@Akira123 Ja, das Wissen darum kann sicher helfen - aber wahrscheinlich hilft es nicht alleinig. Verinnerlichen müssen wir es halt auch noch und uns nicht reinziehen lassen, in die Angstspirale.
Und auch, wenn ich mich wahrscheinlich wortlos umdrehen und gehen würde, wenn ich @Peppolino im realen Leben begegnen würde, denn die Aussage selbst schuld finde ich eigentlich unter aller Sau, so hat er doch gewissermaßen in einer Sache recht. Wir schaffen es, negative Gedanken perfekt gegen uns selbst anzuwenden, dabei könnten wir das Ganze mit positiven Gedanken sicherlich auf einen viel besseren Weg bringen. Wenn es halt so leicht wäre mit selbst schuld. Da gehört nur leider mehr dazu.
Mit dem Rauchen habe ich vom einen auf den anderen Tag aufgehört, denn da zog das selbst schuld, wenn du dir das antust, noch sehr gut. Und auch das Verstehen, warum ich geraucht habe, hat mit geholfen, es zu lassen.
Nur bei einer Angststörung gehört eben ein wenig mehr dazu. Die Muster festigen sich ja doch ein Leben lang und irgendwann landet man dann an dem Punkt, an dem man nur noch googlet und sich selbst beobachtet und alles gegen sich kehrt, dabei will man sich doch beschützen. Die Angst ist nun mal leider nicht rational und so oft ich mir auch sage es bringt nichts, so oft finde ich mich hilflos wieder vor und weiß nicht, was ich tun soll, um sie in den Griff zu bekommen. Das Googlen und Recherchieren scheint für einen kurzen Moment Macht über die Angst zu verleihen, aber es hält eben nicht an. Aber so hat unser Körper gelernt, zumindest für kurze Zeit damit umzugehen. Aber die wirkliche Frage ist eben, wie wir lernen können, die Angst auszuhalten und das können wir nur, wenn wir verstehen, was es für eine Angst ist und woher sie kommt. Für den Moment, in dem ich google, ist die Angst jedoch so groß und überwältigend, dass sie mich einfach zu Boden reißt, ich gebe nach, schaue nach, will alles wissen, gewappnet sein und Bestätigung, dass alles gut wird.. gut ist und nichts Schlimmes passiert.
Bis ich nicht verstanden habe, woher sie kommt, wie ich die Muster entwickelt habe und bis ich nicht lerne, dass ich auch anders damit umgehen kann, bringt ein selbst schuld halt auch einfach nichts.
Aber danke für den Denkanstoß.. der zeigt, dass ich noch viel zu tun habe, um die Angst in den Griff zu kriegen.
Und auch, wenn man denkt, man wüsste, woher die Angst kommt - Psychologen können einen da noch auf neue Spuren bringen. Ich dachte immer, sie käme von dem frühen Tod meiner Bezugsperson und einer Krankheit, die ich als 6-jähriges Kind hatte, sowie auch von überfürsorglichen Bezugspersonen.
Dass mein cholerischer Vater - der sehr viel Unsicherheit und Angst durch sein Verhalten in die Familie brachte - damit zu tun haben könnte, habe ich erst im letzten Gespräch realisiert. Als Kind lebte ich auch in ständiger Angst und Unsicherheit, wann der nächste Ausbruch kommt. Vielleicht ist auch das für mich nicht so leicht zu verdauen gewesen..
28.05.2018 19:34 •
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