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Hallo

Ich habe mich jetzt hier in diesem Forum angemeldet,weil ich keine Lebensqualität mehr habe.

Vor ein paar Jahren bakam ich eine Therapie wegen Panikattacken und ständiger Angst.Aber es wurde nur zeitweise besser.

Jetzt sitze ich wieder in diesem Loch.Als ich vorhin die Anzeichen einer generalisierten Angsstörung las erkannte ich mich IN ALLEM wieder.
Ich springe von einer Angst zur nächsten.Ich mache mir Sorgen um meine Famile,lese im Intenet,hole mir dort über jedes Problem,das gerade anfällt sämtliche Informationen,bis ich nur noch Panik schiebe.

Meinen Kinder,bereits erwachsen,gehe ich mit meiner Ängtlichkeit und Sorgen machen längst auf den Geist.

Ich bin langsam in vielen Dingen Experte,(ob medizinisch,oder Elektrosmog usw.) durch die ganze Informationsflut ,das ständige Lesen im Intenet.

Fällt nichts an,was immer nur von kurzer Dauer ist,dann bin ich fröhlich und geniesse das Leben.Aber....eine Sorge löst die andere ab und dann kreisen meine Gedanken den ganzen Tag nur um dieses Problem.Ich will dann nicht mehr unter die Leute,will nicht abschalten,beschäftige mich nur damit.

Ich fühle mich körperlich und seelisch schlecht dabei.Ausserdem belaste ich auch meine Familie,vor allem mein erwachsenen Kinder,die sich ja sowieso nicht mehr ihr Leben von mir vorschreiben lassen.
Es fällt mir so schwer,mich nicht einzumischen.Ständig sehe ich Gefahren und meine,ich müsste sie davor schützen.

Ich weiss,dass es so nicht weitergehen kann.Aber Medikamente möchte ich nicht und einen guten Therapeuten zu finden,ist sehr schwer.

Liebe Grüsse!
sonne

28.02.2008 11:18 • 20.03.2008 #1


hallo sonne,

ich habe mich ebenfalls erst vor einigen tagen hier angemeldet.

mir geht es ähnlich, wahrscheinlich leide ich auch unter generaliserter angststörung.
mir macht alles mögliche angst. um meine kinder mache ich mir ebenfalls sorgen. ich weiß noch wie es war als ich jung und knusprig gewesen bin und mir meine eltern dauern reinreden wollten. ständig versuchten sie mir ihren willen aufzudrängen, indem sie versuchten mir angst einzujagen.
sie erzählten dann, was alles passieren könnte wenn ich dieses oder jenes tue oder nicht tue oder nicht auf ihre worte höre.

vielleicht ist dies ja ein grund für meine ständige angst.

fährt z.b. mein sohn einen tag auf klassenfahrt, glaube ich fest ich sehe ihn am morgen vor der fahrt das letzte mal.
doch ich zeige meine angst nicht, da ich ihm den tag nicht verderben möchte.

meine tochter hat ihre eigene wohnung. anfangs war es schon schwer sie los zu lassen, aber nun geht es ganz gut.
und das wichtigste ist, sie vertraut mir und teilt mir ihren kummer oder ihre freuden mit, manchmal wenigstens


mir scheint, du fühlst dich nutzlos. nimmand braucht dich. sogar deine kinder gehen ihre eigenen wege.
und diese leere versuchst du nun auszugleichen, aber scheinbar ohne erfolg.

vielleicht solltest du dir doch mal einen therapeuten suchen. und wenn du mit ihm nicht klar kommst, geh zum nächsten.

ich wünsche dir viel glück!

lg, rami

A


Habe mich wiedererkannt

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Hallo rami

Hast du deine Angst jetzt im Griff?Was machst du,um sie zu überwinden?

Ich hatte eine Mutter,die sich nie um mich sorgte.Bis jetzt dachte ich,dass ich vielleicht desswegen gerade das Gegenteil wurde.

Ich versuche schon auch,meine Kinder nicht zu sehr zu belasten.Aber leider gelingt mir das mir nicht immer.

Ja,ausgelastet bin ich jetzt,seit sie erwachsen sind,auch nicht mehr.Aber das grösste Problem ist wohl,dass ich gerne und viel im Internet stöbere und dann auch immer irgendwelche Dinge lese,die mir dann angst machen.Ob Elektrosmog,ob Krankheiten,es gibt immer etwas,über das man sich sorgen kann.

Und dann dieses Gefühl,man ist verantwortlich und muss seine Kinder warnen und sie schützen.Das Abnabeln,sie frei zu lassen und sich nicht mehr zu sorgen fällt mir so schwer.

Ich würde mich gerne mit dir austauschen.Es tut einfach gut,zu hören,dass man mit solch einem Problem nicht alleine ist.

Liebe Grüsse
sonne

hallo sonne,

nein,meine ängste habe ich leider nicht in griff - schön wärs!
aber meine stärke ist wohl meine ausdauer, auch wenn es mal zwischendurch eine kleine auszeit gibt und ich alles satt habe. doch schon nach wenigen tagen beginne ich den kampf aufs neue.

kann schon sein, dass du deine kinder so behüten willst, weil deine mutter es nicht getan hat. und vielleicht werden aber deine kinder ihren kindern wieder mehr freiraum zugestehen, weil sie eine mutter hatten, die zu fürsorglich war.....

will damit sagen (ich gehe von mir aus), dass wahrscheinlich kinder versuchen so völlig anders zu sein als ihre eltern es waren. unterm strich könnte man vielleicht sagen: wie man es macht ist es garantiert verkehrt.

mir gelingt es auch nicht immer meine kinder loszulassen. aber dann erinnere ich mich, wie es mir erging als ich jung war und mir meine eltern ständig auf den keks gingen und beginne verständnis zu zeigen.

das mit dem warnen und schützen kenne ich noch zur genüge von meinen eltern. ich hatte meine eigenen vorstellungen, aber sie jagden mir mit ihren warnungen auch ne menge angst ein. gelang es mir meinen kopf durchzusetzen, musste ich hören: du wirst schon sehen wo du hinkommst, aber dann komme nicht zu uns. wir räumen deine scherben nicht weg.
sie taten es am ende zwar doch, aber mit ewigen vorhaltungen.
bald bekam ich vor alllem was ich tat oder tun wollte angst, die bis heute geblieben ist..

das muss bei deinen kindern nicht auch so sein. aber es zeigt doch zumindest eine möglichkeit wohin überbehütung führen könnte.

ich versuchte es meinen eltern mit einem einfachen beispiel zu erklären: wenn sie mir sagten, fass den ofen nicht an, der ist heiß! - ja gut, ich muss aufpassen, aber was ist heiß? ich muss doch probieren um zu erkennen! nur daraus kann ich lernen!

