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@Icefalki denke das hat ganz viel mit Schamgefühl zu tun.

Zitat von Bastian:
@Icefalki denke das hat ganz viel mit Schamgefühl zu tun.


Ja, weil Angst haben negativ belegt ist. Ausser, du hast Angst um andere, dann ist das gesellschaftsfähig.

Und solange wir uns nicht dafür stark machen, dass Angst jeden treffen kann, der unter extremen Druck steht, solange meinen wir weiter, man müsste sich deswegen schämen.

In manchen Filmen werden Panikattacken haben bereits gezeigt, wenn die Hauptfigur besonders zu leiden hat, immerhin ein kleiner Fortschritt.

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Panik und die Arbeit

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Bei meinen alten Arbeitgebern hatte ich ständig Panikattacken. Vor der Arbeit schon, so das ich mit Schwindel nicht mehr fahren konnte. Habe dann den Standort gewechselt(Arbeitgeber blieb gleich) und aufeinmal war alles verschwunden. Junge Teamkollegen, alle super nett usw.. die auch ihre Probleme haben und man fühlt sich dort total wohl und gut aufgehoben. Andere wiederum nicht.

Zitat von Moonl:
So du gehst jetzt raus und zeigst dir wie sehr du das kannst.


Eben, und nix kann man..

Mach es anders: du denkst vorher mehr an deine echte Angst, dich draussen blamieren zu können und damit gehst du dann ein Stück raus. Diese 50 oder 100 Meter erlaubst du dir mal Blamage.

Als Sicherheit, denkst du dir vorher mal eine Ausrede aus. Wie: Habe Kreislauf, habe Schwindel. Fertig, dann gehst du wieder zurück. Kannst das so oft machen, wie du willst, darfst flüchten, darfst versagen, du darfst alles.

Zitat von Moonl:
Ich will aber jetzt alles schaffen wieder normal am Leben teilhaben können.


Weisst du, meine wichtigste Erkenntnis aus dem ganzen Mist war: 1. Ich bin alles andere als normal und stolz darauf. Und weil ich gar nicht mehr normal sein möchte, bin ich anders: Denn Klaustrophobie bedeutet, ich ertrage Enge, Einschränkungen und Freiheitsverlust nicht. Und das kannst du mal auf deine noch vorhandene Denkweise ummünzen, die längst überholt ist, denn Funktionieren hat nix mit geliebt zu werden zu tun.

Nochmals, denk daran, du hast eine Kindheit genossen, die darauf ausgerichtet war, dass du als Kind für deine Eltern zu funktionieren hattest. Nicht funktionieren bedeutete Ablehnung. Und unbewusst hasst du nun jede Einengung, hasst es, in deiner Schwäche beobachtet zu werden, hasst, dass über dich gerichtet werden könnte. Hasst dich jetzt, weil du dich genau in einem Zustand wiederfindest, der genau das triggert, was du immer vermeiden wolltest.

Und hier liegt nun deine Chance. Deine Psyche hat es buchstäblich satt, dass du meinst, alles und jedes für andere tun zu müssen, ja keine Schwäche zugeben darfst, immer ohne Wenn und Aber funktionieren zu müssen und weil du das immer noch denkst, deswegen unendlich unter Stress stehst, deswegen bekommst du Angst vor so einem Leben.

Du willst so nicht leben, willst frei und unbeschwert sein, aber der alte Dreck von früher sitzt so tief, ist so verankert in dem Denken, dass du gar nicht erkennen kannst, was eigentlich tatsächlich das Problem ist.


Wie jetzt deine Bekanntschaft: Kann ja überhaupt nicht sein, dass du in deiner Schwäche geliebt oder gemocht werden könntest, diese Möglichkeit gibt es überhaupt nicht in deinem Bewusstsein. Ich sage dir, es ist alles möglich. Andere Menschen können einen mehr als man denkt, überraschen. Nur sollte man sich und anderen auch eine Chance geben und natürlich kann das in die Hose gehen, wichtig ist aber, sich und andere unter der Sichtweise Schwäche auch mal auszuprobieren.

Wenn du erkennst, dass deine innere Freiheit nur durch frühkindliche Dressur erstickt wurde, darfst du lernen, dass alles möglich ist, und dass echte Freiheit erlangt werden kann, wenn man offen dafür wird. Nix muss, aber alles kann.

