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Mein grösster Wunsch war es lange Zeit Kinder zu kriegen. Ich wollte sie lieben ( wie ich selbst nie geliebt worden war) und zu selbstbewussten freien Menschen aufwachsen sehen. Damals konnte ich meine Störungen noch fantastisch verdrängen, ich fühlte mich nicht krank. Doch diese Illusion zerbrach als die Kinder in der Schule waren. Da hatte meine schwierige Ehe Platz zum als solche wahrgenommen zu werden, und ich entwickelte nach und nach eine Angststörung.

Durch stützende ( nicht öffnende) Psychotherapie gelang es mir gut genug um den Kindern trotz allem eine guteMutter zu sein. Erst als sie zum Haus aus waren, zeigten sich meine psychischen Probleme ( sprich Angstsstörung ) deutlicher. In diesem Zustand hätte ich NIE Kinder in die Welt setzen wollen.

Auch heute würde ich ( selbst wenn ich gesund wäre) keine Kinder in die Welt setzen wollen. Diese Welt wird immer brutaler, immer autoritärer und die Gewalt wächst überall in ihrem Tempo. Ganz abgesehen von der rapide wachsenden Klimakrise, und Epidemien. Wer heute ein Kind auf die Welt setzt, finde ich, ist zu egoistisch und zu wenig emphatisch.

Was man aber grundsätzlich tun sollte, sich um eine positive Grundeinstellung bemühen..

Das tut nicht nur dem Kind gut, sondern auch einem selbst..

Unterstützend kann man eine ambulante Psychotherapie in Angriff nehmen..auch das hat mir geholfen..

Um ganz ehrlich zu sein, die erste Therapeutin, die ich damals aufsuchte empfahl mir sogar ausdrücklich mal über einen Kinderwunsch nachzudenken..damals war ich aber noch nicht so weit.

Es vergingen sechs Jahre und ich war dann soweit..der Kinderwunsch war plötzlich da..und ich habe umgesetzt, was ich umsetzen wollte.

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Kinderwunsch mit Angststörung

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Zitat von Lina60:
Wer heute ein Kind auf die Welt setzt, finde ich, ist zu egoistisch und zu wenig emphatisch.

Ich setze mich aktuell mit dem Thema Kinder auseinander und bin zu dem Entschluss gekommen: ich möchte welche. Natürlich steckt ein gewisser Egoismus dahinter (und wahrscheinlich simple biologie) aber als unemphatisch würde ich mich,und mein nahes Umfeld, nicht bezeichnen. Ich wäre gerne etwas weniger mitfühlend manchmal , dann würde mich weniger berühren.
Aber wenn nur noch komplette Idioten Kinder in die Welt setzen, werden auch nur noch komplette Idioten hier rumlaufen. Es muss auch noch ein paar halbwegs vernünftige Menschen geben,die vielleicht etwas ,und sei es nur im ganz kleinen, verändern können.

Zitat von Lina60:
Auch heute würde ich ( selbst wenn ich gesund wäre) keine Kinder in die Welt setzen wollen. Diese Welt wird immer brutaler, immer autoritärer und die Gewalt wächst überall in ihrem Tempo. Ganz abgesehen von der rapide wachsenden Klimakrise, und Epidemien. Wer heute ein Kind auf die Welt setzt, finde ich, ist zu egoistisch und zu wenig emphatisch.

Ohh..das sind schon sehr harte Worte, die ich so nicht übernehmen würde..

Wo kommen wir denn da hin, wenn niemand mehr Kinder bekommen würde?

Zitat von Schlaflose:
Aber wenn es schief geht, wird das Leben zum Albtraum und nicht nur für einen selbst.

Jepp, immer gut abwägen bei so lebenswichtigen Entscheidungen!

Zitat von laluna74:
Ohh..das sind schon sehr harte Worte, die ich so nicht übernehmen würde..

Mich hat das auch was getroffen, weil das Thema eben in meinen Kopf (nicht im Uterus) aktuell ist. Ich habe letzten Monat wirklich im Kopf das Szenario Kind durchgespielt, weil ich vermutet hatte, schwanger zu sein. Spoiler: nein ,bin ich nicht.
Aber das bestärkte mich in der Entscheidung, dass ich bzw wir ein Kind möchten.
Aber ich sehe die Welt aktuell als genauso sch. an, wie sie eigentlich schon immer ist. Und ich denke, dass ich trotz Angststörung und anderen Mankos ein Kind halbwegs vernünftig groß kriege.

