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Hallo zusammen!

Meine Freundin hat eine generalisierte Angststörung und ich würde sehr gerne mehr von anderen in meiner Lage oder auch von Leuten mit einer GAS in einer Beziehung hören. Anderes wie z.B. Ratschläge oder sonstige Äusserungen sind natürlich ebenfalls willkommen. Ich habe nicht wirklich jemanden mit dem ich darüber reden kann.

Hier meine Geschichte:

Vor einem Jahr sind meine Freundin und ich zusammengekommen. Ich wusste, dass sie psychische Probleme hatte, ich wusste aber nicht genau was es war und habe weder genau nachgefragt, noch mich informiert, was natürlich ein fataler Fehler meinerseits war, welchen ich heute noch stark bereue. In den ersten Monaten hat sie versucht ihre Angst vor mir zu verstecken oder ich bekam sie kaum mit, da wir uns nur einmal in der Woche sehen konnten. Später fingen wir an uns jeden Tag zu sehen, auch heute noch fahre ich jeden Tag mit dem Fahrrad zu ihr. Natürlich ergeben sich deswegen hin und wieder grössere und kleinere Beziehungsprobleme, doch diese wurden durch ihre GAS verstärkt und ihre GAS wurde und ist heute noch etwas was sie extrem stark und mich und unsere Beziehung deshalb ebenfalls belastet. Ich bin eigentlich nicht sehr begabt im Umgang mit Menschen, vor allem wenn Empathie oder die richtigen Worte benötigt werden. Dies ist erst recht ein Problem, wenn sie beginnt Angst oder Panik zu haben, oft bin ich ihr keine grosse Hilfe und weiss nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht weg und sie einfach im Stich lassen in solchen Momenten, andererseits mache ich die Sache auch nur schlimmer, wenn ich versuche mit ihr zu sprechen, und bei ihr zu bleiben, ohne etwas zu sagen, reizt sie ebenfalls.

Sie besucht seit einem Jahr alle zwei Wochen ihren Psychiater und nimmt täglich Medikamente, diese verhindern zwar solche Angstmomente nicht, aber helfen trotzdem sehr. Solange sie in einem Angstfreien Zustand ist, sagt sie mir, dass ich ihre Vorwürfe während den Angstphasen nicht zu ernst nehmen sollte, da sie weiss, dass ich es eigentlich nicht besser kann, und dass sie oft versucht eine Reaktion aus mir rauszuholen um sich von dieser Angst abzulenken. Oft fühle ich mich nicht stark genug, um über all die Gefühle und Vorwürfe in solchen Situationen hinweg zu sehen und einfach die ruhig handelnde, führende Person zu sein, obwohl ich weiss, dass sie das in dieser Lage benötigen würde. Ich komme schnell selbst unter Druck und werde nervös aus Angst noch mehr Fehler zu begehen, was extrem kontraproduktiv ist. Auch mit ihr fühle ich mich nicht sehr wohl darüber zu sprechen, denn ihre Situation ist natürlich unzählige male schlimmer als meine und da fällt es mir schwer ihr wirklich zu sagen, wie sehr mich das Ganze belastet, denn sie benötigt Hilfe und Unterstützung am meisten.

