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Hallo,

bin gerade beim Stöbern hier im Forum auf den ein oder anderen Beitrag gestossen in dem es darum geht, dass sich der ein oder andere
ängstigt ernsthaft erkrankt zu sein.

Meine Frage an Euch ist, wie fing das Ganze an?
War es von Anfang an immer eine tödliche Krankheit, die Euch bedroht oder vor der ihr Angst habt sie zu bekommen aufgrund tatsächlicher Beschwerden?
Oder hat sich das im Laufe der Zeit erst gesteigert und war anfangs nicht so lebensbedrohlich?

Bei mir ist es nämlich so, dass ich im Prinzip jeden Tag ein anderes Zipperlein habe. Heute z.B. tat mir beim Spazierengehen der linke Oberschenkel so weh, als wäre mein Knochen entzündet. Jetzt im Moment bin ich wieder verspannt bis in die Haarspitzen.
An einem anderen Tag hab ich z.B. von jetzt auf gleich heftige Zahnschmerzen, die dann aber auch von jetzt auf gleich wieder weg sein können, manchmal aber auch Tage andauern. Dann tut mir mal wieder mein Fuß beim Auftreten weh, als würden die Knochen nicht mehr richtig zusammen passen. Oder ich bekomme mal wieder eine mehrtägige Migräne.
Dann wieder habe ich Herzstolpern, meistens wenn ich mich sehr aufgeregt habe (meistens über meinen Freund )
Es vergeht wirklich fast kein Tag, an dem ich nicht irgendwo in meinem Körper Schmerzen verspüre.
Natürlich war ich auch schon bei dem ein oder anderen Symptom beim Arzt, jedoch meistens ohne Befund. oder aber der Zahnarzt hat dann einfach mal ne Wurzelbehandlung durchgeführt. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das nötig war, weil ich auch nach der Behandlung teilweise noch Nervenschmerzen hatte.

Also, lasst mich wissen, ob das bei Euch auch so anfing und sich dann gesteigert hat in eine lebensbedohliche Angst oder ob ihr von Anfang an diese tödliche Bedrohung verspürt habt.

Bis dann

liebe Grüße
Moonshine

03.10.2008 22:48 • 07.10.2008 #1


8 Antworten ↓


Hallo Moonshine,

vielen Dank für deinen nützlichen Beitrag. Mich würde es auch interessieren, wie es bei den Anderen angefangen hat.

Bei mir war es folgendermaßen: es passierte ca. im Juli letzten Jahres. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt in einer angespannten Lage, hatte viel Stress, wenig Schlafe, etc..!

Mein damaliger Freund fuhr zur Arbeit und hatte leider keine Zeit mehr mich nach hause zubringen. Da es mir an diesem Morgen so schlecht ging (Kreislaufprobleme, etc.) habe ich beschlossen, mit einem Taxi nach Hause zu fahren. Die Fahrt von meinem Freund zu mir beträgt vielleicht drei Minuten.

Ich sitze also in diesem Taxi und mir wird wieder komisch; Schwindel, Angstzustände, Kribbeln in Kopf und Händen, etc. Ich dachte wirklich meine letzte Stunde hätte geschlagen. Ich bat den Taxifahrer dann 500m vor meiner Wohnung mich rauszulassen; im Taxi konnte ich es nicht mehr aushalten.

Ich steige also aus und merke, dass ich bei jedem Schritt den ich gehe weniger Luft bekomme und dass mein Herz bei jedem Schritt wilder schlägt. Ich wurde immer panischer und ging immer schneller, wodurch sich natürlich auch die Symptome verschlimmert haben. Ich habe es wirklich gerade so eben bis nach Hause geschafft, hab mich förmlich dahingeschleppt. Zuhause hab ich dann noch dreißig Minuten auf dem Sofa gesessen und mit meiner Atmung gekämpft.

Seit diesem Erlebnis sind meine Panikattacken (ich habe schon länger welche) wieder akut. Besonders die Angst zu sterben, einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie zu erleiden stehen bei mir im Vordergrund.

Ich beobachte meinen Körper viel zu intensiv und mein Gehirn sendet meinem Körper ständig Alarm, obwohl eigentlich alles in Ordnung ist.

