Zitat von Anna93:Vielen Dank für eure Antworten. Das ist das erste Mal, dass ich so offen über meine Probleme reden kann.
Ich verstehe mich mit meiner Oma ganz gut, nur hatte sie einen Schlaganfall und ich möchte sie nicht belasten. Meine Probleme würde sie nur traurig machen und ich will nicht, dass ihr was passiert.
Ok, die Entscheidung triffst natürlich Du, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass das Deine Oma gar nicht will. Je nachdem wie alt sie ist und wie geistig auf der Höhe, sind aber Großmütter die ideale Anlaufstelle, weil sie die Lebenssituation sehr gut kennen, aber das Ganze mit einem gewissen Abstand der Objektivität sehen und sehr gut vermitteln können zwischen Familienmitgliedern.
Zitat von Anna93:Ich habe ehrlich gesagt Angst, dass wenn ich in eine Klinik gehe, sie mich für verrückt halten und stationär behandeln möchten.
Löse Dich von diesen Klischees.
Eine moderne psychatrische Klinik hat so gar nichts mehr mit dem zu tun, was vielleicht noch in den Köpfen der Menschen, die noch nie dort waren, herumschwirrt.
Die Leute dort wollen ausschließlich helfen und tun auch einiges dafür. Ob man es als Patient so annehmen kann, ist immer eine andere Frage.
Zitat von Anna93:Ich bin eigentlich auch schon bei einer Nervenärztin gewesen. Meine Muttr hat mich dort hingeschickt, da es in unserer Familie Depressionnen gibt. Sie hat mir Pillen verschrieben, aber das ist doch keine lagnfristige Lösung, mich mit Pilln ruhig zustellen.
Sehr gute Einstellung!
Es kann keine Lebensperspektive sein, mit Pillen alle schlechten Gefühle wegzudrücken.
Leider fühlen sich Ärzte immer in der Position, dem ratsuchenden Patienten irgendwas in die Hand drücken zu wollen oder zu müssen und der unmündige Patient das Zeug dann gerne dauerhaft frisst, weil es so schön die Gefühle wegdrückt, die eigentlich nur dafür da sind, etwas zu zeigen.
Zitat von Anna93:Da mir aber schon eine depressive Störung nachgewiesen wurde, hat meine Mutter vorgeschlagen einen Nachteilsausgleich in der Schule zu verlangen. Also dass meine Noten im nachhinein aufgehoben werden.
Das Problem ist nur, dass meine Lehrer dann von meinen seelischen Problemen wüssten und ich weis nicht,ob ich das möchte. Außerdem ist es immer sehr unwahrscheinlich, dass man dann die Noten verbessert bekommt. Immerhin wissen meine Lehrer ja auch, dass ich Medizin studieren möchte.
Spannend, echt.
Was das denn für eine Denke von wegen Nachteilsausgleich?
Welche Möglichkeiten gäbe es denn noch zum Ziel zu kommen?
Ich meine, mit deinem Durchschnitt liegst Du ja nicht völlig weit weg. Kann man ggf. etwas anderes studieren und später (z.B. nach dem Vordiplom) wechseln in den Studiengang? So sah mein persönlicher Weg damals auch aus. Desweiteren habe ich mir sog. Wartesemester anrechnen lassen, da ich Zivildienst damals gemacht hatte und eine Ausbildung. Mit der ganzen Anrechnung war ich dann erster
Zitat von Anna93:Ich habe einfach das Gefühl jeden in meiner Umgebung geht es besser, als mir. Alle sind fröhlich, erfolgreich und schön. Wenn ich in den Spiegel gucke, will ich einfach nur heueln. Ich hasse mich selbst. Dafür dass ich keine richtigen Freunde habe, dass ich immer komisch aussehe und dafür dass ich mein Abi nicht gut genug geschafft habe.
Mache Dir mal klar, dass diese Gefühle, ausschließlich DEINE EIGENEN sind!
Nur Du denkst, andere Menschen wären schöner.
Ich will damit sagen, man ist immer das, was man selber denkt zu sein.
Und Du BIST sicher eine junge gutaussehende Frau, mit guten Leistungen in der Schule und vor allem, mit Zielen im Leben! Das ist absolut positiv!
Zitat von Anna93:Aber ich bin mir sicher, dass wenn es so weitergeht, ich mir etwa santun werde. Ich spüre das. Ich bin auch schon ganz anders zu meiner Katze als sonst. Eigentlich liebe ich meine Katze über alles, aber in letzter Zeit behandle ich sie unfreundlciher und schreie sie an, wenn sie etwas Unerlaubtes tut. Ich habe Angst, dass sie meine Laune spürt und Schaden nimmt.
Ich finde das ausgesprochen gut!
Warum?
Weil Du deinen Gefühlen Raum gibst und sie nicht unterdrückst oder dich verstellst.
Vielleicht solltest Du so auch einmal zu anderen Menschen sein? Deinem Unmut freien Lauf lassen! Damit die/der Gegenüber erkennen, dass nun eine Grenze erreicht ist bei Dir und sie Dich endlich ernst nehmen müssen.
Insb. Eltern und Verwandte sind sehr schnell in dem Modus, das Kind wirklich noch als Kind zu sehen und nicht mitzukriegen, dass aus dem Kind nun eine erwachsene junge Frau geworden ist, die Pläne und Ziele hat!