Zitat von Anastasius:Hallo Mel,
Das sich zwanghafte Vorbereiten auf alle möglichen Katastrophen kann auch ein Ausdruck von generalisierter Angst vor zukünftigen Bedrohungen sein.
In den USA gibt es die sogenannten Preppers, die sich ein regelrechtes Hobby daraus machen. Die schaffen sich alles an vom Wasserfilter über die Flinte bis zum Atombunker.
Es ist wahr, Empfehlungen seitens der Regierung für Notvorräte gibt es schon immer! Denk doch nur mal an den kalten Krieg, da gab es außerdem regelmäßige Alarmübungen!
Die Weltlage wird allgemein gefährlicher (Ukraine, Syrien, IS und Türkei) und da hat die Regierung ihre Notfallpläne überarbeitet. Das tut sich schon seit mindestens einem Jahr. Ich habe damals einen ZEIT-Artikel gelesen der betitelt war mit Muss Deutschland sich auf einen Krieg vorbereiten? (auch schön bei GAS ) Es gibt keinen wirklich AKUTEN Auslöser.
Die Medien haben sich dann eben auf das Thema Notvorräte gestürzt und es ausgeschlachtet.
Für uns, die wir unter General Angsthase leiden sind solche News natürlich gerne Auslöser für unsere Katastrophenfantasien. Mir kommen Deine Fragen bekannt vor, ich hatte solche Gedanken während der Krim-Krise 2014. Da war ich überzeugt im letzten friedlichen Sommer zu leben und habe mich verrückt gemacht - umsonst.
Der Krieg kommt schon noch - keine Angst. Bei der massiven Aufrüstung Russlands, ist es fast zwangsläufig, dass das nicht in der Ukraine stehenbleibt. bisher hat Aufrüstung in der Geschichte immer zum Krieg geführt (Ausnahme war nur der Kalte krieg) - heute wird fast doppelt so viel gerüstet wie noch 1990 nach dem Ende des Kalten Krieges.
Und wenn man Ängste hat, ist es doch gut, wenn man durch Vorbereitung was dagegen tut.
Wenn jemand Angst davor hat, dass bspw. sein Haus abbrennt, dann schließt er eine Brandversicherung ab, installiert Brandmelder und holt sich einige Feuerlöscher ins Haus und kann dann wieder ruhig schlafen.
Bei mir ist es so, dass eine diffuse Angst verschwindet, wenn ich mich mit dem Thema intensiv beschäftige.
Bspw. hatte ich früher Angst vor einem Atomkrieg - als ich mich dann intensiv damit auseinandersetzte und jede Menge Bücher las, wie man das überleben kann, verschwand die Angst von selber - heute kann ich über so ein Ereignis nur noch müde lächeln.
Heute weiß ich wie man sich schützt, wie man mit einfachsten Mitteln sich ein Strahlenmessgerät bauen kann usw. usf.
Oder ich hatte Angst, dass Terroristen das Trinkwasser vergiften könnten - als ich dann vor 10 Jahren deshalb meine Umkehrosmoseanlage installierte, war die Angst weg und heute interessiert mich das Thema nicht mehr groß, weil ich ja im Fall der Fälle nicht betroffen bin.
Ganz falsch ist es doch solche Ängste einfach unter den Teppich zu kehren und sich einzureden wird schon nichts passieren