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Zitat von Abendschein:
Ich setzte mich manchmal damit auseinander und denke wieviel Zeit doch verloren geht sich mit dem Tod zu befassen.

Ich finde nicht, dass das verlorene Zeit ist. Ich glaube, wir haben auch deshalb Angst vor dem Tod, weil es in unserer Gesellschaft ein negativ besetztes Thema ist, und wir uns deshalb nicht oder möglichst wenig damit auseinandersetzen mögen. Es gibt Völker, die den Tod in das Leben mit einbeziehen, ihn nicht vom Leben ausklammern. Meines Erachtens ist es zu einem großen Teil die Art, wie unsere Kultur mit dem Tod umgeht, die ihn angsteinflößend macht.

Zitat von Icefalki:
Und wenn man wirklich glaubt, das letzte Stündlein wäre gekommen, ergibt man sich.

Ja. Diese Hingabe wird die Angst nehmen. Und mangelnde Hingabe zu Lebzeiten, sich innerlich gegen den Tod wehren, das verstärkt die Angst nur.

LG, Adea

Hallo zusammen,
ich denke, die Angst vor dem Tod ist sehr eng an die Sinnfrage gekoppelt, auf die jeder früher oder später stößt. Viele verdrängen sie erfolgreich und reden sich ein, sie wollen den Sinn des Lebens gar nicht wissen, viele finden sie in Religionen, wie RicoBee bereits angedeutet hat oder entwickeln durch ausdauerndes Hinterfragen ihre eigene Weltanschauung.
Bei mir ist es oft so: da ich nicht weiß was nach dem Tod kommt, suche ich für mich eine Theorie. Aufgrund meines geringeren Selbstbewusstseins, zweifel ich jedoch sehr oft an meiner Theorie und bekomme Angst, weil ich der Leere gegenüber stehe.
Und darauf begründet sich meiner Meinung nach der Ursprung aller Ängste. Wenn ich mit mir hadere und denke Warum gerade ich? Warum habe ich diese Angststörung?, frage ich mich da nicht unbewusst auch Was soll das Ganze für einen Sinn haben?. Wenn ich Zukunftsängste habe, habe ich da in Wirklichkeit nicht Angst mein Leben zu vergeuden?

A


Hinter der Angst/Sterben

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Und obwohl ich sehr eng mit Jesus Christus verbunden bin, macht mir das Tor durch das ich gehen werde, Angst. Ich weiß ich bin nicht alleine, aber es ist doch immer wieder das Ungewisse. Und die Vorstellung für immer tot zu sein, macht zwar auch Unbehagen, aber niemals mehr so das ich nicht schlafen kann, Das wäre Vergeuden, weil der Tod kommt, ob ich mir Gedanken mache oder nicht.
Deswegen jeden Tag leben.

Der Abendschein

Zitat von Abendschein:
Hinter dieser Angst steckt doch die Angst zu Sterben, Angst vor dem Tod. Wenn diese Angst nicht an erster Stelle stehen würde, hätten wir dann auch diese Panikattacken? Ich denke eher nicht. Also müßte doch in erster Linie die Angst vor dem Tod therapiert werden und nicht die Panikattacken selber, oder?


Ich denke, diese Fragen kann nur jeder für sich selbst versuchen zu beantworten.

Für mich kann ich sagen, dass ich keine Angst vor dem Tod oder vor dem Thema Tod habe, obwohl ich auch oft mit Ängsten konfrontiert bin. Ich habe mich, wohl biographisch bedingt, sehr früh mit dem Tod und dem Sterben auseinandergesetzt. Noch immer habe ich das Gefühl, dieses Thema übte eine gewisse Anziehung auf mich aus. Jedenfalls ist es für mich alles andere als ein Tabu-Thema.

Die Vorstellung plötzlich zu Sterben, d. h. aus der Welt zu verschwinden, weckt in mir jedoch überhaupt keine Angst. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn mir jemand verraten würde, dass ich nur noch 3 Wochen zu leben hätte. Dann würde ich meine Dinge regeln und Abschied nehmen von dem, was mir wichtig ist.

Meine Ängste fokussieren sich meistenteils auf das Leiden.