In den letzten Monaten hat sie angefangen, Angst vor meiner kleinen Schwester (14) zu haben. Natürlich kann ich mich kaum in ihre Lage versetzen, was nützlich wäre im Umgang mit ihr, sie hat meine Familie nie getroffen und will sie auch nicht treffen. Sie hat Angst, dass ich Zeit mit meiner Schwester verbringe oder auch schon nur mit ihr rede. Manchmal mach sie einen Videoanruf nur um zu sehen wo ich gerade bei mir zu Hause bin und zu kontrollieren ob ich alleine oder mit meiner Familie bin. Ich verbringe viel weniger Zeit mit meiner Familie, denn jedesmal wenn ich frage ob ich etwas mit meiner Familie unternehmen kann, selbst wenn es nur ein Abendessen ist, kriegt sie höllische Angst. Meine Mutter macht sich sorgen um mich, denn sie weiss nicht was los ist und warum ich kaum noch Zeit mehr mit ihnen verbringe, sie zwingt mich schon nächsten Monat mit ihnen für vier Tage in die Ferien zu gehen: Wir sind auch Teil deines Lebens, das könntest du doch deiner Freundin erklären. Meine Freundin und ihre Eltern wollen nicht, dass ich meinen Eltern von ihrer GAS erzähle, da sie denken, meine Eltern würden mich versuchen von ihr wegzunehmen. Erst kürzlich bin ich mit meiner Familie nur kurz in die Stadt gefahren um etwas zu erledigen. Später sah ich, dass sie in dieser Zeit eine Angstattacke hatte und sich an der Hand geritzt hatte. Ich mache mir immer noch Vorwürfe deswegen und dies hatte mein Gefühl verstärkt, dass vier Tage mit meiner Familie einfach nur Horror bedeuten würden. Ich bin zwar fast gestorben, aber Hauptsache du warst mit deiner Schwester. Ich weiss, dass sie eigentlich ein sehr verständnisvolles und korrektes Mädchen wäre, aber trotzdem gehen mir solche Sätze aus ihren Angstphasen nicht mehr aus dem Kopf.

Meinen Freundeskreis habe ich ebenfalls vernachlässigt, mit ihnen hat meine Freundin weniger ein Problem, ich kann aber auch nicht mit ihnen darüber sprechen, denn sie kennen sich und sie will nicht, dass sie von ihrer GAS erfahren. Die Zeit mit meinen Freunden in der Schule ist mir trotzdem extrem wichtig, da sie mir einen Ausgleich geben und mich oft aufheitern.

Dies wäre hiermit meine Lage

Ich danke allen, die sich die Zeit genommen haben diesen etwas unsorgfältig formulierten Text zu lesen. 3
Mich würde interessieren was ihr zu erzählen habt.

Noch einen schönen Tag!

10.04.2018 09:06 • 23.02.2019 #1


21 Antworten ↓


Hallo tesco,

sei vorsichtig....ich leide selber unter Angstzuständen...ABER....es würde mir niemals einfallen, meinen Partner mit meiner Angst unter Druck zu setzen, ihn zu kontrollieren etc pp. Lass dir das nicht gefallen. Mich zB belastet es sehr, wenn mein Partner unter meiner Angststörung leidet und die Liebe zu ihm bringt mich immer wieder dazu, mich aufzuraffen, denn ich will, dass es ihm gut geht.

Du kannst ihr ruhig klarmachen, dass Du ein Leben hast mit Familie und Freunden, Du hast ein Recht darauf ! Wenn sie Dich liebt, wird sie das akzeptieren - manchmal braucht so ein Angsthase eben auch klare Grenzen - bis hierher und nicht weiter....

A


Partner mit generalisierter Angststörung - Erfahrungen?

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Zitat von tesco:
Ich bin eigentlich nicht sehr begabt im Umgang mit Menschen, vor allem wenn Empathie oder die richtigen Worte benötigt werden.


Also ich finde deinen Beitrag schon sehr empathisch. Man hört deutlich raus, dass du deiner Freundin wirklich helfen möchtest und dir viele Gedanken machst.

Das Problem mit Angsterkrankungen ist oft, dass es durch Vermeiden von Situationen nur schlimmer wird. Du bist für dein junges Alter ja schon ungewöhnlich geduldig und versuchst, ihr genug Sicherheit zu geben. Verzichtest auf Treffen mit deinen Freunden oder auf das Zusammensein mit deiner Familie. Nur- das merkst du ja selbst- momentan hilft das nicht. Sie braucht immer nur noch mehr Rückbestätigung von dir, in dem du dich noch mehr auf sie konzentrierst. Leider ist das typisch für Angststörungen.