Zitat von laluna74:
Was man aber grundsätzlich tun sollte, sich um eine positive Grundeinstellung bemühen..

Das tut nicht nur dem Kind gut, sondern auch einem selbst..

Unterstützend kann man eine ambulante Psychotherapie in Angriff nehmen..auch das hat mir geholfen..

Um ganz ehrlich zu sein, die erste Therapeutin, die ich damals aufsuchte empfahl mir sogar ausdrücklich mal über einen Kinderwunsch nachzudenken..damals war ich aber noch nicht so weit.

Es vergingen sechs Jahre und ich war dann soweit..der Kinderwunsch war plötzlich da..und ich habe umgesetzt, was ich umsetzen wollte.

Ist ja auch super,dass das bei Dir so toll gelaufen ist.
Finde es auch gut,dass Du das hier schilderst.

Nur psychische Belastungen reichen von hier bis dort.
Bei (vergleichsweise) leichter Ausprägung mag das sogar angeraten sein.

Nur insgesamt ist da finde ich Vorsicht geboten.

Erstmal die eigenen Motive hinterfragen,warum wünsche ich mir überhaupt so sehnlich ein Kind?
Also was erhoffe ich mir davon und ist das realistisch?

Meine Angststörung wurde in meiner Kindheit geschürt..

Ich habe damit Frieden geschlossen..niemals würde ich meinen Eltern irgendetwas vorhalten.. natürlich bedarf es da einer gewissen Reife..die kommt nicht von heute auf morgen.

Wir alle sind Menschen..und kein Mensch ist ohne Fehler..aber deswegen auf Nachwuchs zu verzichten halte ich für einen Fehler..

Ich lebe gerne, auch mit dieser Angststörung..sie gehört zu mir..sie fordert mich heraus, aber verzichten werde ich deswegen nicht.

Zitat von Flame:
Bei (vergleichsweise) leichter Ausprägung mag das sogar angeraten sein.

Ich war nicht immer so wie ich jetzt dastehe..ich bin älter geworden..ich habe mich entwickelt..ich habe Hilfe immer in Anspruch genommen..und ja..ich bekam auch die Unterstützung..

Meine Gynäkologin hat mich sehr gut begleitet..habe mich stets gut aufgehoben gefühlt.

Natürlich sollten die Rahmenbedingungen stimmen..ich hatte gute und schwere Phasen auch während der Zeit als meine Tochter heranwuchs.

Dennoch es war die richtige Entscheidung..für mich, weil ich finde, dass Kinder einen auch unglaublich bereichern können.

Zitat von Frau_Pübbels:
Aber ich sehe die Welt aktuell als genauso sch. an, wie sie eigentlich schon immer ist. Und ich denke, dass ich trotz Angststörung und anderen Mankos ein Kind halbwegs vernünftig groß kriege.

Dann wünsche ich Dir und Deinem Kind (was ggf. eines Tages auf die Welt kommt) wirklich alles Gute dabei.
Bist ja eine Powerfrau und selbstbewusst genug.


Zitat von laluna74:
Ich habe damit Frieden geschlossen..niemals würde ich meinen Eltern irgendetwas vorhalten.. natürlich bedarf es da einer gewissen Reife..die kommt nicht von heute auf morgen.

Auch ich werfe meine Eltern nichts vor und natürlich ist kein Mensch fehlerfrei.


Zitat von laluna74:
Ich lebe gerne, auch mit dieser Angststörung..sie gehört zu mir..sie fordert mich heraus, aber verzichten werde ich deswegen nicht.

Ist doch bestens und klappt bei Dir ja auch super,ist doch toll!

Zitat von laluna74:
Ich war nicht immer so wie ich jetzt dastehe..ich bin älter geworden..ich habe mich entwickelt..ich habe Hilfe immer in Anspruch genommen..und ja..ich bekam auch die Unterstützung..

Meine Gynäkologin hat mich sehr gut begleitet..habe mich stets gut aufgehoben gefühlt.

Natürlich sollten die Rahmenbedingungen stimmen..ich hatte gute und schwere Phasen auch während der Zeit als meine Tochter heranwuchs.

Dennoch es war die richtige Entscheidung..für mich, weil ich finde, dass Kinder einen auch unglaublich bereichern können.

Wie gesagt,das freut mich wirklich sehr für Dich und deine Tochter.
Und zeigt ja auch,dass es durchaus machbar ist.

