt diese Mauer runter: ich habe nicht nur Angst und gangunsicherheit, ich fühle mich dabei auch benommen. Es ist einfach nur schrecklich, ich würde manchmal am liebsten sterben.
Ich habe Angst, dass dieses Leiden nie wieder verschwindet.
In 3 Wochen habe ich einen Termin beim Psychologen,ich hoffe es wird etwas helfen.
Hat jemand das selbe problem? Geht es eines Tages wieder weg ?

06.01.2015 13:21 • 07.01.2015 #1


11 Antworten ↓


Außerdem habe ich ständig diesen Schwindel in meinem Kopf, ich kann nie klar denken. Es schränkt meine Lebensfreude sehr ein, denn ich habe sie fast komplett verloren.

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Phobischer Schwankschwindel/Soziale Angst

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Phobischen Schwankschwindel hatte ich über Monate. Jeden Tag, bei jedem mal gehen. Ich habe lange Zeit geglaubt es kommt vom Herz/Kreislauf. Mich wunderte es immer, wieso ich keinen Schwindel verspürte wenn ich Alk. trank. Dann habe ich Gleichgewichtsübungen probiert und gemerkt, dass ich selbst beim stärksten Schwindelgefühl perfektes Gleichgewicht hatte. Irgendwann stieß ich dann auf den phobischen Schwankschwindel, das machte es leichter. Mich nervte es jeden Tag Schwindel zu verspüren und so habe ich mir gedacht, scheixx drauf, ist mir halt schwindlig, ich werde schon nicht umkippen. Nach einiger Zeit und dieser Mentalität ist mir irgendwann aufgefallen, jetzt war mir ja schon länger nicht mehr schwindlig?!
Ich würde dir raten nicht auf den Schwindle einzugehen, versuche es zu ignorieren, glaubst du halt zu schwanken, was macht das schon? Irgendwann wenn du gerade abgelenkt bist, wirst du merken, upps dir war ja gar nicht schwindlig! So wie man den Schwindel sich anlernt, kann man ihn auch wieder verlernen!

Danke für deine Antwort. Ich habe diesen Schwindel manchmal stärker, manchmal weniger stark. Es gibt ganz ganz selten auch Momente wo ich ihn vergesse und es mir gut geht. Dann fällt mir aber wieder ein: Hey du hast doch Schwindel . Und dann geht es leider wieder los.

Hast du sonst noch Symptome der Angst? Die Geschichte mit deinem ersten Freund ist lange vorbei, gibt es einen Grund wieso sie immer so präsent war? Ich verstehe schon, gerade wenn man in der Kindheit hört man wird gehasst und keiner mag einen, begleitet es einen dann die darauf folgenden Jahre und man wird zum Einzelgänger etc.. Jedoch hast du jetzt doch einen lieben Freund, weißt dass dich die Menschen nicht hassen. Konntest du mit deinen Eltern darüber nie reden? Ich glaube jedenfalls, dass dir eine Therapie um das Thema aufzuarbeiten, sehr gut tun wird.

Ich habe Angst, dass mich andere Menschen nicht mögen. Dadurch fällt es mir schwer mich anderen Menschen anzuvertrauen, mich zu öffnen, da ich Angst habe, man könnte negatives an mir entdecken und mich nicht mögen. Ich kann dadurch auch sehr schwer neue Freundschaften schließen.
Ich weiß nicht, warum ich noch immer an der Geschichte meines ersten Freundes leide. Ich denke es ist, weil ich sehr sensibel und verletzlich bin. Ich habe mich irgendwie nie von diesen psychischen Verletzungen erholen können. Meine Eltern wissen auch, was er mir angetan hat und haben mir geholfen. Ich war damals zwei mal beim Psychologen, habe aber dann abgebrochen, weil ich dachte ich brauche das nicht. Jetzt bereue ich es aber, abgebrochen zu haben, denn jetzt merke ich die Folgen.
Meine Eltern wissen, dass ich demnächst zum Psychologen gehe. Ich habe ihnen gesagt dass ich mich nie davon erholt habe. Sie wissen aber nichts von dem Schwindel und dass ich Angst vor der Meinung anderer habe
Danke für deine Hilfe. Das hoffe ich sehr.

Ich weiß die Phrase ist abgedroschen, aber es ist wurscht was andere über dich denken, du musst den Leuten nicht gefallen. Natürlich möchte man Anderen gefallen, das liegt in der Natur der Menschen, aber eine gewisse es ist egal Einstellung, ist auf jeden Fall ein guter Selbstschutz. Ich hatte vor etlichen Jahren auch nicht gerade das beste Selbstbewusstsein (auch nicht ganz wenig), das hat sich im Laufe der Zeit jedoch zu einem sehr guten Selbstbewusstsein entwickelt. Es wäre gelogen, wenn jemand sagen würde, die Meinung andere ist ihm/ihr komplett egal, aber man kann zumindest den Grad erreichen, bei dem man damit gut leben kann.
Dass du sensibel bist, habe ich mir gedacht, da sensible Menschen ja eher auf ihr Umfeld reagieren, egal ob zum Guten oder Schlechten. Aber wie gesagt, auch wenn du sensibel bist (was übrigens eines gute Eigenschaft ist), es ist kein Hinderungsgrund dass dir die Meinungen Anderer irgendwann egal ist
Wer dir nicht gut tut, darf getrost ignoriert werden.

