Hallo ihr Lieben.
Ich bin ganz neu hier und brauche dringend euren Rat. Leider weiß ich garnicht wo ich anfangen soll, aber ich versuche es jetzt einfach mal.
Ich bin 22 Jahre alt und Studentin. Nach meinem Abitur 2009 hatte ich meine erste Panikattacke und seitdem begleitet mich die Angst auf meinem Weg, was ja sicher einige von euch kennen werden. Habe dann ziemlich schnell eine tiefenpsychologische Therapie angefangen, in der ich eigentlich meine komplette Kindheit und Jugend aufgearbeitet habe. Nach einer längeren schweren Zeit ging es mir besser und im Herbst 2010 fing ich an zu studieren. 2011 war dann mein Jahr und ich führte wieder ein ziemlich „normales“ Leben mit einem geregelten Alltag.
Gegen Ende 2011 fingen dann die Probleme wieder an. Ich musste aus meiner heißgeliebten ersten eigenen Wohnung ausziehen, hatte Beziehungsprobleme und zu allem Überfluss zeigte nun auch meine kleine Schwester erste psychosomatische Beschwerden. Das hat mich wieder ziemlich runtergezogen und die Angst war zurück.
In meiner Prüfungsphase Anfang diesen Jahres hatte ich wieder häufiger Panikattacken, was dazu führte, dass ich keine einzige Klausur mitschreiben konnte. Und leider bin ich jemand der absolut perfektionistisch veranlagt ist und sich schon immer über gute Noten etabliert hat, was stark damit zusammenhängt, dass ich von meinen Eltern eine sehr lange Zeit nur für gute Leistungen Anerkennung bekommen habe. Diese guten Noten haben mir durch die ganze zeit am Gymnasium und dann auch jetzt wieder an der Uni ein gewisses Selbstbewusstsein gegeben.
Als ich mit der Uni anfing dachte ich ich wäre etwas unabhängiger von meinen Leistungen geworden, aber als ich dann dieses Jahr in den Prüfungen total „versagte“, merkte ich, dass dem wohl nicht so ist. Soviel zur vorgeschichte.
Naja und jetzt geht es mir so wie es mir eigentlich noch nie ging. Seit ich angefangen habe zu studieren, habe ich mich in der Uni wohlgefühlt und habe dort auch einige neue Freunde gefunden. Aber seit den letzten Prüfungen ist die Uni für mich ein rotes Tuch. Ich schäme mich dafür keine gute bzw. garkeine Leistung erbracht zu haben. Jedes mal wenn ich mich auf den Weg zur Uni mache überkommen mich riesen Selbstzweifel, ich denke dann immer, dass ich garnichts kann und die größte Panik habe ich davor, dass mich meine Komilitonen fragen was mit den Prüfungen war und warum ich nie in der Uni bin. Dass ich da jetzt mal „versagt“ habe ist ja nicht schlimm und hat auch keinerlei Konsequenzen, ich kann die Prüfungen alle nachholen, aber mein Kopf checkt das einfach nicht und ich fühle mich total minderwertig.
Ich kann mich nicht mal mehr außerhalb der Uni mit Freunden treffen, isoliere mich vollkommen und fühle mich aufgrunddessen einsam und noch minderwertiger. Und aus diesem bescheuerten Kreislauf komm ich nicht raus. Wenn ich dann doch mal versuche was mit nem Freund oder ner Freundin zu machen, traue ich mich nur, wenn überhaupt, sie zu mir nach Hause einzuladen. Und kurz bevor sie dann kommen hab ich die totale Panik, mir ist schwindelig und ich denke „was wollen die bloß von mir, ich bin doch nicht so interessant, hab nichts zu erzählen, also warum wollen die sich freiwillig in schlechte Gesellschaft begeben und sich langweilen?“ ich habe wirklich überhaupt kein Selbstvertrauen mehr und so ging es mir noch nie. Ich kann mich auf nichts mehr freuen, nicht mal mehr auf Dinge, die mir auch trotz Angststörung immer Spaß gemacht haben. Alles sehe ich nur negativ und wenn ich dann doch mal versuche es positiv zu sehen erzeugt das in mir nur Druck, dass es dann auch unbedingt positiv sein muss.
