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Da es mein Thema ist sage ich trotzdem was ich möchte und was nicht ...wer über andere Themen reden will dem ist es frei überlassen ein eigenes Thema auf zu machen und kein anderes zu sprengen.Zum Thema mitreden dann ist JEDER willkommen ,aber nicht hier alle als doof abstempeln und sich als Gott aufspielen ich will sowas nicht hier und das kann ich auch sagen.

@Luna70
Glückwunsch zum 3000sten Beitrag!

@painfull
Jede Gruppe definiert ihre Regeln selber, zur Not unter übergreifenden Regelungen. Und wenn die Mehrheit der 'alten Hasen' hier ein 'virtuelles Hausrecht' akzeptiert, wird derlei auch von der Administration toleriert werden. Nicht zuletzt, wenn es deren Arbeit vereinfacht.
Darüber hinaus wäre das ein Punkt gewesen, den du mit Mel via PN hättest diskutieren sollen....

A


Hamsterkäufe / Vorrat anlegen

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Zitat von Daishō:
Jede Gruppe definiert ihre Regeln selber, zur Not unter übergreifenden Regelungen. Und wenn die Mehrheit der 'alten Hasen' hier ein 'virtuelles Hausrecht' akzeptiert, wird derlei auch von der Administration toleriert werden. Nicht zuletzt, wenn es deren Arbeit vereinfacht.
Darüber hinaus wäre das ein Punkt gewesen, den du mit Mel via PN hättest diskutieren sollen....


dass es in diesem Forum Gruppen gibt ist mir neu. sollte ich etwas verpasst haben würd ich aber gern aufgeklärt werden.
und Dinge aus einem Thema heraus per PN zu klären muss ja nicht sein, was öffentlich geschrieben steht sollte auch öffentlich ausdiskutiert werden. das ist ja der Sinn eines Forums sonst tauscht man sich hinterher nur noch per PN aus - und dass ich per PN eher sehr, sehr wenig schreibe solltest Du doch besser wissen wie jeder andere da ich ja immer nur sehr mager auf Deine bisherigen Belehrungen dort geantwortet hatte.

@painfull

Mal abgesehen vom Umstand, dass wir mit diesem auch schon Off-Topic sind:
Wenn ein paar Leute zusammenstehen und sich über ein Thema unterhalten, bilden sie eine Gruppe. Wenn andere gleichzeitig in einem Bus unterwegs sind ebenso. Der Begriff 'Gruppe' ist nicht festgeschrieben oder gar in Beton gemeißelt. So hätten wir hier z. B. die 'Gruppe' die sich gerne über das Thema unterhalten möchte....

Mein Hinweis auf Diskussion via PN bezog sich einfach auf den Wunsch unnötige wie unsensible Diskussionen zu meiden. Oder gar Öl ins Feuer zu spritzen...

Ich persönlich bleibe lieber fern, wenn ich ein Thema überhaupt nicht ausstehen kann und akzeptiere natürlich das Geschriebene anderer user. Jedoch ein Hausrecht kann hier keinem user erteilt werden und kein user hat einen Anspruch darauf.
Natürlich kann und so sollte es auch sein, dass ein Themenersteller/in die Bitte äußern kann, dass ein unangenehmer user fern bleibt, aber bei dieser Bitte bleibt es auch schon. Einen Rauswurf aus der Thematik kann somit unter keinen Umständen erfolgen bzw. geduldet werden. Dies bleibt der Moderation überlassen.
Immer noch das Beste an der ganzen Sache ist das Ignorieren eines unangemessenen users.

Meieieine Meinung dazu

Oh Mann. Entschuldigung @painfull und @Gerd50 . Ich denke nicht, daß man eure Bedenken in diesem Thread diskutieren muß. Können wir bitte beim Thema bleiben?
Danke!

Hallo Mel,

wenn du erlaubst, möchte ich dein Thema noch um den Punkt Vorsorge , nur für meinen Beitrag hier, erweitern.

Es geht um reale Erlebnisse, nicht um die ganz großen Katastrophen , aus denen ich gelernt habe.

Anfang der 90er hatte ich eine Einladung von einem Freund in Thüringen bekommen. An einem Dezemberwochenende, Freitagsnachmittags gegen 14:30 machte ich mich, zusammen mit einem anderen Freund, in meinem Kombi auf den Weg. Wir hatte uns ausgemalt, abends zwischen 20:00 und 21:00 dort anzukommen.

