Hallo zusammen
Wollte hier von mir erzählen, weil ich nach 2 Jahren kampf ziemlich ausser Kraft bin.
Vor 7 Jahren zog ich in die Schweiz als Flüchtling. Da war ich 17 Jahre alt. Ich komme aus Bosnien und hatte das Glück hier schnell Fuss fassen zu können. Lernte schnell die Sprache und konnte auch schnell eine Ausbildung finden.
Nach der Ausbildung beschloss ich ein Jahr später ein duales Studium zu beginnen. Im Sommer vor dem Start erkrankte ich an einer Angststörung und Depression, mit 22 Jahren.
Der ersten Panikattacke ging meine anfängliche Depression voraus. Ich hatte die Tage vorher Schwindel. Die Panikattacke erlebte ich bei der Arbeit:
Ich sass im Büro, hatte ein heftiges Telefongespräch mit einem Kunden. Als ich auflegte, fing mein Nacken und Kopf unkontrolliert an zu vibrieren und zu zittern. Ich hatte panische Angst und Schwindel. Ab dem Tag sollte nichts mehr gleich bleiben. Meine Angststörung ging los. Ich hatte Todesangst zur Arbeit zu gehen und zog mich sozial zurück. Der Schwindel war so stark dass ich nicht mal richtig laufen konnte. Die Depression nahm mir jede Aufnahmefähigkeit und Konzentration. Und ich wollte nur noch resignieren.
Bis dahin führte ich ein Leben mit einem inneren Konflikt. Geboren und aufgewachsen in Bosnien, kam ich hierher mit 17 Jahren. Mir gefiel es, wie die Schweizer lebten. Wollte mich hier sozialisieren und lehnte mehr und mehr die Kultur der Eltern ab. Ich sehnte mich danach eine Freundin hier zu haben. Aber ich wusste, meine Eltern würden das nie akzeptieren, weil sie nur eine Bosnierin für mich wollten. Es tat weh mit anzusehen, wie alle anderen frei waren, nur ich nicht. Ich musste mich wegen meiner Wurzeln hier immer rechtfertigen und fand nie die gewünschte Akzeptanz. Verzweifelt sah mein einziger Ausweg so aus, dass ich bald studieren sollte, um ausziehen zu können. Im letzten Jahr meiner Ausbildung habe ich aus Verzweiflung noch einen Nebenjob geholt,um genug beschäftigt zu sein. Im Sommer 2015 angekommen, welcher meine Erlösung sein sollte, stürzte ich wie anfangs erwähnt ab.
Ich hatte mehr Glück als Kraft, dass ich meinen Job bisher nicht verloren habe. Das Studium läuft mit viel Kraftpensum gut. Leider machte mir mein Leben einen Strich durch die Rechnung. Dann, als ich frei sein und mein Leben durchstarten sollte, fing ich an mich zurückzuziehen. Ich verlor viele meiner Freunde und heute mag ich sie nicht mehr treffen, weil es wehtut mit anzusehen, wie alle anderen weitergekommen und gereift sind. Wie sie bedenkenlos party machen und die Welt entdecken, während ich mich durchs Leben mogle, um nicht aufzufallen. Ich hatte durch den inneren Konflikt immer wieder Probleme mich mit Leuten anzufreunden. Aber jetzt weiss ich nicht mehr weiter.
Ich bin seit 2 Jahren in Therapie. Besuche regelmässig meinen Theraupeuten. Und diesen Sommer hatte ich meinen dritten Rückfall, immer in den Sommertagen. Kraftlosigkeit, grübeln, Konzentrationspprobleme, keine Motivation, Schwindeln, Muskelschwäche und viel Angst. Das sind meine Begleiter. Die letzten zwei Episoden hatte ich Antidepressiva genommen. Dieses Mal versuche ich es nur mit Omega 3, weil die ADs nicht wirklich gut waren, vor allem die Nebenwirkung der Sexualstörung.
Ich wünsche mir nichts mehr als gesund zu werden. Möge Gott mit mir sein.
