Hallo Supergau
ich habe auch mit 35 jahren BPS diagnostiziert bekommen. Ich habe genug darunter gelitten..auch wenn ich weiß , dass es da noch weit aus größere Leidens Erlebnisse und auch Leidensfähigkeiten gibt, als meine. Mir hat meins gereicht..und ich habe großes Mitgefühl wenn ich von anderen lese, die unter sich selber leiden...sich selbst nicht aushalten können..das Leben nicht aushalten können....
Ich weiß wie Lebensmüde man davon wird, immer mehr an Kraft und Energie und Hoffnung verliert. Und es im älter werden auch nicht gerade besser wird
Früher hieß es mal BPS wächst sich mit zu nehmenden Alter aus...bei mir ist es nicht so. Doch ich habe inzwischen einigermaßen damit umgehen und leben gelernt. Und zwar, indem ich mich nicht mehr mit anderen und schon gar nicht mit Gesunden vergleiche und messe.
dafür auf mich eingehen , mich verstehen gelernt habe..für mich sorgen gelernt habe. Noch nicht optimal..aber doch wesendlich.
Darum ist es bestimmt nicht Hoffnungslos, wenn es auch nicht heilbar ist.
Die Hoffnung auf zu geben, macht es nicht besser. Aber mich zu verstehen, und gut für mich einstehen und sorgen zu lernen.
Gedanken an Erlösung hab ich seid meiner Kindheit fast täglich....aber wirklich sterben und tot sein...will ich nicht wirklich. Es ist mehr ein großes Bedürfnis nach Erlösung. Und das finde ich bei den seelischen und inzwischen auch körperlichen Schmerzen mehr als legitim.
Auch mir hat am meisten das Annehmen und Akzeptieren geholfen und meine Bereitschaft mir selber liebevolle Zuwendung zu erlauben. Mich selber in den Arm zu nehmen und zu trösten. Was natürlich nicht immer funktioniert. Aber es macht einen Teil aus..der mich alles besser ertragen lässt. Auch wenn ich vieles an und von mir ..in irgendwelchen Überzeugungsmustern ...von mir ablehne...So will ich mich nicht mehr im Ganzen ablehnen.
Ängste und Panikatacken versuche ich durch bewusstes Ablenken , irgendwelche Aktivitäten die mich dann gerade auch interessieren..ab zu schwächen oder zu verschieben. das klappt inzwischen schon ganz gut.
Auch wenn ich Nachts aufwache oder Tagsüber..wenn aus dem Nichts so ein unheimlich starkes Angstgefühl hochsteigt...dann gehe ich damit so um, dass ich mir schnell sage...Ja da bist du wieder...dich kenne ich ja schon. Die Angst quasie begrüße , wie nen alten Bekannten. ich sage mir dann nicht mehr..du doofe angst oder so...sondern es geht inzwischen in Bruchteilen von Sekunden in mir ab, dass ich denke..die Angst kommt von innen...kann mir aber nichts anhaben, wenn ich mich nicht zu sehr auf sie einlasse.Ihr nicht zu viel Raum gebe....
Wahrnehmen schon, begrüßen und akzeptieren, dass sie kommt auch..aber auch nicht mehr.
Das ist ne Bewusste Übungssache und Gegensteuerung...die mit der Zeit auch automatisch funktionierte.
Wie gesagt funktioniert das nicht immer gleich. Aber es ist ein gutes Hilfsmittel geworden. Auch hilft es mir nur immer im heute zu sein...mir vor zu nehmen..nur heute auf mich gut zu achten und so gut ich kann für mich zu sorgen. Mir eine gewisse Struktur auf zu bauen, mit der ich gut zurecht kommen kann.
Ich habe von Erwartungen ab- und los gelassen. Von meinen eigenen und auch von denen von Außen. Dass allein hat mir unheimlich viel Druck und Versagensängste und Unruhe genommen.
Allein , dass ich nie so glücklich sein kann, wie ich es gern hätte...bedrückt mich noch. Aber da arbeite ich auch noch drann...um zufriedener werden zu können.
Um mit mir überhaupt in guten Kontakt kommen zu können, hat mir Austausch mit verständnisvollen Menschen, sowie Esotherik und Spiritualität ..sehr geholfen. ich weiß , dass ist aber nicht jedermans Ding. Aber es gibt bestimmt für jeden etwas , was auch helfen kann. Nur finden muss man es erstmal...das ist wohl das Schwierigste überhaupt.
Jedenfals ist meine Erfahrung, umso besser ich für mich sorgen kann, umso sicherer werde ich im Inneren und umso weniger Ängste steigen dann in mir auf. Leider ist es immer noch von Zeit zu Zeit sehr unterschiedlich. Aber mehr, wie alles mir mögliche dafür zu tun, kann ich nun mal nicht. Alles andere liegt dann nicht mehr in meiner Hand und kann ich selber nicht ändern.
meine eigenen Schutzmauern etwas zu öffnen, hat auch einiges geholfen...mir helfen lassen zu können.... Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies nicht gerade einfach ist. Selbst wenn man es will, so hat das Innenleben da eigene Regeln aufgestellt.
Ich möchte gerne Mut und Hoffnung geben, aber ich weiß ...dass das nur in einem selber entstehen kann und wachsen. Mir bleibt es nur, es dir und allen Betroffenen zu wünschen.
Da ich von meiner Schwester aber auch weiß, dass Panikatacken noch weitaus schlimmer sein können, wie ich sie erlebe...bin ich auch sehr ratlos. Auf jeden Fall würde ich aber abklären lassen..ob es nicht auch psychotische Schübe sein können, die mit bestimmten Medikamenten sehr gut zu behandeln wären. Die Chemie, die nicht richitg ist , mit Medikamenten aus zu gleichen. Aber auch da ist oft das Problem der inneren Abwehr gegen solche Medikamente, das kenne ich nur zu gut
lg morla
01.12.2013 03:52 •
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