Es ging gut voran, bis es irgendwann auf der A4 zunächst nur zähfließend, dann gar nicht mehr weiter ging. Auf der Gegenfahrbahn kam dann auch kein Fahrzeug mehr. Im Radio war zunächst nix zu hören und wir dachten an einen gerade passierten Unfall nicht weit vor uns.
Erst eine Stunde nach dem Stillstand kam dann die Durchsage, dass wegen plötzlich einsätzenden massiven Schneefalls kein Weiterkommen möglich sei.
Wir schauten uns verdutzt an, bei uns schneite es nicht, im Wetterbericht hatte es nur geheißen: `leichter Schneefall und Temperaturrückgang zum Wochenende`. Etwa eine weitere Stunde später kam dann der Schnee, erst nur wenige Flocken, dann richtig schön winterlich und dann so heftig und mit einem eiskalten Wind, dass wir dachten, wir wären plötzlich in Sibirien. Die Temperatur sackte innerhalb einer halben Std. von 8° auf - 2° und dann immer weiter bis zum Samstagmorgen 3:00 auf -14°.
Und - wir standen immer noch an der gleichen Stelle. Erst so gegen 5:00 ging es sehr langsam voran, nachdem der Schneefall nachgelassen hatte und die ersten Räumfahrzeuge durchgekommen waren.
Pünktlich ? um 9:00 erreichten wir unser Ziel, anstatt nach geplanten 6 - 7 Stunden, nach 18,5 Std.. Und die Temperatur sackte weiter, bis nachmittags auf - 17° und in der folgenden Nacht auf unter -20°.

Wir hatten insofern Glück im Unglück, da wir zufällig, eine top Ausrüstung dabei hatten. Wir waren zur Drückjagd und zu nächtlichen Anzitzen eingeladen und hatte deshalb auch die entsprechenden superwarmen Klamotten, Ansitzsäcke, Wolldecken, Handschuhe, Schuhe, Taschenöfchen, Taschenlampen u.s.w. dabei. Da wir in einer Jagdhütte schlafen sollten, hatten wir auch Schlafsäcke und Wolldecken und zur Selbstverpflegung für die ersten zwei Tage auch ausreichen Lebensmittel, Wasser und vorsichtshalber einen Campingkocher und andere Utensilien mitgenommen, dazu einen Reservekanister mit 10 L Diesel.

Da irgendwann die Verkehrsdurchsage kam, das es noch Stunde dauern könnte, bis eine Weiterfahrt möglich sei, haben wir um Treibstoff zu sparen, den Motor abgestellt und uns noch wärmer angezogen und in die Schlafsäcke verkrochen. Irgendwann um Mitternacht, als der Schneefall mal etwas nachließ, klopfte es an die Beifahrertür und da stand eine total verfrorene und verweinte Frau und bat um Hilfe. Die Tankanzeige in ihrem Golf, hinter uns, zeige nix mehr an und sie hatte Angst der Motor würde stehen bleiben und die Heizung, die gegen die Kälte eh nicht mehr ankam, würde ausfallen.
Wir haben ihr dann einen Teil unseres Diesel in den Tank gekippt und ihr und ihre Tochter, die noch in Auto saß, unsere Ansitzsäcke die Wolldecken und ein Taschenöfchen gegeben, und was zu essen und zu trinken.

Ich fahre seit etwa Mitte der 90er Jahre mehrmals im Jahr in die neuen Bundesländer und in die Mittelgebirge, vor allem im Winter und ich bin schon mehrfach in stundenlange Staus gekommen, aber so etwas hatte ich noch nicht und habe nie wieder erlebt.
Seit damals habe ich immer so eine Notfallausrüstung im Auto. mind. eine dicke Wolldecke, meinen Schlafsack, Taschenöfchen, Feuerzeug , Streichhölzer, Taschenmesser, ein Handtuch, warme Arbeitshandschuhe, Klappspaten, Schneeketten, auch im Sommer, Feuerlöscher ( nur 2kg ), Taschenlampe, mind. eine Fl. Wasser, ein Kuhfuß, Abschleppseil, Starterkabel, im Winter noch 10 kg Sand als Anfahrhilfe, eine Packung Butterkekse, die ich bei langen Fahrten regelmäßig aufesse und durch neue ersetze, Traubenzucker, Küchenpapierrolle oder Toilettenpapierrolle, Scheibenhammer und Gurtschneider, Warnweste, Regenmantel...

Der Feuerlöscher ist vorm Beifahrersitz fest installiert, Die Schneeketten liegen auf dem Reserverad, der Schlafsack passt unter den Fahrersitz, der Klappspaten ist im Kofferraum befestigt, die Küchenrolle liegt unterm Beifahrersitz, Taschenlampe und Scheibenhammer im Handschuhfach, Die Wolldecke auf dem Rücksitz. Alles andere befindet sich in einer Tasche im Kofferraum.

So hab ich zumindest einige wichtige Dinge dabei, falls ich mal wieder mit dem Auto stundenlang liegen bleib.

Die Schneeketten hab ich schon einige Male auch im Sommer gebraucht, wenn ich zum Wandern oder zur Jagd in die Mittelgebirge gefahren bin. Forstwirtschaftswege sind nach einem heftigen Regenschauer oft so rutschig, so das man selbst mit guten Reifen aus einem Tal nicht raus kommt. Da haben die Schneeketten schon manches Mal geholfen.
Der Feuerlöscher ist schon der zweite, den ersten hab ich bei einem Verkehrsunfall einsetzen müssen, genauso wie den Kuhfuß, mit dem ich zusammen mit einem anderen Ersthelfer eine Autotür aufbekommen habe.