Wollte hier von mir erzählen, weil ich nach 2 Jahren kampf ziemlich ausser Kraft bin.
Vor 7 Jahren zog ich in die Schweiz als Flüchtling. Da war ich 17 Jahre alt. Ich komme aus Bosnien und hatte das Glück hier schnell Fuss fassen zu können. Lernte schnell die Sprache und konnte auch schnell eine Ausbildung finden.
Nach der Ausbildung beschloss ich ein Jahr später ein duales Studium zu beginnen. Im Sommer vor dem Start erkrankte ich an einer Angststörung und Depression, mit 22 Jahren.
Der ersten Panikattacke ging meine anfängliche Depression voraus. Ich hatte die Tage vorher Schwindel. Die Panikattacke erlebte ich bei der Arbeit:
Ich sass im Büro, hatte ein heftiges Telefongespräch mit einem Kunden. Als ich auflegte, fing mein Nacken und Kopf unkontrolliert an zu vibrieren und zu zittern. Ich hatte panische Angst und Schwindel. Ab dem Tag sollte nichts mehr gleich bleiben. Meine Angststörung ging los. Ich hatte Todesangst zur Arbeit zu gehen und zog mich sozial zurück. Der Schwindel war so stark dass ich nicht mal richtig laufen konnte. Die Depression nahm mir jede Aufnahmefähigkeit und Konzentration. Und ich wollte nur noch resignieren.
Bis dahin führte ich ein Leben mit einem inneren Konflikt. Geboren und aufgewachsen in Bosnien, kam ich hierher mit 17 Jahren. Mir gefiel es, wie die Schweizer lebten. Wollte mich hier sozialisieren und lehnte mehr und mehr die Kultur der Eltern ab. Ich sehnte mich danach eine Freundin hier zu haben. Aber ich wusste, meine Eltern würden das nie akzeptieren, weil sie nur eine Bosnierin für mich wollten. Es tat weh mit anzusehen, wie alle anderen frei waren, nur ich nicht. Ich musste mich wegen meiner Wurzeln hier immer rechtfertigen und fand nie die gewünschte Akzeptanz. Verzweifelt sah mein einziger Ausweg so aus, dass ich bald studieren sollte, um ausziehen zu können. Im letzten Jahr meiner Ausbildung habe ich aus Verzweiflung noch einen Nebenjob geholt,um genug beschäftigt zu sein. Im Sommer 2015 angekommen, welcher meine Erlösung sein sollte, stürzte ich wie anfangs erwähnt ab.
Ich hatte mehr Glück als Kraft, dass ich meinen Job bisher nicht verloren habe. Das Studium läuft mit viel Kraftpensum gut. Leider machte mir mein Leben einen Strich durch die Rechnung. Dann, als ich frei sein und mein Leben durchstarten sollte, fing ich an mich zurückzuziehen. Ich verlor viele meiner Freunde und heute mag ich sie nicht mehr treffen, weil es wehtut mit anzusehen, wie alle anderen weitergekommen und gereift sind. Wie sie bedenkenlos party machen und die Welt entdecken, während ich mich durchs Leben mogle, um nicht aufzufallen. Ich hatte durch den inneren Konflikt immer wieder Probleme mich mit Leuten anzufreunden. Aber jetzt weiss ich nicht mehr weiter.
Ich bin seit 2 Jahren in Therapie. Besuche regelmässig meinen Theraupeuten. Und diesen Sommer hatte ich meinen dritten Rückfall, immer in den Sommertagen. Kraftlosigkeit, grübeln, Konzentrationspprobleme, keine Motivation, Schwindeln, Muskelschwäche und viel Angst. Das sind meine Begleiter. Die letzten zwei Episoden hatte ich Antidepressiva genommen. Dieses Mal versuche ich es nur mit Omega 3, weil die ADs nicht wirklich gut waren, vor allem die Nebenwirkung der Sexualstörung.
Ich wünsche mir nichts mehr als gesund zu werden. Möge Gott mit mir sein.
03.08.2017 21:19 • • 05.08.2017 #1
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