Hallo Pumuckl, danke für deine Ermutigung. Ich sag mir ja auch immer, dass es immer einen Weg gibt, aber wenn man eben mitten drin ist, erscheint einem alles irgendwie aussichtslos. Weisst du, es ist auch so, dass ich nie wirklich die Möglichkeit hatte, zu meiner eigenen Meinung zu stehen. Sehr oft in meinem Leben, auch schon als Erwachsener, musste ich mir sagen lassen, dass dies und das nicht richtig oder anders besser ist. Ich hatte schon immer Angst, was falsch zu machen und natürlich macht man mal auch Fehler, aber genau an denen misst man sich dann, anstatt an den Sachen, die man richtig gemacht hat. Ich bin eben auch ein sehr unsicherer ängstlicher Mensch. Ich trau mir nicht wirklich viel zu. Meine Chefin wäre so ein Typ Mensch, der mir Angst macht. In meiner letzten Arbeit, die genau dasselbe Tätigkeitsfeld umfasste, wurde ich genau so von einer gemobbt. Sicher ist die hier anders, auch irgendwie nett, aber mit demselben resoluten Auftreten. Jetzt sagen mir alle, du darfst nicht immer an die Vergangenheit denken und so. Ja das gibt mir aber das Gefühl, ok, stell dich nicht so an, da musst du durch. Deshalb hab ich das alles auch durchgezogen, bin da brav hingegangen, hab mein bestes gegeben, die Kinder sind begeistert von mir, die Chefin wollte mich unbedingt dabei haben. Hm, aber sie meinte auch, dass ich die Probezeit nicht überstehe, wenn ich nicht zuverlässig meine Arbeit mache. Ja ich bin ein sehr zuverlässiger Mensch, aber eben durch meine Krankheit gehandicapped...oftmals sehr verstreut und so. Aber prima, das hatte ich ja gut überspielen können, mit eben ein paar Hänger, aber mein selbstsicheres Auftreten hat das wieder wett gemacht. Ich wäre ja so ein lebhafter Mensch wurde mir gesagt. Das ist ja das Paradoxe bei der Sache. Ich hab mein ganzes Können abgerufen, wie aus einer Datei, war dabei aber nie ich selbst, nur so konnte ich gut meine Angst überspielen. Ja was denken die dann von mir, wenn ich auf einmal einen Rückzieher mache?! Ich hätte von Anfang an auf Transparenz aus sein sollen...so sein wie ich wirklich bin...dann hätten die mich aber nie genommen. So ist es auch in Freundschaften. ich muss mich anstrengen, gut rüber zu kommen, weil ich mich nicht trau, die Wahrheit zu sagen, aus Angst die könnten dann alle weg sein. Ja gut, in meinen Tagträumen leb ich ein wundervolles Leben das mich wirklich anspricht, aber in der Wirklichkeit kämpfe ich mich nur durch, ohne das Leben richtig zu spüren, immer in Angst und Sorge. Wäre ja auch ein Ding, dass ich eine sichere, langfristige Stelle aufgebe, weil es mir nicht gut geht....und das in der heutigen Zeit...sicherlich würden sich mir dann auch Türen für was anderes auftun...aber ich bin Mitte 40 und das macht die Sache nicht einfacher. Seit beinahe 13 Jahren quäle ich mich mit psychischen Problemen, seit ich ein Kind bin, bin ich ein unsicherer Mensch...hab das alles überspielt...zig Theraputen ausprobiert, nie hat mir einer helfen können...sei es aus eigener Unfähigkeit, sei es, weil ich nach einiger Zeit auf stark gemacht hab...ich möchte einfach wieder ich selbst sein, falls ich überhaupt noch weiss, wer ich jemals war...
07.03.2013 15:04 •
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