Dazu kommt, dass ich mich andauernd dabei ertappe wie ich mich mit meinem derzeitigen Leben irgendwie abgefunden habe. Und mein leben ist grad echt schei., nur bin ich damit irgendwie nicht total unzufrieden und will alles dafür tun, dass es wieder anders wird. Ich kann kaum allein rausgehen und Dinge erledigen und bin da total abhängig von einem Freund, der mich pflegt und mit mir Dinge unternimmt, wie eine Krankenschwester eben. Wenn ich darüber nachdenke finde ich das so erbärmlich, aber der Ansporn wieder selbstständig und unabhängig zu leben ist irgendwie auch nicht da. Bis dann wieder ein Fest, Feiertag, Geburtstag oder ähnliches vor der tür steht und ich totunglücklich bin, dass ich drauf verzichten muss. Ich bin total festgefahren und weiß nicht wie ich mich da rausziehen kann. Immer wenn ich meine Wohnung verlasse ist mir schwindelig.
Bei meiner letzten Therapiesitzung meinte meine Therapeutin, dass ich mich total in Widersprüche verwickle, aber das weiß ich ja selbst, nur hab ich keine Ahnung warum das so ist und warum ich mich über das allein sein und nichts machen können beklage, aber wenn ich versuche da einen Schritt rauszumachen, ich mich total hilflos und minderwertig fühle. Sie meinte auch, ich suche im Moment nur nach Abhängigkeiten, aber nicht nach Unabhängigkeit. Aber das will ich doch eigentlich gar nicht. Ich will endlich wieder ein normales Leben führen, an dem ich Spaß habe und nicht darauf warten muss, dass mich jemand abholt damit ich mal raus aus meiner Wohnung komme. Ich mache mein ganzes Leben von anderen abhängig und weiß nicht wie ich damit aufhören kann um endlich mal den richtigen Weg einzuschlagen.
Gerne würde ich damit anfangen mein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, denn ich denke ohne das wird es mir weiterhin nicht gelingen in die Uni zu gehen oder mich mit Freunden zu treffen. Allerdings hab ich keine Ahnung wie man ein Selbstbewusstsein unabhängig von äußeren Einflüssen haben kann bzw sich aufbauen kann. Ich möchte mir einfach selbst darüber im Klaren sein, dass Menschen mich aufgrund meiner Persönlichkeit mögen und nicht aufgrund meiner Leistungen in Schule oder Uni. Ich möchte mich so akzeptieren wie ich bin und mich nicht gleich bei der kleinsten Niederlage wie ein Fähnchen imWind fühlen.
Und wie mache ich das? Hat da irgendjemand einen Tipp für mich oder eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Mir ist noch etwas eingefallen:
Gestern habe ich gemerkt wie schnell ich wieder Panik bekomme, wenn man mich auf unangenehme Themen wie z.b. Uni anspricht. Ich merke dann, dass ich solche Themen für mich vermeide, umgehe bzw unterdrücke. Ich verarsche mich also selbst. Und wenn mich dann jemand drauf anspricht holt er das Thema an die Oberfläche und ich kann dann null damit umgehen und bekomme Panik. Was kann ich tun um diese Themen für mich tagtäglich an der Oberfläche zu halten um mich damit auseinanderzusetzen anstatt sie nicht zu unterdrücken und zu hoffen, dass mich keiner drauf anspricht? Hat da irgendjemand eine Idee? Das ist meiner Meinung nach auch ein wichtiger Grund dafür, dass ich mich nicht mit Freunden treffen kann.
