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Zitat von silverleaf:
Hallo Moonl, zunächst einmal tut es mir sehr leid, dass es Dir gerade so schlecht geht! Ich würde gerne etwas besser verstehen, wie Deine Situation ...

Ach sorry meine Therapeutin sagt , sollte das heißen. Bin erst seit einigen Wochen bei ihr. Sie sagte eine Panikstörung die noch nicht so lange da ist - wie in meinem Fall , ist gut heilbar. Sie darf kein Heilungsversprechen geben, ist aber sehr optimistisch. Ich bin es nur bedingt.. Weil ich merke wie unterschiedlich ausgeprägt das ganze sein kann. Ein paar Tage ist es besser , dann wieder schlechter. Ein ständiges auf und ab.

Ich fange an mich innerlich unter Druck zu setzen, weil ich wieder funktionieren will. Nicht arbeiten zu gehen nervt mich. Aber dann wiederum stelle ich mir vor wie ich auf der Arbeit bin und ständig Panik + Schwindel habe. Und definitiv, es wäre so.

Ich möchte keine stationäre Therapie machen, ich brauche mein Umfeld weil die mich so bestärken , ich brauche mein zu Hause und kann es überhaupt nicht gut haben woanders zu schlafen. Ich bekomme mein Privatleben auch gut bewältigt , nur ist es trotzdem schwierig.

Meine Chefin sagt ich soll mir die Zeit nehmen die ich brauche. Aber natürlich weiss ich dass es ihr lieber schneller gehen würde. Mir ja auch . Es fällt mir schwer meine Sorgen loszulassen, mich auf mich zu konzentrieren und mich vor allem nicht unter Druck zu setzen.

Die Bücher hab ich mir selbst rausgesucht, die waren auch sehr gut bewertet. So dass ich mir dachte ich versuchs. Außerdem hab ich mich für ein Seminar angemeldet wo es um das Innere Kind geht. Ich will einfach aaaalles versuchen. Ich bin so gewillt das zu schaffen.

Zitat von zukunft-2021:
Lass die anderen denken was sie wollen. Sie haben auch ihre Schwächen und Fehler, nur andere. Denke nur an dich und tue mal Sachen was dir Freude ...

Danke ! Also eine Freundin hatte damals auch massive Probleme mit Panik. Sie hat sich dann auch auf die positiven Dinge konzentriert und gemacht was ihr Spaß macht. Sie war auch einige Monate nicht arbeiten. Heute geht sie wieder arbeiten und sagt dass Panikattacken nur noch in seltensten Fällen auftreten.

A


Panik und die Arbeit

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Zitat von Moonl:
Selbstbewusstsein/Selbstsicherheit gewinnen


Genau. Ich schreibe dir, wie ich das getan habe:

Meine Kindheit war darauf ausgerichtet, dass wir zu funktionieren haben. Was sagen die anderen, war wichtiger, als eine Kinderseele, - seis drum, lange Geschichte.

Mir wurde klar, als ich darüber nachgedacht habe und trotz meiner ganzen Rebellion, dass ich keine echtes Selbstbewusstsein , keine Sicherheit, kein Vertrauen wirklich kenne. So tun als ob, darin war ich perfekt und damit das alles irgendwie verdrängt werden konnte, habe ich das mit Leistung, Angepasstheit und natürlich unterschwelliger Angst kompensiert.

Mir das einzugestehen war nicht einfach. Aber genau das waren meine echten Probleme.

Als ich das erkannt habe, war auch klar, dass ich mich ändern sollte, denn meine ganzen Sichtweisen waren schlicht und einfach nur ein Erziehungsprojekt, bei mir ging das voll daneben.

Und wenn die einfache Tatsache, dass ständig unterschwellige Angst vor Blossstellung, Bestrafung, und Ablehnung zu einem ständigen Stress führt, der sich dann irgendwann zur Panik steigert, ist es doch logisch, genau dort anzusetzen, um das Stresslevel niedriger zu halten.

Und es funktioniert, wenn man irgendwann mit sich im Reinen ist.

Zitat von Icefalki:
Genau. Ich schreibe dir, wie ich das getan habe: Meine Kindheit war darauf ausgerichtet, dass wir zu funktionieren haben. Was sagen die anderen, war ...