Ich habe selbst eine generalisierte Angststörung (bei mir ist eher die Angst, dass jemanden etwas passiert) und würde am liebsten den ganzen Tag alle fünf Minuten eine Rückmeldung von allen haben, dass alles okay ist. Aber das geht natürlich nicht. Nach meiner Erfahrung hilft es nur, wenn man versucht die Situationen auszuhalten, in denen die Lieben irgendwo anderweitig unterwegs sind. Gelingt mir mal besser, mal schlechter. Aber ständige Rückversicherung oder Kontrolle bringt auf Dauer nichts, damit macht man es nur schlimmer.

Dass deine Eltern nichts davon wissen dürfen, finde ich persönlich unzumutbar. Du wohnst noch zuhause und wirst dadurch ja vermutlich auch manches mal zum lügen oder zumindest zum verschweigen gezwungen. Ich denke, du solltest zumindest deine Eltern einweihen, vielleicht auch die Schwester wenn du denkst dass sie es für sich behalten kannst. Damit wird dir schon mal ein Teil der Last genommen, weil du nicht mehr alleine damit fertig werden kannst.

Weißt du, welche Art von Therapie deine Freundin macht?

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mir eine Antwort zu schreiben.

Psychoanalyse ist die Art ihrer Therapie.

Ich könnte meine Eltern einweihen, nur weiss ich nicht, wie verständnisvoll sie mit diesem Thema umgehen werden. Für jemanden der die Situation nicht gut genug versteht, könnte meinen, dass ich mich in sinnlose Schwierigkeiten mit ihr begebe. Ich will einfach, dass sie sie mit ihrer Krankheit akzeptieren können ohne sich Sorgen um mich zu machen. Und ich weiss ebenfalls nicht, wie ich ihr dann klar machen soll, dass ich einfach mit jemandem über diese Situation sprechen muss, ohne irgendwie als Opfer dazustehen.

Ich würde sehr gerne mit meiner Familie kurz für ein paar Tage weg, aber der Gedanke, dass sie sich wieder etwas antut, macht mir einfach solche Angst. Sie würde mir vorwerfen, sie nicht genug zu lieben oder mir nicht genug Mühe zu geben und nicht auf sie zu achten. Manchmal hat sie in ihren Angstzuständen mir mit dem Tod gedroht oder Sachen wie Wenn ich morgen tot bin, dann ist es deine Schuld gesagt. Wenn ich in so einem Moment bei meiner Familie und nicht erreichbar bin, hätte ich keine Ahnung was ich tun sollte, denn ich kann sie auch so schon schlecht beruhigen.

Sie redet mit ihren Eltern über ihre Angststörung, aber die Angst vor meiner Schwester verschweigt sie ihnen, da sie sie für zu lächerlich hält. Ich würde sie gerne ermutigen sich irgendwie Schritt für Schritt ihren Ängsten zu stellen oder auch mit ihren Eltern darüber zu reden, da ich aber selbst kaum weiss, wie eine GAS ist, kann ich mir nicht vorstellen wie schwer das sein muss. Aufgrund meiner rhetorischen Ungeschicklichkeit gelingen mir solche Dinge nicht gut und oft denkt sie, dass ich ihre Angst nicht genug respektiere und zu egoistisch bin.

Liebe Grüsse

Ich danke dir für deine Antwort.
Zitat von Soraya72:
Du kannst ihr ruhig klarmachen, dass Du ein Leben hast mit Familie und Freunden, Du hast ein Recht darauf ! Wenn sie Dich liebt, wird sie das akzeptieren - manchmal braucht so ein Angsthase eben auch klare Grenzen - bis hierher und nicht weiter....


Ich weiss noch nicht ganz, wie ich das hinbekommen soll, wenn es um meine Familie geht, denn jedesmal wenn ich so ein Thema ansprechen will, bekommt sie fürchterlich Angst und verhält sich komplett anders. Ich kann mir das zwar nicht gefallen lassen, gleichzeitig kann ich ihr aber auch nicht mit irgendwelchen Konsequenzen drohen. Es wäre kein Problem mit ihr darüber zu sprechen, wenn sie keine Angst vor meiner Schwester hätte, denn sie ist ja eigentlich sehr verständnisvoll wenn sie keine Angst hat.