Insofern denke ich in blöden Situationen nur darüber nach, was mir jetzt in meiner eigenen Sichtweise die Freiheit nimmt. Und dann stelle ich fest: ok, mal wieder in den alten Mustern unterwegs und die sind nicht wirklich gut für mich.

Denk daran: Angst haben ist ein Lebensschutz. Wenn dieses Gefühl so überwältigend unrealistisch ist, dann bedeutet es doch, dass du ein Leben mit einer Denkweise lebst, die grottenfalsch ist, da sie als bedrohlich im Unterbewusstsein wahrgenommen wird.

Zitat von Icefalki:
Eben, und nix kann man.. Mach es anders: du denkst vorher mehr an deine echte Angst, dich draussen blamieren zu können und damit gehst du dann ein ...

Wow was ein wahnsinns Beitrag! Ich kann mich wirklich komplett damit identifizieren. Das sind so wahre Gedanken!

Für meine Freunde macht es keinen Unterschied ob ich Panik habe oder nicht. Die lieben mich wie vorher. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil sie sich um mich sorgen. In Sachen Partnerschaft neige ich dann dazu zu denken Ohje. Das schreckt ab. Ohje der denkt ich sei irre. Ohje der hat bestimmt keine Lust auf eine Frau die kaum funktioniert; mit der man nicht 24/7 oder momentan überhaupt unterwegs sein kann. Der ist jung will die Welt sehen.
Ich für meinen Teil finde es okay , dass ich gerade eingeschränkt lebe. Ich habe durchaus gelernt das beste daraus zu machen. Es braucht Zeit und es kommen auch wieder bessere Zeiten. Darauf arbeite ich hin. Und wenn ich jemanden total toll finden würde , wäre das für mich persönlich in Ordnung wenn er gerade nicht so könnte wie er wollte.

Naja man weiss nie wie der andere denkt. Ich weiss nicht ob ich das fehl interpretiere. Aber mein Gefühl sagt, dass er mich vor dem ersten Treffen total übermäßig super fand. Und dass dies jetzt ein wenig abgeflacht ist weil die Realität dazwischen kam? Ja die bisherigen Treffen waren schön , aber man hat doch gemerkt dass es vielleicht erstmal nicht ganz so locker ist wie beim Schreiben. Dass ich optisch wie jeder Mensch meine Macken habe , die man auf Bildern nicht erkennt etc etc etc.
Er meldet sich zwar regelmäßig, dennoch ist es anders.

Allerdings lerne ich da gerade für meinen Teil , dass seine Reaktion auf mich seine Ansicht ist. Ich darf mir treu sein und mich lieben , unabhängig von seiner Ansicht. Wenn es mit uns funktioniert -dann toll. Wenn nicht, auch toll. Alles hat Vor und Nachteile.

Zitat von Moonl:
Wenn es mit uns funktioniert -dann toll. Wenn nicht, auch toll.


Eben, und das gilt auch dafür: Wenn ich funktioniere, dann toll, wenn nicht, auch toll.

Du wirst mit dieser inneren Freiheit, auch wenn sie noch bissle braucht, bist du sie wirklich glaubst, deutlich weniger Angst haben. Das Bisschen, das bleibt und immer wieder mal stört ist dann unser Warnzeichen. Heisst, aufpassen, denkst mal wieder wie früher, reagierst mal wieder wie früher, denk nach: Alles darf, nichts muss.

Zitat von Icefalki:
Eben, und das gilt auch dafür: Wenn ich funktioniere, dann toll, wenn nicht, auch toll. Du wirst mit dieser inneren Freiheit, auch wenn sie noch ...

Und wenn manchmal aus den kleinen Dingen nichts Großes wird , ist das auch nicht schlimm. Denn so entstehen wunderschöne Erinnerungen die kleinen Momente sind manchmal so viel mehr wert.

Also du meinst wenn alles darf nichts musst reduziert sich auch die Panik? Also in dem übertragenen Sinne dass die Panik da sein darf sie dadurch weniger wird irgendwann zb ?

Zitat von Moonl:
Also du meinst wenn alles darf nichts musst reduziert sich auch die Panik?


Denk selbst darüber nach, ob diese Weisheit für dich einen Sinn ergibt. Und was du persönlich unter müssen und dürfen verstehst.





Mira Weyer
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