übrigens bin auch ich öfter im internet unterwegs. da ich mich eigentlich mehr zurück ziehe, versorge ich mich aus dem netz mit den nötigen informationen. und da findet sich so ziemlich alles, angefangen von pflanzen, tieren, handwerk, computer....

mir machen eher die nachrichten im fernsehen angst, jeden tag neue horrormeldungen, brutale kriminalfilme... es scheint fast so, als würde sich der mensch nur wohlfühlen, wenn irgend welche schlimmen dinge passieren, aber möglichst mit anderen.
eigentlich ist doch der mensch der größte schädling der erde. gäbe es ein lebewesen, welches so wüßten würde wie der mensch, würde ihn der mensch sofort vernichten.

ich hoffe, ich höre bald wieder von dir! bis dahin

lg, rami

Hallo rami

Bei mir ist es die angst vor Krankheiten,die überwiegt.Eigentlich lasse ich meinen Kindern sonst die Freiheit,die sie brauchen.Aber,wenn es um Krankheit geht,schiebe ich Panik.

Ein Beispiel:
Mein Kleiner ist jetzt mit seiner Freundin zusammengezogen.Als ich dann beim Besuch sah,dass sie ihr Bett an der Wand zum Stromkasten(im Hausgang)aufgestellt haben,kam wieder Sorge auf.Ich weiss,durch viele Informationen,die ich sammelte,dass dort sehr starke Magnetfelder sind.Diese sind sogar von der WHO als Krebsrisiko eingestuft worden.
Ja,und dann erkläre ich,gebe Ratschläge,will sie umstimmen,ihr Bett doch umzustellen....und rede an eine Wand.Ich denke,gerade weil es eben von mir kommt.

Ja,dann schiebe ich Panik,werde depressiv und sehe das Schlimmste vor mir.Abschalten kann ich dann nicht mehr.Obwohl es keinen Sinn hat,denn sie amchen ja eh das,was sie für richtig halten.

Andere sind doch auch nicht so?Die sehen doch auch nicht überall Gefahren?

Mir geht es schlecht dabei,aber finde keinen Weg,es zu ändern.

Komischerweise sind es nur Krankheiten,die mich belasten.Andere Dinge sehe ich viel gelassener.

Wo liegen denn deine Hauptängste,wenn es um die Kinder geht?

LG
Sonne

Hallo Sonne,

ich stell Dir mal ne ganz seltsame Frage ok?

Praktizierst Du denn auch was Du Deinen Kindern predigst? (Diese Redewendung hört sich in Englisch viel besser an lol). Lebst Du gesund? Gehst Du regelmäßig raus, treibst Du Sport, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen etc. oder sind Deine Ratschläge, Vorschläge, Ansagen genauso nur theoretischer Natur, wie Deine Befüchtungen, mögliche Risiken und Dein angelesenes Wissen über diverse Erkrankungen? Sorgst Du denn auch ganz aktiv und gewissenhaft dafür, dass Dir Deine Gesundheit solange wie möglich erhalten bleibt?

Ich bin sicher, dass Angst und Furcht auch ihren Nutzen haben...sie sollen uns vor reellen Gefahren schützen und uns dazu bringen nach Lösungen (Heilung, Vermeidung etc) zu suchen und dabei Helfen zu entscheiden, wann es besser ist zu fllüchen als anzugreifen, Chancen abwägen, Möglichkeiten erkennen etc....aber siehste auch das ist nur graue völlig nutzlose Theorie, wenn sie nicht angewandt wird...

Ich bin mal neugierig, ok? Bist Du selbst oder ein Dir nahe stehender Mensch denn schon mal zu einer ganz realen Auseinandersetzung mit einer schwerwiegenden Erkrankung gezwungen worden?

Ich hab viele Jahre ganz viel Zeit in Krankenhäusern und Kliniken verbracht (mein Vater war lange Zeit sehr schwer krank) - vorher waren meine Befürchtungen vor bestimmten Erkrankungen (TBC; Krebs etc) natürlich auch schon da - aber im normalen Ramen...- irgendwie waren das Mysterien vor denen ich mich gefürchtet habe, wie ein Kind vor einem Märchen oder nem bösartigen Gott (je nachdem, wer ihm was darüber erzählt hat)...nach Wochen und Wochen z.B. in Lungenfachkliniken, dem täglichen intensiven Umgang mit den diversen Lungenerkrankten, den Ärzten, Schwestern, Pflegern, mich ganz gezielt und real damit auseinandersetzen zu können und zu müssen ist die Angst nicht kleiner geworden . Sie findet aber jetzt auf einer ganz realen Ebene statt, ist entmystifiziert worden.

Ich hab genug reales Drama gesehen und miterlebt, mein unbewußtest Verlangen mir oder irgendwem sonst irgendwelche theoretischen Krankheitsphantasien zuzumuten ist für die nächsten drei Leben gestillt - Das hört sich absurd an und funktioniert bei Dir vielleicht gar nicht...aber mach doch mal für ein paar Wochen bei einem vom Krankenhaus organisierten Besuchsdienst mit (Patienten besuchen, die keinen Besuch bekommen, mit denen ein bißchen in den Park gehen, kleinere Einkäufe erledigen, vorlesen, Karten spielen etc, etc...eben alles wozu die Pflegekräfte keine Zeit haben...).

Deine Befürchtungen sind ja nicht unrealistisch, aber so würdest Du auf jeden Fall für Dich lernen wieder sehr, sehr dankbar dafür zu sein, dass/wenn es Deinen Lieben gut geht und ihr nicht wirklich von ganz fürchterlichen Krankheiten gebeutelt werdet und Du nicht tatsächlich völlig hilflos die Kontolle/die Möglichkeiten verlierst ihnen helfen zu können. Nicht die tatsächlichen Krankheiten sind schwierig zu ertragen, sondern die Hilflosigkeit, der Kontrollverlust und immer wieder über seine eigenen gesunden Grenzen treten zu müssen...da hilft einem alles theoretische Wissen nix...

Denn darum geht es auch...Du glaubst ja mittlerweile, dass DU eigentlich das Wissen hättest um die Gesundheit Deiner Kinder schützen zu KÖNNEN also möchtest Du natürlich auch die Kontrolle über ihr Tun und Handeln und dass sie Deinen Anweisungen und Ratschlägen Folge leisten...Sollte aber der Ernstfall eintreten (was hoffentlich NIEMALS passiert) wirst auch Du erstmal völlig geplättet sein...Das ist wie mit Soldaten...die können jahrelang üben und trainieren und lernen und testen und noch mehr trainieren (so wie Du)....aber das erste was sie feststellen, wenn sie eingesetzt werden ist: NICHTS ist so furchtbar und angsteinflößend wie die Realität und nichts und niemand konnte sie darauf vorbereiten, was mit ihnen/in ihnen selbst passieren wird....

Hallo Cathy

Du hast in Allem recht.

Bei mir war es so,dass ich eine Mutter hatte,die sich NIE um mich sorgte.Ob ich nun desshalb das Gegenteil wurde,weiss ich nicht.

Als meine Kinder klein waren,hatte ich ja irgendwie die Kontrolle. Ich habe beim Biobauern eingekauft,sie damit weitgehenst gesund ernährt.Habe sie mit Naturheilmitteln behandelt,wollte alles recht machen....sogar die Betten habe ich ausmessen lassen,wo sie am besten stehen(was ich heute nicht mehr machen würde,weil das noch mehr verunsichert.Man sieht nur noch Strahlen um sich).

