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Hallo,

am besten fange ich ganz vorne an.
Ich bin 36 und leide seit letzten Sommer an Angst und Panikattacken.
Ich bin verheiratet und habe zwei Jungs.(12 und 5)

Mein Leben war schon von klein auf bissl schwierig. Mein Vater hatte andere Frauen, viel Geschrei....Streit, schlimme Scheidung..
Das prägt halt, bin ein sehr sensibler Mensch mit geringem Selbstwertgefühl.

Mein Mann ist eine unendlich große Stütze für mich. Unser großer Sohn kam mit einer Behinderung zur Welt, mit 6 Monaten kam schwerste Neurodermitis dazu. Mittlerweile hat er Asthma. War eine schwere Zeit für uns alle.
Seit der große geboren wurde, bin ich zu Hause ging zuerst auch nicht anders.
Da ich in meinen alten Beruf nicht mehr zurück kann , (unmögliche Arbeitszeiten) suchte ich mir eine andere Stelle.

Seit letzten März arbeite ich 25 Stunden die Woche bei der Kirche.
Dazu auch jeden zweiten Samstag und Sonntag.
Die Arbeit gefällt mir gut, das einzige was mich etwas stört das die Stunden eher so eine Art Abruf sind. Also nicht jeden Tag deine 5 Stunden und Feierabend, sondern hier mal ne Stunde da mal 2 Stunden.

Seit Beginn des Sommers habe ich die Panikattacken und ich denke es kommt durch ein zuviel an Stress.
Mein Mann arbeitet im Schichtdienst d.h. das er oft über Tags schläft und viel Nachts arbeitet.
Die meisten Arbeiten bleiben an mir hängen.
Ich merke das mir alles zu viel wird, Haushalt, Kinder, Arbeit, sämtliche Termine mit dem großen, dann wieder zwischendurch zur Arbeit.......

Neben den Panikattacken habe ich seit kurzem unheimliche Magenschmerzen, Gewicht verloren und seit gestern Muskelzucken.
Ich habe Angst was sonst noch alles kommt......

Am liebsten würde ich den Job hinschmeißen, und erst mal wieder zur Ruhe kommen. Weil ich wirklich denke das das der Punkt ist.
Zu Hause leidet viel, die Kinder merken das ich ständig unter Stress stehe. Der große bräuchte viel mehr Hilfe (Gymnasium) aber mir fehlt die Zeit.
Meinen Mann kacke ich auch viel zu oft an, und wenn ich dann eine Panikattacke bekomme soll er mich wieder trösten...

Alles zum kotzen, meine Familie ist auch keine Hilfe reiß dich mal zusammen es kann ja nicht jeder seinen Job hin werfen. ICH bin aber nicht JEDER !

Ich bin zum teil auch hin und her gerissen, klar das Geld würde schon fehlen aber mir waren Gesundheit und Glück immer mehr Wert als irgendwelche materiellen Dinge.
Auf der anderen Seite habe ich wiederum Angst mich zu Hause zu vergraben.....

Mir ist einfach alles zu viel....

hubinchen

08.02.2009 21:43 • 09.02.2009 #1


4 Antworten ↓


Hallo hubinchen,

ich find's toll, wenn Du sagen kannst, WAS Dir zuviel ist. Viele können die PA's gar nicht zuordnen, es kommt auf einmal und oft weiss niemand, woher und wo man ansetzen muss.

Wenn Dein Gefühl sagt, es liegt an der Arbeit, dann gönn Dir doch eine Pause. Probier's aus, wenn Dir danach ist. Du musst niemandem dafür Rechenschaft ablegen, nur die selbst gegenüber.

Liebe Grüße
bollywood

A


Ich kann nicht mehr, bitte um einen Rat

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Hallo hubinchen,
als ich Deinen Beitrag las, erkannte ich mich etwas darin wieder. Ich bin 42 und wohne in Berlin. Mir erging es auch so wie Dir. Die Panikattacken kamen auch wegen seelischer Überlastung.Zum Glück ist auch mein Mann sehr verständnisvoll. Natürlich ist bei Dir die Belastung schon durch das behinderte Kind sehr groß. Ich habe einen 13jährigen Sohn, das erste Jahr damals hat er nur geschrien. Das hat mich damals dermaßen belastet, denn ich habe auch ein zu zartes Gemüt. Wahrscheinlich habe ich das nie verarbeitet. Im Laufe der Zeit kamen noch mehrere Belastungen dazu und nun streikte auch mein Körper. Was ich Dir aber als Rat geben möchte: Du brauchst auf keinen Fall mit den Attacken leben. Bist Du in Behandlung? Ich bin nach langem hin und her zum Psychiater gegangen. Dort bekam ich vor einem halben Jahr Paroxetin verschrieben. Es dauerte gar nicht lange, da wirkten die Tabletten schon und seitdem fühle ich mich wieder als Mensch. Bis heute ist nicht mehr eine einzige Attacke aufgetreten (und die waren schlimm, sogar nachts im Schlaf). Ich kann endlich wieder durchatmen und bin viel belastbarer geworden. Außerdem habe ich eine liebe Pschychologin gefunden,bei der ich eine Verhaltenstherapie mache. Da lernst Du Entspannungstechniken kennen u. kannst auch Dein Herz ausschütten.
Es ist toll, daß Du schon einordnen kannst, warum Dich die Attacken überfallen. Wollte Dir einfach Mut machen, denn es gibt einen Ausweg, auch wenn Du es Dir im Moment nicht vorstellen kannst.
Ach so, zu Deiner Arbeit: Vielleicht ist es für Dich aber auch hilfreich, arbeiten zu gehen, so hast Du ein wenig Abwechslung. Vor allem aber muß Dein Körper erstmal zur Ruhe kommen, dafür würde ich mit einem Psychiater sprechen. Die Attacken bekommst Du nicht allein in Griff, sie melden sich immer wieder.
Alles Gute,
Grüße aus Berlin
Claudia.

Mir kommen die Tränen, wenn ich lese,
dass sowas in einer Kirchlichen Gemeinde passieren darf.

Hallo Goldlocke,

vielen Dank für Deine liebe Nachricht. Ja ich bin in Behandlung beim Neurologen und meine Therapie beginnt im April.(ist leider immer so mit der Wartezeit)
Ich nehme schon länger Opipramol 50 mg Abends eine Tablette. Sie helfen ganz gut obwohl ich langsam das Gefühl habe das die Wirkung schwächer wird. Meine Attacken kamen auch überwiegend Nachts aus dem Schlaf heraus.
Mein Arzt und ich haben nun eine Reha beantragt sodaß ich wenigstens mal zur Ruhe komme. Obwohl da schon wieder die Gedanken im hHinterkopf sind:...wie läuft das bloß mit den Kids....! Wir Mütter halt, aber ich merke selber das ich eine Auszeit brauche.
Ich danke Dir nochmals , es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist. DANKE
hubinchen








Hallo Streetworker,

ja so ist es. Der Alltag auf Arbeit klappt ja ganz gut, da habe ich mich komischer Weise gut im Griff. Ich habe auch noch nie richtig mit meinem Chef (Pfarrer) darüber geredet. Aber das werde ich ja spätestens dann tun müssen wenn die Reha bewilligt wurde.
Ich war schon mehrmals krankgeschrieben, immer halt wegen Panikattacken. Es fiel sogar schon das Wort Hypochonder, natürlich nicht vom Chef nein von einer Kollegin.
Auch das ist ein Grund warum ich nicht mehr will.....





Mira Weyer
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