Zitat von tesco:
Manchmal hat sie in ihren Angstzuständen mir mit dem Tod gedroht oder Sachen wie Wenn ich morgen tot bin, dann ist es deine Schuld gesagt.


Und das machst du alles schon so lange mit dir alleine aus, ohne mit jemanden zu reden. Wirklich, das kannst du nicht alleine stemmen. Kein Wunder, dass sich deine Eltern Sorgen machen, sicher merken sie ohnehin, dass es dir nicht gut geht auch wenn sie nicht genau wissen, um was es geht.

Wir können hier keine Ferndiagnosen stellen, wir sind ja alle nur Laien und Betroffene. Aber ehrlich gesagt, Suizid-Drohungen und selbstverletzendes Verhalten, da frage ich mich ob das wirklich nur eine GAS ist. Es kommt mir eher so vor, als könnte man schon von manipulativem Verhalten sprechen und passt eigentlich nicht so richtig dazu. Womöglich steckt etwas noch ernsteres dahinter. Umso wichtiger, dass du damit nicht mehr alleine bist.

Das, was du da gerade erlebst wirkt sich auch auf deine psychische Gesundheit aus. Du versuchst eine Spagat zwischen deiner Familie und deinen Freunden auf der einen Seite und deiner Freundin auf der anderen Seite, weil keiner wissen soll, was eigentlich los ist und machst dir noch Vorwürfe, weil du denkst dass du irgendwas nicht genug machst. Du musst ein bisschen auf dich selbst aufpassen, sonst hast du am Ende selbst noch ein psychisches Problem.

Sie hat doch Eltern, die sich um sie kümmern können, wenn du mit deiner Familie ein paar Tage weg bist. Es wäre halt wichtig, dass ihre Eltern auch Bescheid wissen, womöglich kennen die das ganze Ausmaß gar nicht. Wissen ihre Eltern von den Suizid-Drohungen und dem Ritzen?

Nimm das mit dem Urlaub als Zeichen, dass es jetzt endgültig Zeit ist, etwas anders zu machen. Wird sich ohnehin nicht vermeiden lassen, deine Eltern werden sicherlich darauf bestehen dass du mitfährst oder es gibt einen Familienstreit um das Thema oder sonstwas.

Zitat von tesco:
Ich will einfach, dass sie sie mit ihrer Krankheit akzeptieren können ohne sich Sorgen um mich zu machen.


Sie werden sich ganz sicher (und zwar zu Recht) Sorgen machen, denn du bist in einer schwierigen Situation. Aber es kann doch sein, dass sie es respektieren dass du zu deiner Freundin stehen willst.

Hallo tesco

Ich leide selbst unter einer Angststörung und für meinen Partner und mich ist es auch nicht immer leicht miteinander umzugehen. Uns hat es sehr geholfen das ich meinen Partner mit absprache meines Therapeuten ein paar mal mit in die Therapie genommen habe. Zum einen konnte der Therapeut ihm viel besser als ich meinen zustand erklären. Zum anderen ist mein Partner jetz auch teil meines Panik/Angst Frühwarnsystems. Das ist einfach eine Skala von 0-10 in der ich immer wieder mein Angst und Anspannungslevel checke. Und da ich das jetzt auch immer meinem Partner mitteile kommt für ihn meine Angst auch nicht mehr aus heiterem Himmel was es uns erleichtert damit umzugehen.
Deine Freundin macht doch auch eine Therapie vielleicht wär das für euch auch was.

Zitat von Luna70:
Wir können hier keine Ferndiagnosen stellen, wir sind ja alle nur Laien und Betroffene. Aber ehrlich gesagt, Suizid-Drohungen und selbstverletzendes Verhalten, da frage ich mich ob das wirklich nur eine GAS ist. Es kommt mir eher so vor, als könnte man schon von manipulativem Verhalten sprechen und passt eigentlich nicht so richtig dazu. Womöglich steckt etwas noch ernsteres dahinter. Umso wichtiger, dass du damit nicht mehr alleine bist.