Ich schleppte sie in unsere Sauna,erklärte ihnen alles,was gesund ist.
Und schliesslich wurde meine übertriebene Ängstlichkeit immer schlimmer.Ich ging mit ihnen besorgt zum Arzt,wenn ein Lymphknoten anschwoll,beobachtete sie,wenn sie Fieber hatten....
Jetzt sind sie gross und wollen von meinen Ängsten nichts mehr wissen.Ich kann sie verstehen.

Auch ich selber achte auf mich,lebe gesund,bin aber auch da ein Hypochonder hoch 2.

Meine Erfahrung mit Krankheiten haben mich eher noch mehr runtergezogen.Vor Jahren starb meine Mutter an Herzschwäche,mit 61.Ich habe sie in der Intensivstation,wo sie auf ein Spenderherz wartete,begleitet.Herzkrankheiten sind bei uns familär bedingt.Beide Eltern starben daran.Dann starb die Tochter einer Freundin an Leukämie,mit 14.Zwei Jahre habe ich alles nah miterlebt.

Seitdem hat sich meine Angst vor Krankheiten nur noch verstärkt.Ich spürte damals,wie nah alles ist.Wie schnell es passieren kann.

Ich selber bekam Morbus Bechterew,Rheuma in der Wirbelsäule.Seit 10 Jahren kann ich nicht mehr arbeiten.Früher war ich selbstständig und hattte einen kleinen Friseursalon.

Ich glaube,dieses überängstliche sich Sorgen hat den Ursprung,dass meine Mutter nie für mich da war und schliesslich das schlechte Gewissen,dass mir durch die Selbstständigkeit, als meine Kinder ganz klein waren, die Zeit für sie fehlte.Das Gefühl,damals etwas versäumt zu haben.

So habe ich wohl versucht,mit übertriebener Ängstlichkeit alles auszugleichen,was ich verpasste.Jetzt sind sie erwachsen,ich fühle mich nutzlos,muss das Abnabeln erst erlernen.

LG
sonne

Hallo Sonne,

ich find nicht dass es hierbei darum geht wer wann wie warum Recht hat, bzw. ob Irgendjemand nachvollziehen KANN, was wann warum in Dir vorgeht und warum...es geht hierbei nur um Dich, und im besten Fall kann ich versuchen von Außen Zusammenhänge zu suchen und Dir aus dem Bauch heraus meine Eindrücke und Ideen und intuitieven aber sehr subjektiven Empfindungen und Gedanken anzubieten...warum ich meine, ich sollte erstmal so eine dusslige Einführung schreiben? Weil ich ein bestimmtes Ideengefühl habe, aber keinen blassen Schimmer, ob ich damit auch nur ein bißchen auf der richtigen Spur bin...und ich Dir (die Du selbst sagst, sie sei Hypochonder hoch 10) nicht noch mehr Futter für Deine Problematiken hinwerfen möchte, die Du im Zweifel vielleicht einfach so schlucken würdest...obwohl Du natürlich clever genug bist, zu wissen, dass ich weder qualifiziert bin, noch Dich persönlich kenne...aber so ist es eben mit dem Wissen und dem Anwenden und Umsetzen...schwierig.

Ich frag Dich also mal...Wieviel Zeit und Gedanken und Energien verwendest Du so täglich, Dir darüber Sorgen zu machen, was Irgendjemand, bzw. ganz direkt Deine Kinder von Dir als Mutter halten? Befürchtest Du ständig Deine Kinder könnten irgendwann ähnlich über Dich, wie Du über Deine Mutter (bzgl. des Sorgens und Kümmerns ) reden, denken, fühlen? Und demontriest Du Deine SORGE um sie deshalb so massiv, und bist Du deshalb ständig auf der Suche nach Gründen (Krankheiten, Risiken etc) Dich kümmern und sorgen zu können? Nach dem Leitmotiv: Hier guckt her, seht dass ich mich fürchterlich um Euch sorge und immer noch kümmere, seht dass ich eine gute Mutter bin...ich bin schwer krank und extrem eingeschränkt, ich kümmere mich kaum um mich selbst, habe so hart gearbeitet (für Euch?) bis ich schwer krank wurde, und trotzdem kümmere und sorge ich mich weiter aufopfernd um Euch, ICH bin ganz anders als meine Mutter

Wie gesagt, dass ist nichts weiter als ein ganz subjektiver Eindruck...was es Dir wirklich gibt und bringt, was Dein Hauptmotiv ist, kannst nur Du wissen und das geht im Grunde auch Niemanden etwas an...ich glaube nur, dass Du Deinen nunmehr erwachsenen Kindern nicht regelmäßig sagen würdest Wenn ihr dieses und jenes nicht beachtet, meinem Wissen folgt und vertraut etc, dann werdet ihr fürchterlich krank und spielt mit Eurem Leben wenn Dir das kein positives Gefühl geben würde, wenn Dich dieses demonstrative Sorgen nicht auch befriedigen würde. Geht es dabei vielleicht auch um Dein Selbstimage?

Ich frage so direkt, weil Du Dein Verhalten (nach Krankheiten, Risiken, Gefahren im Internet suchen umd diese dann Deinen Kindern als Sorge und Kümmern zukommen zu lassen) ja durchaus für gerechtfertigt und richtig hälst und ihre Reaktion darauf als unrichtig bzw. ignorant und vielleicht sogar undankbar? ...eine Mutter hat sich zu sorgen und zu kümmern und deshalb sorgst Du eben auch immer weiter dafür, dass Du was greifbares zum sorgen hast - ich weiß nicht ob das auch einTeil der Hypochondrie ist...

Meine Mama ist auch Hypochonder (als Teil einer Borderlinestörung) aber sie lebt auch eine Form des Münschhausensyndroms aus - ich erzähl das nur dazu, weil ich selbst nicht genau sagen kann, ob ich da nun etwas in Dein Verhalten, Deine Motive reininterpretiere, dass/die ich von meiner Mutter kenne.... ich weiß nur, das sie sich auf ihre ganz eigene Art gekümmert und gesorgt hat und das immer noch tut...und das es letztlich gleichgültig ist was und wer davon hielt/hält...

Niemand leidet mehr als sie, Niemand ist kränker als sie, Niemand ist sensibler als sie (Hypochonder) -aber auch keine Mutter leidet mehr als sie (mit/für ihre Kinder), keine Mutter, Ehefrau, Oma ist so aufopfernd, liebevoll und selbstlos wie sie, Niemand engagiert, sorgt und kümmert sich mehr um seine Familie als sie, keiner hat schlimmere Schicksalsschläge zu bewältigen, keiner hat je mehr gearbeitet etc (Münchhausen).... Ich will hier wirklich nicht über meine Mutter herziehen, ich weiß einfach nur, dass ihr selbst kreiertes Bild von ihr als Frau, Mutter, Ehefrau, Oma, Nachbarin etc ihr Hauptmotiv ist, unter allen Umständen geschützt werden muß...wir Kinder sind alle erwachsen, eine meiner Schwestern ist bereits schon Oma von drei hinreißenden Enkeln, aber für die Psyche unserer Mutter (die Matriachin des Clans) reicht es sich verbal zu kümmern und zu sorgen um ihrem Image gerecht zu werden, bzw ihren Selbstwert zu steigern ...es sei denn, irgendjemand fordert sie heraus...