Bei mir war es so dass ich selten Halt bekommen habe als Kind, den aber dringend benötigt hätte weil ich immer schon sensibel war. Außerdem hab ich ebenso viel Ablehnung erfahren etc. Und so handelte dann permanent mein Erwachsenen - Ich : Erfülle die Erwartungen der anderen, dann wirst du gemocht, dann erfährst du keine Ablehnung und bekommst von den Personen den Halt nach dem du dich heute noch sehnst! Glaub das hab ich gut zusammengefasst?

Also wird es nun Zeit auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören , seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Sich Selbstsicherheit,Halt, Selbstbewusstsein zu geben. Aber da hakt es ein wenig bei mir. Wie werde ich mir denn meiner selbst bewusst? Es gibt Momente da bin ich das. Aber im großen und ganzen ruckelt es genau da oft.

Zitat von Moonl:
Bei mir war es so dass ich selten Halt bekommen habe als Kind, den aber dringend benötigt hätte weil ich immer schon sensibel war. Außerdem hab ...

Es ist schon wahnsinn wie prägend die Kindheit ist. Habe da auch ein simples Beispiel. Meine Familie hat mir immmmmmmer gesagt wie hübsch ich sei. Wie schön ich aussehe, dass mich jeder Mann später hübsch finden würde. Dass mein Gesicht wie gemalt aussieht. Also richtig übermäßige Bestätigung bekommen zu meinem Äußeren. Dafür wurde stäääändig an allem herum kritisiert was ich getan habe, nett ausgedrückt.

Daraus resultiert heute, dass ich total zufrieden mit meinem Äußeren bin , aber auch ständig darauf bedacht bin dass noch alles sitzt. Ich gucke vor allem unterwegs ständig in den Spiegel. Selbst wenn es Situationen sind in denen ich gar nicht gut aussehen müsste quasi. Mein Aussehen als meine Visitenkarte nach dem Motto. Was das Innere betrifft habe ich sehr häufig Selbstzweifel. Alles auch ein Spiegel meiner Kindheit , nehme ich an.

Zitat von Moonl:
Erfülle die Erwartungen der anderen, dann wirst du gemocht, dann erfährst du keine Ablehnung und bekommst von den Personen den Halt nach dem du dich heute noch sehnst! Glaub das hab ich gut zusammengefasst?


Absolut richtig, war genau mein Thema, meine Denkweise und der ewige Schrei nach Liebe.

Bekommst du aber nicht, weil, egal warum, diese, unsere Wünsche nicht in Erfüllung gehen, da der, die anderen, von denen wir es hoffen, eine ganz andere Einstellung haben. Mag noch nicht mal böse gemeint sein, es funktioniert nicht.

Und jetzt denke doch mal nach, wenn es nicht funktioniert, heisst das doch, dass WIR hier umdenken lernen müssen und uns selbst so annehmen dürfen, wie wir eben sind in unserer Unvollkommenheit, mit unseren Ängsten, Unsicherheiten, und der Sehnsucht gemocht zu werden.

Und bevor du von anderen gemocht werden willst, muss du dich selber mögen. Und hier beginnst du über das selbst bewusst werden zu arbeiten.

Wer bin ich, was will ich, was stört, was ist wichtig, wie erreiche ich Authentizität.

Und dann kann sich dein echtes Ich entfalten, ohne gross auf andere angewiesen zu sein. Die kommen von ganz alleine, oder auch nicht, da du jetzt alles für dich entscheidest.

Ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Allerdings lohnt er sich ohne Ende und natürlich rutscht man oft in alte Muster. Da man die aber kennt, verzeiht man sie sich.

Meine Angst habe ich zuerst immer im Bauch gefühlt. Dann kam der Flush in den ganzen Körper, und los ging der Spuck. Heute spüre ich das auch. Und sofort denke ich darüber nach, was liegt mir wirklich auf der Seele. Und das verhindert dann diese Hilflosigkeit und Adrenalinausschüttung.

Wie ich das dann löse liegt bei mir. Entweder, Schwamm drüber, ist es nicht wert, ein Fass aufzumachen, oder dringender Redebedarf, denn so geht man nicht mehr mit mir um. Und nach ganz vielen Überlegungen und Gesprächen, wenn keine Übereinkunft erzielt werden kann, Abwendung, Thema ist rum, die Person, die Sache , ist es mir nimmer wert, mich so aufzuregen.

