Ich bin 24 Jahre alt und leide seit ca 6 Jahren an diesem komischen Wischiwaschi in meinem Kopf. Zwecks Therapie war ich bereits in 2 verschiedenen Kliniken, die mir rückwirkend betrachtet nicht geholfen haben. Eigentlich bin ich auch in ambulanter Psychotherapie, in letzter Zeit aber seltener, weil es mir nicht so wchöecht ging. Diagnostiziert wurden bei mir borderline, Depressionen und diese Angst oder panikstörung. Seit ca 2 Jahren verletze ich mich nicht mehr selbst. Täglich nehme ich 40mg citalopram, als bedarf (was im Moment allerdings auch täglich der Fall ist) nehme ich 50mg quetiapin.
Vor 2 Jahren bin ich zwecks Studium in eine andere Stadt gezogen. Dort ging es mir dann aber so schlecht, dass ich im Dezember letzten Jahres wieder zurück in meine Heimatstadt gezogen bin. Eine Zeit lang ging es mir hier auch richtig gut. Ich war wieder in der Nähe meiner Eltern, wenn was ist dauert es keine 20 Minuten bis einer der beiden hier ist um mich in mein sicheres Elternhaus zu bringen. Ich hatte im Winter ein Urlaubssemester genommen, um hier erstmal wieder Fuß zu fassen. Nun ist die Uni vor 2 Wochen wieder angefangen und die Tage, die ich dort verbracht habe (ich pendle an eigentlich drei Tagen in der Woche), kann ich an einer Hand abzählen.
Kurzum, seit Tagen geht es mir wieder richtig schlecht. Ich wache angespannt auf und weiß nicht wohin mit mir. Wobei ich eigentlich mehr als genug zu tun habe. Neben der Uni arbeite ich als Aushilfe in einem Supermarkt und gebe 1 oder 2 mal die Woche Nachhilfe. In letzter Zeit muss ich alles absagen, eben weil es mir schon direkt nach dem Aufstehen so schlecht geht. Ich kann teilweise 2 oder 3 Tage am Stück nichts essen, habe durchfall, muss mich übergeben. Und ständig diese miesen Gedanken im kopf: du hast schon wieder Arbeit/ Nachhilfe/ Uni abgesagt, die Leute sind jetzt echt Sauer auf dich, du wirst niemals ein normales Leben führen können, usw usf. Ständig Geräte ich in erklärungsnot, warum ich dies oder jenes nicht machen kann. Meinen Eltern sage ich nur im äußersten Notfall, wie schlecht es mir wirklich geht, weil ich weiß, dass es ihnen dann auch schlecht geht.
Ich schaffe meinen Alltag nicht mehr, jegliche Lebensqualität ist weg. Ich sage mir immer in schlimmen Situationen, dass es auch wieder vorbeigeht, aber momentan schlafe ich nur mit Hilfe von Medis ruhig ein und wache mit der Anspannung und Angst vom Vortag wieder auf. Heute ist der dritte Tag in Folge und ich bin wirklich verzweifelt. Ich hätte heute Nachhilfe geben müssen - abgesagt. Morgen hätte ich arbeiten müssen - abgesagt. Die Chefin klang nicht sehr begeistert am Telefon.
Kennt ihr dieses Gefühl, das ich beschrieben habe? Was tut ihr in Situationen der Verzweiflung, in denen man aus dem Heulen gar nicht mehr rauskommt? Bis zu meinem nächsten Termin bei meinem Therapeuten dauert es noch ein paar Tage. Ich hab Angst, diesen Zustand ohne Medikamente nicht mehr abwehren zu können.
Ich danke euch im vorraus dafür, dass ihr euch zeit genommen habt diesen Text zu lesen und freue mich über jede Antwort! Saskia
02.05.2014 10:38 • • 17.05.2014 x 1 #1