Tagsüber einfach um die Ecke zum Hausarzt mit uns Kindern zu gehen oder den kommen zu lassen (der ist auch als wir alle drei Scharlach hatten dreimal täglich gekommen, weil Mutter sich geweigert hat uns ins Krankenhaus einzuweisen) ist zu unspektakulör, das sieht ja keiner als extremkümmern an, das wird von Jedem als Selbstverständlig erachtet)...ich war 5 als wir alle Scharlach bekamen...über 10 Wochen in unserem Kinderzimmer unter Quarantäne...meine Schwestern waren schon älter und bessere Esser und widerstandskräftiger...aber die beiden haben deshalb auch viele Wochen in der Schule gefehlt, etc...aber wenn ich meiner Mutter irgendwann mal sagen würde, was mein Augenarzt gesagt hat - dass zu 99% diese langwierige Scharlachinfektion meine Sehkraft geschädigt hat - dann würde sie mir simpel und einfach an den Hals gehen - weil sie sich aufgeopfert und gekümmert und gesorgt hat, anstatt uns ins Krankenhaus abzuschieben, basta!(dass sie selbst gar nicht unser Krankenlager betreten dürfte und das auch nicht gemacht hat, lassen wir mal einfach so stehen )

Alles was dagegen spricht bzw. nicht dieser Version betrifft ist ein direkter Angriff!

Siehste, ich verstehe sehr wohl, was da in meiner Mama vor sich geht, und manchmal sogar warum sie sich weshalb aufführt und wie gesagt, ich kann nicht behaupten, meine Mutter hätte sich nie gekümmert und gesorgt...aber eben immer schon auf ihre ganz spezielle Art und Weise, und ich muß eben auf meine Art und Weise damit umgehen, z.B. für den Notfall vorsorgen (z.B. andere Leute fragen ob sie im Notfall (Unfall o.ä.) bitte dafür sorgen können, dass meine Patientenverfügung in die richtigen Hände gelangt, dass unter keinen Umständen meine Mutter als Bevollmächtigte und nächste Verwandte über meinen Verbleib und die Behandlung entscheiden soll, etc etc etc). Das nervt...ich möchte mir über sowas auch nicht sonen riesen Kopf machen und würde auch einfach nur gerne darauf zählen, dass meine Mutter als nächste Verwandte in meinem Sinne handeln und entscheiden würde...aber ich weiß genau, das wird niemals sein..

Dieses Selbstimage dass sie von sich hat,und ihr Leitmotiv und ihre Vorgehens - und Denkweise rettet sie nämlich auch im Notfall und in schlimmen Krisen davor, sich selbst zu verlieren und/oder Entscheidungen zu treffen, die sie irgendwann mal mit Schuldgefühlen oder Selbstzweifeln belasten könnten, wie Normalos sie kennen - und weißte was, ich gönn ihr das von Herzen. ABER:egal was ich aufschreiben, wünschen und wollen würde...sie würde NIEMALS sagen, dass z.B. eine Herz-Lungenmaschine abgeschaltet werden soll oder ich soweit mit Morphium sediert werde dass ich nix mehr merke (und damit riskieren dass die Pumpe versagt -was ich durchaus und absolut will)...ganz gleich ob mein Hirn Brei ist und ich nie wieder aufwachen werde, egal was ihr Ärzte, Verwandte oder sonstwer raten würden...die Befürchtung dass irgendwer (und wenn es nur der religiös fanantische Postbote wäre, den sie vorher nie gesehen hat) sagen oder denken könnte, sie hötte was mit meinem Ableben zu tun, übertrifft und überstimmt alles und jeden - in solchen Situationen, kommt dann eben auch ganz gewaltig ihr Ego raus...sie will nicht wirklich leiden, sie will auch nicht wirklich krank sein oder sterben, oder von Schuldgefühlen oder Selbstzweifeln geplagt werden oder aktiv zur Tat/Hilfe schreiten (was mich als Tochter ein bißchen beruhigt), aber darüber nachdenken und sprechen und sich grusiligsten Fantasien hingeben...das gefällt ihr schon sehr gut...ist halt nur nicht wirklich realitätstauglich.

Genug gesabbelt, ich hoffe für Dich, dass Du Dir von Deinen Kindern kein gutes Mutter Zeugnis erarbeiten/ersorgen/erkümmern willst, denn letztlich kannst Du mal davon ausgehen, dass auch Deine Mutter von sich ein völlig anderes Bild hat, als Du von ihr - ob nun im positiven,negativen oder nur in bestimmten Erinnerungen...als Kind hast auch Du nur das genommen was Du bekommen KONNTEST und solange Du es brauchtest...und das machen/machten Deine Kinder genauso...ob das ausreicht oder immer den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen und Vorstellungen ensprochen hat/entspricht - ist ja ne ganz andere Sache...ich weiß nur dass n schlechtes Gewissen letztlich überhaupt Niemandem irgendwas hilft oder nutzt...im allerbesten Fall dient es dem Inhaber dieses schlechten Gewissens nur dazu, damit sein jetziges Verhalten zu erklären/rechtfertigen...auch wenn das ungesund ist und jede Form der Veränderung aufhält. Hättest Du was davon gehabt wenn Dir Deine Mutter ihr schlechtes Gewissen und all ihre Fehlverhalten gebeichtet hätte? Hätte Dich das zu einem glücklicheren, zufriedenen, gesünderen Menschen gemacht?

Klar hab ich auch ne schlechtes Gewissen wegen allem Möglichen und bereue ca eine Zillion Dinge...aber das ist und bleibt mein schlechtes Gewissen, mein Problem, meine Reue...ich kann nur versuchen mein Karma nicht noch mehr zuzumüllen lol

Hallo Cathy

Ich muss als erstes sagen,dass ich mich in dem Verhalten deiner Mutter nicht wiederfinde.

Zitat:
Niemand leidet mehr als sie, Niemand ist kränker als sie, Niemand ist sensibler als sie (Hypochonder) -aber auch keine Mutter leidet mehr als sie (mit/für ihre Kinder), keine Mutter, Ehefrau, Oma ist so aufopfernd, liebevoll und selbstlos wie sie, Niemand engagiert, sorgt und kümmert sich mehr um seine Familie als sie, keiner hat schlimmere Schicksalsschläge zu bewältigen, keiner hat je mehr gearbeitet etc (Münchhausen)....


