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@Pacinomino
Hallo,

Dein Problem kenne ich von früher. Ich leide an einer Angststörung (mittlerweile weiß ich, daß es eine PBTS ist) und hatte viele Jahre (Jahrzehnte eigentlich) das Problem mit dem Schlafen. Immer, wenn ich in einer Episode drin war, dann konnte ich praktisch nicht schlafen (oder habe nur gedacht, daß ich überhaupt nicht geschlafen habe?). Das ging oft mehrere Wochen so. Ich bin dann in die Arbeit reingekrochen, weil mir klar war, daß ich daheim eh nicht schlafen kann. Es war absolut gräßlich! Lebensqualität = 0

Das paranoide an meiner Situation war, daß ich Angst hatte nicht zu schlafen und gerade deswegen nicht geschlafen habe. Auch hatte ich furchtbare Angst, daß ich ohne den Schlaf sterben werde. Im Nachhinein betrachtet, müßte ich deswegen eigentlich längst tot sein. Also, was für ein Unsinn!
Ich habe dann irgendwann angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Weiterhin habe ich mit autogenem Training angefangen (was nicht jedermanns Sache ist). Wenn ich nicht schlafen konnte, dann habe ich mich auf den Rücken gelegt (im Winter mit Wärmflasche auf dem Bauch), mir gedacht, wenn ich schon nicht schlafen kann, dann sollte ich dem Körper zumindest eine Ruhepause gönnen und dann die Übungen des AT durchgezogen. Manchmal mehrere Durchläufe. Besonders am Anfang mußte ich mich zwingen, den Sturm im Inneren toben zu lassen und trotzdem die Übungen zu machen. Auch habe ich auf Schlafhygiene geachtet, was ich übrigens heute noch tue. So wurde es langsam besser. Heute habe ich nur noch sehr selten Schlafstörungen, auch wenn ich tagsüber unter heftiger Angst leide.

Auch kann man durchaus mal Medikamente nehmen (Tavor, Zopiclon o.ä.) Ich weiß, die Medikamente werden oft verteufelt, aber manchmal ist die Not so groß, daß man zu sowas greifen kann. Habe ich auch gemacht. Man darf die Suchtgefahr und die Toleranzentwicklung natürlich nicht unterschätzen. Aber im Notfall eine Tablette zu nehmen ist keine Sünde ...
Vielleicht hilft Dir auch Quivivq. Ist relativ neu und soll nicht abhängig machen.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir gute Besserung, und daß Du Deinen Weg aus der Misere findest. Sicher ist die Verzweiflung da oft enorm groß ist, aber mit Geduld (schei., ich weiß) und auch Offenheit für mehrere Möglichkeiten sind die Chancen auf eine Besserung groß. Ich habe das selbst erfahren.

Viele Grüße
Christoph

@Panikel danke, danke für deine tolle Antwort, die macht mir echt Mut, dass ich es auch Schaffen kann und beruhigt mich was. Also muss ich mir keine Sorgen machen? Seit 2 Monaten ungefähr schlafe ich höchstens so 1 bis 2 Stunden davor habe ich immer so 8 bis 10 Stunden geschlafen. Aber bei mir hat sich zurzeit eine regelrechte schlafangst entwickelt. Kannst du mir da etwas die Angst nehmen? Ich danke dir sehr für deine Antwort

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Hilfe wieder schlafen zu können / Schlafstörungen

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Mein neues wundermittel. Besser als Tavor

@jellibelli91 hilft das echt so gut?

Zumindest entspannt es mich und macht mich müde.

Hallo @Pacinomino,

ich hatte das Problem auch (bzw. habe es auch heute manchmal noch), aber ich gehe damit inzwischen etwas ruhiger um als früher.
Ich kenne diese Angstgedanken sehr gut.

Bei mir war/ ist es, ähnlich wie bei @Panikel, auch PTBS-bedingt.

Meine Erfahrung ist: Es kann wieder besser werden. Der Körper kann wieder lernen, zu schlafen. Du wirst es schaffen!
Du brauchst keine Angst zu haben, es wird wieder besser werden! Du wirst etwas finden, das Dir hilft!


Das, was ich dazu schreiben kann, ähnelt dem von @Perle und @Panikel.

Wenn ich gar nicht schlafen kann, lege ich mich trotzdem hin, aber ich versuche nicht mehr krampfhaft, einzuschlafen. Der Stress, den ich mir vorher mit den Du musst jetzt aber schlafen-Gedanken gemacht habe, hat es mir unmöglich gemacht, einzuschlafen.