Klare Entscheidung, klare Konsequenzen, deutlich reduzierte Erwartungen und gut ist.

Zitat von Icefalki:
Absolut richtig, war genau mein Thema, meine Denkweise und der ewige Schrei nach Liebe. Bekommst du aber nicht, weil, egal warum, diese, unsere ...

Also du meinst das so,richtig ? - Wenn ich die Erwartungen anderer erfülle um von ihnen nicht abgelehnt zu werden und meinen Halt zu bekommen; klappt das nicht weil ich dann zwar wahrscheinlich gemocht werde, es diesen Preis aber nicht wert ist , weil ich mich ja dafür verstelle bzw meine Bedürfnisse ignoriere was mir schadet. Außerdem werden mir andere Personen sowieso nicht den Halt geben können nachdem ich suche , weil es immer wieder Unstimmigkeiten gibt die den Halt zum Wackeln bringen. Und damit steht und fällt dann alles . Weil es falsch ist Halt und Sicherheit bei anderen Menschen zu suchen, weil man dies nur von sich selbst bekommen kann. Dann wackelt das auch irgendwann gar nicht mehr so, weil es ja in der eigenen Hand liegt. Was man dann so von außen bekommt ist wie ein Bonus, der nicht notwendig aber angenehm ist. ?

Zitat von Icefalki:
Genau. Ich schreibe dir, wie ich das getan habe: Meine Kindheit war darauf ausgerichtet, dass wir zu funktionieren haben. Was sagen die anderen, war ...

Also heißt es nun schauen was ICH möchte ? Was ICH brauche? Was MIR gut tut? Wo ICH Lust drauf habe ? Das steigert ja das Wohlbefinden, reduziert inneren Stress und die Panik verabschiedet sich ? Und wegen der Arbeit am besten auch keinen inneren Druck machen?

Zitat von Moonl:

Also heißt es nun schauen was ICH möchte ? Was ICH brauche? Was MIR gut tut? Wo ICH Lust drauf habe ? Das steigert ja das Wohlbefinden, reduziert inneren Stress und die Panik verabschiedet sich ? Und wegen der Arbeit am besten auch keinen inneren Druck machen?


Ja, allerdings ist das ein Prozess. Wenn du das hier so schreibst, dann spüre ich förmlich dieses Fragezeichen, der Schwabe braucht dafür nur ein Wort: Hä?

Vornehm könnte ich schreiben: Die Botschaft höre ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube. Hihi.

Mach es dir nicht so schwer. Beginne nur mit dem drüber nachdenken, in aller Ruhe. Noch keine Umsetzung, ausser, sie bietet sich förmlich an.

Vielleicht auch so: Andere müssen mich nicht mögen, aber ich mag sie. ICH mag die Welt, die Menschen. Mal sehen, ob ich sie nur mag, damit sie mir nix tun können, oder sie mag, weil ich mich mag.

Du kannst das alles durchspielen, alles gedanklich aussortieren, abwägen, und damit bist du ausreichend beschäftigt. Da kannst du keine Angst mehr bekommen, weil du beschäftigt bist, ob du das jetzt wieder wegen anderer tust, oder nicht.

Und bitte setze dich nicht unter Druck. Gut Ding braucht Weile und anerzogene Verhalten oder sogar notwendiges Verhalten ändert man nicht über Nacht.

Zitat von Moonl:
Also heißt es nun schauen was ICH möchte ? Was ICH brauche? Was MIR gut tut? Wo ICH Lust drauf habe ? Das steigert ja das Wohlbefinden, reduziert inneren Stress und die Panik verabschiedet sich ? Und wegen der Arbeit am besten auch keinen inneren Druck machen?


Die Fähigkeit und die Kraft, das zu tun, liegen bereits in Dir, Du musst nur lernen, diese Fähigkeit in die richtigen Bahnen zu lenken.
Du achtest bereits auf Deine Bedürfnisse, nur ist es aktuell noch dysfunktional, unter einem Berg von Ängsten vergraben.
Es kommt darauf an, den Fokus zu verschieben, von wovor habe ich Angst, was möchte ich vermeiden hin zu was möchte ich eigentlich. Also von dem was will ich nicht hin zu dem was will ich eigentlich.
Und, wie Du auch schon ganz richtig gesagt hast: lernen, zu verstehen, dass Du die Sicherheit und Bestätigung, die Du Dir wünscht, nicht von außen/anderen Personen bekommen kannst, sondern stattdessen lernen musst, sie Dir selber zu geben.