Wie heisst es so schön: Wir sind was wir denken.

in diesem Sinne

Alles Liebe

A


Jeden Tag ein anderes zipperlein

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Hallo Ihr Lieben,

ich kenne Angstzustände und PA´s seit ca. 10 Jahren. Hatte es immer mal wieder, aber meist nicht länger als ein paar Wochen. Extrem schimm wurde es vor 4,5 Jahren, als mein Freund bei einem Autounfall ums Leben kam. Zuerst war die Trauer übermächtig, als ich dann irgendwann zur Ruhe kam, kamen die PA´s.

Im Mai diesen Jahres habe ich mich bei meinem Hausarzt durchchecken lassen, mache ich jedes Jahr. Und ich habe mich dann total verrückt gemacht, dass bestimmt irgendwas schlimmes gefunden wird. Als ich anrief, um nach den Blutergebnissen zu fragen, war ich völlig fertig mit den Nerven. Es war aber alles ok. Dadurch, dass ich mich aber so verrückt gemacht habe, kamen die PA´s langsam wieder. An einem Tag im Büro war es dann total schlimm, so dass ich ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich wurde untersucht auf Hirnblutung, weil ich gesagt hatte, dass es im Kopf einmal ganz kurz gestochen hat. Hinterher habe ich dann noch mehrmals darauf hingewiesen, dass ich Angstzustände habe, aber das hat irgendwie keinen interessiert. Alles Untersuchungen war ohne Befund.

Nun hab ich mich aber so sehr in dieses Thema Hirnblutung reingesteigert, dass ich seitdem jeden Tag mit dem Gedanken aufwache und schlafen gehe, dass ich einen Schlaganfall bekommen werde bzw. gleich tot umfallen werde. Es ist furchtbar. Es fühlt sich so real an und dadurch, dass ich mich wirklich den ganzen Tag mit diesen Gedanken beschäftige, merke ich natürlich auch Symptome. Es ist ein absoluter Teufelskreis.

Ich nehme übrigens Tabletten und bin auch seit Juni wieder in Therapie. Ich lese sehr viel über positives Denken, versuche es mit EFT, Muskelentspannung, Atemtechniken. Es ist ein sehr langer Weg. Denn dieses Denken habe ich mich richtig schön antrainiert. Aber ich weiß, ich kann mir auch wieder das positive Denken antrainieren. Es dauert einfach und manchmal fehlt einem die Kraft.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Liebe Grüße, Hannover96

Hallo,

ich leide seit ca. 12 Jahren an Angstzuständen und Panik mit den üblichen Begleiterscheinungen. Angefangen hat es nach dem Tod meiner Mutter und dem Auszug meines Sohnes (er lebt jetzt in Frankreich). Es fing auf dem Weg zur Arbeit im Auto an. Schweißausbrüche im Stau, an roten Ampeln, beim links abbiegen. Dann ging es weiter in der U-Bahn, beim Einkaufen, im Theater sowie Kino. Die letzten Monate vor meiner Krankschreibung bin ich fast täglich mit dem Taxi zur Arbeit gefahren (täglich ca. DM 60), weil ich Angst hatte, die Stelle zu verlieren (hat leider nichts genützt). Nun beziehe ich seit 8 Jahren EU-Rente, was mir zusätzlich noch große finanzielle Einschränkungen auferlegt. Inzwischen bin ich durch Therapien und Medikamente zumindest wieder in der Lage, mich selbst zu versorgen. Nur die Freude an oder auf etwas hat sich bisher nicht wieder eingestellt. Darunter leide ich z. Z. mehr als unter den eigentlichen Ängsten.

Lieben Gruß

Elsa

Hallo du!

Interessante Frage!

Ich war schon immer mit Ängsten behaftet, aber nicht auch gleichzeitig ein ängstlicher Mensch. Ich war in manchen Dingen regelrecht mutig und draufgängerisch (z.B. mit Achterbahnen etc. - würde ich heute NIE mehr machen). Aber da waren von Klein auf diese Visionen - meine Eltern im Auto nach einem schweren Unfall, Anrufe von der Polizei etc... Das sind so meine ersten Erinnerungen an die richtige Angst. Nach der Pupertät kam dann die Nachdenklichkeit hinzu und die Frage nach dem Sinn des Lebens, klar dachte ich da auch ans Sterben und so weiter. Damals, so mit 16 etwa, haben mich Schicksale, die ich mitbekommen habe - und wenn es nur Geschichten von Stars oder Berühmtheiten waren, die man in Zeitungen zu lesen bekam - immer arg beschäftigt. Ich denke, da ging es richtig an. Jeder Zeitungsausschnitt über einen Unfall, eine Erkrankung oder ein sonstiges Unglück wurde da dauerhaft abgespeichert in meinem Hirn, bis heute. Ich wurde besonders in Bezug auf das Autofahren ängstlich, aber nur bei anderen - selbst bin ich gefahren wie eine Irre. Dann, als die Kinder kamen, verlagerte sich das Ganze auf die Krankheitsschiene - jedes Wehwehchen wurde als tödliche KRankheit ausgelegt und so, vor allem bei Kindern und Mann und Eltern und so. Inzwischen bin ich dann der klassische Hypochonder und sehe vor allem auch bei mir schlimme Erkrankungen. Zur Zeit leide ich besonders, weil ich einen Schmerz (Einbildung?) seit inzwischen 14 Wochen spüre und laut Ärzten da nix ist. Tja... Wenn ich mir das bedenke, dann hat sich alles irgendwie verlagert.