Liebe ªLalunla und liebe @frau_pübbles, ich kann Eure Argumente gut verstehen, deshalb auch die Dankes...und ja als junge Frau hätte ich mir den Kinderwunsch auf gar keinen Fall nehmen lassen. Auch heute denke ich noch, dass Kinder zu haben die beste, schönste, bereicherndste Entscheidung meines Lebens war. Auch Martin Luther kommt mir in den

Sinn , der sagte, auch wenn die Welt morgen unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.

Dass ich heute kein Kind mehr in die Welt setzen würde, hat wohl damit zu tun, dass ich eben Kinder hatte, aber auch mit meiner immensen Angst vor der politischen Zukunft, bzw. die Welt in der meine Kinder hineingeboren würden. Meine Angststörung lässt wahrscheinlich auch grüssen.

@LaLuna (siehe oben)

@Frau_Pübbels (siehe oben)

Auch Kinder ,die in prekaeren Verhaeltnissen geboren werden,koennen gute Menschen werden.
Und umgekehrt....leider auch..

Was sagt denn die Sozialforschung zu dem Thema:

Zitat:
Die psychische Gesundheit der Eltern und die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder
...
Methodik:
Die Studie verwendet Umfragedaten aus der Millennium Cohort Study in Verbindung mit der Foundation Stage Profile-Bewertung für Kinder im ersten Schuljahr in England zwischen 2005 und 2006. Die Studie umfasst 4 781 Familien aus England, bei denen die psychische Gesundheit beider Elternteile anhand der Kessler-6-Skala bewertet wurde. Die Zusammenhänge zwischen der psychischen Gesundheit der Eltern und der kognitiven und sozialen Entwicklung der Kinder wurden anhand von Regressionsmodellen geschätzt. Multivariate Modelle wurden verwendet, um die vermittelnde Rolle der sozioökonomischen Ressourcen der Familien zu untersuchen. Mit geschlechtsspezifischen Interaktionsmodellen wurde untersucht, ob sich die Auswirkungen der psychischen Gesundheit der Eltern für Mädchen und Jungen unterscheiden.

Ergebnis:
Die Studie zeigt, dass Kinder, deren Eltern ein hohes Maß an psychischer Belastung aufwiesen, schlechtere Leistungen in den Bereichen Kommunikation, Sprache und Lesen, mathematische Entwicklung sowie persönliche, soziale und emotionale Entwicklung erzielten. Das Alter und die Qualifikation der Eltern sowie die sozioökonomischen Ressourcen der Familien vermittelten stark die Auswirkungen der psychischen Belastung der Eltern auf die Leistungen der Kinder, und obwohl die unabhängigen Auswirkungen der psychischen Gesundheit der Mutter erhalten blieben, waren die Auswirkungen der psychischen Gesundheit des Vaters nicht gegeben. Die psychische Gesundheit der Mutter wirkte sich bei Jungen stärker aus als bei Mädchen.


https://link.springer.com/article/10.10...009-0137-y

Dass die Mutter mehr Einfluss nimmt leuchtet iwi ein, aber warum Jungs mehr als Mädchen betroffen sein sollen, scheint ziemlich komplex zu sein.

Jungs reagieren wohl laut mancher Studie gerade in jungen Jahren sensibler auf eine gestörte Gesundheit der Mutter (emotionale Verfügbarkeit), zeigen allgemein mehr Probleme bei der Emotionsregulierung, was uA durch das Testosteron begründet wird und reagieren auch stärker auf pränatalen Stress.

Kurz Jungs sind die eigtl. Mimosen lel...

Theoretisch hieße das ja, Mädchen OK, Junge nee.