Es heißt auch zu verstehen, dass der Mensch nichts ohne Grund tut, er hat immer eine Motivation hinter seinen Handlungen (und daran ist nichts Negatives!), die ihm zum Vorteil gereicht, auch wenn das auf den ersten Blick manchmal nicht gleich zu erkennen ist:
Auch Dein früheres Verhalten, andere Menschen zufriedenzustellen, war im Endeffekt schon bereits darauf ausgelegt, es auch für Dich zu tun, nicht nur für die anderen. Du hattest ja einen Profit davon, konntest Ängste vor Kritik, Ablehnung oder Ausgrenzung reduzieren. Es sieht auf der Oberfläche so aus, als würde man es für den anderen tun, aber im Endeffekt tut man es auch für sich selber, um seine eigene Sicherheit und Zugehörigkeit zu gewährleisten. Daran ist, wie gesagt, gar nichts Negatives, auch wenn es sich schnell so anhört. Es ist einfach die Funktionsweise des Menschen. Nichts von dem, was man tut, tut man ausschließlich nur für andere, man hat immer einen Profit davon, und sei es nur, Ängste zu reduzieren.

Du bist also bereits durchaus in der Lage, Dich um Deine Bedürfnisse zu kümmern, der Schritt ist also gar nicht so weit. Du musst nur lernen, einen fehlgeleiteten, dysfunktionalen Mechanismus in einen funktionalen Mechanismus umzuwandeln. Deinen Kompass neu zu justieren und den Fokus zu verändern.
Das alte Verhalten war angstmotiviert, darauf ausgelegt, eine negative Konsequenz zu vermeiden. Und motiviert durch die Vorstellung, durch das eigene Verhalten die Gefühle anderer Personen uns gegenüber beeinflussen zu können.
Die gedankliche Veränderung müsste also weg von dem gehen, was Du vermeiden möchtest, hin zu dem, was Du eigentlich möchtest.

LG Silver

Ergänzender Gedanke:
Und Du schreibst, Du brauchst Dein Umfeld zu Hause,
Zitat:
weil die Dich so bestärken
, und möchtest deshalb nicht stationär gehen.
Vielleicht liegt da auch genau ein sehr großes Problem und eine Chance gleichermaßen.

Ich bin wirklich nicht der Meinung, dass alle psychischen Probleme stationär behandelt werden müssen, überhaupt nicht, aber in Deinem Fall wäre eine psychosomatische Reha vielleicht wirklich eine tolle Chance.

Dein Fokus ist sehr stark auf andere Menschen ausgerichtet, Du möchtest andere Menschen zufriedenstellen, Du verlässt Dich auf andere Menschen, Dich zu stabilisieren.

Vielleicht wäre das gerade die Möglichkeit, zu lernen, zum einen mehr auf Deine eigene innere Stimme zu hören, herauszufinden, wo Deine Bedürfnisse liegen, und zum anderen Deine Selbst-Regulation zu verbessern und Dich somit unabhängiger von anderen Menschen zu machen. Wenn Du Dir selber helfen kannst (und Therapie ist immer Hilfe zur Selbsthilfe), bist Du weniger von anderen Menschen abhängig und es fällt Dir vielleicht leichter, Deine eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Du wärst eine zeitlang auf Dich alleine gestellt, aber mit therapeutischer Unterstützung. Der zeitliche Rahmen bei einer normalen psychosomatischen Reha ist ca. 5 Wochen, also überschaubar.
Manchmal ist es ja auch so, dass sich die Psyche, wenn sie unter Druck gerät, aber nicht wirklich gehört wird, Wege sucht, sich Gehör zu verschaffen, z.B. durch körperliche Reaktionen wie Panikattacken. Vielleicht könnte das stationäre Umfeld Dir helfen, zu analysieren, wo in Deinem Leben vielleicht die Balance fehlt.

