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Hallo,

ich habe nach 16 Jahren meinen Job gewechselt, weil das aus damaliger Sicht attraktiv aussah und normalerweise eine gute Idee war. der alte Job war in Ordnung, aber sehr viel Gewohntes, klar nach der langen Zeit.
Im neuen Job war ich 4 Monate und habe dann gekündigt, weil es sich aus diversen Gründen einfach schlecht anfühlte - ich hatte 1 Panikattacke, fühlte mich unnötig, habe Aufgabe gemacht, für die ich nicht wirklich qualifiziert bin, weil sonst kein anderer da war, Kollegen waren unzufrieden, was auf mich abfärbte, Abläufe in der Firma frusteten mich.

Jetzt bin ich seit 1 Woche in einer neuen Firma: die Arbeit ist an sich die gleiche, wie ich sie vorher 16 Jahre gut gemacht habe. Aber die Firma ist klein, ich bin einer von mehreren, die Abläufe sind ungeregelt, Vorgaben für mich unklar bzw. entsprechen nicht meiner Arbeitsweise (z. B. absolut schlecht gestaltete Vorlagen/ Präsentationen, die man aber eigentlich verwenden muss). Frage ich 3 Kollegen, kriege ich 3 verschiedene Antworten, manche machen einfach ihr Ding und lassen sich nicht ärgern, weil sie eh bald in Rente gehen bzw. schon gehen könnten. mir fehlen Informationen.

Das macht mich alles fertig in einem Maß, was nicht normal ist - ähnl. wie in dem 1. neuen Job habe ich dauerhaft Angst, male mir diverse mögliche schlimme Szenarien aus, Angespanntheit, schlafe schlecht, grüble, greife verstärkt zu Alk. (in schlimmen Momenten auch mal ein Schluck tagsüber) und Nikotin (obwohl ich eigentlich schon lange aufgehört habe mit Rauchen), Ruhepuls um 90 bpm, skin picking.

Ich dachte erst, der Job wäre das Problem, aber ich bin es. Anpassungsstörung? Angststörung? Ich versuche, mich irgendwie durchzuschlagen und/oder in den allerersten Job (wo ich 16 Jahre war) zurück zu kommen, aber ich weiß nicht, wie ich diese Zeit überstehen kann, bis es vielleicht besser wird - durch Routine im neuen Job, Rückkehr in den alten, ggf. Medikation und/ oder Therapie: das passiert alles nicht in 1-2 Wochen, aber ich habe jetzt Leidensdruck.

Außerdem macht es mir Angst, wie das aussieht: so schnelle Jobwechsel kurz nacheinander: weiß die Frau nicht, was sie will? Meinem alten AG würde das wohl nichts machen, der kennt und schätzt mich. Aber was, wenn ich da auch weiter Angst habe? Ich habe so lange funktioniert und jetzt ist was in mir kaputt.

Wollte ich mal loswerden und vielleicht hat jemand Ideen oder so.

09.05.2024 12:22 • 13.05.2024 #1


7 Antworten ↓


Hallo @Giselle und Willkommen!

Also Erstens: Das mit dem Alk. lässt Du mal bitte sofort bleiben, bringt Dich noch weiter in die Abwärtsspirale - aber das weißt Du selber.

Zum Thema: Ich denke, Du gehörst wie ich auch zu der Sorte Mensch, die einen recht hohen Anspruch an sich selbst haben und dann zwangsweise durch div. Vorgaben von Außen an ihre Grenzen stoßen und das kann frustrierend sein.

Was ich ganz toll finde ist, dass Du bei der ersten Firma nach 16 Jahren gegangen bist. Du hattest dort ein Standing erreicht und hättest rein theoretisch immer so weiter machen können. Hast Du aber nicht, weil kein neuer Input kam, Du vielleicht nicht genug gefordert und gefördert wurdest. Da ist der Job irgendwann wie eingeschlafene Füße. Ich kenne das auch, bin aber kleben geblieben - im Gegensatz zu Dir!

Ich finde nicht, dass DU das Problem bist, sondern dass Du eine Tätigkeit brauchst, wo Du aktiv handeln und Veränderungen einbringen kannst, die dann auch umgesetzt werden können. Ich kenne Dich nicht aber ich habe das Gefühl, dass Du etwas Lebendiges brauchst und keine Sesselpuperei.

In meinen Augen hast Du mehrere Möglichkeiten:

a. Du bleibst erstmal in der aktuellen Firma und schaust Dir das Ganze noch etwas länger an, denn 1 Woche ist zu kurz für ein endgültiges Urteil. Du holst regelmäßig Feedback von Deiner FK ein und überlegst, welche anderen Möglichkeiten es noch in dieser Firma gäbe.

b. Du gehst zur ersten Firma, bei der Du 16 Jahre warst, zurück aber nicht auf die alte Position. Du rufst Deine damalige FK an und schilderst Dein Problem und Deinen Zukunftswunsch. Man hat Dich dort in guter Erinnerung und vielleicht gibt es andere vakante Positionen.

c. Du suchst nochmal eine ganz andere Firma. Der Markt ist derzeit offen, schaue Dich um. Derzeit ist es möglich, div. Forderungen (im positiven Sinne) zu stellen. AG lassen sich derzeit auf so Manches ein, um eine gute Fachkraft regelrecht zu ergattern!

LG Perle

A


Job Veränderung macht Angst

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Hallo und willkommen im Forum.

Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschliessen A l k + Z i g. wird da Problem nicht lösen sondern verschärfen.

