Vieles was hier geschrieben wurde, kommt mir so bekannt vor. Ich denke auch man kann autistische Züge haben und auch das Zusammenspiel verschiedener psychischer Erkrankungen kann autismus-ähnliche Symptome und Probleme mit sich bringen.
Ich habe auch z.B. Sozialphobie, ÄVP, Depressionen, Agoraphobie, OCD,... hab Probleme im Umgang mit anderen Menschen, vermeide Augenkontakt, bin nicht gut in der Kommunikation und kann Mimik/Gestik schlecht lesen bzw. kann generell andere Menschen bzw. deren Interessen, Absichten und Signale mir gegenüber schlecht deuten... was mich auch schon mehr als einmal in Situationen gebracht hat, die vermeidbar gewesen wären, wenn ich es von Anfang richtig verstanden hätte.
Geräuschempfindlich bin ich auch extrem und gegen manche Geräusche hab ich eine richtige Abneigung, bin auch schnell gestresst und überfordert in so Momenten.
Autismus wurde bei mir vielfach vermutet, aber nie wirklich bestätigt, da hier auch so gut wie jeder Arzt oder Psychiater was anderes sagt.
Symptome fingen bei mir in der frühen Kindheit schon an, z.B. OCD, Gegenstände oder Spielzeuge an einander reihen und sortieren, Bilden von komplexen gedanklichen Kontaminationsketten schon im Kindergartenalter, übermäßig stark ausgeprägte Echolalie, Zehenspitzenlaufen, Händeflattern, Probleme mit Augenkontakt, wenig bis kein Interesse an anderen Kindern, konnte mich stundenlang mit mir selbst beschäftigen in meiner eigenen Welt. Dazu auch teilweise nicht altersgerechte Interessen, sowie eine spezielle Hingabe fürs Zeichnen, seit ich einen Stift halten konnte. Hab auch nie kindestypisch gekritzelt oder Strichmännchen gezeichnet oder so, sondern von Anfang an sehr komplex und detailreich und konnte stundenlang einfach nur da sitzen und zeichnen.
Experten sagen mir, ich habe viele Dinge die für Autismus sprechen, aber auch ein paar Punkte, die dagegen sprechen. Hier speziell genannt wurde von ihnen immer wie das Autisten Probleme mit Empathie hätten. Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall... obwohl ich mit anderen Menschen schwer klarkomme und sie schlecht deuten kann, kann ich überhaupt nicht damit umgehen, wenn es anderen schlecht geht. Wenn ich sehe wie Jemand weint oder sonst wie sich augenscheinlich schlecht fühlt, dann leide ich total mit, auch wenn ich die Person gar nicht kenne... bei Menschen, die mir nahestehen, ist es aber natürlich noch extremer, da macht es mich richtig fertig, wenn es denen schlecht geht. Selbst wenn ich von Schicksalsschlägen von völlig Fremden höre oder lese, dann beschäftigt mich das oft tagelang und lässt mich nicht los und ich denke ständig drüber nach, wie schlecht es diesen Menschen gehen muss, usw.
Deswegen hab ich nie offiziell die Diagnose bekommen, da an dem Punkt mit der Empathiefähigkeit es immer heißt ne, dann ist es kein Autismus.... auch wenn andere Symptome dafür sprechen würden.
Glaube das mit der Psyche ist einfach echt komplex und das Zusammenspiel verschiedener psych. Probleme/Störungen, kann einem schon irgendwie autistische Züge/Tendenzen geben... aber ich glaub manchmal sind sich da auch die Ärzte nicht einig, da auch keine Krankheit nach Schema F verläuft und Abweichungen in den Symptomen oder der Ausprägung kann es ja immer geben.
Schwieriges Thema auf jeden Fall.
Sorry für den halben Roman...
03.09.2023 07:44 •
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