Und gerade die Tatsache, dass die Störung noch nicht so lange vorliegt, ist für Therapeuten eine gute Sache, weil die Störung dann wirklich gut behandelbar ist (wie Deine Therapeutin es ja auch gesagt hat), viele Menschen warten mit intensiveren Maßnahmen oftmals zu lange, Du hättest so vielleicht eine gute Chance auf eine vollständige Rehabilitation, das wären doch gute Aussichten!

Nur so ein Gedanke.

LG Silver

Ich selber leide unter der Angst Fehler zu machen und dann gerade passieren sie auch, aber ich kann die Angst nicht abstellen

Zitat von Icefalki:
Ja, allerdings ist das ein Prozess. Wenn du das hier so schreibst, dann spüre ich förmlich dieses Fragezeichen, der Schwabe braucht dafür nur ein ...

Quasi je mehr ich mich mag, je mehr ich weiss was ich will und auch dementsprechend handel ; desto selbstbewusster werde ich , desto mehr Halt versprüre ich.?
Ja das braucht auf jeden Fall Zeit. Find es komplex an sich zu arbeiten..

Zitat von Moonl:
Quasi je mehr ich mich mag


Dazu gehört aber, dass dieses Mögen alles beinhaltet, und alles sein kann und darf. Immer unter dem Aspekt, was darf ich tun, damit ich mich wohl in meiner Haut fühle.

Sogar Angst darf man haben, denn auch die gehört zu dir. Seid ich perfekt unperfekt bin, lebe ich prima.

Und der Witz dabei ist, dass ich immer noch sehr hohe Ansprüche an mich habe. Siehe oben: Perfekt unperfekt. Man muss nicht alles ablegen, muss nur wissen, was einem gut tut und was nicht.

Und das bekommt man nur raus, wenn man die alten, abgetretenen Wege mal verlässt und Neues ausprobiert. Ist eine reine Entscheidung, mal etwas anderes auszuprobieren, zuzulassen und nicht meint, dass man alles und jedes kontrollieren könnte.

Ich bin ein Kontrollfreak, und bissle Besserwisserisch. Musste letztens lachen, da ich zufällig im Inet auf so nen Test gestossen bin, wo verschiedene Männleins Äste absägen und man benennen musste, wer da am dümmsten handelt.

Mein Männle war das Dümmste, da er mit einer Zange den Ast abknipsen wollte, wo 2 Männers drauf sassen. Und ich der Meinung war, mit einem solchem Gerät kriegt der diesen Ast nicht durch, der 2 Männleins aushalten kann. Die anderen hatten Sägen.

Lustig ist das Ergebnis, auch wenn meine Ansicht so nicht bewertet wurde, und die würde ich richtig verteidigen und dann lese mal das Ergebnis bei C

https://www.google.com/url?sa=tsource=...hMhvuXYuGD

Wenn Aufgeben keine Option ist - Hammer, Kämpfen bis zum Niedergang, mein Motto früherer Jahre und steckt immer noch drin.

Früher hätten mich solche Aussagen über mich runtergezogen, heute kann ich herzlich darüber schmunzeln. Warum ? Ach, weil ich so herrlich unperfekt bin und dazu stehen kann und offen sein kann beim Drüber nachdenken.

Und alles nur, weil ich mich echt gut leiden kann.

Zitat von Icefalki:
Dazu gehört.., dass.. alles sein kann und darf. ...Sogar Angst darf man haben......


Da stimme ich Dir absolut zu!

Es klingt so einfach, ist aber so schwierig.
Akzeptanz ist ein wichtiger Faktor, wirklich anzunehmen, dass alles sein darf. Auch das, was man eigentlich gar nicht möchte.

Bei ganz vielen Therapien ist ja auch Achtsamkeit ein wichtiges Element.

Bei Achtsamkeit geht es im Prinzip darum, wirklich nur wahrzunehmen, was gerade da ist, jetzt in diesem Moment, ohne es zu bewerten, und das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Wirklich nur z.B. wahrzunehmen Aha, da ist jetzt gerade dieses oder jenes Gefühl in mir, ohne dabei gleich eine Bewertung damit zu verbinden, ist zu Anfang manchmal schwierig.