Luna70 hat hier völlig recht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sich da nicht um eine andere Krankheit als GAS handelt. Das könnte auch Borderline oder auch was anderes sein.

Deine Freundin sollte vielleicht in stationäre Behandlung.

Ihr Verhalten Dir gegenüber geht gar nicht. So ein Verhalten könnte nämlich immer mehr ausufern, sodass Du früher oder später damit nicht mehr klarkommen kannst.

Also: selbstverständlich musst Du mit Deinen Eltern darüber reden!
Ihr Verhalten, dass sie Dich bei Deiner Familie kontrolliert oder Angst vor Deiner kleinen Schwester hat, geht auch nicht, bzw. Du darfst Dich auf keinen Fall von ihr dazu treiben lassen, Dich gegen Deinen Willen von Deiner Familie fernzuhalten. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind nämlich mindestens genauso wichtig.

Gerade bei einem Partner mit psychischer Erkrankung ist es sehr wichtig, dass man sich auch abgrenzen kann.

Ich möchte mich allen meine Vorrednerinnen anschließen.
Schweigen und Tabusierung verschlimmert die Situation nur noch. Rede mit deiner Familie offen darüber. Auch die Herkunftsfamilie deiner Freundin sollte den Umfang ihrer Beschwerden kennen. Es ist dringend an der Zeit, dass der ungesunde Kreislauf unterbrochen wird und sie bestmögliche professionelle Hilfe bekommt. Dazu gehört am Anfang mal eine genaue Diagnostik und dann eine abgestimmte Therapie, die womöglich auch stationär sein kann. Keine Angst davor.

Zitat von Sallyblue:
Hallo tesco

Ich leide selbst unter einer Angststörung und für meinen Partner und mich ist es auch nicht immer leicht miteinander umzugehen. Uns hat es sehr geholfen das ich meinen Partner mit absprache meines Therapeuten ein paar mal mit in die Therapie genommen habe. Zum einen konnte der Therapeut ihm viel besser als ich meinen zustand erklären. Zum anderen ist mein Partner jetz auch teil meines Panik/Angst Frühwarnsystems. Das ist einfach eine Skala von 0-10 in der ich immer wieder mein Angst und Anspannungslevel checke. Und da ich das jetzt auch immer meinem Partner mitteile kommt für ihn meine Angst auch nicht mehr aus heiterem Himmel was es uns erleichtert damit umzugehen.
Deine Freundin macht doch auch eine Therapie vielleicht wär das für euch auch was.


Hab mir meine Antwort nocheinmal durchgelesen, und ich möchte bitte nicht das das Falsch rüberkommt. Es ist nicht songemeint, das du deshalb alles von deiner Freundin so aushalten musst und ach nicht das du auch Verantwortung trägst das es besser wird. Mir gings eher darum das es helfen kann wenn man lernt über seine Ängste zu reden wenn sie noch erträglich sind, denn meiner erfahrung nacht kommt es nie zu einem Konstruktiven Gespräch wenn man gerade ganz tief in der Angst sitz. Kann nur aus meiner Erfahrung sprechen aber ich benehm mich dann wie ein kopfloses Huhn das in allem was gesagt wird einen Angriff sieht.
Ich wünsch euch beiden nur das Beste und hoffe das ihr zu einer Lösung findet mit der ihr beide zusammen gut leben könnt.

@kalina
@Luna70
Ihr könntet beide recht haben, sie hat mir erzählt, dass ihr Psychiater ihr gesagt hatte, dass ihr Verhalten auch in Borderline übergehen könnte und sie hat auch Angst davor, Borderline zu besitzen. Ich weiss nicht, ob stationäre Behandlung eine Option wäre, sie will das überhaupt nicht und eigentlich kommt ihr selbstverletzendes Verhalten eher selten vor, ca. einmal alle 2 Monate. Allerdings kommen Sätze wie ohne dich wäre ich (schon) tot regelmässiger aber auch nicht dauernd vor. Manchmal sagt sie es wenn sie nicht ängstlich ist, aber ehrlich gesagt verstört mich das nur mehr.