Zitat:
Und demontriest Du Deine SORGE um sie deshalb so massiv, und bist Du deshalb ständig auf der Suche nach Gründen (Krankheiten, Risiken etc) Dich kümmern und sorgen zu können? Nach dem Leitmotiv: Hier guckt her, seht dass ich mich fürchterlich um Euch sorge und immer noch kümmere, seht dass ich eine gute Mutter bin...ich bin schwer krank und extrem eingeschränkt, ich kümmere mich kaum um mich selbst, habe so hart gearbeitet (für Euch?) bis ich schwer krank wurde, und trotzdem kümmere und sorge ich mich weiter aufopfernd um Euch, ICH bin ganz anders als meine Mutter


Das trifft auf mich so nicht zu.Ich denke,das sind zwei unterschiedliche Erkrankungen.Borderline und eine generalisierte Angsstörung!

Ich erpresse mit meinem Leiden(Rheuma)niemand.
Ich habe meine Erkrankung angenommen,lebe mit ihr,ohne zu jammern,weder bei meinem Mann,noch bei meinen Kindern.

Zitat:
Befürchtest Du ständig Deine Kinder könnten irgendwann ähnlich über Dich, wie Du über Deine Mutter (bzgl. des Sorgens und Kümmerns ) reden, denken, fühlen?


Das könnte zutreffen.Allerdings ist mir das nicht bewusst.Wahrscheinlich fühlte ich mich als Kind alleingelassen.Auch später war dieses Gefühl,keine Mutter zum Anlehnen zu haben,für mich sehr belastend.Noch heute überkommt mich eine Traurigkeit,wenn ich daran denke,wie wenig sie sich um mich kümmerte.

Ich will wohl eben,unbewusst,dass meine Kinder nie dieses Gefühl erleben müssen,eine Mutter zu haben,die nicht für sie da ist.Weil ich weiss,wie weh das tut.

Zitat:
Hättest Du was davon gehabt wenn Dir Deine Mutter ihr schlechtes Gewissen und all ihre Fehlverhalten gebeichtet hätte? Hätte Dich das zu einem glücklicheren, zufriedenen, gesünderen Menschen gemacht?


Ja,wenn ich mich mit ihr hätte jemals aussprechen können,wenn wir gegenseitig über unsere Fehler hätten reden können und sie mich nicht nur,bis zu ihrem Tod kritisiert hätte,sondern auch mal Liebe gezeigt....dann hätte mich das glücklich gemacht.

Wie mein Mutter sich selber,als Mutter, gesehen hat weiss ich nicht.Ich weiss,dass wir,meine Kinder und ich,uns gegenseitig respektieren.Wir haben kein schlechtes Verhältnis.Ein Zeugnis als beste Mutter der Welt will ich nicht!Und ich weiss,dass sie das auch wissen.

Aber klar,sie wollen eben jetzt keine Bemutterung mehr.Mir fällt das schwer,weil ich diese generalisierte Angststörung habe und diese Angst vor Krankheiten ist sehr belastend.Immer kommt irgendwo ein Problem,das ich dann überbewerte.

Oft kommt dann auch die Angst,keine Angst zu haben.Hört sich seltsam an....die Angst,wenn ich mal keine Angst habe,könnte es eintreffen und ich wäre dann nicht vorbereitet.Ich glaube,dieses Verhaltensschema versteht nur ein Mensch,der auch an dieser Angststörung leidet.

Aber nur ICH leide!Meinen Mann und meine Kinder versuche ich da rauszuhalten.Ich bin es,die sich dann sorgt,versuche aber,sie mit meiner Sorge nicht zu belästigen.

Das ist mein Hauptproblem.Ich muss lernen,mich zurückzulehnen und mich nicht zu sorgen,bei Dingen,die ich eh nicht ändern kann.Denn letztendlich leide ich und vergeude dabei meine Kräfte.

LG
sonne

Hallo Sonne,

Danke für Deine Antwort - ich bin erleichtert, weil ich nach dem Abschicken, meiner Post nicht mehr sicher war, ob das, was ich sagen wollte, auch so bei Dir ankommt - diese eindimensionale Form der Kommunikation kann manchmal ganz schön schwierig sein, nicht wahr?

Selbstverständlich hat die Borderlinestörung meiner Mutter soviele Facetten und Symptome, dass auch hier die Grenzen nur selten überhaupt zu erkennen sind, und Niemand sagen könnte, ok, das ist jetzt die Angststörung, das ist Symptom ihres Hypochondrismus, und das ist ein echtes physisches Symptom ausgelöst durch...etc. (ich schätze mal, dass ist die einzigste Gemeinsamkeit die alle Formen der BPS teilen)...ich hab die Geschichte eigentlich nur aufgeschrieben, weil ich verdeutlichen wollte, wie unterschiedlich, die Wahrnehmungen sind und die Motive...

Nur weil ich keine BPS oder eindeutige Angsterkrankung habe, heißt das noch lange nicht, das meine Wahrnehmung, meine Erinnerungen, meine Bedürfnisse und Eindrücke richtiger oder angemessener sind/waren als die meiner Mutter oder Deiner. Nur weil Du seit Jahren an Angststörungen und physischen sehr belastenden Erkrankungen leidest, heißt das ja auch nicht, dass Deine Gefühle und Gedanken bezüglich Deiner Kindheit und der Beziehung zu Deiner Mutter unrichtiger oder abwägiger sind

Aber genau da liegt ja der Hund in unser aller Kindheit und Aufzucht begraben - ich bin 100% sicher, wenn ich als Kind nicht noch andere Bezugspersonen oder Rolemodels gehabt hätte (hauptsächlich meine Freunde) und wenn da nicht andere Erwachsene gewesen wären von denen ich mir, wie jedes Kind Sachen abgeguckt hätte (z.B. Lehrer, mein Vater ), dann hätte ich Heute mit viel mehr Problemen zu kämpfen, dann hätte ich viel mehr Probleme mit mir selbst...weil meine Mutter ganz simpel eigentlich immer überfordert war und so viel mit sich zu tun hatte, dass da bis auf oben genannte Aktionen eigentlich kein Platz für uns Kinder oder sonstwen war...das würde sie niemals sagen, und das empfindet sie auch völlig anders.

