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Hallo Jenny,

ob Medikamente eingenommen werden oder nicht, das ist eine Entscheidung, die jeder für sich treffen sollte.

Psychopharmaka heilen nicht, das ist richtig. Aber sie lindern die Symptome, die die Angst/Panikattacken/Zwänge/Depressionen, verursachen.

Sicher, es ist schwer, zuzugeben, dass das eigene Gehirn nicht richtig funktioniert, und man Medikamente dafür braucht, um wieder klar zu denken. Ganz schon schwer eigentlich.

Wann der Punkt erreicht ist, an dem es ohne Psychopharmaka nicht geht und wie man erkennt, dass das richtige Moment angekommen ist?
Wenn das eigene Leben anfängt, aus den Fügen zu geraten. Wenn man gar nicht mehr die Kraft hat, aus dem Bett zu kommen. Wenn schon kochen so anstrengend ist, dass man nichts mehr ist. Wenn die Körperpflege wegbleibt. Wenn die Angst das Leben regiert.

Medikamente allein aber helfen nicht, genauso wichtig ist die richtige Therapie. Herausfinden, was die Panikattacken/Ängste/Zwänge/Depressionen heraufbeschworen hat, denn diese Krankheiten kommen nie ohne Grund.

Und das wichtigste: akzeptieren, dass man es mit Krankheiten zu tun hat. Akzeptieren, sich selbst, so wie man ist

Zitat:
Medikamente allein aber helfen nicht, genauso wichtig ist die richtige Therapie. Herausfinden, was die Panikattacken/Ängste/Zwänge/Depressionen heraufbeschworen hat, denn diese Krankheiten kommen nie ohne Grund.


Absolut richtig Lisa_Coccinella.
Beides zusammen verspricht Erfolg
Aber auch ohne Pausen

A


Ohne Medikamente eine Heilung / Behandlung möglich?

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Zitat von maunzen:
Zitat:
Medikamente allein aber helfen nicht, genauso wichtig ist die richtige Therapie. Herausfinden, was die Panikattacken/Ängste/Zwänge/Depressionen heraufbeschworen hat, denn diese Krankheiten kommen nie ohne Grund.


Absolut richtig Lisa_Coccinella.
Beides zusammen verspricht Erfolg
Aber auch ohne Pausen


Pausen?

Ja, du hörst richtig.
Es gibt hier leider immer wieder welche, die die Medikamente einfach so mal absetzten.
Das gefällt mir auch nicht.
So meinte ich die Pausen.

Zitat von maunzen:
Ja, du hörst richtig.
Es gibt hier leider immer wieder welche, die die Medikamente einfach so mal absetzten.
Das gefällt mir auch nicht.
So meinte ich die Pausen.


Ohh, ne, das geht gar nicht. Das darf nur der Arzt entscheiden, aber hallo!

Manchmal bin ich ein bißchel langsam


Ich habe mal welche genommen - habe sehr, sehr viel Verschiedenes ausprobiert und nichts half, zum Teil ging es mir wegen der Nebenwirkungen schlechter als vorher. Jetzt nehme ich gar nichts mehr außer Baldrian zum Schlafen. Es geht mir nicht schlechter als vorher, eher sogar besser. Ich will hier aber keine Werbung für generelle Medikamentenverweigerung machen! Es ist nur meine ganz persönliche Erfahrung und Entscheidung. Ich weiß von vielen, dass ihnen Medikamente sehr wohl helfen. Bei denen wäre es schade, wenn sie sie verweigern würden.

ich nehme keine, mein Psychiater will mir auch keine verschreiben.
Aber wenn ich es nach Jahren mal schlimmer werden sollte und ich mit der Kinderplanung fertig bin, dann würde ich vielleicht welche nehmen.
Schaden kann es nicht.

Ich nehme nur noch taeglich ca ein Drittel einer schlaftablette zum einschlafen, durchschlafen kann ich damit zwar auch nicht aber zumindest bis 4 uhr morgens ist ruhe. Meine aerztin hat mir mirtazapin verschrieben, aber dieses hammermedikament macht mich so muede, dass ich auch tagsueber nichts auf die reihe gekriegt hab. Ich hatte das gefuehl gerade erst aus einer narkose erwacht zu sein, dazu mundtrockenheit und schwindel und gesteigerter appetit. Also dann lieber aengste und nervositaet als dieser nebuloese zustAnd aufgrund solcher medikamente.

Ich nehme auch keine, habe aber zur Sicherheit welche rumliegen aber ich drück mich davor die zu nehmen... Medis können aber auch geschickt therapeutisch eingesetzt weden, so als Sicherheit in der Tasche auf die man in der Praxis dann aber doch nie zurück greift. Das Wissen die Medis dabei zu haben beruhigt schon so und man traut sich mehr... kann ja wirklich nix passieren. Sollte man aber vorher zuhause testen damit man weiß wie die wirken.