Jetzt sage ich mir, dass der Körper sich auch erholt, wenn ich nur daliege und meine Muskeln entspanne,
dass mir die sensorische Pause (gerade von den Augen her) auch schon guttut.

Mir hat zusätzlich eine Therapie-Decke geholfen (so eine Gewichts-Decke, die die tieferen Muskelschichten entspannt).

Und manchmal nehme ich Medikamente, manchmal nicht. Mir persönlich hilft Tavor, ich nutze es manchmal, aber mit Bedacht.
Mir hat es geholfen, dass der Körper sich wieder an längere Schlaf-Phasen gewöhnen konnte.

Wenn es nicht anders geht, schlafe ich auch mal nachmittags. Da sind ja einige Therapeuten und Ärzte gegen (wegen der Schlafhygiene und den Gewohnheiten), aber da bei mir zusätzlich noch Multiple Sklerose mit im Spiel ist, schlafe ich halt dann, wenn es geht.

Ich hatte da mal einen sehr guten Oberarzt in einer Klinik, der ganz klar gesagt hat Wichtig ist jetzt erstmal, dass Sie schlafen. Über das Wie reden wie später. Es gab da auch gegenteilige Meinungen zu, aber für mich hat sein Ansatz, das Schlafen erstmal zu ent-krampfen und zu ent-stressen, gut geholfen.

Und es hat mir geholfen, mit allem Möglichen zu experimentieren, was helfen könnte: Tees, Decken, Geräusche, Imaginations-Übungen, Meditationen, progressive Muskelentspannung, Düfte, Hörbücher, verschiedene Sitz- und Liegepositionen, völlig egal und ohne Vorbehalte.
Alles nach dem Motto: Was hilft, hilft.

Und ich glaube auch daran, dass der Körper sich auch zwischendurch kurze Schlaf-Einheiten holt, die man vielleicht gar nicht bemerkt.

Durch meine veränderte Haltung zu dem Thema ist es mit der Zeit besser geworden. Auch jetzt gibt es nochmal Tage, an denen es nicht so klappen möchte, aber ich habe versucht, den Stress aus der Thematik bestmöglich herauszunehmen.
Ähnlich mit den Medikamenten, mal ja, mal nein, auch das sehe ich pragmatisch und denke, dass beides möglich ist.

Das Einzige, was ich konsequent unterbinde, sind Stress-Gedanken zu dem Thema. Wenn ich merke, dass ich mich wieder in eine Angst-Spirale hineindenke, stoppe ich die Gedanken konsequent und lenke meine Aufmerksamkeit um. Das ist reine Übungssache, das kann man tatsächlich ganz gut trainieren.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Und denk' immer dran: Du kannst es schaffen! Du brauchst keine Angst haben, Du wirst eine Lösung finden!

LG Silver

@silverleaf was für Liebe Worte danken. Wow du kannst echt stolz auf dich sein, habe den größten respekt vor dir. Ich bin dankbar dass es so tolle Menschen gibt wie dich die einen aufbauen, das ist nicht selbstverständlich.

Bei mit hat sich eine Schlafangst entwickelt zurzeit. Habe Angst die Kontrolle abzugeben und das was passieren könnte wenn ich schlafe. Kennst du das auch? Oder war es bei dir die Angst vor dem nicht schlafen und die Konsequenzen? Das kenne ich natürlich auch

@jellibelli91 klappt es jetzt wieder besser mit dem Schlafen?

Ich habe auch viele Probleme mit dem schlafen gehabt und habe die auch teilweise noch, allerdings nicht mehr so stark. Das problem ist dass man sich überhaupt so darauf fixiert und den Schlaf so kontrollieren will und ihm soviel Bedeutung bei misst. Ich weiß wie schwer das ist, ich hatte auch Tage da war ich 24h und länger wach und konnte keine Minute schlafen, aber man muss wirklich versuchen sich zu sagen dass man es nicht kontrollieren kann. Das Einzige was man selbst tun kann ist zu versuchen es zu akzeptieren und eine sch. egal Haltung sich anzueignen. Bei mir wurde auch schon eine PTBS vermutet, dies scheint oft der Fall zu sein bei starken Schlafstörungen. Je mehr man sich auf den Schlaf konzentriere desto schlimmer wird das alles.

Zitat von Pacinomino:
was für Liebe Worte danken. Wow du kannst echt stolz auf dich sein, habe den größten respekt vor dir. Ich bin dankbar dass es so tolle Menschen gibt wie dich die einen aufbauen, das ist nicht selbstverständlich.

