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Seit meiner Kindheit war das Leben für mich sehr angenehm, mit meinen Sorgen konnte ich sehr gut umgehen, habe mir in der Schule sehr leicht getan, mich mit meinen Eltern gut verstanden. Alles war perfekt. Im Oktober letzten Jahres habe ich mein Medizinstudium angetreten. Arzt zu werden ist mein Traum. Eigentlich sollte alles perfekt sein, immerhin ist es nicht gerade einfach, einen der begehrten Studienplätze zu erhalten. Allerdings geht es mir seither sehr schlecht.

Ich tu mir mit Veränderungen sehr schwer, das war schon immer so. In meinem Alter befindet man sich in einer Zeit großer Umbrüche, jeder in meinem Alter ist glücklich, genießt die Zeit. Seitdem ich studiere, bin ich meistens alleine in meiner Wohnung gesessen und habe über meine Situation nachgedacht. Das Studium ist so aufgebaut, dass es nur eine richtige Prüfung am Ende des Jahres gibt, weshalb ich mir das erste Semester in der Hinsicht ziemlich gehen ließ. Allerdings nicht aus Faulheit, sondern aus oben besagten Gründen. Noch nie in meinem Leben ging es mir so schlecht. In meinem alten Leben als Schüler habe ich mich wohl gefühlt. Ich hatte viel Zeit für meine Familie. Leider gibt es einige Mitglieder in meiner Familie, die schwer krank sind. Ich konnte mir Zeit für sie nehmen, was mir jetzt kaum mehr möglich ist. Gestritten haben meine Eltern immer sehr oft, zu Beginn des Studiums haben sie sich endgültig getrennt. Meine große Prüfung ist Ende Juni. Zu meiner Depression kommt jetzt auch noch der Stress, ich weiß nicht, ob ich es noch schaffe mein Defizit auszugleichen. Weder zeitmäßig noch psychisch. Ich möchte niemanden enttäuschen, auch mich selbst nicht. Ich möchte Arzt werden. Aber ich weiß nicht, ob ich dem Studium und dem Beruf gewachsen bin. Seit Beginn des Studiums geht es mir so schlecht, was, wenn dieses Gefühl nie wieder verschwindet? Dann ist dieses Thema für mich beendet, ich habe versagt. Ich weiß nicht, welche Schritte ich als nächstes unternehmen soll. Vielleicht ist es besser für mich, mich ein Semester beurlauben zu lassen, und im Oktober noch einmal von vorne anzufangen. Vielleicht ist auch gerade das der falsche Weg, ich weiß es nicht. Vielleicht geht es mir dann ja wieder schlecht, dann läuft es doch wieder auf dasselbe hinaus. Ich habe schon mit meinen Freunden gesprochen, aber ich fühle mich nicht verstanden. Meine Familie möchte ich mit meinen Problemen nicht belasten, Probleme hat da eh jeder schon genug.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie finde ich es befreiend, meine Sorgen niederzuschreiben. Zumindest für eine gewisse Zeit. Wie ich mein Leben weiter angehen soll, weiß ich nicht.

17.02.2013 21:06 • 18.02.2013 #1


Das tut mir sehr leid für dich. Wie kommst du denn mit dem Studium an sich klar? Hast du den Eindruck, dass es zu schwer für dich ist? Oder doch nicht das richtige Gebiet? Was waren deine wirklichen Beweggründe, Medizin zu studieren? Wenn du einen Medizinstudienplatz hast, hast du ja ausgezeichnete Noten vorzuweisen und damit stehen dir notfalls auch andere Türen offen!
Habt ihr an der Uni keine Beratungsstelle? Ich habe mal gehört, dass die dort auch Psychologen haben, die beraten?
Oder du gehst mal zum Hausarzt? Vielleicht ist es eine Depression? Einsamkeit kann sehr krank machen. Das weiß ich leider selbst. Mir geht es auch immer sehr schlecht, wenn ich alleine daheim bin und niemand da ist. Ich hasse die Stille und dann dudelt das Radio. Bzw. ich hasse es, ohne einen anderen Menschen ewig lange allein zu sein. Die ganze blöde Woche über. Wenn ich alleinstehend wäre und in einer Wohnung hocken würde, würde ich auch durchdrehen.

Hallo Cameron,
nicht jeder „sitzt“ ´rum und denkt über seine Situation nach…. Das sieht DU so! Da Jeder, der sich Gedanken. . . genau darüber macht, es heimlich und zu Hause macht, dass ist es jahhhhhhhhhhhh !, dass es niiiiiiieee jemand mitbekommt. Sei doch einfach froh, dass du schon einen Schritt weiter bist … und mit Anderen darüber reden möchtest. Schon DAS macht dich doch stark! Sehen musst du es allein… Andere sitzen daheim und klagen über das, worüber du gerade redenerst wolltest . . . Dabei können wir jetzt das nächste Thema anfangen!
PS… DU schaffst das und wirst Niemanden enttäuschen !
Und sei dir sicher: DU hast niemals versagt, sondern hörst einfach auf dich selbst, was DU eigentlich wirklich möchtest. Und. . . DU bist DU… Du musst niemanden irgendwas beweisen. Denke daran. Manchmal kommt es einem zwar so vor, aber deine Familie wird dich immer lieben, egal welchen „Titel“ du hast. Höre nicht auf. Du hast schon sehr viel erreicht. Wenn, dann nimm dir ein paar Tage „Auszeit“ oder zwei, drei Wochen, wenn möglich, …. Das bringt mehr als gleich aufgeben. Und irgendwie weißt du das doch selbst LG Heike
Und hey …. Ich will eine Antwort, Keep smiling… wir hatten alle mal ein „sch…“ Tief . . . deshalb sind wir doch hier




Mira Weyer
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