Nicht nur, dass wir das so akzeptieren müssen (ich lass mir von ihr ja auch nicht erzählen, wie und was ich zu denken und zu fühlen habe, genausowenig wie Du Dir von Deiner Mutter hast einreden lassen, dass sie ne ganz großartige und liebevolle Person und Mutter war) - sondern mittlerweile bete ich, dass sie ihre Hypochondrie, ihre 'Ängste , ihre Kontrollsucht (starkes Motiv) etc und auch ihre schlechte Meinung über fast Jeden etc, NIEMALS verlassen werden - weil sie dann nämlich aller Lebensmut alle Energien mit verlassen würden...sie ist so schon unglücklich und einsam genug...weißte was ich meine...völlig gleichgültig wer was wann für mit ihr tut und wer für sie da ist...das ist die Tragödie, sie braucht ihre Hypochondrie auch ganz doll...natürlich ist das nicht schön für mich oder meine Schwestern...und es gab mit Sicherheit Momente, da hab ich auch gedacht, ich hätte diese und jene Macke nicht und wär viel mehr dies und weniger das, wenn meine Mutter nur nicht so gewesen wäre wie sie nun mal ist und war und immer sein wird...aber das stimmt nicht...denn wenn ich diesen Gedanken als Ursache und Wahrheit akzeptiere, dann muß ich ergo auch sagen, dass sie Schuld an meinen guten Eigenschaften und Wesenszüge ist lol...Nicht dass ich ihr das nicht gönnen würde, die ganze Grundidee, die dahinter steckt würde bedeuten, dass sie der einzigste Einfluss war, dem ich jemals ausgesetzt war...und das war sie einfach nicht...

was ich mir wünschte ist, dass sie ihre ganz realen Einschränkungen und Erkrankungen so mutig angehen und kontrollieren versuchte, wie jeden Anderen um sich rum. Denn wenn´s ihr körperlich wirklich so richtig mies geht, dann sagt sie keinen Ton...nicht um irgendwen zu schonen sondern weil sie nicht hören will Komm, dann gehen wir das jetzt an, dann versuchen wir einen Spezialisten zu finden, dem außer Pillen verschreiben noch was Besseres einfällt...

Das will sie nämlich auch nicht, lehnt freiwillige Klinikaufenthalte und Reha (auch nur ambulante) völlig ab (auch weil ihr die Geduld fehlt um eine von vielen zu sein) - der Arzt der ihr z.b. Lungensport für Senioren und Rehapatienten vorschlägt wird sofort gewechselt und für alle Zeiten verteufelt...weißte, so ist sie eben, nicht nur mit mir, sondern mit Allen und mit sich selbst...sie war konstant um uns rum und auch wenn sie mal physisch nicht da war und ist, dann ist sie da...wie jetzt gerade...

Natürlich kann ich verstehen, dass Du gerne ne Mutter gehabt hättest, die Dir ein Gefühl von Sicherheit und uneingeschränkte Zuneigung hätte geben können - das wünsch ich jedem Kind...ich hab nur ein seltsames Gefühl, weil ich nicht weiß ob Du Dich damit als Erklärung bzw. Ursachenforschungsresultat zufrieden gibst, dass Deine Mutter eben nicht so war...das ist sehr traurig aber zwischen damals und Heute liegen doch bestimmt noch ganz viele andere Erfahrungen und Erlebnisse und Erkenntnisse, die Du für Dich alleine und mit anderen Personen gemacht hast...

Natürlich spielen unsere Eltern immer eine ganz zentrale und wichtige Rolle - aber wenn Du zwischen Deiner Geburt bis zu dem Tod Deiner Mutter nicht wirklich jeden Tag mit ihr verbracht hast (und sei es nur in Gedanken), dann hattest Du auch Freiräume um Deine eigenen Entscheidungen zu treffen, Deine eigenen Ziele ganz unabhängig von ihr zu verfolgen, so wie Deine Kinder jetzt unabhängig von Dir ihre Entscheidungen treffen und Ziele verfolgen...wenn einer Deiner Jungs sagen würde Ich gehe definitv nie wieder zu irgendeinem Arzt und ignoriere fortan alle Symptome und meinen Körper, weil meine Mutter Hypochonder ist...das wär doch erschreckend oder?

Das wird aber nicht passieren und weißte warum nicht? Weil Deine Jungs, genau wie Du - losgelöst von ihrer Mutter - ihre Freiräume nutzen werden um ihr eigenes Ding zu machen und ihre eigenen Wege zu erkunden...Deine Mutter hat Dir weder Deinen Mann ausgesucht, und entschieden wieviele Kinder Du wann bekommen wirst etc...ob sie während Deiner beruflichen Selbstständigkeit eine Rolle spielte, weiß ich natürlich nicht...aber im Großen und Ganzen scheinst Du über viele Jahre - losgelöst von ihr und ihren Bewertungen - Dein Ding gemacht zu haben...und dafür auch den Mut und die Energie und natürlich das Know-How mitgebracht zu haben, was ja ne riesen Leistung und als durchaus positiv zu werten ist.

Ich frag mich als Außenstehende also, warum Du Dir jetzt so sicher bist, dass Deine jetzige Situation, Deine jetzige Symptomatik (seit 10 Jahren Angststörung) und auch Deine Probleme, Deinen Söhnen und Deiner Erziehung zu trauen - ganz bestimmt etwas mit dem Verhältnis zwischen Dir und Deiner Mutter zu tun hat...das hört sich gaga an, aber zwischen Deiner physischen/finanziellen Loslösung von der Mutter (Auszug) bis zum Ausbruch Deiner Angstsymptomatik und physischen Erkrankung hast Du ja wirklich ganz viel auf die Beine gestellt und aktiv in Angriff genommen und gemacht...wie bist Du denn während dieser Zeit mit diesen Kindheitsängsten und den latenten Selbstzweifeln und Unsicherheiten umgegangen? Oder sind die Dir jetzt erst (wo sich Deine Söhne aus Deinem direkten Einfluss lösen) so konkret ins Bewußtsein gerutscht? Sorry , wenn ich einfach nur neugierig erscheine...da steckt wirklich echtes Interesse hinter...vielleicht hast Du Deine Mutter ja auch gepflegt bzw. versorgt und steckst jetzt in einem Trauerloch fest? Wie gesagt, ich rate auch nur rum....

Im Grunde glaub ich aber, wenn Du eine gezielte Auseinandersetzung ein klärendes Gespräch mit Deiner Mutter gewollt hättest (wenn Du Dir davon wirklich etwas offenes und ehrliches erwartet hättest), dann hättet ihr beide dieses Gespräch geführt, als sie noch am Leben war - aber wenn es da noch soviele Dinge gibt, die Du ihr zu sagen hast, dann tu das, oder schreib ihr einen Brief oder oder oder und versuch auf diesem Weg einen Abschluss für Dich zu finden und Dich dann wieder Menschen zuzuwenden, die Dich genau so mögen, wie Du bist. Es gibt einen sehr guten und sehr trifftigen Grund warum auch Du dieses klärende Gespräch immer vermieden hast, Sonne...Deine Mutter hätte Dich nie und nimmer trösten können, sie hätte Dir niemals als das sagen können, geben können, was Du von ihr wolltest und wenn sie es gesagt hätte, hättest Du ihr nicht glauben können!

Sollte sich meine Mama mal bei irgendwem für irgendetwas entschuldigen - und sei es nur für ein garstiges Wort - dann werde ich Panik schieben und richtig Angst bekommen...das mein ich ganz ernst! Ich will nicht, dass sie leidet.

Hallo Cathy

Da du das Thema nun mal angesprochen hast,werde ich dir erzählen:

Ich habe mich leider NIE von meiner Mutter gelöst.Wir waren beide im Leben ungewollt eng miteinander verbunden.

Aber daran hat auch mein Vater mit schuld.Der immer für diesen Zusammenhalt kämpfte.

