Sure
ich bin meine Panikattacken komplett ohne Medikamente losgeworden. Ich habe unter GAS gelitten und eine Verhaltenstherapie gemacht. Man kann nie allgemeingültig behaupten, ob jemand Medikamente braucht, oder nicht. Meistens tritt auch nicht nur eine Störung alleine auf. Zusätzlich habe ich im Laufe der Zeit eine mittelgradig bis schweren Depression diagnostiziert bekommen. Bei mir war es allerdings so, dass die Panik alles andere überdeckt hat.
Um es kurz anzureißen: Ich habe mich fast zwei Jahre aus der Arbeitswelt verabschiedet und habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Im Zuge derer habe ich viele Sachen in meinem Leben geändert (unter anderem auch meinen Job - und ich bin keine 20 mehr). Für mich war von Anfang an klar, dass die Panikattacken nicht einfach so aus dem nichts enstehen, sondern das in meinem Leben irgendetwas falsch läuft, ich aber ein Brett vor dem Kopf habe und nicht selber erkenne, wo ich ansetzen muss. Mit Medikamenten hätte ich die Symptome zwar kurz- (vielleicht auch längerfristig) überdeckt, aber das wollte ich gar nicht. Ich wollte wieder leben und nicht nur für alle anderen und mich selbst funktionieren.
Mit Antidepressivern habe ich erst angefangen, als meine Panikattacken vollkommen verschwunden waren und ich mir einen Plan zur Bekämpfung meiner Depressionen zurechtgelegt hatte. Für mich sind Medikamente ein Zusatz zur Lebensumstellung. Ich würde sie nicht als alleinige Therapie nutzen, sondern als Mittel zum Zweck um mich so zu verändern, dass ich wieder gesund und sicher leben kann.
09.07.2017 13:45 • x 1 #81