Unter Leiden verstehe ich einen Zustand des Unglücks und des körperlichen und/oder seelischen Schmerzes, verbunden mit Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Z. B. kann ein Bericht über einen Krebskranken enorme Angst in mir auslösen.

Eine andere Quelle der Angst ist plötzlich hereinbrechendes Unglück. Genau genommen ist das aber - für mich gesprochen - eine eher kindlich zu bezeichnende Angst vor Veränderung. Veränderungen müssen ja nicht immer mit Unglück verbunden sein. Aber in meiner Vergangenheit waren sie es oft, daher vielleicht die latente Angst.
Ich kann nicht behaupten, ich hätte diese latente Angst im Griff, aber ich habe sie im Bewusstsein. Und wenn ich nicht aufpasse, führt dieses Bewusstsein leider schnell dazu, dass ich innerlich auf Distanz zu allem gehe, was mich berühren sollte und daher in meiner tatsächlichen Umgebung gar nicht recht zu Hause bin. Weil ich mich lieber nicht daran gewöhnen will, damit mir im Fall des Falles der Abschied vom Gewohnten nicht so schwer fällt.

Zitat von sevens:
Ich kann nicht behaupten, ich hätte diese latente Angst im Griff, aber ich habe sie im Bewusstsein. Und wenn ich nicht aufpasse, führt dieses Bewusstsein leider schnell dazu, dass ich innerlich auf Distanz zu allem gehe, was mich berühren sollte und daher in meiner tatsächlichen Umgebung gar nicht recht zu Hause bin. Weil ich mich lieber nicht daran gewöhnen will, damit mir im Fall des Falles der Abschied vom Gewohnten nicht so schwer fällt.


Hallo sevens, das ist eine Art des Versteckens und Du nimmst Dir jegliche Lebensfreude finde ich. Das ist genauso wie sich immer Sorgen um den Tod machen und dann kommt er erst mit 100. Da habe ich mir ein Leben lang Sorgen gemacht und dann kommt er erst mit 100.

Zitat von Abendschein:
Zitat von sevens:
Ich kann nicht behaupten, ich hätte diese latente Angst im Griff, aber ich habe sie im Bewusstsein. Und wenn ich nicht aufpasse, führt dieses Bewusstsein leider schnell dazu, dass ich innerlich auf Distanz zu allem gehe, was mich berühren sollte und daher in meiner tatsächlichen Umgebung gar nicht recht zu Hause bin. Weil ich mich lieber nicht daran gewöhnen will, damit mir im Fall des Falles der Abschied vom Gewohnten nicht so schwer fällt.


Hallo sevens, das ist eine Art des Versteckens und Du nimmst Dir jegliche Lebensfreude finde ich. Das ist genauso wie sich immer Sorgen um den Tod machen und dann kommt er erst mit 100. Da habe ich mir ein Leben lang Sorgen gemacht und dann kommt er erst mit 100.


Ich kann nicht feststellen, dass mir die Lebensfreude fehlt. Es dauert bei mir nur etwas länger, Bindungen aufzubauen. Was nicht immer ein Nachteil sein muss.

