1996 - März - der Anfang vom Ende.
Es fing mit einem Anaphylaktischen Schock (das ist ein Allergieschock) an, ich nahm ein falsches Medikament gegen grippale Infekte und war total allergisch auf das zeug: angeschwollenes Gesicht, Quaddeln am ganzen Kärper, Kreislaufprobleme...gleich zum Arzt - Cortison- und Valiumspritze und dann nach Hause - 7 Tage im bett vegetieren!!1
Danacch fing das mit den Panikattacken an...sie kamen aus heiterem Himmel, ohne Auslöser, im Bett, unterwegs...egal wann und wo...es war einfach furchtbar. Ich wußte nicht mehr ein und aus, zudem kamen dann noch diese herrlichen Begleiterscheinungen, wie Schwankschwindel, Herzrasen, Unwohlsein...etc...ich hatte ständig das Gefühl neben mir zu stehen, als ob ich Alk. getrunken hätte, nur dass das Lustige dabei fehlte...Natülich machte ich mir darüber so meine Gedanken...warum, weshalb...wie lange...das ging dann letztlich so weit, dass ich mir nur noch darüber Gedanken machte und jede Regung und Ungereimtheit an mir oder meinem Körper penibelst beobachtete. Natürlich fand sich immer irgendwas, was nicht so war wie ich dachte, dass es sein sollte -- eine delle am Kopf, ein komisches Geräusch beim Atmen, ein Stechen hier und da - das führte dann zielsicher zur nächsten Panikattacke...Es gab Zeiten, da saß ich weinend auf dem rand meiner Badewanne, weil ich nicht sterben wollte...und das alles nur, weil mir beim Kratzen am Kopf eine unebene Stelle aufgefallen war, die vorher bestimmt noch nicht da war. Es ging soweit , dass ich fast täglich beim Arzt war, weil ich dachte, ich hätte einen Gehirntumor, Lungenkrebs, etc. Ich war stellenweise so fertig dass ich beim Nervenarzt anrief und bat, mich sofort zu untersuchen, weil ich Angst hatte, ich würde jeden Moment umkippen oder meinen Verstand verlieren. Zum Glück hatte ich damals eine Freundin, die sowas in der Art auch schon mitgemacht hatte und mich des öfteren wieder auf den Boden zurückgeholt hat.
Ich habe mich dann in eine Gesprächstherapie begeben, habe mich 1 - 2 mal wöchentlich mit eine Pyschologin unterhalten. dachte nicht, dass das irgendwas nütze würde, aber das tat es...die Panikattacken wurden weniger...und mittlerweile hab ich gar keine mehr...ich muß aber auch dazusagen, dass man mit der Zeit lernt damit umzugehen und dass ich mich einfach irgendwann nicht mehr darauf einließ, wenn ich merkt, dass sich was tat in diese Richtung, was nicht heissen soll , dass ich jetzt keine Angst und keine Adrenalinschübe mehr habe.
Ich habe trozdem noch viele schlechte Tage, an denen es mir richtig beschissen geht, aber Gott sei dank auch viele gute.
Was auch nicht verschwunden ist, sind die trüben Gedanken und die netten Begleiterscheinungen, die ich oben schon erwähnt habe. Im Gegenteil...vielmehr ist es jetzt so, dass aus sich den Panikattacken eine Angststörung entwickelt hat.
Mittlerweile kann ich keinen Alk. mehr trinken, weil mir davon so wird, wie´s mir geht, wenns mir schlecht geht...außerdem habe ich gewisse Ticks und beinahe wie ich denke schon schizoide und paranoide Züge entwickelt...vor allem was das Essen und Trinken angeht..
Ich habe städig Angst davor mich zu vergiften, das geht soweit, dass ich nicht mehr irgendwohin gehe grillen, aus Angst vor giftigen Pflanzen in der Nähe, oder ich gehe auch nicht mehr aus um was zu trinken, aus Angst jemand könnte etwas in mein Glas machen.
Ich kaufe nirgends ein, wo es Blumen und Pflanzen gibt, ich kaufe Waschmittel etc. nie zusammen mit meinen Lebensmitteln, ich transportiere meine Lebensmittel nicht in Autos, in denen Komische Sachen, wie z.B. Benzinkanister, Öl, Frostschutz- oder Putzmittel, liegen, usw....Ich kontrolliere meine Lebensmittel ständig auf Unversehrtheit...wenn ich mir nicht sicher bin, dass etwas nicht richtig verschlossen war, dann esse oder trinke ich es auch nicht. Ich fasse keine Blumen an und wasche mir 20 mal am Tag die Hände, damit da nichts giftiges dran ist...Also alles in allem: Ganz Toll!! Aber dabei gibt es auch solche und solch Tage...mal besser mal schlechter.
Ich würde mir wünschen diesen ganzen Sch... endlich mal vergessen zu können und mal wieder in normalen Schienen zu denken,
Ich schlage mich jetzt seit 14 Jahren mit Angst herum, ich habe echt keine Lust mehr, ich will wieder meine Unbschwertheit zurück
25.08.2010 09:30 • • 23.11.2016 #1