Es sind die Bewertungen, die uns das Leben schwer machen. Es ist eine Sache, zu merken, dass man Angst hat. Wie man dann damit umgeht, ist das eigentliche Problem, weniger die Angst an sich.
Wir sind so daran gewöhnt, alles, wirklich alles zu bewerten, was uns begegnet, dass es echt Übung braucht, diesen Mechanismus abzustellen.

Wenn man zusätzlich zur Angst gleich denkt Oh nein, das ist aber schlecht, ich sollte doch keine Angst haben, und überhaupt, wieso ist die Angst jetzt schon wieder da, die sollte doch wegbleiben, wieso habe ich auch immer gleich Angst..., vergrößert man das Problem.
Wenn man stattdessen denkt Aha, ok, da ist jetzt also wieder meine Angst, ich nehme wahr, dass sie da ist, ohne das weiter zu bewerten, kann man seinen Umgang mit ihr verändern. Sich vielleicht eher fragen, was sie mir mitteilen möchte oder ähnliches, aber wertfreie Gedanken.

In einen Zustand zu kommen, in welchem man völlig unvoreingenommen nur wahrnimmt, was da ist, kann dann erstaunlich befreiend sein. Man verändert den Umgang mit seinen Emotionen, schafft es, durch eine Art Beobachterposition auch eine gewisse neutrale Distanz zu ihnen aufzubauen und sich nicht so von ihnen mitreißen zu lassen. Und oftmals ist es dann so, dass man ebenfalls spüren kann, dass die unangenehme Emotion dann manchmal einfach so von alleine wieder verschwindet, genauso unvermittelt, wie sie gekommen ist.

LG Silver

Zitat von silverleaf:

Es klingt so einfach, ist aber so schwierig.


Auch, weil man diese scheinbar nicht logische Angst als peinlich, herabwürdigend und nur negativ bewertet.

Betrachtet man aber die Vergangenheit, speziell die Kindheit wurden hier grösstenteils die Ursachen gelegt. Kann man ganz sachlich betrachten und, so ging es mir, endlich verstehen, warum sich das Leben so bedrohlich anfühlt oder angefühlt hat.

Als ich begriffen hatte, dass ich blind den Mustern der Erziehung gefolgt bin, eigentlich noch im Kindseinmodus unterwegs war, habe ich den beendet.

Schwierig war es nur bis zu dieser Erkenntnis, die Veränderung hat sich dann entwickelt. Und entwickelt sich immer noch.

Zitat von silverleaf:
Es sind die Bewertungen, die uns das Leben schwer machen.


Eben, und wer oder was hat zu diesen Bewertungen geführt und wer oder was hält uns davon ab, ganz neue Bewertungen zu kreieren?

Ist eigentlich total spannend, sich darauf einzulassen.

Zitat von silverleaf:
Bei Achtsamkeit geht es im Prinzip darum, wirklich nur wahrzunehmen, was gerade da ist, jetzt in diesem Moment, ohne es zu bewerten, und das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Wirklich nur z.B. wahrzunehmen Aha, da ist jetzt gerade dieses oder jenes Gefühl in mir, ohne dabei gleich eine Bewertung damit zu verbinden, ist zu Anfang manchmal schwierig.

Genau das gleiche denke ich in den letzten Tagen auch. Sobald ich einen Zustand von mir bewerte, bekomme ich Ängste. Das ist so ein hilfloses Gefühl und macht mich oft Ohnmächtig, weil ich nicht dagegen ankomme, es nicht zu bewerten. Meine Gefühle gehen in meinen Körper hinein. Es ist ja irgendwo anerzogen worden und da denke ich oft, das ich mir das auch wieder abgewöhnen kann, aber das scheint nicht zu gehen. Die Bewertung gehört zu mir und ich sehe keine Chance bei mir, mir das abzugewöhnen.
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Zitat von Abendschein:
Die Bewertung gehört zu mir und ich sehe keine Chance bei mir, mir das abzugewöhnen.


Du musst dir deine Bewertung nicht abgewöhnen, wenn du sie als zu dir gehörend betrachtest und damit klar kommst.

Diese Veränderungen sind ja auch nur Strategien um mit negativen Einflüssen umgehen zu können.

Und da jeder selbst bewertet, ist viel wichtiger, was jeder unter Bewertung verstehen kann.

Langweiliges Beispiel, aber typisch: Halbvolles Glas, oder halbleeres Glas?