Das zweite einschneidende Erlebnis war das Schneechaos 2005 hier im Münsterland. Die Temperaturen waren zwar nicht sooo tief, gerade unter dem Gefrierpunkt, aber so nasskalt, dass es richtig ungemütlich wurde. Ich hatte Gott sei Dank nur zwei Tage Stromausfall. Die Kühltruhe taute nicht ab und im Haus konnten ich die Lampen durch Kerzen und eine Campinggaslampe ersetzen. Wasserflaschen und Lebensmittel hatte ich genügend, damals schon immer so für 2 Wochen, im Haus.

Gekocht habe ich auf dem Gartengrill, Grillkohle und Briketts habe ich immer 3 - 5 Säcke vorrätig, auch im Winter, da meine Freunde und auch meine Kinder häufig im Winter grillen, schön mit ´nem kleinen Lagerfeuer und Glühwein...... herrlich.

Abends hab ich im WZ gesessen Gaslampe und Kerzen an, mich in meinen Ansitzsack verkrochen, die Füße auf einen Fußwärmer gestellt und ein Buch gelesen. Zwei - drei Abende hält man das aus, wenn´s länger gedauert hätte, wer weiß ?

Der Fußwärmer kostet beim Jagdausrüster ca 50,- € , man kann den aber auch selber bauen. Ist ´ne Blechkiste die durch Teelichte gewärmt wird. Sehr effizient und sparsam das Ding.

Was ich mir noch anschaffen werde ist eine Kurbeltaschenlampe mit Radio und Solarzelle, ich glaube Wolke hat so etwas gekauft, und fürs Auto einen 12 V Wasserkocher.

Ich hab angefangen eine Liste zu schreiben um einen Rucksack zu packen, falls ich mal schnell das Haus verlassen muss. Da bin ich mir noch nicht sicher, was ich da alles reinpacke. Vielleicht kommen hier ja ein paar gute Tipps.

Wünsch euch noch einen entspannten Abend.

Dann lenke ich mal zum ursprünglichen Thema um.

Ich habe heute mein Solar/Kurbelradio bekommen. Man, ich bin begeistert, so klein und funktioniert alles bestens. Kurz gekurbelt und Zack, es spielt und die Led funzt auch gut.

Ca. 33 Euro, eine gute Investition! Keine Bange vorm nächsten Stromausfall.

Huch, war zu langsam.

Zitat von Kathi 1970:
Dann lenke ich mal zum ursprünglichen Thema um.

Ich habe heute mein Solar/Kurbelradio bekommen. Man, ich bin begeistert, so klein und funktioniert alles bestens. Kurz gekurbelt und Zack, es spielt und die Led funzt auch gut.

Ca. 33 Euro, eine gute Investition! Keine Bange vorm nächsten Stromausfall.

Huch, war zu langsam.


Wie lange hält denn das 'kurz kurbeln' vor?

Ich hatte mal eine Taschenlampe; schütteln und dann eine gewisse Zeit Licht. Im Endeffekt aber recht enttäuschend. (Liegt dennoch noch bei mir im Auto...)

@m_eiche bei der letzten großen Schneekatastrophe im Januar/Februar 2006 rettete die Bundeswehr liegengebliebene Autoinsassen von den Autobahnen und Landstraßen, die Sanitäter kümmerten sich um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Katastrophenkreisen. Das Dach der Sporthalle Bad Reichenhall war unter dem Schnee eingestürzt und mehrere Häuser ächzten unter der Schneelast auf den Dächern.
http://www.truppen.info/truppe/skb-06/skb-schnee06.php
Von dem von dir geschilderten Ereignis aus den 90ern weiß ich noch, daß auch Züge auf den Gleisen liegenblieben, Weichensteller waren eingefroren und elektrische Anlagen gaben den Geist auf. Die Räumdienste kamen nicht hinterher, die Feuerwehren wußten nicht, wo sie zuerst hinsollten und da half auch die Bundeswehr in Thüringen mit.

Ja, diese Art von Vorsorge ist einfach auch ganz wichtig. Im Sommer ist ja alles gut, aber wenn man im Winter verreist, dann muß schon ein gewisses Maß an Gepäck dabei sein, bzw. muß man ganz genau die Strecke schauen, wo man überall auf der Strecke vorbei kommt, damit man auch weiß, wo man ist, wenn man irgendwo im Dunkeln im Nirgendwo strandet.

Danke für deinen Beitrag. Das hast du wunderbar geschildert. Literaturpreisverdächtig!

@m_eiche das War der gut Beitrag den ich je hier im Forum las.
Sehr gut und spannend. Informativ sowieso.

Zum Schneechaos im Münsterland muss ich noch etwas hinzufügen.

Ich persönlich hatte ja keine großen Probleme, die zwei Tage ohne Stromausfall zu überstehen, aber Familien mit kleinen Kindern und alten, kranken Menschen, bekamen nach zwei Tagen z.T. schon erhebliche Probleme.

Vor allem die Bauern bekamen schon nach wenigen Std. Probleme mit ihren Lüftungen in den Ställen, müssten ihre Tiere z.T. von Hand füttern, tränken und die Kühe von Hand melken, was bei den Größenordnungen der Milchviehbestände meistens gar nicht ging.