Ich finde es sehr schön, dass einige Userinnen hier positiv gegenüber eigenen Kindern eingestellt sind, unabhängig davon, dass das ein Forum für psychisch Erkrankte ist, was spezielle Voraussetzungen bedeutet. Es war immer in der neueren Zeit, auch bei gesunden Eltern, eine schwerwiegendere Entscheidung, sich Kinder zuzulegen, als ein Haus, einen Hund, zwei Hunde oder zwei Autos. Gleichzeitig stimmt das nicht, denn es gibt Milieus, da passiert das einfach, mehrfach. Wir sind also in Teilen sehr kopflastig, ein bisschen hedonistisch angehaucht und gehen der Geburt bequem aus dem Weg (lässt sich als Mann so leicht sagen). Wir vermeiden den Ärger mit den kleinen Personen auch später in der Pubertät. Wir bleiben offen für Möglichkeiten und binden uns weniger.
Mit 50 tritt dann die tödliche Leere ein, die man sich schönredet mit vielen Aktivitäten, die man aber vorher bereits hundertmal gemacht hat.
Wir werden nicht die vollgekackten Windeln vermissen, die gar nicht so sehr stinken. An uns geht aber vorbei, dass diese Kinder wir sind und sie kindliche Witze machen, über die wir lachen. Wir können uns mit ihnen unterhalten und wir staunen mit den Jahren über ihre Entwicklung hin zu eigenständigen Persönlichkeiten. Wir sind glücklich, wenn sie es sind und fühlen mit, wenn sie traurig sind. Kein Haus, kein Auto, kein Geld kann das aufwiegen. Es kommt Leben in das Leben.
Wenn du allein bist und größere Schwierigkeiten hast, dann sollte das sehr bedacht werden. Wenn du aber eine stabile Partnerschaft hast und ihr einige Dinge aufteilen könnt, dann mach das, was dir dein Gefühl sagt.

Weil das Apfelbäumchen erwähnt wurde... Das Leben ist auch dazu da, um sich anzupassen und Veränderungen herbeizuführen. In früheren Zeiten waren die Bedingungen schwieriger.
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Ich habe meine Angststörung bekommen als mein Kind 6 Jahre alt war. Es gab einige sehr unangenehme Momente, aber trotzdem überwiegend schöne Momente.
Leider musste trotzdem mein Kind ab und an unter meiner Angst leiden, gerade weil ich durch die Unruhe eine sehr geringe Belastungsgrenze hatte. Ich habe relativ zeitig erklärt was mit mir los ist, dennoch ist es natürlich nicht cool für ein Kind.

Letztlich würde ich mit meinem jetzigen Wissen wohl kein Kind in die Welt setzen, aus Angst ihm nicht gerecht werden zu können.
Muss aber auch sagen, dass mein Kind mir Stabilität gegeben hat und mir die Kraft an meinen Problemen zu arbeiten.

Es ist ein schwieriges Thema zu dem es etliche Meinungen gibt. Die Entscheidung kannst nur du bzw ihr treffen. Du bist noch jung, warte noch etwas und schau wie sich deine Lage stabilisiert.

Alles Gute für dich.

Ich finde das ist ein sehr spannendes Thema, danke dafür! Ich lese interessiert mit und kann alle Meinungen mit dem Für und Wider nachvollziehen.
Ein sehr angenehmer Austausch!

@Ferrum erstmal vorab : das hast du wirklich schön beschrieben.
Zitat von Ferrum:
Wenn du aber eine stabile Partnerschaft hast und ihr einige Dinge aufteilen könnt, dann mach das, was dir dein Gefühl sagt.

Da habe ich das große Glück mit meinen Mann. Wir haben grade bei einer Radtour darüber geredet ,wie wir das in erster Linie finanziell schaffen, ob er auch ein Jahr Elternzeit nehmen kann und ob es dann passt, wenn ich 2 Jahre zuhause bleibe. Ich weiß auch, dass er mir beim Baby unter die Arme greifen würde und nicht nur der Geldanschaffer wäre ,sondern eben auch Vater. Die Bedingungen sind aktuell perfekt ,warum sollte ich mir von der Angst meinen Wunsch nehmen lassen ? Das habe ich noch nie und das werde ich auch nicht. Und das obwohl mir das ganze natürlich auch was sorge bereitet. Vor allem das Thema Geburt und die erste Zeit letztens sagte eine Kundin zu mir (es ging um was ganz anderes) ich kriege das hin. Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie klappt das schon. Da musste ich lachen, denn das ist auch mein Kredo. Irgendwie kriegen wir das schon hin und Fehler werden wir so oder so machen. Sie sollten nur nicht allzu gravierend sein.
Zitat von Ferrum:
Das Leben ist auch dazu da, um sich anzupassen und Veränderungen herbeizuführen. In früheren Zeiten waren die Bedingungen schwieriger.

Das Leben wäre furchtbar, wenn es gar keine Veränderung geben würde.

Ich bin auf jeden Fall bereit dafür, bzw sobald ich mir Anfang nächsten Jahres die Spirale habe ziehen lassen. meine Freundin sagte schon zu mir : du bist schon im Kopf schwanger. Ja ,das bin ich wohl ^^

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Mira Weyer
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