Ich bin ganz neu hier und brauche dringend euren Rat. Leider weiß ich garnicht wo ich anfangen soll, aber ich versuche es jetzt einfach mal.
Ich bin 22 Jahre alt und Studentin. Nach meinem Abitur 2009 hatte ich meine erste Panikattacke und seitdem begleitet mich die Angst auf meinem Weg, was ja sicher einige von euch kennen werden. Habe dann ziemlich schnell eine tiefenpsychologische Therapie angefangen, in der ich eigentlich meine komplette Kindheit und Jugend aufgearbeitet habe. Nach einer längeren schweren Zeit ging es mir besser und im Herbst 2010 fing ich an zu studieren. 2011 war dann mein Jahr und ich führte wieder ein ziemlich „normales“ Leben mit einem geregelten Alltag.
Gegen Ende 2011 fingen dann die Probleme wieder an. Ich musste aus meiner heißgeliebten ersten eigenen Wohnung ausziehen, hatte Beziehungsprobleme und zu allem Überfluss zeigte nun auch meine kleine Schwester erste psychosomatische Beschwerden. Das hat mich wieder ziemlich runtergezogen und die Angst war zurück.
In meiner Prüfungsphase Anfang diesen Jahres hatte ich wieder häufiger Panikattacken, was dazu führte, dass ich keine einzige Klausur mitschreiben konnte. Und leider bin ich jemand der absolut perfektionistisch veranlagt ist und sich schon immer über gute Noten etabliert hat, was stark damit zusammenhängt, dass ich von meinen Eltern eine sehr lange Zeit nur für gute Leistungen Anerkennung bekommen habe. Diese guten Noten haben mir durch die ganze zeit am Gymnasium und dann auch jetzt wieder an der Uni ein gewisses Selbstbewusstsein gegeben.
Als ich mit der Uni anfing dachte ich ich wäre etwas unabhängiger von meinen Leistungen geworden, aber als ich dann dieses Jahr in den Prüfungen total „versagte“, merkte ich, dass dem wohl nicht so ist. Soviel zur vorgeschichte.
Naja und jetzt geht es mir so wie es mir eigentlich noch nie ging. Seit ich angefangen habe zu studieren, habe ich mich in der Uni wohlgefühlt und habe dort auch einige neue Freunde gefunden. Aber seit den letzten Prüfungen ist die Uni für mich ein rotes Tuch. Ich schäme mich dafür keine gute bzw. garkeine Leistung erbracht zu haben. Jedes mal wenn ich mich auf den Weg zur Uni mache überkommen mich riesen Selbstzweifel, ich denke dann immer, dass ich garnichts kann und die größte Panik habe ich davor, dass mich meine Komilitonen fragen was mit den Prüfungen war und warum ich nie in der Uni bin. Dass ich da jetzt mal „versagt“ habe ist ja nicht schlimm und hat auch keinerlei Konsequenzen, ich kann die Prüfungen alle nachholen, aber mein Kopf checkt das einfach nicht und ich fühle mich total minderwertig.
Ich kann mich nicht mal mehr außerhalb der Uni mit Freunden treffen, isoliere mich vollkommen und fühle mich aufgrunddessen einsam und noch minderwertiger. Und aus diesem bescheuerten Kreislauf komm ich nicht raus. Wenn ich dann doch mal versuche was mit nem Freund oder ner Freundin zu machen, traue ich mich nur, wenn überhaupt, sie zu mir nach Hause einzuladen. Und kurz bevor sie dann kommen hab ich die totale Panik, mir ist schwindelig und ich denke „was wollen die bloß von mir, ich bin doch nicht so interessant, hab nichts zu erzählen, also warum wollen die sich freiwillig in schlechte Gesellschaft begeben und sich langweilen?“ ich habe wirklich überhaupt kein Selbstvertrauen mehr und so ging es mir noch nie. Ich kann mich auf nichts mehr freuen, nicht mal mehr auf Dinge, die mir auch trotz Angststörung immer Spaß gemacht haben. Alles sehe ich nur negativ und wenn ich dann doch mal versuche es positiv zu sehen erzeugt das in mir nur Druck, dass es dann auch unbedingt positiv sein muss.