Du kannst das auf X verschiedene Weisen bewerten:

1. Mir doch egal, interessiert mir nicht, ist das leer, fülle ich es eben wieder, wenn ich es überhaupt noch möchte.

2. Halbvoll: bäh, mag den Inhalt eh nicht, von daher, oder prima, reicht mir für den Abend.

3. Halbleer: Mist, keine Kohle , kein Nachschub mehr, und noch Durst.

4. Keiner hat sich bisher Gedanken gemacht, über welchen Inhalt wir reden, sind das nun x Liter, oder ne Minimenge, denn darauf kommt es ja auch an.

5. als Metapher: Man kann zur gleichen Tatsache unterschiedliche Ansichten haben, die viel über einen aussagt, wenn man dieses Beispiel auf das Leben beziehen möchte.

6. Solche Denkweisen sind mir fremd, damit möchte ich mich null beschäftigen, ich werfe die ollen Gläser weg und rum ist mit dem ganzen Gedöhns.

Ich denke, hier zeigt sich, wie man mit Bewertungen innerlich umgehen kann. Man kann darüber nachdenken, und je nach Persönlichkeit mit der einen oder anderen Sichtweise klarkommen. Und genau das ist das Geheimnis dabei.

Zitat von Abendschein:
Das ist so ein hilfloses Gefühl und macht mich oft Ohnmächtig, weil ich nicht dagegen ankomme, es nicht zu bewerten. Meine Gefühle gehen in meinen Körper hinein. Es ist ja irgendwo anerzogen worden. Die Bewertung gehört zu mir und ich sehe keine Chance bei mir, mir das abzugewöhnen....


Deine Sorge, dass sich das nicht mehr ändern lässt, ist total verständlich, aber davor brauchst Du keine Angst zu haben.

Erster Aspekt:
Das Gute ist: Man kann umlernen, das ist möglich, bis in ein sehr hohes Alter hinein. Wir verdanken das der Neuroplastizität unseres Gehirns, das Gehirn ist fast bis zum Ende in der Lage, neue neuronale Verbindungen zu erstellen, diese neu miteinander zu verschalten etc.. Unsere Art und Weise, zu denken, zu fühlen, zu reagieren, all das kann tatsächlich neu verschaltet werden.
Darum ist es z.B. möglich, auch ältere Menschen noch erfolgreich zu therapieren (ich habe schon mit über 80jährigen zusammen Gruppentherapie gehabt). Und die meisten psychischen Probleme haben ihren Ursprung ja in der Kindheit.

Natürlich dauert es entsprechend länger, gerade, wenn die gedanklichen Muster aus frühester Kindheit stammen. Das kann man sich wie Gedanken-Autobahnen vorstellen, die Synapsen können da bequem und schnell schalten, je öfter ein gedankliches Muster abgerufen wird, umso breiter wird diese Straße. Und unser Gehirn mag Effizienz. Und trotzdem ist es möglich, neue Gedankenwege aufzubauen. Das ist nur mühsam, die kann man vergleichen mit einem verwachsenen Dschungelpfad, völlig verwachsen, nur schwer zugänglich, und es ist sehr mühsam, diesen Pfad zu nutzen. Und unser Gehirn hat diese Ausrichtung auf Effizienz, es kostet viel Willenskraft, diese neuen gedanklichen Muster zu nutzen. Aber auch da wird dann über die Zeit ein etwas breiterer Weg draus, je öfter man ein gedankliches Muster verwendet, umso besser zugänglich wird er.

Das klingt erstmal merkwürdig, ist aber ähnlich wie beim Sport: gedankliche Muster zu verändern ist wie Sport. Es braucht Training, Übung, am Ball bleiben. Dann wird es irgendwann besser. Nur darf man dann nicht nachlassen, auch wenn das Gehirn immer wieder versucht, vielleicht doch mal wieder die altvertraute Autobahn zu nutzen. Da heißt es dann freundlich Nein sagen und die Gedanken zurück auf den Pfad zu schicken, den man ausbauen möchte. Denn sonst ist es irgendwann auch wie beim Sport: Trainiert man die Muskeln nicht, bilden sie sich zurück. Ähnlich bei den gedanklichen Mustern: Nutzt und trainiert man diese nicht, wächst dieser neu entstandene Pfad wieder zu.