Ich wohne am Dorfrand und der nächste Milchbauer liegt mit seinem Hof nur 300m entfernt. Es ist schon grausam, wenn man die Kühe Tag und Nacht rufen hört, weil ihre Euter prall sind und schmerzen. Deshalb war es wichtig, die hier im Münsterland doch recht große Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe vorrangig mit Stromagregaten zu versorgen.

In Ochtrup, im Kreis Steinfurt, viel der Strom sogar bis zu 5 Tage aus und hier kam es auch zu ersten, zumindest versuchten Plünderungen.

Wer sich ein Bild von den Ausmaaßen der Katastrophe machen möchte, kann sich ja auf youtube entsprechende Berichte ansehen. Einfach mal `Schneechaos Münsterland 2005 `eingeben.

@Kathi 1970

Sitz und Fußwärmer: bei amazon für 55,50€; bei Askari - Jagd für 39,99€, kann man aber auch selber bauen.
Taschenöfchen oder Handwärmer: Sparpack Handwärmer bei amazon: 2 Handwärmer + 12 Brennstäbchen 9,99€, sehr günstig! Man bekommt die Sachen aber auch in fast jedem Angelshop.

Ich wünsche euch noch einen erholsamen Sonntag

Zitat von m_eiche:
Ich wünsche euch noch einen erholsamen Sonntag


Den wünsche ich dir und allen anderen auch ...deine Beiträge sind klasse m_eiche

Zitat von m_eiche:
Zum Schneechaos im Münsterland muss ich noch etwas hinzufügen. ...


Wenn ich so deine Jugend sehe, m_eiche, erinnerst du dich noch an den Eisregen Anfang der 80er Jahre im nördlichen Münsterland? Über eine Woche war alles von einem zentimeterdicken Eispanzer bedeckt. Nicht nur das nahezu der gesamte Verkehr zum Erliegen kam, Äste und Stromleitungen brachen durch ihr eigenes Gewicht. Teilweise kam es zu ähnlichen Ausfällen wie im späteren Schneechaos.

@ichbinMel

Hallo Mel,

ich muss mich bei dir einfach mal ganz herzlich dafür bedanken, dass du dieses Thema eröffnet hast.

Diese ganz großen Worst Case Szenarien, wie Atomkrieg, Pandemien....... u.s.w. möchte ich mal außen vor lassen.

Mir geht's eher darum, sich für 2 - 3 Wochen einigermaßen über Wasser halten und sich selbst versorgen zu können.

Bei diesen ganzen Überlegungen bin ich dann irgendwie in meiner Kindheit gelandet, die trotz einiger Schicksalsschläge auch sehr schöne und gute Zeiten hatte.

Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt im Münsterland. Am Stadtrand hatten meine Großeltern ein Haus, Bj. 1886 und einen 800 qm großen Garten. Wir hatten 4 direkte und einige weiter entfernt liegende Nachbarn, die alle zusammen eine eingeschriebene Nachbarschaft bildeten. Das war damals nicht nur im Münsterland üblich.
Eigentlich war so eine Nachbarschaft eine Notgemeinschaft, in der man sich verpflichtete, sich in Notsituationen gegenseitig zu helfen.
Jeder Nachbar hatte einen `Notnachbarn , der in einer Notsituation als erster angesprochen wurde, reichte seine Hilfe nicht, halfen weitere Nachbarn mit. Notsituationen waren z.B., bei den Bauern, wenn eine Kuh kalbte, Erntehelfer gebraucht wurden, bei Krankheiten z.B. jemand den Haushalt übernahm. Bei Todesfällen eines oder beider Eltern, kümmerten sich immer zunächst die Nachbarn um die Kinder, bis die Verwandtschaft entschied was weiter geschieht.
Beerdigungen wurden durch die Nachbarn mit organisiert, Sargträger z.B. wurden immer von den Nachbarn gestellt.
Aber es wurde auch zusammen gefeiert. Karneval, damals nicht im Gasthof, sondern reihum bei den Nachbarn zu Hause, Sommerfeste, runde Geburtstage, Hochzeiten u.s.w. wurden nicht nur zusammen gefeiert sondern auch durch die Nachbarn mit organisiert und ausgerichtet.
Wurde ein Haus gebaut oder ein Dach eingedeckt, halfen alle mit, die es irgendwie einrichten konnten.

Sicherlich gab es auch schon mal Zoff untereinander. Meistens ging´s nur um Bagatellen und dafür wurde ein Nachbar als Schlichter gewählt.

In so einer ländlichen Region, auch in den kleineren Städten und auf den Dörfern, waren solche Nachbarschaften sehr wichtig.