Als ich mit der Schule fertig war,überredete man mich,im Salon meiner Mutter eine Lehre zu machen.Da mir ja schon als Kind jegliches Selbstbewusstsein genommen wurde,gab ich nach.
Es war schon damals für mich mehr als belastend,denn die ewige Kritik meiner Mutter,der ich nie was recht machen konnte,wurde hier fortgesetzt.

Trotz allem hat mir mein Beruf sehr viel Spass gemacht und die Aussicht,den Salon zu übernehmen,war nicht schlecht.Denn der Kundenstamm war da und ich hatte Freude an der Arbeit.

Dann kam die zweite Fehlentscheidung.Kurz nach meiner Heirat.
Damals überedete uns mein Vater,zusammen zu bauen,im Haus einen neuen Salon einzurichten,denn dadurch war es für beide finanziell machbar.

Auch hier war ich dabei,konnte mich nicht lösen.Auch meine Mutter schien damals nicht so begeistert,aber Vater zuliebe wurde es so gemacht.

Jetzt kam die nächste Belastung.Ich baute im Haus meinen Salon auf und Mutter übernahm meine Söhne.Sie bestimmte,ich hatte nachzugeben.
Wenn ich aufmuckte,dann wurde gedroht,dass ich ohne ihre Hilfe den Salon nicht weiterführen könnte.

Ja,schliesslich wurde auch das Verhältnis meines Mannes zu den Eltern sehr schlecht.Oft redeten wir von Auszug,aber....wie?Alles Geld steckte im Haus.

Da begann ich etwas seltsames:ich flog als Friedenstäubchen durchs Haus.Überall verstreute ich Harmonie,überall hielt ich alle zurück,wenn sie mal wieder streiten wollten.
Für alle war ich dann die Vermittlerin.Mir wurde gesagt,bei mir wurde sich beschwert,ich musste dann alles weitergeben.
JAHRELANG war ich mit den Beinen auf zwei Stühlen,an denen kräftig gezogen wurde.
Ich habe mich auf meinen Salon konzentriert,selbst bei der Erziehung der Kinder kam ich bei meiner Mutter nicht mehr auf....sie hatte recht,sie bestimmte.
Ja,als mein Vater starb,war sie schon eingie Jahre herzkrank.Reden konnte ich NIE mit ihr,denn für sie war ich das dumme Kind,sie diejenige,die IN ALLEM RECHT hatte.
Verstanden hatte sie mich nie.Geliebt auch nicht,denn sonst wäre sie mehr auf meine Gefühle eingegangen und hätte mich ALS MENSCH respektiert.
Sie wollte mit mir kein Gespräch eingehen,denn ich war ja nicht gleichwertig,nur das kleine Mädchen,das nichts auf die Reihe bringt.

Dann wurde ich krank.Rheuma.Ich weiss,dass das alles ein Auslöser war.

Auch das war ihr egal.Krank sein gab es nicht.Auch sie hat ihre Herzkrankheit einfach ignoriert.

Als es dann immer schlechter mit ihr wurde,versorgte ich sie.Ich war für sie da,bis sie starb.

Dann kamen hinterher die ersten Panikattacken.Danach übergrosse Angstzustände.Seitdem leide ich.Ich habe angst vor Krankheiten,Angst meine Familie könnte erkranken....einfach immer angst.
Nur,ich versuche eben niemanden damit zu belasten.Ich jammere nicht,wenn ich Schmerzen habe....fühle mich wohl immer noch nicht wichtig genug,MICH ZU PFLEGEN.Dafür habe ich angst um meine Familie,denen ich das nicht zeigen möchte,aber die meine Ängst eben spüren.

Als meine Mutter starb,hatte ich ein unbeschreiblich befreites Gefühl,das sich dann aber sofort in Scham wandelte,denn....wenn die Mutter
stirbt,hat man zu trauern.Und ich konnte das nicht.

Naja,erst seit ein paar Jahren verarbeite ich alles,ganz langsam.

Natürlich ahben mich auch andere geprägt.Wie dich.Da ist mein mann,der mich liebt und für mich da ist.Meine Freunde,die mich so annehmen,wie ich bin und mich auch so mögen.Wäre ja uch schlimm,wenn es nicht so wäre.

Trotz allem,tief in uns steckt nunmal diese Belastung....diese verkorkste Mutter-Tochter-Beziehung.Auch wenn wir versuchen Erklärungen zu finden,Verständnis aufzubringen,oder das Ganze einfach anzunehmen.

Teif in uns bleibt eine Verbitterung.

Guten Tag, nochmal

hab irgendwie ein sehr zweifelhaftesTalent genau die Punkte zu treffen, die ...naja, weißte ja jetzt selbst am besten...es war wirklich nicht meine Absicht, Dir irgendetwas aus der Nase zu ziehen, nur um meine diffusen Eindrücke bestätigt zu bekommen...muß aber auch zugeben, dass es für mich jetzt leichter ist Deine Geschichte und gesundheitlichen wie psychischen Probleme in einem deutlicheren Rahmen zu sehen...jedenfalls fühlt es sich so an.

Zitat:
Trotz allem,tief in uns steckt nunmal diese Belastung....diese verkorkste Mutter-Tochter-Beziehung.Auch wenn wir versuchen Erklärungen zu finden,Verständnis aufzubringen,oder das Ganze einfach anzunehmen.

Teif in uns bleibt eine Verbitterung.
Genau, loswerden, vergessen oder abschalten können wir das nicht, das wird für immer und alle Ewigkeit ein Teil von uns bleiben...nicht nur von uns Töchtern, sondern auch unserer Mütter. Es liegt mir absolut fern Stellung zu beziehen, das sage ich ganz deutlich dazu, weil ich auf gar keinen Fall möchte, dass Du Dich verteidigst, erklärst oder für Deine Empfindungen Deiner Mutter gegenüber entschuldigst. Wenn ich meinte, Du solltest versuchen die Sache für Dich abzuschließen, dann meinte ich damit nicht, dass Du vergeben (Du bist ja nicht Gott) und vergessen (unter Amnesie leidest Du auch nicht) solltest, weil man das so macht, wenn Jemand gestorben ist...Du bist nämlich auch nur ein Mensch und es liegt gar nicht in Deiner Macht zu vergeben oder zu vergessen. Es liegt aber in Deiner Macht zu entscheiden, ob Du Dich weiterhin immer wieder auf die Vergangenheit, auf die schlechte Beziehung zwischen Dir und Deiner Mutter beziehen möchtest - aus welchem Anlass auch immer - oder ob Du jetzt selbst versuchen möchtest, Dich aus Deiner Tochterposition zu lösen...


Denn letztlich ist auch in Deiner Familie Niemand dessen Bedürfnisse und Sehnsüchte befriedigt wurden...auch die Deiner Mutter nicht...sie hat ihre Unzufriedenheit ausgedrückt indem sie alles und jeden zu kontrollieren und kritisieren suchte, und Du indem Du Deinen Eltern viele Jahre die gute Tochter vorgespielt hast, obwohl Du innerlich ständig wütend, aufgebracht und ohne Ende überfordert warst und auch das ist eine Form der Kontrolle und Unehrlichkeit (die Dir selbst immer noch am allermeisten schadet) - und keine von Euch beiden Frauen hat es trotz enormer Anstrengung, Bemühungen und Willenskraft geschafft, tatsächlich das von Anderen (Mutter-Tochter) zu bekommen, was sie eigentlich wollte...was immer das auch gewesen sein mag...

