Das hört sich wirklich nach einem sehr krassen Tief an. Das tut mir leid für dich! Gibt es denn in deiner Vergangenheit gute Phasen, auf die du zurückblicken kannst (ein Urlaub, eine Party, gute Gespräche ein leckeres Essen)? Du nimmst schon ein AD und trotzdem geht es dir noch schlecht, da kann ich verstehen, dass du gerade nicht viel Hoffnung hast. Wie lange geht es dir so schlecht? Ist es immer gleich schlimm? Wie lange nimmst du schon Citalopram? Du bist wirklich noch seeehr jung, in dem Alter habe ich meine Schulabschlüsse nachgeholt und ich habe erst mit 28 Jahren mein Studium begonnen (vorher eine Ausbildung begonnen, die aber nicht mein Ding war). Mein Studium habe ich dann mit 31 Jahren abgeschlossen. Ich wusste und weiß teilweise immer noch nicht was beruflich meins ist, wo ich gut drin bin und deswegen habe ich auch lange gebraucht. Es ist schwer sich nicht über seine Leistungen zu definieren, weil es in unserer Gesellschaft leider oft das ist, wofür man Anerkennung bekommt. Leider leider haben viele Menschen, die als Kind nicht bedingungslose Liebe erfahren haben immer das Gefühl etwas leisten zu müssen um wertvoll und liebenswert zu sein. Ich denke aber, dass man sich irgendwie davon befreien muss sich über Leistung und Erfolge zu definieren und vor allem, aufhören muss sich mit anderen zu vergleichen. Die meisten Leute sind nunmal nicht psychisch krank und darum fällt denen das Leben viel leichter. Dass du nicht akzeptieren kannst, dass du dauerhaft leiden musst ist völlig ok, aber du solltest versuchen zu akzeptieren, dass dir Dinge schwer fallen und sie erstmal nur langsam gehen. Es ist wichtig, dass du medikamentös richtig eingestellt wirst, dafür bedarf es oft mehrere Versuche. Wenn du schon lange Citalopram nimmst und es bisher nicht wirklich zur Besserung gekommen ist, muss weiter geguckt werden was helfen kann. Am besten kann man sich während eines Psychiatrieaufenthaltes einstellen lassen. Versuche rauszufinden, welche Psychiatrien in deiner Nähe gut sind (Internetbewertungen, Erfahrungsaustausch hier im Forum etc.), vielleicht traust du dich dann eher nochmal in eine Psychiatrie. Allerdings solltest du neben den Medis auch eine Psychotherapie machen. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du was findest was die hilft. Um kurzfristig was zu tun kannst du Magnesium gegen Ängste nehmen ( wirkt Muskelrelaxierend, d.H. die Muskeln entspannen sich und dadurch ist die innere Anspannung geringer) und Bananen/ Schokolade gegen Depression (da ist Triptophan- die Vorstufe zu Serotonin- drin). Ist nicht die mega Wirkung aber so ein bisschen hilft es schon.
10.01.2020 17:11 •
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