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Hallo, alle zusammen. Muss mir kurz was von der Seele schreiben. Heute ist mal wieder ein ganz schlechter Tag für mich.
Was komisch ist: gestern hatte ich einen relativ guten Tag. Ich bin morgens schon relativ ruhig aufgewacht. Und diese innere Ruhe hat den ganzen Tag gehalten. Mir haben meine Gedanken einfach keine Angst gemacht. Und heute das komplette Gegenteil. Mir ist schlecht vor Angst und ich krieg überhaupt nichts hin. Bin nur am zittern und möchte weinen.
Gestern Abend war noch folgendes: ich habe meinen Termin nächste Woche am Do bei meiner Therapeutin abgesagt.
Und dann hat Sie mir erst einen falschen Ersatztermin genannt. Und als sich dann alles aufgeklärt hatte, schrieb Sie mir,
dass wir dann in der nächsten Stunde besprechen, wie ich meine Termine konfliktfreier und zuverlässiger wahrnehmen kannn! Nur weil ich jetzt einmal abgesagt habe. Weil mein Freund Urlaub hat. Und er mich eh schon zu so vielen Terminen fahren muss. Und er soll ja was von seinem Urlaub haben. So hab ich ihr das auch erklärt. Okay es war erst der 3. Termin. Und die ersten beiden war ich pünktlich und zuverlässig. Und dann kommt so eine Nachricht !? Das hat mich glaub etwas aus der Bahn geworfen. Und ich werde ihr das auch sagen. So sollte man doch zu einem psychisch labilen Menschen nicht sprechen, oder? Vor allem ich habe ja wirklich rechtzeitig abgesagt! Und dann macht Sie mir solche Schuldgefühle. ES ist schade, wie gesagt, gestern war der 1. wirklich ruhige Tag seit langer langer Zeit
Ich wünsch euch allen ein angstfreies Wochenende

13.07.2024 13:19 • 13.07.2024 #1


6 Antworten ↓


Kruemel_68
Zitat von RoseLoomis:
Und dann macht Sie mir solche Schuldgefühle.

Die Schuldgefühle machst Du Dir selbst. Weil Du die Aussage Deiner Therapeutin mit dem Vorwurfs-Ohr hörst. Von außen betrachtet, ist das erst mal eine ganz neutrale Aussage, dass sie mit Dir über dieses Thema sprechen möchte, weil sie den Eindruck hat, dass da ggf. ein Muster Deinerseits dahinter liegt, das bearbeitet werden kann.

Außerdem kennt die Therapeutin Dich ja noch nicht und kann nicht wissen, wie zuverlässig Du bist. Wenn der nach zwei Terminen der dritte schon seitens des Patienten verschoben wird, würde ich als Therapeut auch mit dem Klienten darüber sprechen, um dem gleich einen Riegel vorzuschieben. Ich persönlich habe meinen Therapieterminen immer Prio A eingeräumt und alles anderes dafür verschoben oder abgesagt. Weil sie mir einfach sehr wichtig waren. Nur wenn ich mal krank war oder berufsmäßig was dazwischen kam, habe ich verschoben.

13.07.2024 13:26 • x 2 #2


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Heute mal wieder schlecht vor Angst wegen Therapeutin?

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@Kruemel_68
Vielen Dank für deine Antwort! Ja, womöglich hat Sie es gar nicht so böse gemeint, wie ich es dann aufgefasst habe...
Muss versuchen, mich da jetzt nicht so reinzusteigern...

13.07.2024 13:37 • #3


Kruemel_68
Zitat von RoseLoomis:
@Kruemel_68 Vielen Dank für deine Antwort! Ja, womöglich hat Sie es gar nicht so böse gemeint, wie ich es dann aufgefasst habe... Muss versuchen, mich da jetzt nicht so reinzusteigern...

Genau, und das ist doch schon mal ein erster, guter Ankerpunkt für den nächsten Therapietermin. Wenn uns etwas derart triggert, liegt dem immer ein Muster zugrunde, das meist durch einen falschen Glaubenssatz aus der Kindheit ausgelöst wird. Solche Krisen oder Trigger sind immer ein super Anhaltspunkt, um denen auf die Schliche zu kommen und sie erst einmal zu identifizieren.

Ich habe solche Themen dann immer mit in die nächste Therapiestunde genommen und mein Therapeut hat dann da angesetzt. Auf diese Weise haben wir die entscheidenden Durchbrüche bei mir geschafft.

13.07.2024 13:41 • #4


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Zitat von RoseLoomis:
schrieb Sie mir,
dass wir dann in der nächsten Stunde besprechen, wie ich meine Termine konfliktfreier und zuverlässiger wahrnehmen kannn!