Ich dachte ich wäre der einzige Mensch auf der Erde, der dieses Problem hat. Danke ich versuche es. Es ist so schwer, ich habe große Angst, dass ich es mir nicht mehr abgewöhnen kann. Ich versuche mir selbst kleine Herausforderungen zu stellen, gehe raus spazieren, obwohl es mir unglaublich schwer fällt und der Schwindel dabei extrem ist, ich versuche mir immer einzureden, dass ich doch total bescheuert bin und keinen Grund habe, ich versuche es immer ins lächerliche zu ziehen, ich versuche mich auch immer in mich selbst hineinzuversetzen, wie ich noch vor ein paar Monaten war, ohne diesen Schwankschwindel. Aber bis jetzt hat nichts geholfen.
In meinem Kopf schwankt es , als ob ich auf einem Schiff wäre, und nicht mehr gerade gehen könnte. Beim Gehen habe ich dieses Gefühl IMMER. Ich habe mich schon selbst dabei gefilmt, weil ich nicht wusste, ob man mir dieses Schwanken ansieht. Man sieht aber nichts ! Gar nichts, selbst beim größten Schwankschwindel gehe ich ganz normal.
Ich werde es trotzdem einfach nicht los. Immer diese Angst, jemand könnte es trotzdem sehen.

Der einzige Mensch auf Erden? Nö, da gibt es tausende und millionen die das haben
Das ist schon gut, wie du es machst, mit der Zeit gewöhnst du dich an den Schwindel und Gewöhnung nimmt dir die Angst und Schwindel. Egal wie extrem er dir vorkommt, dir kann nichts passieren. Mir war auch oft zum Umfallen schwindlig, hatte weiche Knie, mir kam die ganze Umwelt vor, wie wenn ich sie mit einem Tunnelblick durch einen Vorhang sehen würde, komplett fremd.

In meinem Kopf schwankt es , als ob ich auf einem Schiff wäre, und nicht mehr gerade gehen könnte. Auch das kenne ich zur Genüge. Man sitzt einfach irgendwo und glaubt jedem Moment nach vorne zu kippen und mit dem Kopf gegen den Tisch zu knallen!
Es sieht keiner. Viele Ängstler fürchten ja, dass sie in Situationen der Angst irgendwie auffällig sind, aber die Wahrheit ist, dass kaum ein Mensch auf einen achtet, weil es ihnen scheixx egal ist
Trinkst du eig. Alk., wie geht es dir dabei mit dem Schwindel. Bei mir ging er dann immer komplett weg. Und nein, dass soll natürlich kein Vorschlag sein, dass du deswegen trinken sollst, sondern daran habe ich erkannt, wie blöd eigentlich die Psyche ist, kaum habe ich ein paar B. intus gehabt, waren Angst und Symptome, also auch der Schwindel weg, da sieht man wieder wie viel man sich ein bildet.

http://www.med1.de/Forum/Neurologie/34529/

Hier gibt es übrigens einen ganzen Tread über fobischen Angstschwindel

Mein Lieblingskommentar ist auf Seite 1 von lucylein.

Nein, ich habe seit dem Schwindel keinen Alk. mehr getrunken, aus Angst irgendwie wie Kontrolle zu verlieren. Ich versuche wegen dem Schwindel ständig die Kontrolle zu haben über meinen Körper, habe Angst sie irgendwie zu verlieren .
Hast du den Schwindel denn mittlerweile komplett überwunden ?

Aso. Naja, zu Schwindelzeiten viel mir auf, dass ich, wenn ich mit Freuden fortging, nach einer gewissen Menge Alk. keine Beschwerden mehr hatte, weder schwindlig, noch sonstige Symptome. Da hatte ich mir immer gedacht, ich Trottel bin ja eh gesund, bis dann am nächsten Tag die Ernüchterung kam, dass mir wieder schwindlig war. Ganz typisch für den phobischen Schwindle ist nämlich, dass er bei Alk. weg geht. Dieses Wissen, dass es also nicht körperlich ist (weil ichs ja bei Alk. nicht hatte), hat mir geholfen vor dem Schwindle weniger Angst zu haben. Ich wiederhole mich, das ist keine Aufforderung zum saufen

Nein komplett ist er nicht weg. Ich hatte ihn über viele Monate. Dann ging er einmal ganz weg, dann kam er über einen gewissen Zeitraum wieder. Momentan ists so, dass ich ihn im Alltag nur bei gewissen Situationen manchmal habe, zb in einen vollen Hörsaal zu gehen. Den Schwindel zu verlernen, zu vergessen, dass man ihn hat, ist ein Prozess, im Moment bin ich mit meiner Lage ganz zufrieden

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Mira Weyer
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