Als mittlerweile etwas länger gequälter habe ich mich hier mal angemeldet in der Hoffnung, vielleicht nicht ganz alleine mit meinem Problem dazustehen. Zu mir: Ich bin 28 Jahre alt, männlich und habe seit Kindestagen an permanente Zahnarztangst gehabt, dementsprechend schlecht auch mein Befund Anfang letzten Jahres als ich mich endlich, u.A. durch eine Höllennacht der Schmerzen, überwinden konnte doch den Zahnarzt zu konsultieren. Glücklicherweise habe ich das geschafft und auch viele Termine wahrgenommen - Sehr erleichterndes Gefühl je näher man dem Ziel kommt.
Allerdings war das Glück nur von kurzer Dauer, ich habe u.A. auch Wurzelbehandlungen bekommen, welche binnen kürzester Zeit gescheitert sind. Nach kurzer schmerzfreier Phase fing der jeweils behandelte Zahn an wehzutun, was final dann nach einigem Abwarten auf Ziehen hinauslief.
Gut, das kann passieren! Ich habe mir bei ein paar davon ohnehin nicht so viel Hoffnung gemacht dass das noch was wird. Aber das Spiel hat sich zugespitzt, jede durchgeführte Wurzelbehandlung ist gescheitert. Sobald dann ein Zahn gezogen wurde find der nächste an wehzutun, und das nicht direkt daneben sondern teilweise von der rechten auf die linke Seite und mittlerweile vom Unterkiefer hoch in den Oberkiefer.
Das schlimme ist, dass die Phasen der Schmerzfreiheit immer kürzer wurden, irgendwann taten dann auch zwei Zähne gleichzeitig weh. Immer mehr hat sich mein Tagesablauf eingestellt auf die Verfügbarkeit meiner Zahnärztin was auch bis heute so ist. Sobald ich leichte Schmerzen habe steigere ich mich hinein und ringe mit mir hinzugehen zum Zahnarzt, obwohl man mir meist eh sagt es sei alles soweit in Ordnung. Dennoch tun mir verschiedene Stellen immer wieder weh und Behandlung in welcher Form auch immer hilft wenn dann nur kurz. Dabei habe ich absolute Panik jemals wieder solche Schmerzen zu haben wie die, die mich erst zum Zahnarzt getrieben haben. Das tolle ist ausserdem, dass in einem Großteil der Fälle Ablenkung sehr gut hilft. Je nach Schmerzintensität und Gemütszustand ist es etwas schwerer Ablenkung zu finden, in den meisten Fällen ist es aber so, wenn ich diese erstmal habe, dann werden die Schmerzen besser bis ganz weg.
Zusätzlich muss man dazu sagen bin ich ohnehin seit Jahren Hypochonder, 2011 / 2012 fing das an mit eingebildeten Herzinfarkten, Atemnot, heutzutage gelegentlich das selbe zzgl. Thrombosenangst etc. sodass ich eigentlich mindestens 1-3x im Jahr beim Hausarzt sitze welcher mich dann beruhigen muss damit ich erstmal wieder Ruhe habe. Im letzten Fall, dieser Tage, habe ich mir eine Thrombose eingebildet.. Keine Schmerzen, kaum habe ich die Symptome gesehen, wahrgenommen und gegoogelt fingen beide Beine an wehzutun, vorrangig das betroffene, welches ich im Verdacht hatte. (Ich habe schon Krankenhausaufenthalt geplant, meinen Eltern gesagt ich werde wohl sterben etc.. nicht so schön)
Allerdings war in dem kompletten Zeitraum fast kein Zahnschmerz da, mein Körper hat sich auf die Todesangst konzentriert. Seit ich das ganze habe fachmännisch abklären lassen (Erst 4 Hausärzte besucht, die alle keine direkte Diagnostik ausser draufgucken und tasten benutzt haben; dann einen Facharzt für Venenprobleme mit Ultraschall, seitdem Beruhigung) fängt auch mein Kiefer langsam wieder an.
Meine Frage an andere Betroffene ist, ob es hier noch jemanden gibt der so eine merkwürdige Panikstörung hat / so merkwürdiges Schmerzempfinden. Denn normal ist das ja definitiv nicht, man hört ja von Verspannungen, Schwindel, Übelkeit etc. was ich mir alles erklären kann wenn der Kreislauf durchdreht. Aber .. Zahnschmerzen? Vor allem ohne akute Panikattacken? (Wobei ich auch keine direkten Panikattacken habe so wie es viele wohl kennen, ich steigere mich zwar in viel rein aber ich drehe nicht komplett am Rad.. bei mir geht das eher so in Trauer / Verzweiflung als alles andere)
Vielleicht gibt es ja noch wen der sich damit auskennt. Würde mich freuen da Leidensgenossen zu finden, damit man sich da vielleicht mal austauschen kann.
29.06.2018 08:26 • • 03.07.2018 #1