Ich bin in einer tollen Nachbarschaft aufgewachsen, mit vielen Kindern in ungefähr meinem Alter. Gespielt wurde, wenn es das Wetter eben zuließ, draußen und das zu jeder Jahreszeit und mindestens bis es dunkel wurde. Völkerball, Brennball auf der Straße - Autos hatten damals die wenigsten Nachbarn, beim Fangen- und Verstecken Spielen ging`s dann auch durch die Gärten der Nachbarn, was auch schon mal für Ärger sorgte, wenn Beete zertrampelt und Bohnenstangen umgerissen wurden.
Das wichtigste Verkehrsmittel, vor allem für uns Kinder war das Fahrrad. Ohne Fahrrad geht im Münsterland nix. Da ging es oft raus in die nahe gelegenen Wälder- Axt, Säge, Spaten, Packschnur mitgenommen - und ganz wichtig - das Fahrtenmesser. Und dann wurden Höhlen, Unterstände, kleine provisorische Hütten und Hochsitze gebaut. Gesunde Bäume fällen, Nägel benutzen und Feuer machen oder Fallen bauen war absolut tabu. Benutzt wurde nur Totholz und Packschnur. Im Hochsitze bauen war ich unschlagbar, das hatte ich so oft mit meinem Vater gemacht.

Als ich 9 war, bekam ich meinen ersten Schlafsack. Den hatte meine Oma aus ein paar alten Bettlaken zusammen genäht, ich war stolz wie Oskar. Mein Freund und ich haben dann tatsächlich eine Nacht in einer selbst gebauten Laubhütte im Wald übernachtet.
Das wir die Hosen in der Nacht fast voll hatten, haben wir nicht zugegeben. Wir waren ganze Kerle.
Mein Vater erzählte mir viele Jahre später, er sei in der Nacht zweimal zu uns raus gefahren um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Wir hatten davon nix bemerkt. Naja, er kannte die Wälder bei uns wie seine Westentasche und war ein Weltmeister im Pirschen.

Ab 9 Jahren bin ich dann auch einer, von der Kirchengemeinde organisierten Gruppe beigetreten, die wiederum aus mehren einzelnen Gruppen bis max. 10 Jungs ( damals nur Jungs ) bestand. 14 täg. war Gruppentreffen und es wurden Spiele gemacht oder es ging raus in die Natur. Pfingsten gab es das Pfingstlager, jede Gruppe einzeln, irgendwo in den Wäldern der Umgebung. Mit den Fahrräder und Fahrradkarren wurde alles nötige mitgeschleppt und dann wurde von Fr. - Mo. Indianerleben zelebriert. Gruppenführer war immer ein mindestens 18 jähriger.
Zeltplatz vorbereiten, Zelt aufbauen, Feuerstelle ausheben, Kochgestänge aufbauen, Wachturm bauen ( manchmal ) und den Donnerbalken samt Grube anlegen.
Und dann wurde passendes Holz gesucht um sich seinen `Flitzebogen `zu bauen, Pfeile und Wurfspeere anzufertigen, um dann in kleinen Wettkämpfen damit auf Baumstubben oder Grastossen zu schießen oder zu werfen.
Schnitzeljagd oder Zielwandern stand auf dem Programm.
Eine Alarmanlage durfte nicht fehlen. Ein weiträumig ums Lager gespannte Leine, mit immer zwei sich berührenden Blechdosen daran befestigten Blechdosen, die bei Berührung der Leine anfingen zu klappern.
Es konnte schon mal sein, dass wir nachts von einer anderen Gruppe oder von einem einzelnen Gruppenführer überfallen wurden, um unseren Wimpel, unsere Gruppenfahne zu klauen.
Die konnte man sich evtl. später mal zurückerobern oder musste sie gegen `Lösegeld `, meistens Berge von Schokolade, tütenweise Harribo oder jede Menge Sunkist einlösen. Einlösen war ein Zeichen von Schwäche, lieber zurückerobern oder ihren Wimpel klauen, dann war man wieder auf Augenhöhe.

Und dann gab`s das große Sommerlager, 3 Wochen mit allen Gruppen in die Eifel oder ins Sauerland, das Highlight im Jahr.

Mit 13 und 14 Jahren bin ich ein paar Mal mit einem Freund im Sommer und im Herbst zum Nachtangeln auf Aal raus gefahren. Ein Zelt hatten wir nicht. Wir haben uns dann aus Fichtenzweigen und oder Laubholzzweigen einen Unterstand gebaut, unter dem man sitzen und liegen konnte., ohne bei leichtem Regen nass zu werden. Feuer angemacht, Schlafsäcke ausgerollt, Dosensuppe in die Glüht gestellt und die Angeln ins Wasser. Und die Nacht konnte kommen. Am nächsten oder übernächsten Morgen ging`s dann nach Hause.

Woher kamen die Ideen solche Dinge zu machen?

Zum einen war es bei mir sicherlich meine Herkunft, durch den Beruf meines Opas und meines Vater, Waldarbeiter und Berufsjäger, ständig draußen im Wald zu sein, zu jagen und zu fangen, zu Hause 2 Schweine im Stall, die je eins verkauft und eins auf dem Hof geschlachtet wurden. Hühner, Gänse, Enten und Karnikel, ( lach mich weg - fällt mir gerade der Film `Karniggels `von Detlef Buck ein, muss ich unbedingt mal wieder sehen. ) ein großer Garten mit allem was ein Selbstversorger braucht. Obstbäume, Gemüse, Salat Beerensträucher.........