Ich bin ohne Medikamente. Das einzige, was ich einwerfe, ist ab und an eine Aspirin bei Kopf- oder Rückenschmerzen und diverse Salben für die Morschen Knochen. Bei Medis gehts mir wie bei Ärzten: Kommen mir nur im äussersten Notfall in die Tüte.

Und ja, ich weiss, wie beknackt das ist.

Na dann bin auch eine Beknackte. Leider muß ich Medis gegen zu hohen Blutdruck nehmen, ansonsten wird nichts eingeworfen.

Meine Therapeutin meinte auch, ich solle mir ein leichtes Antidepressivum verschreiben lassen. Aber was ist schon leicht. Nächste Woche hab ich Termin beim Neurologen, weiß noch nicht ob ich das ansprechen soll. Nehme ja nicht mal was gegen Kopfschmerzen, Fieber etc. Max. gegen Reizdarm was homöopatisches. Hab mit Medis mehr als schlechte Erfahrungen gemacht.

Hallo,

ich nehme auch keine Medikamente. Mein Glück war, dass mein Hausarzt sehr früh meine Angststörung erkannte, dass der Neurologe zu dem er mich geschickt hatte, erst wenn unbedingt notwendig zu medis greift und die Therapeutin, zu der mich der Neurologe geschickt hatte, auch Medis zuletzt einsetzt. Ich bin super happy darüber, weil ich glaube, dass für mich der Weg weg von den Medis eine hohe Hürde dargestellen würde. Ich klammere mich so ziemlich an alles was mir gut tut. Ich hatte mal eine Phase, da hatte ich tierisch Angst durchzudrehen. Mein Horrorfilm war, in einer Klinik festgegurtet auf einem Bett zu liegen und vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln, so dass ich so benebelt war, dass ich nichts mehr mitbekomme. Die Angst war so groß, dass meine Therapeutin mir zig mal versprechen musste, dass dies nicht eintreffen wird. Da war ich dann mal soweit, dass ich zu ihr sagte, bevor es so enden wird, würde ich vorher leichte Medis nehmen um es zu verhindern. Sie war jedoch überzeugt, dass ich da ohne Medis rauskomme. Ich bin ihr dafür unendlich dankbar! Aber ich glaube auch, dass unsere Krankheit auch so schlimm sein kann, dass es ohne nicht mehr geht.

Vg
Alice

Das ist ein heikles Thema, mit dem ich mich schon sehr lange beschäftige: Medikamente ja/nein?
Leider weiß ich aus erster Hand, wie es ist, an einem Punkt zu sein, bei dem ein Medikament notwendig ist, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, eine Therapie zu beginnen und sich auf irgendwas noch einzulassen. In der Zeit war es mir nicht mal mehr möglich, Musik zu hören ohne schweißgebadet und überfordert die Flucht in einen stillen Raum anzutreten.
Aber ich hatte dazwischen auch ein Jahr in dem ich komplett darauf verzichtete, nachdem ich die Tagesklinik besucht hatte, und bis zu einem unglücklichen Rückfall (mir ist jemand ins Auto gefahren und ein paar Tage danach ging es wieder los) funktionierte das ziemlich gut.
Also letztendlich denke ich, dass Angst und Panik auch ohne Medikamente angegangen werden können, vor allem wenn das rechtzeitig und intensiv passiert.
Wenn man aber mal immer tiefer abrutscht bis zu dem Punkt, an dem man einfach nicht mehr das Haus verlassen kann, dann sollte man sich doch darauf einlassen, es mit medikamentöser Unterstützung zu versuchen.

Alice01: klar, man klammert sich gern an das, was einem gut tut. Aber bei mir war's immer so, wenn ich das Gefühl hatte mir geht es gut genug, wollte ich ohne Medikamente sein. Aber vielleicht ist das auch etwas falscher Stolz oder übertriebene Angst vor den Nebenwirkungen der Medikamente, ich weiß es nicht.

Rocker3: das klingt, als ob du eher von Bedarfsmedikation redest, so etwas wie Benzos (Xanor, Psychopax usw.). Das stimmt schon, sowas kann beruhigend wirken. Ich habe seit 2011 keine Benzos mehr genommen, aber trotzdem fast immer welche im Rucksack oder im Auto liegen.
In Büchern zu dem Thema wird einem öfter davon abgeraten sich von so etwas abhängig zu machen, weil was wenn man's dann mal vergisst?.
Aber das schert mich ehrlich nicht, da müsste ich mir die gleichen Gedanken übers Handy machen oder die Geldtasche oder Haustürschlüssel.
Manche Sachen sollte man halt einfach nicht vergessen

Zitat von traumfahrer:
In Büchern zu dem Thema wird einem öfter davon abgeraten sich von so etwas abhängig zu machen, weil was wenn man's dann mal vergisst?.