Eine gute Bekannte, mit der ich mich vor kurzem traf, hat das Thema auch angeschnitten.
Es ist ja auch ein Thema mit dem man sich nicht alltäglich auseinander setzt. Es sterben leider im Moment zu viele im Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft. Teilweise Krankheit / Altersbedingt. Wir sind ja in dem Fall eigentlich noch jung.
Meine Bekannte ist etwas jünger und ist schwerbehindert, verheiratet und hat zwei Söhne, wobei der jüngere auch krank ist und nicht auf die Beine kommt. Ihr Mann ist auch kein Lebenspartner mehr, ist mehr oder weniger nur noch aus Bequemlichkeit bei ihr.
Das zur Vorgeschichte : Ihre Worte, wenn ich nun sterben würde, wer weint mir nach ? wem gehe ab ? Niemanden. Ich gehe zu meiner Mama und zu meiner Schwester, die haben mich geliebt und gebraucht. Ich hab keine Angst vor dem Sterben. Wenn ich meinen Vierbeiner nicht hätte wäre ich schon längst weg.
Was soll das alles ? Der ewige Kampf, kann ich heute aufstehen ? oder nicht ? Was wird heute wieder sein ? Für wen und was kämpfe ich ? Mir ist mittlerweile alles egal.
Über dieses Thema und diese Worte hab ich dann auch nachgedacht. Im Grunde hat sie Recht. Für was das alles ? Das Leben ist teilweise sehr ungerecht, die einen haben fast alles und die anderen müssen tagtäglich kämpfen.
Ich persönlich habe keine Angst vor dem Sterben, ich bezeichne es nur anders, ich will einfach nur einschlafen. Ich kann es mir nicht aussuchen, nur wenn es soweit wäre, das ich nicht mehr kann, dann werde ich frühgenug nachhelfen. Ich bin dann weg von allem von den Sorgen und Problemen. Ob ich den anderen abgehe, weis ich nicht, kann ich mir aber auch nicht vorstellen weil es ist ja auch so, Freunde hast du genug wenn es dir geht und wenn du genug geben kannst. Aber wehe es geht dir schlecht.
Ich glaube ich bin jetzt arg vom Thema abgekommen.
Ich wäre dann auch bei meiner Mama und das alleine nimmt mir die Angst vorm endgültigen Einschlafen.

Ja ich sehe das ganz anders. Ich hänge am Leben, mir macht es Freude anderen Menschen Freude zu schenken, das freut mich widerum. Ich habe noch soviel vor. Ich liebe die Berge, die Seen, die Flüsse. All das mag ich sehr und ich mag das alles mit vollem Bewußtsein spüren. Den Wind auf der Haut, die Sonne genießen. Ich freue mich jeden Tag,...manchmal bin ich traurig und verzweifelt, aber auch das gehört zu meinem Leben dazu. Dann weine ich, aber ich bin immer im vollen Bewußtsein. Mir würde es sehr sehr schwer fallen, jetzt von dieser Erde zu gehen.

Grade Heute Abend hat meine Mama zu mir gesagt, das sie froh wäre beim Papa zu sein, das sie lieber tot wäre, weil sie keine Lebensfreude mehr hat. Das hat mich traurig gemacht. Die Freude kommt aus mir selber heraus.

Liebe Grüße
der Abendschein

Zitat von sevens:
Eine andere Quelle der Angst ist plötzlich hereinbrechendes Unglück. Genau genommen ist das aber - für mich gesprochen - eine eher kindlich zu bezeichnende Angst vor Veränderung.


Ein plötzlich hereinbrechendes Unglück ist aber etwas ganz anderes als einfach eine Veränderung... Das muss ich leider aufgrund schmerzhafter Erfahrungen sagen.

Liebe Grüße

Zitat von Adea:
Zitat von sevens:
Eine andere Quelle der Angst ist plötzlich hereinbrechendes Unglück. Genau genommen ist das aber - für mich gesprochen - eine eher kindlich zu bezeichnende Angst vor Veränderung.


Ein plötzlich hereinbrechendes Unglück ist aber etwas ganz anderes als einfach eine Veränderung... Das muss ich leider aufgrund schmerzhafter Erfahrungen sagen.

Liebe Grüße


Das habe ich nicht besonders gut formuliert.
Die Angst vor Veränderung wurde - bei mir - verursacht durch plötzlich hereinbrechendes Unglück.

Liebe Abendschein,

ich denke eher wir haben Angst vor dem Leben, vor Verantwortung... Sehen unsere Probleme als Todesängste und nicht als Herausforderung. Sicher ging es auch mir so und jedes EKG gab mir die Bestätigung weiter leben zu können. Doch dann kam die Angst wieder und wieder zum Arzt. Diese Odysee hat sehr lange gedauert bis ich es verstand.

Im Nachhinein denke ich viel Zeit vertan zu haben; nicht wirklich gelebt zu haben; zu sehr nahm mich meine Angst in Beschlag. Wir müssen hinter dieses Muster schauen, auch wenn es weh tun mag.

Ich bin heute nicht mehr der gleiche Mensch wie vor meiner damaligen Angsterkrankung; anders und bin irgendwie dankbar dafür, auch wenn es hart war.

A


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Mira Weyer
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