Hallo ihr Lieben,
Ich habe die letzten knapp 5 Jahre im Krankenhaus in der Verwaltung gearbeitet. Der Job wurde gut bezahlt, aber inhaltlich und menschlich war er für mich überhaupt nicht passend. In den letzten Jahren habe ich echt das Lachen verlernt. Mit meinen Kolleginnen bin ich bis zuletzt nicht warm geworden wie man so schön sagt.
Jetzt habe ich Anfang des Jahres eine Anfrage meines alten Arbeitgebers bekommen, ob ich nicht zurück kommen möchte. Die Bezahlung ist ein wenig weniger aber nicht großartig weniger. Die Arbeitszeiten halt mit Schichten aber das hat mir nie etwas ausgemacht. Die Kolleginnen in der Verwaltung kenne ich noch zum Teil und ich weiß, dass ich dort menschlich gut aufgehoben bin. Ich war immer mit Freude damals arbeiten, es war mein Traumjob und ich hatte nie Bauchschmerzen vor der Arbeit wie in dem letzten Job jetzt. Also habe ich mich entschlossen zurück zu gehen. Und mich so auf gestern gefreut.
Aber. .es hat sich von der EDV und den Abläufen so viel verändert. Ich fühlte mich gestern total überfordert. Vermutlich habe ich gedacht, ich könnte nach ein paar Tagen wieder alles, aber weit gefehlt. Die Einarbeitung muss wieder komplett von vorne beginnen, den größten Teil der Kollegen kenne ich halt nicht, es ist vertraut und doch fremd. Alle waren total lieb und meinten ich solle mir Zeit lassen. Aber innerlich kann ich das nicht. Ich bin perfektionistisch. Ich zweifel an mir selbst. Habe Angst dem allem nicht gerecht zu werden.
Früher hatte ich Führungsverantwortung, jetzt nicht mehr. Meine Chefin ist die junge Kollegin, die ich damals noch eingearbeitet habe. Damit habe ich kein Problem denn ich wollte keine Führungsverantwortung mehr haben. Mit 60 möchte ich es einfach die letzten Jahre ruhiger angehen lassen. Also, eigentlich alles perfekt. Wenn ich mir nicht selber im Weg stehen würde. Gestern abend war mir nach heulen zumute. Wie komme ich gegen meine eigenen Ansprüche an? Wie schaffe ich es den tollen Job zu genießen?Was stimmt in meinem Kopf nicht?
Als Info noch. Ich habe die Stelle damals aufgegeben weil ich zuletzt oft krank war wegen meines Rückens. Mein damaliger Hausarzt meinte, der Job wäre einfach zuviel für mich, der Rücken wäre von der Psyche. Ich wäre nicht mehr belastbar.
Im Juni habe ich dann gekündigt und am letzten Tag Rotz und Wasser geweint.
Im August hat mich meine Physiotherapeutin zum Arzt geschickt mit der Aufforderung der möchte mal meinen Bauchraum kontrollieren. Bei der Behandlung war ihr mehrmals eine extreme Verhärtung aufgefallen.
Was kam raus? Meine Rückenprobleme waren Gallen Koliken. Das gibt es schon mal, daß die in den Rücken strahlen. Am nächsten Tag war ich schon im Krankenhaus, ein großer Gallenstein war der Übeltäter. Seitdem geht es meinem Rücken gut, ausser den normalen Problemen halt als Schreibtischmensch. Der Wechsel war also total unnötig gewesen.
03.04.2024 11:23 • • 13.05.2024
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