Vorab: Ich galt schon im Kindergarten als verhaltensauffällig und bin mit einer psychisch kranken Mutter aufgewachsen, bei mir wurde mit 12 das erste mal eine generalisierte Angststörung und mittelgradige Depression festgestellt.
Durch die Ängste und Depressionen ist mein Bildungsweg eher holprig, 2019 mit Ach und Krach meinen Realschulabschluss geschafft (Problem sind dabei eigentlich nie die Leistungen sondern hohe Fehlzeiten) hatte es sogar aufs Oberstufengymnasium geschafft in den Sommerferien wurden meine Probleme jedoch so gravierend dass ich die Schule kurz nach den Herbstferien hinschmiss da ich mit dem Leistungsdruck nicht klar kam. Saß von da an nur isoliert zuhause rum, kam aber aus der akuten Angst auf ein moderates Level so dass ich zumindest das Haus normal zum einkaufen etc. verlassen konnte, nur für Schule reichte es nicht. Anfang beendete meine Kinder und Jugendpsychotherapeutin die Therapie weil ich 1. volljährig geworden war und sie 2. Der Meinung war sie könnte mir nicht mehr helfen. Hatte in der Zeit auch eine Herzneurose entwickelt und lies mich 2019 und 2020 kardiologisch durchchecken, ohne Befund. Im Februar 2020 meldete ich mich unfreiwillig in einer Klinik nachdem ich in der Kinder und Jugendpsychatrie negative Erfahrungen gemacht hatte. Am Aufnahmetag weigerte ich mich dort zu bleiben, fühlte mich extremst Unwohl. Als Konsequenz suchte ich mir wieder zuhause eine Hilfe für junge volljährige durchs Jugendamt, die nun zweimal die Woche zu mir kam, ich gewann dadurch zunehmend an Struktur und es ging bis auf einen kurzen Rückfall im Spätsommer langsam bergauf. Vor etwa einem Jahr fühlte ich mich stabil genug um mich wieder nach einem Schulplatz umzusehen. Bekam auch den Platz den ich mir wünschte, Fachabitur im Textilbereich ,d.h im ersten Jahr allerdings schulbegleitend ein Praktikum. Naja lief bis Ende des Jahres alles halbwegs gut, gute Noten, Praktikum war auch okay alle waren stolz weil ich es irgendwie auf die Reihe kriegte, hatte seit Mai des Jahres auch wieder eine Therapeutin. Allerdings fühlte ich mich durch die Vorgabe im Jahr 800 Stunden zu arbeiten immer mehr unter Druck gesetzt, da mein Betrieb corona bedingt weniger Stunden macht. Jetzt kam die letzten Wochen alles zusammen: Stress im Praktikum/ Schule, zuhause Wasserschaden, mein Dad bekam gesundheitliche Probleme, die Jungedhilfemaßnahme endete genau dann und meine Therapeutin musste in Quarantäne. Auf der Arbeit bekam ich das erste mal wieder Panikattacken als ich dann mit meiner Chefin versuchte darüber zu sprechen war sie der Meinung ich hätte keinen Grund psychisch krank zu sein und meinte bei der nächsten Panikattacke sollte ich ich keine skills anwenden sondern einfach weiterarbeiten. Danach fühlte ich mich dort gar nicht mehr wohl, ließ mich krank schreiben oder hatte so heftige Panikattacken dass ich früher von der Arbeit gehen musste. Schule ging noch halbwegs bis ich am letzten Montag da auch eine bekam und seitdem nicht mal mehr da hin will, arbeite zuhause so gut es geht alles nach, aber ist natürlich Mist.
Bin so sauer nicht früher realisiert zu haben was mit mir passiert , hätte evtl. einiges abwenden können. Jetzt hab ich auch zuhause aus dem nichts Panikattacken und bin eigentlich 24/7 Dauer angespannt,mein Kopf denkt sich die wildesten körperlichen Erklärungen für die Zustände aus da ich auch nach 8 Jahren nicht begreifen kann was meine Psyche alles anrichten kann, derealisation hatte ich zwar immer mal wieder ist aber mit jetzt nicht zu vergleichen, stehe komplett neben mir.
Fühle mich wie die größte Versagerin, von den schulischen Leistungen hätte ich das alles locker geschafft aber nein jetzt steht alles auf der Kippe….
Habe Antrag auf neue Jugendhilfe gestellt und bin auf der such nach einem Psychiater da ich befürchte das meine Medikation nichts mehr bringt (Venlafaxin seit 2017) musste leider auch nach anderthalb Jahren wieder zum Notfallmedikament greifen…
Hab keinen Plan wie ich hier wieder raus kommen soll und ob sich das überhaupt jemand durchlesen möchte…
28.02.2022 14:30 • • 02.03.2022 #1