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Hallo!

Ich versuche immer wieder die Ursache meiner Ängste rauszubekommen, dass macht wohl jeder hier von uns.
Ich kann sehr schlecht mit Streit in der Familie umgehen, will immer ein friedliches Umfeld haben.

Bei meinen Eltern ist es so, dass seit mein Vater in Rente ist, auch bei ihnen sehr viel Streit entsteht. Wenn meine Eltern sich streiten, dann setze ich immer alles daran, dass ich es schaffe, das sie sich so schnell wie möglich wieder vertragen. Wir haben ein sehr enges Verhältnis, deshalb bekomme ich auch alles mit. Ich stelle dann meine eigenen Interessen zurück und leide sehr darunter, dass meine Eltern sich nicht verstehen. Mittlerweile erschrecke ich aber vor mir selbst, wie sehr ich mich darin einmische und wie stark mich das belastet. Ich werde erst wieder ruhiger, wenn ich es geschafft habe, dass sie sich wieder versöhnen. Und das mit 40 Jahren.

Bei mir muss alles immer perfekt ablaufen, ich selber will keine Fehler machen, da ich Angst habe, dass andere Menschen mich dann nicht mögen.

Wenn dann mal was nicht richtig läuft, wirft mich das völlig aus der Bahn und ich fühle mich als Versager.

Der Beginn meiner Ängste war der Herzinfarkt meines Vaters. Ich war rund um die Uhr für alle da, habe mich gekümmert um alles, bis ich selbst schon nicht mehr konnte. Als die schlimmste Zeit dann vorbei war, kam der totale Einbruch bei mir.

Ich kann auch sehr schlecht Sachen aus der Hand geben, muss immer alles selber machen.

Ich glaube so langsam, dass das der Grund meiner Ängste ist. Ich kann das Leben nicht so hinnehmen. Ich muss alles immer sofort regeln und bekomme mein eigenes Leben schon nicht mehr in den Griff. Ich will, dass es allen immer gut geht, dabei geht es mir sehr schlecht.

Ich kann aber auch nicht sagen: So, die Anderen können mich mal. Jetzt denke ich an mich! Dann hätte ich ein fürchterlich schlechtes Gewissen.

Kennt Ihr das auch?
Und wie komme ich am besten da wieder raus?
Wie schaffe ich das, dass ich mir nicht immer alles so zu Herzen nehme und mich verantwortlich fühle?

Liebe Grüße,
Sylvia

01.10.2010 09:07 • 02.10.2010 #1


3 Antworten ↓


da erkenne ich mich sehr gut wieder.........

A


Helfersyndrom

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Hallo Unicorn,
Helfersyndrom ist gut. Das ist auch der Name meines Problems. Mein Therap. sagt:Gesassener werden. Der ist schlauch.Als wenn das so leicht geht. Ich erinnere mich aber immer an seine Worte und oft klappt es auch. Denn, wenn es Dir schlecht geht, hast Du dann auch einen Helfer? Ich ausser meinem Mann nicht. Meine Eltern schon garnicht obwohl ich auch immer will das es ihnen gut geht. Also werde ruhig ein bisschen egoistisch. Denk an DICH.
Du must nur immer an daran arbeiten, gelassen sein, gelassen sein..... die guten Phasen werden dann auch bestimmt bei Dir immer länger.

Alles Gute!!

Hallo Welli!

Danke für Deine Antwort!
Ja, gelassener werden, dass müsste ich auch, aber leider ist das nicht so leicht.

Alles in Ordnung zu bringen und für jeden da zu sein, ist schon so bei mir ausgeprägt, dass es nicht mehr normal ist.

Aber es gibt auch solche Tage, wo alles gut ist und dann geht es mir auch gut.

Ich habe einen kleinen Helfer hier, nämlich meinen Sohn. Der ist klasse und ich bin sehr froh, dass ich ihn habe. Mein Mann hat nicht wirklich das Verständnis, eigentlich kann er mir gar nicht helfen.

Wenn ich zuviel für Andere da bin, reagiert mein Körper mit Magenschmerzen, Herzrasen und Herzstolpern, Engegefühl in der Brust, Kopfschmerzen und Übelkeit. Als wenn er sagen will: Stop, ich bin auch noch da!

Gelassener werden, dass wird jetzt mein Ziel sein. Und mich nicht mehr für alles verantwortlich fühlen. Ich hoffe, ich schaffe das mal. Wenigstens ein wenig.

Liebe Grüße,
Sylvia





Mira Weyer
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