Hallo Eva,
das hört sich nach einer großen seelischen Belastung, was du da mitgemacht hast. Anscheinend bist du es noch nicht wirklich losgeworden. Natürlich hoffe ich mit dir, und sicher wir alle hier, dass dein Sohn trotzdem ein schönes Leben haben wird.
Obwohl ich eine jahrelange atheistische Phase hinter mir habe , bin ich inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass die beste Einstellung die ist: Wir sind alle in Gottes Hand. Womit ich nicht meine, dass Gott schon alles prima richten wird, sondern, dass wir auf unser Geschick nur beschränkten Einfluss haben, auf vieles gar keinen, und dass es daher für uns am besten ist, ein umfassendes, grundlegendes Vertrauen zu haben, dass alles sich schon irgendwie fügen wird und dass wir aber auch eventuelles Leid anzunehmen bereit sind.
Man lebt auf jeden Fall ruhiger und glücklicher und belastet auch andere weniger, gibt ihnen sogar mehr Zuversicht und Kraft, wenn man so denkt. Und wenn man so denkt, entwickelt sich auch das Gefühl entsprechend. Man fängt an, Ruhe und Vertrauen zu empfinden. Erstmal in kleinen Portiönchen, manchmal nur sekundenweise, aber es wächst und erweitert sich. Wenn man für jede Sekunde, Minute, Stunde dankbar ist, in der man sich so ruhig und vertrauensvoll gefühlt hat, wächst dieses Gefühl immer schneller und man bekommt mehr Kontrolle über seine Gefühle, kann negative Gefühle schneller bewusst abstellen.
Ich sage es jetzt mal religiös: Gott will nicht, dass wir herumhängen und leiden und Angst haben. Sondern dass wir unser Leben bestmöglich genießen und zum Glück anderer beitragen.
Wenn man es nicht mit Gott möchte, kann man es auch so ausdrücken: Was und wem nützt es, wenn wir herumhängen und leiden und Angst haben, anstatt unser Leben bestmöglich zu genießen und zum Glück anderer beizutragen?
(Ich finde, die Formulierung mit Gott ist irgendwie plastischer, nicht so materialistisch nutzenorientiert - aber das sollte sich m.E. jeder so zurechtlegen, wie es ihm/ihr am besten eingeht.)
Was hältst du von Schutzengeln? (Ich vermute, gar nichts. Mir wurde es früher immer schlecht, wenn Leute von sowas anfingen.) Du könntest dir aber mal versuchsweise vorstellen, dass dein Sohn einen Schutzengel hat - wie er aussieht, wie groß er sein müsste, damit du ihm deinen Sohn anvertrauen könntest. Und wenn einer allein das deiner Meinung nach nicht schaffen kann - dann dass er mehrere Schutzengel hat. Und wie sie sich um ihn kümmern - Tag und Nacht. Sie sind seine gescheiten und aufmerksamen Freunde, die auf ihn aufpassen. Und es sind auch deine Freunde, denn sie wollen, dass du dich entspannen kannst.
Was passiert deiner Meinung nach nach dem Tod? Ich könnte mir vorstellen, dass manche Menschen danach erstmal eine Zeitlang als Schutzengel unterwegs sind ... Frisch verrentete Menschen besorgen sich doch auch oft erstmal einen 400-Euro-Job! Weil sie nicht von jetzt auf gleich völlig untätig und unnütz sein wollen.
Und andere möchten vielleicht vor ihrer nächsten Inkarnation erstmal ein Volontariat als Schutzengel machen - zum Eingewöhnen an die Menschen und um die eigene Leistungsfähigkeit zu beweisen?
Zitat von Chaosfee:Ich würde so gerne nochmal beruflich durchstarten,ich weiss das ich es schaffen könnte hab ne Menge Power und langweile mich Zuhause sehr, bin einfach unterfordert vom Kopf her, habe aber Angst das es wieder böse endet weil ich nicht 100 Prozent bei der Sache bin....Immonment sitz ich zuhause und schlage die Zeit tod,einkaufen,kochen,putzen,waschen mehr nicht....so hat ich mir das Leben eigentlich nicht vorgestellt.
Das glaube ich dir. Du würdest es bestimmt schaffen, einen passenden Job zu bekommen.
Überleg's dir nochmal!
Ganz liebe Grüße
GastB