Hi, Tania!
Ich habe im Moment ähnliche Symptome, wie du.
Seit Kurzem habe ich auch Druck auf der Brust, der soweit ausartet, dass es sich dann wie starke Herzbeschwerden anfühlt. Habe, genau wie du es auch beschreibst, Schmerzen vorallem in der linken Brusthälfte, in der Schulter und im Rücken, usw.
Gestern nacht war es ganz extrem. Ich hatte Angst, einzuschlafen, weil mein Herz wehtat. Wollte mich erst wieder 'rumrollen und die Nacht schlaflos grübelnd verbringen oder meinen Freund wecken, aber dann habe ich mich für eine neue Strategie entschieden:
Ich habe meine
Decke und Kissen genommen, mir ganz viel
Mineralwasser geholt (mir meine
Vanille-Duftkerze angemacht) und mich dann auf dem Sofa (im warmen Wohnzimmer) eingemummelt. Das war schonmal viel besser, weil
warm und gemütlich. Dann habe ich ein bisschen mit meiner Mutter telefoniert, hab' ihr von meinen Schmerzen und meiner Angst erzählt und dann haben wir einfach ein bisschen
über Belangloses geredet (das hat am meisten geholfen - hat mich richtig gut abgelenkt). Danach waren die Beschwerden schon fast weg. Ich habe dann noch ein Stündchen
fern gesehen (da wir nur ZDF und ARD und so'n Kram haben, war das auch sehr beruhigend und einschläfernd ^^). Um 2 Uhr war dann der Schmerz komplett weg. Und dann konnte ich zumindest die drei Stündchen, bis ich aufstehen musste, seelenruhig (wirklich!) schlafen.
Und besser drei Stunden beruhigen, drei Stunden schlafen, als sechs Stunden 'rumwelzen! Das hat gut funktioniert ...
Vielleicht hast du auch so kleine Sachen, die dich beruhigen (Kuscheltier, Duftkerzen, Kissen, ein bestimmter Ort im Haus, fernsehen, ein Buch lesen). Also, ich war gestern wirklich überascht, wie hilfreich das war! Und das muss ja nicht nur nachts funktionieren ...
Besonders toll war, dass meine Mutter mir eine witzige Geschichte erzählt hat. Lachen ist eben die beste Medizin! Und vielleicht hilft es in so einer Situation mehr, über den Alltag, belanglose Dinge zu reden, als wieder und wieder die Angststörung zu thematisieren. ANGST - allein schon dieses Wort klingt furchtbar! Beim meditieren sagt man sich ja z.B. extra nur positive Begriffe, also nicht: keine Sorgen! keine Sorgen!, sondern eher sowas wie Erleichterung oder alles in ordnung ... nichts, wo negative begriffe drin vorkommen. Das ist bestimmt ähnlich, wenn man ständig nur seine Angst thematisiert. (Ich merke das ja an mir selbst.) Dann hörst du immer nur in deinem Kopf: Ich habe Angst! Ich habe Angst!
Wie ist denn eigentlich das Verhältnis zu deinen Eltern? Unterhaltet ihr euch viel? Du hattest geschrieben, dass du dich erdrückt fühlst. Wie macht sich das bemerkbar (wenn ich fragen darf )?
Hast du eigentlich bestimmte Ängste? / Sorgen? Vor Krankheit / Tod von Angehörigen / ... ? Natürlich musst du mir darauf nicht antworten, wenn es dir zu persönlich ist. ^^
Du wirkst auf jeden Fall sehr sehr verzeifelt und ich glaube, ich war auch bis vor ein paar Monaten in so einer Stimmung. Ich habe sehr viel geweint, wenn ich Angst hatte, habe ich versucht einen Schuldigen für diese Ungerechtigkeit zu finden oder habe einfach so geweint, weil ich das so unfair fand, dass gerade
ich diese übermächtigen (übermächtig erscheinenden) Ängste habe, wo andere doch so sorglos sind und sich über nichts Gedanken machen.
Man muss diesen Kreis aber auf jeden Fall durchbrechen! Auch, wenn man immer wieder hineinfällt, sich mehr oder weniger vor Erschöpfung der Verzweiflung überlässt - immer wieder aufrappeln, auch, wenn's erstmal wehtut. Irgendwo findest du ja scheinbar auch die Kraft dazu, denn bis jetzt bist du ja noch nicht komplett der Verzweiflung verfallen, oder? Das darf man auch nicht als selbstverständlich ansehen.
Zitat:und ich habe KEINE Ahnung wie ich da wieder raus kommen soll.
Und das gibt es ja schonmal gar nicht, denn, ob du willst oder nicht, es geht so oder so weiter! ^^ Ich stehe auch manchmal vor großen (finanziellen) Sorgen und sie sehen erstmal ganz schlimm und bedrohlich aus und machen mir Panik. Aber dann denke ich IRGENDWIE geht es immer weiter. Und wenn du Tellerwäscher wirst ... Tellerwäscher ist vielleicht nicht der Beruf, den ich gerne ausüben würde, aber geht alles. Dein Beruf ist nicht dein Leben - daher achte jetzt erstmal nur darauf, dass du wieder ein bisschen fit wirst. Du bist ja wohl wichtiger, als der ganze finanzielle/berufliche Kram. Irgendwas geht immer ...
Gibt es eigentlich für psychische Fälle auch sowas wie betreutes Wohnen? Ich meine, für Jugendliche und alte Menschen gibt es das ja ... Aber da kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Sorry, dass ich dir so einen Roman geschrieben habe, aber da du ähnliche Beschwerden hast, wie ich, wollte ich dir schnell alles schildern, was ich so erlebt habe und was vielleicht helfen könnte. ^^
Ich hoffe, es sind ein paar wertvolle Tips für dich dabei!