Jaaaaa ---------- - und dann ----------- Winnetou und Old Shatterhand ---------- Kara Ben Nemsi-----------Lederstrumpf ----------------Chingachgook ------------ Robinson Crouso.....................

für uns Kinder war das mehr als die Bibel. Wir haben die Bücher nicht gelesen, wir haben sie gefressen.

Apropos Selbstversorger. Anfang der 60er hatten wir noch keinen Kühlschrank. Lebensmittel wie Fleisch wurde entweder als Wurst oder als Kochfleisch eingeweckt, oder gepökelt und luftgetrocknet, z.B. Schinken und Mettwurst. Auch Gemüse wurde z.T. eingeweckt, Obst sowieso. Das was wir nicht im Garten hatten, wurde Nachbarn getauscht, der etwas anderes angebaut hatte.
Jeden Abend bin ich zu einem Nachbarn rüber und hab mit einer Aluminiummilchkanne 2 L Milch geholt, Frisch gemolken, durch zwei Leinentücher gesiebt und dann abgefüllt.
So roh, fettreich und warm, wie sie aus dem Euter kam. Wenn sie am nächsten morgen erkaltet war, konnte man den Schmand abschöpfen und weiterverwenden.
Von dieser Rohmilch ist bei uns nie jemand krank geworden.

Ich glaub, alle in unserer Nachbarschaft hatten einen ,meistens, kleinen Keller, wie wir. Dieser Keller war nicht sehr tief angelegt, nur ein paar Stufen tief. Das Zimmer über dem Keller lag entsprechen höher gegenüber den anderen Zimmern, hatte eine niedrige Deckenhöhe und man konnte es nur über ein paar Stufen betreten. So ein Zimmer hieß `Upkammer `und so eine Upkammer war mein Kinderzimmer.

In dem Keller darunter wurden die Weckgläser, Kisten mit Äpfeln und gepökeltes Fleisch, und Kartoffeln gelagert. Und wir hatten einen Tonpott mit 30 Litern Inhalt, in dem selbstgestampftes Sauerkraut gelagert wurde. Der Tonpott hatte oben einen Rand in den man Wasser goss und dann den Deckel aufsetzte, so konnte beim Gärprozess Gas den Deckel hochdrücken und entweichen und der Deckel dann wieder für Luftabschluss sorgen. So einen , aber nur ca. 10 L fassenden Pott hatten wir auch als Rumpott.
Zur Be - und Entlüftung befand sich an der Außenwand des Kellers ein schmales etwa 15 x70 cm großes Kellerfenster, ohne Glasscheibe, nur mit einem Mäuseschutzgitter versehen.
Ach ja, und in dem Keller befand sich ein `Salteback `ein von meinem Opa aus Beton gegossener Betonbottich in dem Schinken und Speck eingesalzen wurden.

Das Raumklima in so einem Keller ist anscheinend optimal um gerade gepökeltes und lufttrockenes Fleisch, Wurst und auch Lagerobst wie Äpfel lange lagern zu können.
Ähnlich angelegte Keller weiß ich noch 2 St., bei Freuden in BRB.

Wenn wir etwas unternehmen wollten, mussten wir raus, nach draußen. Fernseher hatten wir nicht.
Den ersten schwarzweiß Fernseher bekam ein Nachbar 1958. Damals gab`s die Krimiserie `Stahlnetz ` und die halbe Nachbarschaft, die Erwachsenen, saßen dann Abends beim Nachbarn vor der Glotze. Wir bekamen in dem Jahr auch unser erstes Telefon, ein Diensttelefon des Arbeitgebers meines Vaters.

Wir haben erst 1963 einen Fernseher bekommen, aber Programme gab´s nur zwei und gucken durfte ich nur wenig. War keine Tragödie.

Ich bin durch dieses Thema angestoßen worden, mal wieder in meiner Kindheit zu wühlen, und nicht nur die Schicksalsschläge hoch zu holen, sondern auch die schönen und wunderbaren Seiten. All diese Erfahrungen und Erlebnisse, das was mein Opa und mein Vater mir draußen in der Natur und über die Natur beigebracht haben. Und meine Mutter und meine Oma über Garten, Einwecken, Beeren sammeln und entsaften ......

Meine eigenen Kinder hab ich, so oft es ging und ich sie motivieren konnte, mit raus in die Natur genommen. Wenn wir im Wald gearbeitet haben, wurde anschließend häufig Feuer gemacht und gegrillt.
Zelten war in den Sommermonaten auf unserem großen Grundstück ein muss. Zum 10. Geburtstag wünschte sich meine Tochter `zelten und angeln `mit ihren eingeladenen Freundinnen. Wir sind dann 25 km mit 8 Mädels und 3 Jungs mit Fahrrad und Fahrradkarre zu einem Freund gefahren, Landwirt mit einem riesigen Angelteich an der Wald / Feldgrenze. Hier haben wir das ganze Wochenende gezeltet geangelt, Spiele gespielt, gegrillt.......

In den letzten Tagen hab ich mal überlegt, was ich alles in Rucksack packen würde und hab dann auch in Outdoor und Jagdkatalogen gestöbert und bin im Internet auf `Bushcraft Deutschland `gestoßen.

