Meine Erfahrung mit Osteopathie - Welche hast du?

Hallo Zusammen

Ich war letzte Woche beim Osteopathen. Gerne teile ich hier meine Erfahrungen und frage mich, wie ihre eine solche Therapie erlebt habt.

Kurz zu mir: Seit ca Dezember 2020 lebe ich mit einer Angststörung mit vielen Unruhen und Panikattacken. Ausgelöst durch eine Erschöpfungsdepression mit anschliessenden Magen / Darm Problemen. Über ein halbes Jahr litt ich an Bauchschmerzen, Unwohlsein, Schwindel, Kreislaufprobleme etc. In dieser Zeit habe ich nicht nur 16 kg Körpergewicht verloren, sondern auch das Vertrauen in meinen Körper. Diagnose der Ärzte: Völlig gesund, hier eine Broschüre für Reizdarm.
In den letzten 2 Jahren ging es dann mit viel Anstrengungen und Psychotherapie sehr langsam aufwärts. Trotzdem immer wieder Rückschläge mit Panikattacken, Gewichtsverlust und viel Unruhe. Die letzte grösse Episode hatte ich vor 3 Monaten.

Da ich in den letzten Wochen immer mehr an Verspannungen an Hals, Nacken und Rücken litt, habe ich mich für eine Therapie beim Osteopathen entschieden. Nach der gründlichen Anamnese und Studium meines Körpers wusste der Osteopath wo er drücken, ziehen, verdrehen und massieren musste. Teilweise war es doch etwas schmerzhaft, da gewisse Muskeln ziemlich verspannt waren. Vor allem auch mein Zwerchfell, obwohl ich regelmässig Atemübungen mache.

Nach der Therapie war ich doch sehr müde und fühlte mich aber sehr entspannt. Wobei ich anmerken muss, dass mir diese ungewohnte Entspannung doch auch Unruhe und Angst gemacht hatte. Die Nacht darauf fand ich keinen Schlaf und daher war auch der nächste Tag alles andere als angenehm. Mir war schwindlig und ich fühlte mich, als ob ich eine Grippe hätte. Magen / Darm waren auch nicht optimal. Solche Auswirkungen können gemäss Osteopath als Erstverschlimmerung vorkommen und zeigen, dass der Körper arbeitet, was eigentlich gut ist.
Die Tage darauf wurde es körperlich besser, jedoch hatte ich mit viel Unruhe und Emotionen zu tun. Ich kann mir gut vorstellen, das viele gespeicherte Emotionen in den Muskeln / Faszien nun freigesetzt werden. Zumindest erhoffe ich mir das und würde diese gerne loslassen um endlich wieder Vertrauen in meinen Körper zu finden und meine Angststörung ablegen zu können.

Meine nächste Therapie ist kommenden Freitag. Ich bin gespannt, ob sich mein Körper schon etwas gelockert hat und ob ich nach der Behandlung wieder solche massive körperliche Symptome durchleben werde. Natürlich werde ich meinem Osteopath davon erzählen, so dass er die Behandlung anpassen kann.

Wie war es bei dir? War es bei dir auch so stark körperlich oder mehr emotional? Würde mich über dein Feedback freuen.

Vielen Dank für deine Antwort @Schlaflose . Nach der Therapie habe ich mich auch entspannter gefühlt. Hätte nur nicht gedacht, dass der Körper so stark arbeiten wird.

Vielen Dank für deine Antwort @Grace_99 . Hoffe das es dir noch immer gut geht.
Die Symptome sind wirklich vom feinsten. Mit dem Unwohlsein und den Schmerzen kann ich relativ gut umgehen, aber die Unruhe und der Schwindel müsste nicht sein. Triggert natürlich. Aber dann klopf ich wie du auch 3 mal auf Holz in der Hoffnung, dass es besser wird .

Ich gehe regelmäßig so alle 6-8 Wochen. Grundsätzlich tut es mir gut, die Erstverschlimmerung nach einer Behandlung und Erschöpfung kenne ich aber auch.
Am Tag der Behand bin ich in der Regel müde und mir ist schwindelig. Am Tag danach merke ich auch noch was, dann erst kommt die Verbesserung.
Am Behandlungstag sollte man viel trinken und möglichst nichts anderes (also keinen Sport) machen. Und wenn es geht etwas hinlegen und ausruhen.
Fast immer merke ich eine Verbesserung, nur selten hat die Behandlung keinen oder kaum einen (spürbaren) Effekt.