Zitat von Giselle:
Vorgaben für mich unklar bzw. entsprechen nicht meiner Arbeitsweise (z. B. absolut schlecht gestaltete Vorlagen/ Präsentationen, die man aber eigentlich verwenden muss). Frage ich 3 Kollegen, kriege ich 3 verschiedene Antworten,


Ein Jobwechsel ist immer schwierig. Vorbereiten kann man sich leider nur bedingt.
Jede Firma hat so ihre Eigenheiten die positiven wie die negativen.
Ich habe nach 20 Jahre den Job gewechselt und auch vor dem Wechsel richtig Angst, ob das wirklich gut kommt.
Ich habe aber mich so gut es möglich ist informiert und schon vor dem Wechsel versucht meine Arbeitsweise der der neuen Firma anzupassen soweit möglich....

Wenn so wie du es beschreibst jeder es anders macht, vorlagen unbrauchbar sind und deine Aufgaben nicht klar spricht das nicht für die Firma.

Wenn es Dir dennoch einigermaßen gefällt in dieser Firma wo Du jetzt bist. würde ich mal eine Liste mit all den Negativen Sachen zusammenstellen und gleichzeitig für jeden Punkt einen Verbesserungsvorschlag machen.
Mit dem gehst Du - mit MUT im Gepäck - zum Chef oder der Geschäftsleitung und breitest Ihnen diene Vorschläge vor.

Evlt. kannst Du so etwas auch Schriftlich per E-mail machen.
Wichtig ist, dass Du dich gut vorbereitest.
Wenn Ihr klare vorgaben habe und es alle gleich machen entstehen auch weniger Fehler allgemein, was ja auch der Firma zu gute kommt.

Ich würde es also so verkaufen das es ein mehrwehrt für die Firma ist (nicht in erster Linie für dich) so ist die Chance viel grösser dass man die anhört und deine Vorschläge auch umsetzt.

Viel Erfolg !

Das mit Al und Zig weiß ich, aber das ist in dem Moment eine Linderung. Ja, schieb alles nur auf.

Der Markt ist da, aber ich komme dann vom Regen in die Traufe. Die Firmen sind intern im Vergleich zum 1. AG (namhafter Konzern) teilweise sehr dürftig aufgestellt - aber Hauptsache Zertifikate an der Wand (teures Papier). Ich bin eine Fachexpertin, da gibt es in Firmen nicht verschiedene Abteilungen, wo ich tätig sein kann.

Mit den Vorschlägen hat sich nach eigener Aussage schon ein aktueller Kollege die Finger verbrannt. Und zu Änderungsvorschlägen (und wenn es nur das Format/ Layout ist, was aussieht wie von vor 20 Jahren) meinte man: ja, aber langsam, nicht zu viel, keine Zeit...

Jetzt, wo ich weiß, dass das Gras auf der anderen Seite wirklich nicht grüner ist, sehe ich, wie grün das Gras bei AG1 war. Ich würde auf die gleiche Position zurückkehren, wenn das geht. Ich würde etwas mehr Erfahrung durch meinen Exkurs mitbringen, manches gelassener sehen, manches vielleicht zur Änderung anregen. Ich hoffe, dass sich mein alter Chef bald meldet mit Terminvorschlägen, weil wir das mal bereden wollten. Ich wäre auch nicht die erste, die von da gegangen und wieder zurückgekehrt wäre.

In der aktuellen Firma werde ich gucken, dass ich erstmal nen Anfang finde bzgl. meiner Aufgaben und dann mein Ding für mich mache - das scheint da so die Sichtweise. Solange die Kundenaufträge erledigt werden, fragt keiner. Dann nutze ich meine Unterlagen, wo es geht bis mich jemand aktiv davon abhält.
Ich probiere jetzt mal was Pflanzliches, vielleicht komme ich damit etwas mehr zur Ruhe und ggf. kann ich mir so eine Digitalanwendung gegen Angststörungen verschreiben lassen. Außerdem möchte ich eine Therapie/ ein Coaching machen.

Danke an die wunderbaren Beiträge @Perle (du hast mich gut erkannt) und @Donnervogel

Habe ergründet, dass mein Selbstvertrauen am Boden ist und ich mir im Kopf immer schlimme Dinge ausmale, die andere denken könnten oder was passieren könnte und daraus entsteht Angst.
Es fühlt sich teilweise schon so an, dass die Leute das wirklich denken über mich, dabei ist das nur in meinem Kopf...

Und wenn eine Sache, die mir Angst macht, durch reden mit meinem Partner besser geworden ist, kommt die nächste. Es schieben sich immer neue Gedanken rein, die die Angst befeuern.

Hallo @Giselle , wir haben ja ein ganz ähnliches Problem. Du hast meine Geschichte ja auch schon gelesen.
Auch ich bin aktuell dem Alk. sehr zugewandt. Durch das Antibiotika was ich gerade nehme, muss ich den Kreislauf unterbrechen und das ist das einzige Gute gerade.

In vielen Dingen die du beschreibst, finde ich mich wieder.

Ich hoffe, wir finden beide den besten Weg für uns. Gerade weiß ich aber auch nicht, wie es weitergehen wird.

Ich auch nicht. Hoffnung zwischen vielleicht kann ich zurück in den alten Job, einer weiteren laufenden Bewerbung, mich abfinden mit dem aktuellen Job, möglichen Ideen bzgl.. Coaching, Therapie.
Ich will einfach nur wieder Ruhe im Job und Zufriedenheit, um den Rest des Lebens genießen zu können.

Im Moment sind es Alk, Ziggis, wenig essen, reden... Von Tag zu Tag leben.





Mira Weyer
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