Ich bin seit längerer Zeit als stiller Mitleser hier aktiv. Habe mich nun entschlossen, selbst einen Beitrag zu verfassen, um eure Unterstützung zu erhalten.
Folgendes:
Ich leide seit Jahren an Zwängen. Habe nie etwas dagegen gemacht, da es immer mal wieder besser wurde und ich das Gefühl hatte, es im Griff zu haben.
Nun habe ich im Juli 2020 meinen Arbeitgeber gewechselt. Ich wollte den nächsten beruflichen Schritt gehen und bin aus einem totalen kollegialen und freundschaftlichen Mitarbeiterkreise gegangen und habe einen neuen beruflichen Schritt gewagt.
Dieser Wechsel hat mich irgendwie komplett umgehauen und ich leide seitdem an extremen Ängsten und noch schlimmeren Zwängen.
Bei der neuen Arbeit fühle ich mich nicht wohl. Zum einen komme ich mit den Kollegen nicht zurecht und zum anderen werde ich von Aufgaben überflutet und ich bin dauerhaft gestresst und unter Strom. Folge: ich bin ständig angespannt, nervös und unruhig. Ich wache morgens immer eine Stunde vor dem Wecker auf und bin nervös. Das komische für mich, ich habe das abends im Griff, sobald es aber morgens ist, bin ich wieder total angespannt. Ich kann mich bei der Arbeit kein Stück konzentrieren und leide dort unter Zwänge und Ängste. Ich habe sogar Selbstzweifel und glaube, dass ich in Telefonaten und Präsentationen was komplett falsches erzählt habe. Ich denke nicht mehr realistisch und male die größten Katastrophen aus. Ich versuche mich komplett zu vergewissern. Am liebsten würde ich mir eine Kamera auf den Kopf setzen, damit ich mich immer kontrollieren kann.
Ich überlege das Arbeitsverhältnis zu beenden und zum alten Arbeitgeber zurückzukehren. Da ich mich da einfach im Kollegenkreis und Aufgabenvolumen wohlgefühlt habe. Die Möglichkeit würde auf jeden Fall bestehen.
Seit dem Arbeitgeberwechsel habe ich auch im privaten Bereich extreme Angststörungen. Bei Autofahrten denke ich, dass irgendwas passiert ist und ich es nicht mitbekommen habe. Das als Beispiel. Ich springe von Angst zu Angst. Sei es privat und beruflich.
Nun hatte ich Silvester ein anderes Problem. Ich war bei einem Kumpel und seiner Freundin zum Spieleabend und etwas Trinken eingeladen. Leider gibt es da eine Gedächtnislücke (Filmriss) von zwei Stunden. Ich bin morgens total verspannt und panisch wach geworden, weil ich die Angst habe, dass ich etwas angestellt (bspw. dass ich etwas mit der Freundin vom Kumpel hatte, obwohl er den ganzen Abend vor Ort war) habe. Muss mit aller Macht den Abend rekonstruieren. Komme natürlich nicht weiter. Bin nur noch am zittern. ich weiß natürlich, dass Alk. kacke ist. Bitte da keine Moralapostel
Ist es bei einer Angststörung normal, dass man sich selbst nicht mehr traut und man sich etwas einbildet? Ich bin ständig am grübeln.
Ich wurde kurz vorm Jahreswechsel vom Hausarzt krankgeschrieben bzgl. der Ängste bei der Arbeit. Ich bin am überlegen, ob ich am Montag wieder zum Arzt gehe und mich krankschreiben lasse. Ich bin zurzeit einfach permanent angespannt und nervös. Würdet ihr eher sagen versuchen zu arbeiten um das irgendwie wieder in die Bahn zu bringen?
Ich war im Herbst bei einer Psychotherapeutin. Da sie nur Tiefenpsychologie anbietet, hat sie mir eine Verhaltenstherapie empfohlen. Dann habe ich das nun ein wenig schleifen lassen. Habe nun aber in drei Wochen einen Termin bei einer Psychologin, die auch eine Verhaltenstherapie anbietet.
Meint ihr aufgrund der beruflichen und privaten psychischen Probleme, dass ich neben der Zwangsstörung auch an einer Angststörung und Depression leide?
Liebe Community, sorry für den Roman. Aber ich dache, ich schreibe es einfach mal. Ich möchte einfach mal wieder einen ganz normalen Tag ohne Sorgen und Anspannung haben.
Liebe Grüße
02.01.2021 23:41 • • 25.01.2021 #1