Vielen Dank für eure Hilfe, ihr seid toll! :^)

@Sallyblue
Keine Angst, das kam überhaupt nicht so rüber , dein Vorschlag mit der Therapie hat mir wirklich gut gefallen. Verständnis ist ja eigentlich das A und O in einer Beziehung, ein Gespräch mit einem Therapeuten könnte dabei eine grosse Hilfe sein. Nur bin ich da etwas ungeduldig was den Prozess anbelangt, denn 2 mal im Monat scheint mir persönlich etwas zu wenig zu sein, aber ich habe kaum Ahnung davon, also sollte ich mich dazu lieber nicht äussern, denn ich nehme an, dass alles seinen Grund hat.
Wie verlief das denn in eurer Beziehung bis dein Partner mit in die Therapie kam?

Vielen Dank für deine Antwort und wünsche dir und deinem Partner ebenfalls alles Gute! :^)

Es ist natürlich lieb von Dir, dass Du Dir Sorgen um sie machst und zu ihr halten möchtest. Das ist auch okay.

Aber vergiss Dich selbst dabei nicht! Du musst Dich auch um Dich selbst kümmern. Du hast Vertantwortung für Dich selbst und sie trägt die Verantwortung für sich; nicht Du!

Einen Partner mit psychischen Problemen zu haben ist nicht immer einfach. Das wissen viele hier, die selbst erkrankt sind.
Kein Partner kann Dich heilen; aber es ist gut, wenn man einen Partner hat, der zu einem steht. Dabei gibt es aber Grenzen zu beachten.

Es genügt, wenn Du weisst, sie ist krank und es geht ihr ab und zu vielleicht wirklich schlecht.
Deswegen darf sie ihren Partner aber trotzdem nicht überlasten, zuviel oder unmögliches verlangen. Im Prinzip solltest Du mit ihr genauso umgehen, wie mit einer gesunden Freundin, d.h. wenn Dir etwas nicht gefällt, ihr das auch sagen.

@Schokopudding
Ich halte mich nicht für berechtigt, die Diagnose ihres Psychiaters in Frage zu stellen, wobei dieser auch erwähnt hat, dass sie eine Tendenz zu Borderline hat. Sie und ihre Familie halten es nicht für nötig, etwas an ihrer Therapie zu ändern, da sie sagt, dass sie sich seit beginn der Therapie langsam immer besser fühlen würde, unsere Beziehung hingegen geht bergauf und bergab, ich bekomme wenig von dieser Besserung zu spüren, aber ich kann schlecht für sie sprechen, denn ich denke schon, dass die Therapie ihr sehr geholfen hat. Ich sollte aber wirklich versuchen mit ihr und ihren Eltern über die Ängste zu sprechen, welche sie ihnen verschweigt, auch wenn alles andere als leicht wird, sie davon zu überzeugen.

Herzlichen Dank für deine Antwort! :^)

Wurde denn tatsächlich eine genaue Diagnostik gemacht? Frag sie mal. Es kommt nämlich immer wieder vor, dass diese unterbleibt und der Psychiater rein aus dem Gespräch alleine auf die Diagnose schließt - ohne genaue psychologische Testung.

@kalina

Die genaue Grenze für Akzeptanz zu setzen ist keine leichte Aufgabe für mich. Ich will nicht, dass sie meine Bitten als Angriff sieht oder mir Vorwirft, dass ich sie mit ihrer Krankheit nicht genügend respektiere, was schon vorgekommen ist. Oft weiss ich selbst nicht, was richtig oder falsch ist wenn ich zu unsicher werde. Sie im richtigen Moment für dieses Gespräch zu erwischen ist schwer, doch ich hoffe dass sie dann am Boden bleibt und mich verstehen wird. Im richtigen Moment bin ich mir dabei ziemlich sicher, denn ich weiss was für ein wundervoller Mensch sie doch eigentlich ist.

Zitat von Schokopudding:
Wurde denn tatsächlich eine genaue Diagnostik gemacht? Frag sie mal. Es kommt nämlich immer wieder vor, dass diese unterbleibt und der Psychiater rein aus dem Gespräch alleine auf die Diagnose schließt - ohne genaue psychologische Testung.


