Hallo liebe Leidensgenossen
Die Angst vor Krankheiten ist bei mir auch die größte.
Allerdings nur vor den Krankheiten, bei denen alles schnell geht und ich keine Macht mehr drüber habe. Z.B. vor Krebs habe ich jetzt keine so große Angst, denn Krebs kann man bekämpfen in Form von Bestrahlung etc.
Aber wenns um Schlaganfall, Herzinfarkt, Hirnblutung, Thrombose, Ohnmacht etc. geht bin ich der erste, der 'hier' schreit. Denn das sind Situationen, in denen bist du völlig ausgeliefert. Da heisst die Devise 'durchhalten' oder aber du bekommst von dem lieben Herr Gott garnicht mehr die Chance. Eben die Angst vor der Krankheit, in der man körperlich völlig ausgeliefert ist und nichts mehr dagegen machen kann. In der das Leben innerhalb kürzester Zeit auf dem Spiel steht. Das ist meine Angst.
Zu meiner Somatisierung gehören Taubheitsgefühle in Gesicht und in Körperteilen (mal Handhgelenk, mal Unterarm, mal Oberarm, mal Gesichtsteile)----- Schlaganfall od. sonstige Durchblutungsstörungen im Gehirn,
Druck oder Stechen in der Linken Brust mit Schmerzen im Rücken, zieht sich über die Rippen und zieht über die li. Schulter sowie in den li. Arm ----- Herzinfarkt,
Stechende Schmerzen im Hinterkopf und hinter der Stirn bis ins Auge ----- irgendein undefinierbarer Gehirnschaden,
Zittrige feuchte Hände, Wackelpuddingbeine, inneres Beben, Unruhe, Nervosität, kribbelnde Zunge, Schwindel ---- Ohnmacht
etc.pp......
Selbst bei der mich zur Zeit plagenden Übelkeit steht der Herzinfarkt an erster Stelle.
Ich denke, wenn so manch einer meine Sch*** liesst, denkt er 'das könnte ich geschrieben haben'. So gehts mir jedenfalls, wenn ich mir den ein oder anderen Beitrag in diesem Thread durchlesen. Sogar schmunzeln muss ich oder ich hau mir an den Kopf und sag mir 'bist du so bescheuert, den anderen gehts ja genauso'.
Meine neue Therapeutin bringt mir gerade das reale Denken in solchen Situationen bei. D.h. wenn mir übel wird, und ich den bevorstehenden Herzinfarkt fürchte, muss ich klar und deutlich überlegen, wieviele Menschen ich kenne, die in meinem Alter (23) einen Herzinfarkt erlitten haben. Oder wenn ich Ohnmachtsgefühle habe, soll ich überlegen, wie oft ich schon in Ohnmachtgefallen bin (nämlich noch nie). Dasselbe gilt natürlich für die restlichen Dinge wie Schlaganfall etc...
Und jetzt kommt das große ABER: Man soll niemals nie sagen. Der Satz hat sich inmir manifestiert und holt mich immer wieder ein, wenn ich gerade versuche, positiv zu denken. Und dann ist alles wieder rum.
Ausserdem kann ich nicht immer sagen 'die chance, dass dir jetzt wirklich was passiert ist zwar gering, aber es ging jetzt 99 mal git, dann kann in der 100. Situation ja wirklich was sein'.
Es ist schon sehr zum Verzweifeln, man ist ja nicht nur von sich genervt, man nervt ja auch total seine Mitmenschen. Man traut sich nichtmehr alleine zu bleiben, man hat Angst vor dem Duschen (Fingerspitzen werden blau----- Hallo? Mal an gute Durchblutung gedacht?),man hat Angst vor längeren Autofahrten, man hat Angst vor großen Einkaufzentren, und ich habe vor allem große Angst davor, irgendwohin zu gehen, wo viele Menschen sind z.B. im schwedischen Einrichtungshaus oder an einem warmen Sommerabend in der Altstadt, denn wenn mir da was passieren würde und ich würde umfallen wäre mir das meeeega peinlich... Totaler Schwachsinn eigentlich, aber wem erzähle ich das...
So, jetzt habe ich mal fürs erste genug getextet, muss jetzt sowieso zum Spiegel, den Schlaganfalltest machen weils mir rechts auf der Backe kribbelt, und der linke Arm scheint auch nicht so in Ordnung zu sein
Ihr merkt, dass ich mich auch mittlerweile schon selbst auf den Arm nehme, aber mehr wie das kann man doch auch echt nicht machen. Es ist wirklich zum Mäuse melken...
Freue mich auf regen Austausch,
liebe Grüße
Miriam
24.08.2008 09:39 •
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