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Hallo zusammen,
ich bin langsam ziemlich am verzweifeln. Vor ca 2 Jahren hatte ich das erste Mal mit Panik und Angstattacken zu tun. Ich war damals 16/17 Jahre alt und habe eine Zeit lange sehr intensiv Dro. geraucht. Als die Attacken immer schlimmer wurden, habe ich das dann sehr bald gelassen und innerhalb kürzester Zeit verschwanden auch die Panikattacken. Ich hatte dieses Kapitel schon längst abgestempelt. Jetzt bin ich 19 Jahre und kurz vor meinem Abitur (ca. 8 Monate her) bekam ich ganz aus dem Nichts heraus erneut eine Panikattacke. Zu dieser Zeit lief bei mir im Leben alles hervorragend. Ich freute mich auf die Zeit nach meinem Schulabschluss und die Freiheiten die damit zusammenhingen. Zu Hause war ich sehr beliebt, hatte viele Freunde und war mit mir absolut im Reinen. Umso mehr verängstigte mich die Panikattacke bei der mir bei gemütlicher Runde am Tisch plötzlich ganz komisch wurde. Ich nahm alles nur noch vernebelt war (als wäre ich betrunken), begann zu zitter und zu schwitzen und mir wurde total übel. Meine Familie schaffte es schnell mich zu beruhigen aber in mir drin blieb die Angst davor, dass diese Attacken sich wiederholen könnte. Ich hatte ja dieses Mal keinen plausiblen Grund dafür. Wie erwartet blieb diese Erwartungsangst mein ständiger Begleiter. Ich hatte große Angst davor die letzten Tage in die Schule zu gehen. Die Attacken häuften sich und ich habe die komplette Abiturzeit sehr verschwommen in Erinnerung. So als hätte ich das alles gar nicht wirklich erlebt. Nun ja, mir ist klar, dass diese Attacken auch von dem Lernstress gekommen sein könnten aber sie gingen danach einfach nicht wieder weg. Der gesamte Sommer war für mich eine Qual. Ich wollte aktiv sein, spannende Dinge erleben und die Freiheit genießen aber ich war nicht mehr zu so einem Genuss in der Lage. Immer nur froh, wenn der Tag überstanden war und in den befreienden Schlaf flüchten konnte. Im September habe ich mein FSJ begonnen, bin weit weg von zu Hause, in der völligen fremden Großstadt (und ich komme aus einer überschaubaren Kleinstadt) und ohne eine Bezugsperson die über mich Bescheid weiß. Seit ich hier bin dramatisiert sich mein Zustand stetig. Zu diesem vernebelten Gefühl, das mitlerweile ein Dauerzustand bei mir ist, kommt das Gefühl innerlich immer angespannt zu sein, nie entspannen zu können. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um die wirrsten Dinge. Ich fühle mich wie ein Gefangener in meinem eigenen Körper weil ich mir und meinen kruden Gedanken total Hilflos ausgeliefert und deswegen nirgendwo mehr sicher bin. Nach draußen zu gehen erfordert die größte Anstrengung aber die ganze Zeit nur drin zu sitzen macht es auch nicht wirklich besser. Die Arbeit die ich zu machen habe ist rein körperlich und sehr anstrengend. Ich habe im Sommer 8 Kilo abgenommen. Bei einer Größe von 1.78 wiege ich jetzt nur noch 48 Kilogramm. Das macht die Arbeit unerträglich schwer aber immerhin kann ich somit etwas sinnvolles tun und liege nicht nur im Bett wo die Gedanken unaufhörlich kreisen können. Wenn ich dann Feierabend habe (ich wohne auch an meinem Arbeitsplatz) breche ich meistens innerlich völlig zusammen, weine nur noch, bin verzweifelt und muss immer meinen Freund oder meine Eltern anrufen, damit sie mich aus meiner Gedankenspirale rausholen können. Alleine schaffe ich das nicht.
Jetzt kommt auch noch dazu, dass ich das Gefühl habe nicht mehr wirklich ich zu sein bzw als hätte ich keinen Zugang mehr zu mir selbst. Mein Kopf ist blockiert. Das Verständnis von Raum, Zeit und Vergänglichkeit ist irgendwie fast unmöglich für mich. Es macht mir alles nur noch Angst und ich weiß einfach nicht mehr wohin. Die Redensart Ich stehe total neben mir passt bei mir wirklich wörtlich. Mein Körper ist nur noch eine Maschine die ihre Arbeit erledigt aber der Geist steht ständig vor einer Art Ohnmacht. Ich weiß einfach nicht wie ich das beschreiben soll aber es fühlt sich schrecklich an und mich quält die Sorge verrückt zu werden.
Kennt diese Gefühle auch jemand hier bzw kann mir jemand versichern, dass das eigenen Gehirn irgendwann wiederkommt? Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen wie es ist klar denken zu können.
Das FSJ abzubrechen und wieder zurück nach Hause zu flüchten kommt bei mir aber eigentlich nicht in Frage. Ich bin schon immer eine Kämpfernatur gewesen und habe die Sorge danach nicht wieder in den Arbeitsalltag zu kommen. Ich würde das hier sehr gerne zu Ende bringen.

Bitte sagt mir ob ihr solche Gefühle kennt!
Liebe Grüße

25.11.2015 19:50 • 26.11.2015 #1


3 Antworten ↓


Grüß Dich.

Nun, da hast Du momentan wirklich eine schlimme Phase und denke, Du brauchst dringend Hilfe und sei es als Überbrückung bis zu einer Therapie Medikamente. Ich glaube kaum, dass Du dies so alleine schaffst. Dieses komische Gefühl ist Teil der Angst und nennt sich Depersonalisation und empfand es selbst als sehr unangenehm.

Weißt Du die Angst hat irgendwo ihre Berechtigung und ob Du das jetzt vor Ort weiter durchziehen kannst, bezweifel ich ohne Dir den Mut nehmen zu wollen. Unsere Seele hat ihre eigenen Gesetze.

A


Ich stehe total neben mir

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Vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Diese depersonalisation von der du gesprochen hast, wird die verschwinden wenn die Ängste weg sind? Ich kann mir so schlecht vorstellen, dass diese Sachen zusammengehören.
Liebe Grüße

Liee Sadelove,

einfch so verschwinden die Ängste nicht und damit auch nicht das komische Gefühl. Denke, wie geschrieben, Du brauchst Hilfe.





Mira Weyer
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