Quintessenz: Es ist mühsam, aber es ist möglich und es lohnt sich.

Zweiter Aspekt:
Du sagst, die Bewertung gehöre zu Dir. Dass sich das so anfühlt, ist total nachvollziehbar, aber auch hier gilt: Es ist nur eine Deiner sehr gut ausgebauten Gedankenautobahnen.

Was Gefühle und Gedanken angeht, bringen Therapeuten oftmals diesen einen Satz, den man sich sagen soll, wenn ein unangenehmes Gefühl/ ein unangenehmer Gedanke auftaucht und einen zu überwältigen droht:

Ich habe ein Gefühl/ einen Gedanken, aber ich bin nicht dieses Gefühl/ dieser Gedanke.

Dadurch schafft man es, sich von dem Gedanken und dem Gefühl etwas zu distanzieren, es aus einer Beobachter-Position heraus zu betrachten und ihm so etwas die Macht/ die Wucht zu nehmen. Gerade bei sehr schlimmen Gefühlen hat man ja oft den Eindruck, man würde förmlich in diesem Gefühl ertrinken, von diesem Gefühl völlig überwältigt oder verschlungen werden.
Durch diesen Gedanken schafft man es, sich wieder etwas an die Oberfläche zu kämpfen und wieder atmen zu können.
Dass Deine Gefühle dabei auch, wie Du sagst, in Deinen Körper hineingehen, ist übrigens total normal. Wir reagieren immer mit Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen auf eine Situation, das springt immer alles an, auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen. Dieser Zusammenhang ist aber auch durchaus positiv, denn so wir haben auch die Möglichkeit, diesen Zusammenhang zu nutzen, um damit das eine mit dem anderen zu beeinflussen (z.B. mit bestimmten Gedanken die Gefühle zu regulieren, die dann wiederum auch die körperliche Reaktion verändern können).

Ich habe früher auch an all das nicht geglaubt. Gerade zu Beginn meiner Therapie war ich höchst kritisch eingestellt, habe alles angezweifelt und hinterfragt. Jetzt, viele Jahre später (und nach wirklichen vielen Therapiestunden), konnte ich irgendwann ganz konkret an mir erleben, dass an vielem von den Sachen, die einem die Therapeuten so einflüstern, doch sehr viel dran ist. Und ich konnte an mir selber merken, wie sich selbst bombenfest eingefahrene gedankliche Muster und emotionale Reaktionen, bei denen ich mir sicher war, dass diese sich niemals ändern würden, laaangsam aber stetig verändert haben. Wie es besser wurde, wenn ich daran gearbeitet habe. Wie es auch wieder schlechter wurde, wenn ich das nicht mehr getan habe. Und wie ich dann auch trotzdem wieder die Kurve kriegen konnte, wenn ich wieder angefangen habe, daran zu arbeiten.
Das war/ist ein tolles Gefühl, das einem auch dann Hoffnung gibt, wenn es gerade vielleicht mal wieder schlecht läuft.

Damit will ich jetzt auch nicht pauschal sagen, dass alle psychischen Probleme vollständig heilbar sind, das nicht. Aber selbst bei schwerwiegenden Diagnosen bzw. Symptomen lässt sich immer eine signifikante Verbesserung erreichen, die eine Erhöhung der Lebensqualität mit sich bringt, die es wert ist, dafür zu kämpfen.

Und das kannst Du auch !

LG Silver

Hatte gestern einen tollen Tag und konnte mit einer Panikattacke total super umgehen.

Heute hab ich mehrmals Schwindel, zu Hause geht es etwas besser. War gerade aber doch mal vor der Tür und verstehe nicht auf was mein Körper da so heftig reagiert hat .. Das war keine einzelne Attacke sondern das andauernd aufflammende Gefühl von extrem starker Panik. Also immer kam dieses keine Luft kriegen hoch , Schwindel, Benommenheit, Gefühl umzukippen.

Bei der einzelnen Attacke gestern zb konnte ich relativ gelassen bleiben und mir sagen dass nix passiert. Aber an Tagen wo es immer wieder hochkommt ohne richtig auszubrechen, halte ich es nicht aus.. Das macht mir große Sorgen.

A


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Mira Weyer
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