Vielen Dank für Deine lieben Worte, darüber freue ich mich sehr!

Zitat von Pacinomino:
Habe Angst die Kontrolle abzugeben und das was passieren könnte wenn ich schlafe. Kennst du das auch? Oder war es bei dir die Angst vor dem nicht schlafen und die Konsequenzen?


Bei mir sind es beide Sorten von Angst.

Bei der Angst vor Kontroll-Verlust versuche ich, mir klar zu machen, dass das nur Gedanken oder Erinnerungen sind, und dass Gedanken mir nichts anhaben können, es sind nur Gedanken. Und Gedanken kann ich kontrollieren lernen, sie haben keine Macht über mich, wenn ich es nicht erlaube.
An der Stelle hilft mir ein Realitäts-Check und die klare Unterscheidung zwischen Hier und Jetzt und Dort und Damals.
Bin ich gerade wirklich in Gefahr, ist das realistisch? Oder ist es doch eher eine emotionale/sensorische Erinnerung an eine vergangene Situation?
Und auch da versuche ich, mir so gut es geht mit ganz praktischen Dingen zu helfen, um mein Gefühl von Sicherheit zu erhöhen (ohne es ausufern zu lassen). Hilft mir ein kleines Licht irgendwo? Dann mache ich mir eines an. Hilft es mir, die Tür abzuschließen? Ok, dann tue ich auch das (aber nur, wenn es wirklich sein muss). Alles, was hilft, ist erlaubt.
Und je mehr der Körper wieder lernt, zu schlafen, umso weniger dieser Dinge benötige ich mit der Zeit. Und wenn etwas bleiben muss (wie z.B. ein Licht), dann ist das halt so, das ist auch ok.


Bei der Angst vor körperlichen Konsequenzen versuche ich, keine Panik-Gedanken zuzulassen. Ich kann jetzt gerade nicht schlafen? Ok, nicht das Ende der Welt, dann schlafe ich halt später irgendwann. Irgendwann werde ich schlafen, es muss nicht jetzt sein, jetzt gerade langt es auch aus, mich nur auszuruhen.

Ich versuche, auf vergangene Erfahrungen zurückzugreifen und mir diese deutlich vor Augen zu führen und mir zu sagen: Ich weiß aus Erfahrung, dass ich irgendwann schlafen werde. Der Körper kann auch mal eine zeitlang ohne Schlaf, und irgendwann werde ich schlafen. Es muss nicht jetzt sein.

(Mir hilft auch der Gedanke, ein Bedarfsmedikament nehmen zu können, wenn es nicht anders geht. Auch hier hat mir eine entspannte und ent-stresste Einstellung geholfen. Ein passendes regelmäßiges Medikament habe ich für mich nicht gefunden, das ist für mich auch ok, ich habe verschiedene Arten von Medikamenten probiert, es hat nichts wirklich gut gepasst, aber Bedarf ist für mich ok, ich nehme es ja nicht regelmäßig. Für mich klappt das ganz gut. Aber es geht auch ohne Medikamente, wenn man das nicht möchte, dafür kann es ja auch gute Gründe geben. Das ist individuell verschieden.)


Mir hilft der Gedanke, dass Schlaf trainierbar ist, genauso wie Gedanken.

Es hat nicht gleich auf Anhieb geklappt, ich bin jetzt schon ein paar Jahre dabei, es zu trainieren.
Ich probiere verschiedene Sachen aus, manches klappt, anderes nicht so, aber ich versuche, mir einen offenen Geist zu bewahren und alles auszuprobieren, was helfen könnte.
Und an alles mit einem gewissen Entdecker-Geist oder Forscher-Geist heranzugehen. Das hat mir geholfen, den Stress (und die Verzweiflung) aus der Sache zu nehmen und dem Ganzen einen etwas positiveren Anstrich zu geben. Seitdem bin ich nicht mehr so von Verzweiflung getrieben wie es früher der Fall war.

Das Ganze war (bzw. ist) ein längerer Prozess. Es hat seine Zeit gedauert, bis sich erste Erfolge eingestellt haben. Gedankliche Muster zu verändern, die man jahr(zehnt)elang hatte, ist nicht einfach, aber es ist möglich!

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich Einfluss auf meine Gedanken habe, dass sich gedankliche Muster und Strukturen ändern können, und dass gedanklich/emotionale Prozesse fast wie Muskeln trainierbar sind. Gedanken bilden synaptische Verbindungen im Gehirn, und die werden stärker, je öfter man sie denkt/nutzt.