Dazu kommt, dass ich mich andauernd dabei ertappe wie ich mich mit meinem derzeitigen Leben irgendwie abgefunden habe. Und mein leben ist grad echt schei., nur bin ich damit irgendwie nicht total unzufrieden und will alles dafür tun, dass es wieder anders wird. Ich kann kaum allein rausgehen und Dinge erledigen und bin da total abhängig von einem Freund, der mich pflegt und mit mir Dinge unternimmt, wie eine Krankenschwester eben. Wenn ich darüber nachdenke finde ich das so erbärmlich, aber der Ansporn wieder selbstständig und unabhängig zu leben ist irgendwie auch nicht da. Bis dann wieder ein Fest, Feiertag, Geburtstag oder ähnliches vor der tür steht und ich totunglücklich bin, dass ich drauf verzichten muss. Ich bin total festgefahren und weiß nicht wie ich mich da rausziehen kann. Immer wenn ich meine Wohnung verlasse ist mir schwindelig.
Bei meiner letzten Therapiesitzung meinte meine Therapeutin, dass ich mich total in Widersprüche verwickle, aber das weiß ich ja selbst, nur hab ich keine Ahnung warum das so ist und warum ich mich über das allein sein und nichts machen können beklage, aber wenn ich versuche da einen Schritt rauszumachen, ich mich total hilflos und minderwertig fühle. Sie meinte auch, ich suche im Moment nur nach Abhängigkeiten, aber nicht nach Unabhängigkeit. Aber das will ich doch eigentlich gar nicht. Ich will endlich wieder ein normales Leben führen, an dem ich Spaß habe und nicht darauf warten muss, dass mich jemand abholt damit ich mal raus aus meiner Wohnung komme. Ich mache mein ganzes Leben von anderen abhängig und weiß nicht wie ich damit aufhören kann um endlich mal den richtigen Weg einzuschlagen.
Gerne würde ich damit anfangen mein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen, denn ich denke ohne das wird es mir weiterhin nicht gelingen in die Uni zu gehen oder mich mit Freunden zu treffen. Allerdings hab ich keine Ahnung wie man ein Selbstbewusstsein unabhängig von äußeren Einflüssen haben kann bzw sich aufbauen kann. Ich möchte mir einfach selbst darüber im Klaren sein, dass Menschen mich aufgrund meiner Persönlichkeit mögen und nicht aufgrund meiner Leistungen in Schule oder Uni. Ich möchte mich so akzeptieren wie ich bin und mich nicht gleich bei der kleinsten Niederlage wie ein Fähnchen imWind fühlen.
Und wie mache ich das? Hat da irgendjemand einen Tipp für mich oder eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Mir ist noch etwas eingefallen:
Gestern habe ich gemerkt wie schnell ich wieder Panik bekomme, wenn man mich auf unangenehme Themen wie z.b. Uni anspricht. Ich merke dann, dass ich solche Themen für mich vermeide, umgehe bzw unterdrücke. Ich verarsche mich also selbst. Und wenn mich dann jemand drauf anspricht holt er das Thema an die Oberfläche und ich kann dann null damit umgehen und bekomme Panik. Was kann ich tun um diese Themen für mich tagtäglich an der Oberfläche zu halten um mich damit auseinanderzusetzen anstatt sie nicht zu unterdrücken und zu hoffen, dass mich keiner drauf anspricht? Hat da irgendjemand eine Idee? Das ist meiner Meinung nach auch ein wichtiger Grund dafür, dass ich mich nicht mit Freunden treffen kann.
18.06.2012 13:36 • • 07.09.2012 #1
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