Vielen Dank für deine Antwort @Angstmaschine. Schön zu lesen, dass es dir gut tut und und es sich bessert.
Ich war nur sehr erstaunt, dass es sich so krass auf den Körper auswirkt. Mit meiner Angststörung höre ich viel zu extrem auf meinen Körper und interpretiere es jeweils eher negativ.

Zitat von Mushu:

Ich war nur sehr erstaunt, dass es sich so krass auf den Körper auswirkt. Mit meiner Angststörung höre ich viel zu extrem auf meinen Körper und interpretiere es jeweils eher negativ.

Nach meiner ersten Behandlung musste ich auf dem Rückweg anhalten, weil ich plötzlich mein linkes Bein nicht mehr richtig gespürt habe. Hatte damals total Panik, letztlich war es aber so, dass es sich nach langer Zeit wohl endlich mal „richtig“ angefühlt hatte - ich war es nur einfach nicht mehr gewohnt.
Aber selbst heute habe ich manchmal während und nach der Behandlung Sehstörungen, Schwindel und Missempfindungen. Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt, dafür spüre ich dann auch nachher meist eine Verbesserung.

Vielen Dank @Watson47 für deinen ausführlichen Bericht. Schön zu lesen, dass es dir hilft und du dich besser fühlst. Macht mir auch Mut, mit zu gedulden und abzuwarten, wie es sich entwickelt.
Mich hat der von dir beschriebene ganzheitliche Ansatz auch angesprochen und darum habe ich mich für die Osteopathie und nicht nur für eine Mass. oder Physiotherapie entschieden. Die Psyche ist mit dem Körper verbunden und ich hoffe damit, meine Ängste und negativen Emotionen auflösen zu können. Mir ist bewusst, dass dies viel Zeit und Geduld braucht.

@Angstmaschine

Zitat von Angstmaschine:

letztlich war es aber so, dass es sich nach langer Zeit wohl endlich mal „richtig“ angefühlt hatte

Am Abend nach der ersten Behandlung war ich doch sehr müde und total entspannt. Aber diese Art der Entspannung habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gefühlt. So wurde ich eher unruhig und unsicher, ob alles mit meinem Körper okay ist.
Ich denke, dass ist eben auch eine Problematik bei einer Angststörung, dass wir vergessen haben, was sich eigentlich gut anfühlen sollte und uns gleich Sorgen machen, statt endlich zu geniessen.

Zitat von Mushu:

Am Abend nach der ersten Behandlung war ich doch sehr müde und total entspannt. Aber diese Art der Entspannung habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gefühlt. So wurde ich eher unruhig und unsicher, ob alles mit meinem Körper okay ist.
Ich denke, dass ist eben auch eine Problematik bei einer Angststörung, dass wir vergessen haben, was sich eigentlich gut anfühlen sollte und uns gleich Sorgen machen, statt endlich zu geniessen.

Ja, ganz genau so! Verrückt, oder?

Ich gehe schon seit über 30 Jahren zum Heilpraktiker und Osteopathen. Habe damit nur gute Erfahrung
gemacht und ich glaube wenn ich diesen Weg nicht gewählt hätte, dann säße ich Heute im Rollstuhl.

Keine Frage, das Tabletten notwendig sind, da wo es angebracht ist, leider kennt die Schuldmedizin,
meist nur den Weg der Tabletten, aber es gibt auch Alternativen und die habe ich immer ausprobiert.

Auch bei Entzündungen, ich verzichte so weit es geht auf Antibiotika und Kortison. Auch dieses kann
ersetzt werden. Ich spreche die Tabletten nicht ab. Da wo es sein muß, muß es sein.

Nach einer Behandlung fühle ich mich meist wie vom Auto überrollt und auch müde. Man sollte nach
so einer Behandlung auch Ruhen und wie schon gesagt wurde, viel Trinken.

Ja, das ist meine Erfahrung und die gebe ich sehr gerne weiter.

@Watson47 Vielen Dank für deine lieben Wünsche. Kann ich nur zurückgeben. Es wird der Tag kommen, an dem wir das Leben wieder in vollen Zügen geniessen werden. Dir auch alles Gute.

@Abendschein Ich bin da voll bei dir. Die Schulmedizin sollte endlich offener für Alternativen werden. Eine Kombination wäre doch absolut die beste Heilungsmethode. Ich nehme auch so wenig Chemie wie notwendig, den die Natur bietet meist eine schonendere Variante.

Wie ich lese hast/hattest du auch kein einfaches Leben. Wünsche auch dir alles Gute und viel Gesundheit.