Das ist ja ein absurdes Argument. Es gibt zig Millionen von Menschen, die dauerhaft Medikamente wegen körperlichen Ursachen nehmen müssen z.B. Schilddrüsenhormone, Insulin, Herzmedikamente, Blutdruckmedikamente usw. Die können das ja genauso mal vergessen. Abgesehen davon ist es gerade bei ADs nicht schlimm, wenn man es mal vergisst, denn es bildet sich ein Pegel im Blut, der von einer vergessenen Einnahme nicht absinkt. Ein verantwortungsbewusster Mensch müsste in der Lage sein, seine Medikamente regelmäßig zu nehmen.
Ich nehme seit über 15 Jahren ADs wegen meinen Schlafstörungen und ich habe in der Zeit kein einziges Mal vergessen, sie zu nehmen. Ich hatte auch keine Nebenwirkungen außer die normalen NW wie Benommenheit, Schwummrigkeit, leichte Überkeilt und Müdigkeit die ersten paar Tagebeim Einschleichen . Aber das weiß man ja vorher und stellt sich darauf ein.
Ich bin auch in der Lage das Medikament ohne Absetzerscheinungen zu reduzieren, wenn ich wenig Stress habe und ohne Probleme bei Bedarf wieder zu erhöhen. Wenn ich damals die Medikamente nicht bekommen hätte, hätte ich mich nach 10 Jahren massiven Schlafstörungen und daraus resultierenden Depressionen umgebracht.

Hallo

ich habe furchtbare Angst vor NW.

Ich nehme auch nur Aspirin bei Migräne, weil die kenne ich schon seit ewigen Zeiten. Aber auch da zwinge ich mich vorher etwas zu essen, ist die Migräne auch noch so schlimm, damit die Magenschleimhaut geschützt ist.

Für meine Angsterkrankung habe ich Tavor für den Notfall bekommen - Notfall war schon oft, habe aber keine genommen.

Dann nehme ich noch Bachblüten Trpf., da hatte ich anfangs auch große Angst vor.

Mein Therapeut ist auch gegen Medikamente. So werde ich da wenigstens nicht unter Druck gesetzt, weil mein HA mir immer Betablocker verschreiben will und ich mich immer dagegen wehren muß.

das ist der aktuelle Stand - wie sich das mal entwickeln wird, kann ich noch nicht sagen.

Lg
Mondkatze

Ich tue mir auch schwer neue Medis auszuprobieren. Einmal habe ich über drei Wochen Opipramol genommen, hatte auch totale Angst davor. NW hatte ich keine, habe auch nachts wunderbar geschlafen. Habe mich auch nie getraut Tavor auszuprobieren, oder Citalopram, Promethazin..
Ansonsten nehme ich noch Aspirin, Ibuprofen, Vomex, wenn Kopfschmerzen oder Erkältungssymptome/Übelkeit schlimm sind. Neuerdings auch Budesonid zum INhalieren wegen empfindlichen Bronchialsystem. Habe auch keine NW. Betablocker habe ich mal in der kleinsten Dosierung genommen, weil mein Herzschlag erhöht ist aufgrund der inneren Angespannheit.
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Hallo schlaflose,
Welche medis nimmst du denn?

ich nehme auch nichts gegen die Angststörung. Nur mal was pflanzliches wie Lasea. Habe auch Angst vor Antidepressiva.

Ich bin beide Wege bereits gegangen und beide waren für den Moment richtig. Ende 2011 bis Anfang 2013 habe ich Citalopram genommen und es ging mir meistens gut damit. Habe sie dann abgesetzt, als Arzt, Psychologin und ich dachten, ich wäre stabil genug. Das ging noch 4 Monate gut und dann kam die Panik mit voller Wucht zurück und blieb von Mitte 2013 bis Ende letzten Jahres. Zuerst habe ich es ohne versucht, aber Anfang 2014 kam dann der totale Zusammenbruch und ich bekam wieder Citalopram verschrieben. Da habe ich es aber überhaupt nicht mehr vertragen, hatte extreme Nebenwirkungen, mit denen ich gar nicht mehr aus dem Bett kam und somit im Krankenhaus landete. Seitdem bin ich wieder ohne Medikamente und bin sehr froh darüber. Auch wenn ich im letzten Jahr immer und immer wieder durch die Hölle gegangen bin, kann ich jetzt sagen, dass ich da ohne Tabletten wieder rausgekommen bin. Leider habe ich seit dem Citalopram-Reinfall im letzten Jahr so eine Angst vor Nebenwirkungen, dass ich gar nichts mehr nehme. Auch keine Schmerzmittel bei körperlichen Beschwerden. Da muss ich sicher noch dran arbeiten...

A


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Mira Weyer
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