Von Außen betrachtet ist dies ja kein Vorwurf, sondern lediglich eine Ankündigung, dass etwas besprochen werden soll. Allerdings nimmst Du Dir das offensichtlich so zu Herzen, dass es unangenehme Gefühle und Gedanken aufkommen lässt. Warum das so ist, kannst nur Du selbst beurteilen.

Überlässt Du jetzt die Beurteilung jemandem von Außen, können unterschiedliche Meinungen oder Sichtweisen genannt werden, die Du dann Deiner Sichtweise gegenüber stellen kannst. Ob Dir das etwas bringt, entscheidest letztendlich aber nur Du.

Mögliche Sichtweisen wären da:

Gefällt es Deiner Therapeutin wenn Ihr Terminplan durcheinander gerät? Sicher nicht. Macht es Ihr zusätzlich Arbeit? Womöglich. Ist es sinnvoll zu besprechen wie Du Termine problemlos einhalten kannst? Natürlich. Denn, wenn Du weißt wann Dein Freund tatsächlich ohnehin nicht verfügbar ist, dann wäre das ja eine gute Zeit um Termine wahrzunehmen. Auch wenn Du sonst noch andere Termine irgendwo hast, gäbe es dadurch eben die Möglichkeit, diese Zeiten gänzlich auszuschließen.

Eine andere Sichtweise kann sein, dass Du ja schließlich die Therapie willst, damit es Dir irgendwann besser geht und da wäre die Frage, inwieweit Dein Freund es akzeptieren könnte, dass die Therapie wichtig für Dich ist und eben Termine einzuhalten sind?

Natürlich könnte auch die Therapeutin die Sichtweise haben, dass Dir Andere wichtiger sind, als Deine Therapie und sich fragen, ob sie Dir oder jemandem der auch eine Therapie braucht und machen will, Ihre raren Plätze anbieten mag.

Wie gesagt, sind alles nur mögliche Sichtweisen. Was welche mit Dir macht, steht auf einem anderen Blatt. Ebenso wie der Wunsch Deiner Therapeutin, das Terminieren grundsätzlich mal zu besprechen.

13.07.2024 13:42 • x 2 #5


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@Disturbed
Danke auch Dir für deine ausführliche Sichtweise! Beim Punkt, dass Sie womöglich denkt, mir wär die Therapie nicht wichtig genug, war ich auch schon. Womöglich ist es dieser Umstand. Ich hab es vielleicht auch etwa unglücklich formuliert. Na ja, kann ich dann ja alles mit ihr besprechen wenn Sie mich noch dran nimmt... Ist jetzt alles halt ewtas blöd gelauen, weil ich nächste Woche eh schon relativ viele Arzttermin habe. Und da ich in der Therapie nicht so wirklich vorwärts komme, dachte ich, auf diesen Termin kann ich am ehestens verzichten. Aber auch das mit dem Vorankommen werde ich wohl mal ansprechen müssen. Bis jetzt waren es ja nur die 4 bzw. 3 probatorischen Sitzungen, bis mir jetzt die AOK tatsächlich weitere außervertragliche Behandlungen genehmigt hat. Mein großes Problem bei solchen Dingen: ich fühl mich da immer gleich so ausgeliefert und hilflos. Wie ein kleines Kind, das von fremden Erwachsenen geschimpft wird. Ich denke, dass ist auch ein wichtiges Thema zum aufarbeiten.... deswegen fühlei ich mich glaub immer sehr schnell angegriffen. Weil mir das Selbstvertrauen fehtl. Früher, so hab ich mich jedenfalls eingeschätzt. war ich eine relativ selbstbewusste Frau die sich schon auch zu verteidigen wußte und sich über Ihren Wert bewußt war. Aber das war halt, bevor die Angststörung durchgebrochen ist.

13.07.2024 14:38 • #6


D
Zitat von RoseLoomis:
Beim Punkt, dass Sie womöglich denkt, mir wär die Therapie nicht wichtig genug, war ich auch schon

Und dass ist das typische Denkmuster (kenn ich ja auch von mir) zu denken, was ein Anderer denken könnte. Denn tatsächlich wissen kann ich es und Du ja auch nicht. Also ich gehe davon aus, dass Du so wie ich, eben nicht Gedanken anderer lesen kannst.

Und weshalb Du da unangenehme Gefühle bekommst, ist ja dann eigentlich auch genau dass, was Du in der Therapie bearbeiten kannst.

13.07.2024 14:58 • x 1 #7






Mira Weyer