Das müsste ich sie morgen Fragen, ohne sie dabei in einen Angstzustand zu versetzen.
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Mein Partner hat sich auch schwer getan denn er hat mich eigentlich als selbstbewuste Frau kennengelernt. Und die Angst hat ihn überfordert auch wenn er das anfangs nicht zugeben wollte. Vorallem da er sie schlecht einschätzen konnte denn manchmal war eine Situation ok und das andere mal in ner ähnlichen ne Katastrophe. Ich wollt mir halt auch nichts anmerken lassen und erst wenns aus mir herausbrach wars sichtbar und dann eigentlich schon viel zu spät um von beiden seiten Angemessen zu reagieren. Ja ich musste da viel lernen. Das mein Mann mal mit zur Therapie kommt hat mein Therapeut vorgeschlagen. Denn ich hatte auch eine starke tendenz zu klammern hatte aber immer noch ne viel grössere Angst das mein Partner auch daran kaputt geht.
Kann dir aber nicht versprechen das der Therapeut deiner Freundinn das auch macht... manchmal sind die auch komisch.

Ehrlich gesagt hatte ich auch an Borderline gedacht und offenbar sieht der Psychiater ja auch die Tendenz.

Zitat von tesco:
und eigentlich kommt ihr selbstverletzendes Verhalten eher selten vor, ca. einmal alle 2 Monate.


Dabei musst du aber auch sehen, dass du dich so verhältst, dass es erst gar nicht dazu kommt. Du machst das natürlich in bester Absicht, aber Tatsache ist ja, du willst nicht mit deiner Familie in den Urlaub, weil du Angst hast dass sie sich dann verletzt und vermutlich tust du noch mehr in der Hinsicht. Ich glaube, du hast irgendwo geschrieben, dass du jeden Tag mit dem Fahrrad hin fährst. Mal ehrlich, das ist auch so eine Vorsichtsmaßnahme, oder?

Mache dir bewusst, dass du nicht ihr Therapeut bist. Das kannst du gar nicht sein. Und letztendlich hilft es ihr auch nicht, wenn du dein Verhalten ständig ihren Ängsten anpasst. Sie schränkt dich sonst ständig weiter ein (nicht aus böser Absicht, sondern aufgrund ihrer Krankheit) und dein eigene Psyche wird leiden. Hier im Forum sind schon oft User gewesen, die aus einer Beziehung mit einem Borderliner mit schweren eigenen psychischen Problemen herauskamen.

Ihre Eltern stecken vielleicht ein bisschen den Kopf in der Sand, oder sie bekommen es womöglich auch tatsächlich gar nicht mit, weil du viel abfängst. Mal mit zum Psychiater kommen halte ich für eine gute Idee, wenn der das macht. Und deine Freundin muss zustimmen, dass du mitkommst. Da bin ich skeptisch, dass sie das will. Eventuell kennt auch der Therapeut nicht die ganze Wahrheit. Du wirst sie fragen müssen.

Nochmal, bitte informiere deine Eltern. Sie sind ja scheinbar empathische Menschen, sie können dich unterstützen wenn sie erstmal wissen was Sache ist. Und es schützt dich davor, dass du in eine Situation kommst, in der du selbst Schaden nimmst. Du willst das beste für deine Freundin, das kann ich verstehen, aber für sie ist es vielleicht nicht das beste, wenn du dich selbst ständig weiter einschränkst. Sie muss lernen, dass du ganz normale Dinge tust wie Zeit mit deiner Familie oder deinen Freunden zu verbringen.

Genau...da kann ich mir nur anschließen.

Du darfst Dich selbst dabei nicht vergessen, Du hast ein Recht auf Dein Leben, das muss sie akzeptieren. Letzendlich kann sie Dich nicht ständig mit Drohungen unter Druck setzen und Dich von Dingen, die Dir wichtig sind, abhalten. Was bitte soll die Zukunft einer solchen Beziehung sein ?

A


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Mira Weyer
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