Und das gilt auch für Routinen wie das Schlafen, das kann man wieder neu lernen.

Seitdem klappt nicht alles perfekt, es ist noch lange nicht alles super und der Weg wird noch lang sein, aber es lohnt sich, ihn zu gehen!

Und seitdem ich angefangen habe, mir bewusst zu machen, wo ich überall Einfluss nehmen kann, gerade auf Dinge, denen ich mich vorher hilflos ausgeliefert gefühlt habe, sehe ich zumindest Licht am Ende des Tunnels und weiß zumindest, wohin die Reise gehen soll. Natürlich kommt es auch immer mal wieder zu Rückschritten oder man kommt mal vom Weg ab, aber die grundsätzliche Richtung steht.

Und das kannst Du auch, da bin ich mir ganz sicher! Gib' die Hoffnung nicht auf! Du wirst Deinen Weg finden!

Nochmal alles Gute,

LG Silver

@silverleaf Danke dass du für mich da bist. Du hast so wunderbare Dinge geschrieben, ich bin dir unendlich dankbar, dass du dir die Mühe und Zeit genommen hast. Bist ein Engel

Wieder bin ich schlaflos mehr als 30 Std. Ich zögere es hinaus und habe so große Angst davor. Mein Gesicht ist heiß, ich fühle eine Hilflosigkeit. Ich denke immer keiner fühlt es so wie ich, keiner erlebt es so, ich bin ein Sonderfall

Das schlimme ist, fast alles was du geschrieben hast ist mir sehr bewusst. Wieso klappt es nicht? Muss ich mehr Arbeit reinstecken? Mehr Vertrauen haben? Reicht das alleine sich dessen bewusst sein nicht?

Ich schlafe auch seit 2 Monaten immer nur 2 Std davor waren es 8 oder 10 stunden. Immer die Angst dass es mir schaden könnte und nicht mehr weggeht und ich fühle mich so Seelenlos und leer damit.

@Pacinomino ich hatte das genauso, ich war teilweise noch viel länger wach. Aber es kann weggehen. Es ist der Kopf. Ansonsten falls du es noch nicht getan hast, lass mal dein Blut checken. Da gibt es auch einiges was extreme Schlafstörungen auslösen kann.

@Krokodil90 danke für den Tipp. Danke dass ihr gerade da seid. Ich bin echt gerührt, dass es so hilfsbereite liebe Menschen gibt, obwohl ihr mich doch gar nicht kennt. Es beruhigt mich etwas was ihr schreibt

@Pacinomino ich hatte das Thema selbst so lange und dachte immer niemand versteht mich weil keiner hat sowas in dem Ausmaß. Aber das stimmt nicht. Schlafstörungen sind so unglaublich verbreitet und auch in so starker Form haben das viele Menschen, manche können ja sogar nur mit Medikamenten wirklich schlafen wieder. Du versuchst es halt auf dem harten Wege, was auch okay ist, hab ich auch.

@Krokodil90 frag mich auch immer wie diese Menschen dann funktionieren können bin gerade nicht arbeitsfähig. Sind es dann die medis? Oder wie schaffen sie das ihr Alltag noch zu meistern ohne daran zu zerbrechen?

@Pacinomino ja, ich denke nur mit Medikamenten. Ich bin mit kaum Schlaf die Nacht auch zu nichts mehr zu gebrauchen.

@Krokodil90 ja das wünscht man keinem. Ist gerade der absolute Alptraum. War es bei dir auch eine Regelrechte Schlafangst, dass du beim augen schließen direkt angst, unruhe und herzrasen bekommen hast?
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@Pacinomino ja, wenn ich so lange wach war an Stück dann war mein ganzer Körper unter totaler Anspannung und ich konnte das kaum runter regeln.

@Krokodil90 fühle mich von dir echt verstanden danke ehrlich. Hast du das dann auch gehabt sobald du die Augen schließt diese stimmen und Bilder obwohl du noch wach bist? Hast du dich dann auch dagegen Gewehrt oder Angst gehabt? Mir ging es vorhin so

@Pacinomino ja hatte ich in den ganz schlimmen Phasen auch. Das ist das was ich meine mit Halluzinationen durch den Schlafmangel. Bzw es geht in die Richtung. Das Hirn ist halt überreizt und der Körper voller Stress. Wenn du das nicht hast wenn du genug geschlafen hast, musst du dir aber da keine Sorgen machen. Schizophrenie oder so wurde das mal ausgeschlossen? Wenn man so lange wach ist und so wenig schläft, wird JEDER ein bisschen gaga.

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Mira Weyer
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