Ich musste zunächst so schmunzeln, da mich die Berichte und Videos so an meine Kinderabenteuer erinnerten. Aber hier gibt es viele Tipps und Anregungen, gerade zwecks sehr preiswerter und praktischer Ausrüstung.

Was mir aufgefallen ist, wieviel Zeugs sich im Laufe der Zeit im Haus so angesammelt hat, dass man noch nie gebraucht hat und auch nie gebrauchen wird. Ich werde in nächster Zeit meinen Hausstand mächtig reduzieren und dennoch nicht unbedingt spartanisch leben.

Meine Kinder sind auf ihren langen Reisen als Backpacker mit einem Rucksack voll ausgekommen. Sie haben nicht gelebt wie die Waldschrate, haben in Hostels gewohnt, haben Flugzeuge, Autos und Schiffe genutzt, aber sie haben über Jahre ihren Lebensstandart so eingerichtet, auch mit sehr wenig auskommen zu können. Als meine Tochter mich kürzlich besuchte, haben wir uns über dieses Thema unterhalten, Was brauche ich für die nächsten 2 - 3 Wochen, was gebrauche ich, wenn ich möglichst schnell für einige Zeit das Haus verlassen muss und und .......
Meine Tochter meinte dann: Papa, ich hab in 15 min. meinen Rucksack gepackt, kann aus meiner WG weg und brauch nie zurück zu kommen. Einige Dinge würde ich ganz schweren Herzens zurücklassen, aber gebrauchen tu ich sie nicht. Das gleiche sagte mir auch mein Sohn.
Ihre Rucksäcke stehen in ihrem Zimmer und sind seit der Backpackerzeit immer halb voll. Reine Gewohnheit.

Mal sehen wohin mich das noch führt. Ich bin jetzt über 60. Was brauch ich tatsächlich noch? Hier zu Hause möchte ich auf ein wenig Luxus nicht verzichten, nur ein wenig. Aber so für alle Fälle, mal sehen.

Ich finde es spannend über dieses Thema nachzudenken, Listen anzufertigen, was gebrauche ich unbedingt, wenn ich 3 Wochen im Haus bleiben muss, was wenn ich für kurze Zeit hier raus muss, was, wenn für immer, welche Szenarien kommen hier an meinem Standort wohl als möglich , welche eher als unwahrscheinlich in Frage. Listen zu schreiben , zu ergänzen, Dinge wieder zu streichen, immer weiter zu reduzieren, auf das Notwendigste.

Ich bin gespannt wo ich da lande.

Auf das wir alle nie irgendwelche Horrorszenarien erleben müssen.

Ich könnte so weiterlesen ...wenn du so erzählst wie du schreibst ,einfach toll das erinnert mich daran wenn meine Oma damals Geschichten erzählt hat von früher was sie alles erlebt hat ...da war an einschlafen nicht zu denken ...

Zitat von m_eiche:
Ich fahre seit etwa Mitte der 90er Jahre mehrmals im Jahr in die neuen Bundesländer und in die Mittelgebirge, vor allem im Winter und ich bin schon mehrfach in stundenlange Staus gekommen, aber so etwas hatte ich noch nicht und habe nie wieder erlebt.
Seit damals habe ich immer so eine Notfallausrüstung im Auto. mind. eine dicke Wolldecke, meinen Schlafsack, Taschenöfchen, Feuerzeug , Streichhölzer, Taschenmesser, ein Handtuch, warme Arbeitshandschuhe, Klappspaten, Schneeketten, auch im Sommer, Feuerlöscher ( nur 2kg ), Taschenlampe, mind. eine Fl. Wasser, ein Kuhfuß, Abschleppseil, Starterkabel, im Winter noch 10 kg Sand als Anfahrhilfe, eine Packung Butterkekse, die ich bei langen Fahrten regelmäßig aufesse und durch neue ersetze, Traubenzucker, Küchenpapierrolle oder Toilettenpapierrolle, Scheibenhammer und Gurtschneider, Warnweste, Regenmantel...
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Ist bei mir auch alles routinemäßig im Auto verstaut - und zwar in allen 3 Autos von mir.

Wie oft ich da allein schon anderen geholfen habe bspw. mit Starthilfekabel...
oder auch das Abschleppseil, wenn ich selber festsitze konnten mich andere herausziehen usw.
Dazu habe ich gegen Kälte noch einen selbstwärmenden Kälteeinsatz für die Kleidung im Auto - aufreissen und man hat 8 Stunden Wärme durch die chem. Reaktion.
Dazu dann noch ein Akkusatz, mit dem man selber die Batterie überbrücken kann, ohne auf andere angewiesen zu sein - musste ich auch schon anwenden, wenn meine Batterie plötzlich schlappmachte.
Sponsor-Mitgliedschaft

Wieder so ein ge.iler Beitrag. @m_eiche 4x Danke dafür.
Den musste ich einfach teilen.

Hallo @daishō,

durch die Schreiberei hier, kommen mir dutzende von Erlebnissen wieder vors Auge, an die ich schon ewig nicht mehr gedacht habe. So viel wie hier hab ich wohl seit meinem letzten Aufsatz in der Schule nicht mehr geschrieben. Aber es tut so verdammt gut, überhaupt mal zu schreiben., auch wenn ich immer so lange für einen Text benötige.