Wonnie

Hallo miteinander,

danke erstmal für Euer Feedback!

@Wonnie: kenn ich zu gut. Vor 1 Jahr war ich beim Orthopäden, weil mir mein Fuß beim Auftreten höllisch weh tat. Ohne Befund!
Dieses Jahr war ich wieder beim Orthopäden weil mir mein linkes Handgelenk schmerzte. Ohne Befund!
Seit 1 Woche habe ich heftigste Schmerzen im linken Oberschenkel beim Laufen/Gehen. Glaub bloß nicht, dass ich schon wieder zum Orthopäden gehe
Aber ich meine auch die kleinen Zipperlein. Ich habe echt bald täglich was anderes, oder auch mehrere Schmerzen. Heute z.B. Oberschenkel und schon den ganzen Tag Halsschmerzen.
Es gibt ja den Spruch: wer ab 40 morgens aufwacht und keine Schmerzen hat, der ist tot.
ABer mal ehrlich, ich bin es eigentlich leid, ständig was zu haben. Und meine Mitmenschen können es entweder nicht mehr hören, oder aber hören weg. Macht das Ganze auch nicht wirklich besser.


@ Elsa: zwischenzeitlich habe ich auch schon des öfteren starkes Herzklopfen, Herzstolpern gehabt, teilweise begleitet von Schweißausbrüchen. PA's in dem Sinne kenne ich zwar nicht (möchte ich auch ehrlich gesagt nicht), aber ich hatte in den letzten 2-3 Jahren schon öfters mal das Gefühl, aus einer Situation gehen zu müssen da ich sonst befürchtet hätte, einen Kreislaufkollaps oder ähnliches zu bekommen.
Ich kann z.B. nur noch mit Herzklopfen Aufzug fahren, oder gehe ungern an Orte mit vielen Menschen. An Silvester mussten wir mal früher gehen, weil es so stickig und eng auf der Tanzfläche und überall war, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Kommt fast an eine PA ran, wenn ich das nochmal so durchlese

@ Unbreakable: das genaue Beobachten des Körpers und seiner Symptome kenne ich und momentan frage ich mich auch, ob man durch so ein Forum nicht noch mehr dazu neigt, sich nur die schädlichen Dinge heraus zu picken, nur um zu sagen: Guck, ich hab's gewusst.


Seid alle lieb gegrüßt, die mir bis jetzt hier geantwortet haben!

Moonshine

Hallo Moonshine,

ich hoffe, Dir geht es heute ein wenig besser. Du stellst Dir die Frage, ob dieses Forum gut für Dich ist. Eine für Dich gültige Antwort kann ich hier leider auch nicht geben.
Aber ich weiß inzwischen aus eigener Erfahrung, dass mir der Austausch hier schon über schlimme Momemte hinweg geholfen hat.
Sicher, die Gefahr das Du Dich durch andere Krankheitsverläufe noch mehr ängstigen könntest, besteht natürlich. Dieses Problem zeigt sich aber auch im persönlichen Umgang mit Mitpatienten z. B. in einer Tagesklinik oder Gruppentherapie. Wir haben nur die Wahl, -entweder allein für uns oder im Austausch mit anderen Betroffenen zu kämpfen.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine für Dich richtige Entscheidung

Lieben Gruß

Elsa

Das orum ist die krücke worauf du dich stützen kannst wenn es mal wieder drohst abzustürzen!!
über diese erfahrung kann dir jeder berichten.
gruss michi

Wenn ich jetzt auch noch das F von forum schreibe bin ich der held.........grins*

gruss





Mira Weyer
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