Hallo Schorine,
wichtig ist es, dass du ein gesundes Maß an Selbstmitleid bekommst.
Ich befürchte, dass meine psychischen Beschwerden auch durch meine Mutter kommen..die ist da noch schlimmer als ich und ich kann mich noch nicht mal selbst ertragen, so oft wie ich mich über meine Probleme beklage.
Für mich ist es immer anstregend mit meiner Mutter, weil sie kein gesundes Maß findet. Sie hat kaum ein anderes Thema, als ihre Krankheiten..sie hat tatsächlich einige organische Leiden, aber sie steigert sich auch krass rein und es wirkt so, als würde sie für die Krankheiten leben.
Ich scheine für sie oft ein Freundinnenersatz zu sein, was für mich nicht sehr leicht ist. Fakt ist, dass man wirklich eine Mutter braucht, die stark ist und für einen da ist. Viel schlimmer ist es aber, wenn man sich dann ganz zurück zieht.
Weil ich meiner Mutter sagte, dass sie aufhören soll ständig nur über ihre Krankheiten zu reden, ist sie von dem Extrem ins andere gefallen und hat mir nicht erzählt, wenn plötzlich was wirklich Schlimmes mir ihr ist. Das geht so weit, dass ich von meiner Familie verschwiegen bekomme, dass sie im Krankenhaus ist und etwas vorgelogen bekomme, weil sie das so will..sie möchte mich ja nicht unnötig beunruhigen. Wenn ich ihr dann versuche begreiflich zu machen, dass es wichtig ist so etwas zu wissen und sie das nicht verschweigen kann, bekomme ich vorgeworfen, dass ich mich über ihr Klagen immer beschwere.
Also..ich denke jedem halbwegs gesunden Menschen ist klar, was da ein gesundes Maß ist.. es ist wirklich wichtig das einzuhalten..sich vor Augen zu halten, dass man nicht alleine leidet, sondern seine ganze Familie mit seinem Leiden mit runter zieht.
Es ist nicht zu ändern, wie du dein Kind erzogen hast. Ich bin wie gesagt auch so aufgewachsen..ich kenne meine Mutter seit ich denken kann nur schwer krank..sie war und ist es aber auch tatsächlich..nur man darf die Krankheit nicht den Alltag bestimmen lassen. Man muss nicht immer sagen, wenn es einem schlecht geht..die Liebsten um einen wissen es eh schon.
Ich kann dir nicht sagen Alles wird gut denn ich bin selbst nicht geheilt. Aber ich denke mal eine psychische Erkrankung, die man produziert, die kann man auch wieder weg bekommen.. von daher mach dir nicht dein Leben lang einen Vorwurf, für das was du getan hast. Versuch es jetzt einfach besser zu machen.
Ich finde, wenn man für andere, die man liebt, stark sein muss, ist das oft ein besserer Anreiz, als wenn man etwas nur für sich tut. Nimm die Situation also als Anlass, um etwas in deinem Leben und deiner Einstellung zu ändern.
28.02.2013 18:41 •
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