Ich kann mich an 2 heftige Eisregen erinnern. Einer war tatsächlich Anfang der 80er. Wir wohnten damals gerade in unserem Haus im Außenbereich. Ich weiß noch, ich musste die 2 km unbedingt ins Dorf fahren, warum weiß, ich nicht mehr. Die Straßen, unser Schotter auf dem Hof , waren nicht zu begehen. Ich hab den Stellplatz vom Auto mit Sand, Salz, Salz und nochmals Sals abgestreut, Schneeketten auf die Reifen gezogen und bin ins Dorf gefahren. Tolle Idee. Die Räder mussten nur genug durchdrehen, damit die Ketten auf dem Teer packten, auf dem Eis selber brachten sie nicht wirklich viel.
Ging auch alles gut. Beim Abnehmen der Ketten sah ich dann das Malheur. Das Profil der Winterreifen war ziemlich stark im Mitleidenschaft gezogen und auch die Ketten waren arg beschädigt.
Fazit: Schneeketten sind für Schnee gedacht und nicht für betonharte Untergründe.

So schlimme Auswirkungen wie die Schneekatastrophe 2005 hatte der Eisregen zumindest bei uns nicht. Das Telefon war fast eine Woche tot, weil die Leitungen gerissen und Masten umgeknickt waren. Strom hatten wir aber die ganze Zeit über. Die Wälder durfte man eine Zeit lang nicht betreten, weil die Gefahr von Astbruch bestand.

Der andere Fall mit Eisregen war irgendwann um 2011 /12, wenn ich mich nicht ganz täusche. War aber bei weitem nicht so schlimm.

Zitat von m_eiche:
Hallo @daishō,

durch die Schreiberei hier, kommen mir dutzende von Erlebnissen wieder vors Auge, an die ich schon ewig nicht mehr gedacht habe. So viel wie hier hab ich wohl seit meinem letzten Aufsatz in der Schule nicht mehr geschrieben. Aber es tut so verdammt gut, überhaupt mal zu schreiben., auch wenn ich immer so lange für einen Text benötige.

Ich kann mich an 2 heftige Eisregen erinnern. Einer war tatsächlich Anfang der 80er. Wir wohnten damals gerade in unserem Haus im Außenbereich. Ich weiß noch, ich musste die 2 km unbedingt ins Dorf fahren, warum weiß, ich nicht mehr. Die Straßen, unser Schotter auf dem Hof , waren nicht zu begehen. Ich hab den Stellplatz vom Auto mit Sand, Salz, Salz und nochmals Sals abgestreut, Schneeketten auf die Reifen gezogen und bin ins Dorf gefahren. Tolle Idee. Die Räder mussten nur genug durchdrehen, damit die Ketten auf dem Teer packten, auf dem Eis selber brachten sie nicht wirklich viel.
Ging auch alles gut. Beim Abnehmen der Ketten sah ich dann das Malheur. Das Profil der Winterreifen war ziemlich stark im Mitleidenschaft gezogen und auch die Ketten waren arg beschädigt.
Fazit: Schneeketten sind für Schnee gedacht und nicht für betonharte Untergründe.

So schlimme Auswirkungen wie die Schneekatastrophe 2005 hatte der Eisregen zumindest bei uns nicht. Das Telefon war fast eine Woche tot, weil die Leitungen gerissen und Masten umgeknickt waren. Strom hatten wir aber die ganze Zeit über. Die Wälder durfte man eine Zeit lang nicht betreten, weil die Gefahr von Astbruch bestand.

Der andere Fall mit Eisregen war irgendwann um 2011 /12, wenn ich mich nicht ganz täusche. War aber bei weitem nicht so schlimm.


Ich bin im Münsterland geboren und aufgewachsen. '81 bin ich das erste Mal weg, nach '85 endgültig, der Beruf hatte mich nach Hessen, dann nach BW verschlagen. Aber mit deiner Beschreibung kamen auch Bilder der Vergangenheit wieder hoch. Die roten Backsteinhäuser, weiße Gatter von Koppeln bei Warendorf. Mich als Kind auf Entdeckungstour im Moor...

Beim ersten Eisregen hatte ich bei einem Freund übernachtet. Für eine Prüfung gebüffelt. (Naja, seine Schwester war auch verflixt attraktiv...) Als wir am nächsten Morgen aufstanden war die Umgebung des Hauses eine einzige Eisfläche. Bäume, Autos, Masten zentimeterdick mit glitzerndem Eis bedeckt. Ich hatte jedoch 'Glück' gehabt, mein Moped war verschont geblieben. Also machte ich mich auf die Tour zur Prüfung. Normal knapp eine halbe Stunde, so wurden es 2,5 bis ich pünktlich (!) um 10 an der Prüfungsstelle ankam. Jedoch nur um fest zu stellen, die Prüfung war verschoben worden...

Darf ich fragen wo deine Wiege stand?

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Mira Weyer
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