Ihr beide habt Euch in gewisser Weise darauf verlassen dass Dein Vater/Ihr Mann schon wissen wird, ihr beide habt Euch aus Euren ganz individuellen Motiven von Deinem Vater leiten lassen...aber zugestimmt aber ihr seinen Plänen und Wünschen nicht um ihm zu gefallen, sondern weil es auch Euch sinnvoll machbar praktikabel erschien...ich erzähl Dir das nicht im sinne von Du, sei mal ein bißchen lieb jetzt, Deine Mama hatte auch Stress...es hilft Dir nur JETZT kein Stück weiter rückblickend wirklich alles schlecht zu reden, die Entscheidungen Deines Mannes und Dir auch noch Eurer schlechten Mutter-Tochter Beziehung zuzuordnen...ihr habt all diese schwerwiegenden Entscheidungen getroffen und ALLE jahrzehnte lang damit und danach gelebt, Sonne...natürlich hat dass das Verhältnis zwischen Dir und Deiner Mutter nicht viel positives gebracht...aber wenn Du und Dein Mann ausgezogen wärt, Du Deine Lehre woanders gemacht hättest, und nicht im Haus mit der Großmutter als Vollzeitbabysitter gelebt und gearbeitet hättest, dann hättet ihr ganz andere Hürden zu bewältigen gehabt...Andere...nicht bessere oder schlechtere, sondern andere. Genau wie Deine Eltern...

Im Grunde war Deine Mutter mit dieser ganzen Situation genauso unzufrieden wie Du, Dein Mann und garantiert auch Deine Kinder...da wurden aus finanziellen Gründen Entscheidungen getroffen, die keiner von Euch emotional vertreten und tragen konnte...aber anscheinend jeder WOLLTE. DAS solltest Du versuchen im Nachhinein anzunehmen...es geht nicht um Schuld oder was währe wenn...Deine Mutter ist nicht mehr da und Dir geht es noch schlechter als vorher...

Versuch das mal ganz ohne Wertung oder emotionale Ursachenforschung so anzugucken...

Ich bezweifle nur, dass es Dir gut tut, wenn Du Dich selbst, jetzt da Deine Mutter keinen direkten Einfluss mehr ausüben kann, noch mehr als früher auf sie beziehst, wenn es Dir JETZT schlecht geht, wenn Du Dinge tust, von denen Du weißt, dass sie nicht gut für Dich und Deine Familie sind etc....das ist kein Vorwurf, Du übernimmst somit aber ungefiltert die negativen Verhaltensweisen Deiner Mutter. Jetzt wo sie nicht mehr da ist um Dir zu erzählen was Du alles nicht kannst, was Du alles nicht auf die Reihe bekommst etc tust Du´s eben selbst...sie hat ihre ständige Nörgelei und Kritik bestimmt auch kümmern genannt und hat keinerlei Veranlassung gesehen, sich nicht mehr einzumischen...denn auch wenn sie Dir den Laden überschrieben hat, so war sie ja doch ständig im Einsatzals Vollzeitoma, Vollzeitmutter, etc...sone Frau kommt nicht plötzlich auf die Idee Oh ja richtig, ich bin ja in Rente und kann jetzt das Ruder aus der Hand geben und mich nur noch um meinen eigenen Kram kümmern... So wie ihr hättet Nein sagen können, so hätte auch Deine Mutter sagen können Nö, wenn ich Dir schon meinen Laden übergebe und in den Ruhestand gehe, dann will ich den auch genießen und nicht ne Vollzeitoma sein o.ä....Hätte, könnte, wollte, wenn dies und nicht das...Sonne, das sind verständliche Gedankengänge aber Du hältst an diesen Fest (wenn meine Mutter sich mehr gekümmert, wenn sie mich mehr geliebt, wenn sie sich mehr gesorgt hätte etc), als wär das die ultimative und einzigste Wahrheit - auf die alles zurückzuführen ist...wie sich das anhört dann hat sie sich überall eingemischt, hat Dich dauernd mit guten Ratschlägen überschüttet und Dir durchaus auch IHREN Laden, IHRE Stammkunden, etc überlassen und Deine Kinder bemuttert...nicht auf die Weise, wie Du es gewollt/gewünscht oder Deiner Meinung nach gebraucht hättest ...aber damals haben Du und Dein Mann immer wieder entschieden wir spielen hier und da mit, machen dies und jenes mit, weil... dafür brauchst Du JETZT keine Erklärungen mehr zu bringen und zu suchen Sonne - höttest Du den Laden nicht übernommen dann hättest Du irgendwo für 3,50 brutto als Angestellte arbeiten müssen, hättest Deine Kinder überhaupt nicht mehr gesehen und hättest Dich nebenher auch noch mit Vermietern wegen jedem Quatsch rumstreiten müssen etc...sich immer wieder an den Wunsch zu klammern ich wünschte meine Mutter wär liebevoller, geduldiger und rücksichtsvoller gewesen, dann würd es mir jetzt besser gehen ist verständlich, aber der darf nicht zu ner Einbahnstraße oder gar einer Zielsetzung werden...


Ich weiß nicht ob ein Hypochonder jemals geheilt werden kann...oder ob Du damit Dein Ängste ein wenig distanzierter angucken kannst...ich finde nur, dass Du Deiner Mutter (Euren Schwierigkeiten miteinander) jetzt da sie nicht mehr ständig um Dich rum ist, da sie Dich nicht mehr kontrollieren und kritisieren kann und will, einen riesigeren Platz eingeräumt hast, als zu ihren Lebzeiten - das ist und war mit Sicherheit doll wichtig für Dich - ob nun bewußt oder unbewußt - aber darüber hinaus steht außer Frage, dass sich alle Umstände immer wieder verändert haben, Du, Dein Mann, Eure Söhne, Eure finanzielle und häußliche Situation, Dein Gesundheitszustand, Deine Mutter- Tochter Beziehung, Deine Kinder- Mutter Beziehung...ist weiter geflossen...

Ich glaube, indem Du immer wieder versuchst zurückzuschwimmen, gegen den Strom, aus dem Wunsch heraus der ultimativen Quelle all Deiner jetzigen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen (Quelle ~ Mutter) überanstrengst Du Dich ohne Ende und permanent...und weißte was Sonne, auch wenn Du es schaffen solltest, wirst Du feststellen, dass dieser Strom seinen Ursprung NICHT bei Deiner Mutter hat...dann müßtest Du auch noch weiter zu ihrer Mutter, zu deren Mutter etc...
Irgendwie verstehe ich ja Deinen Wunsch nach Erklärungen, Entschuldigungen und ganz eindeutigen Verbindungen und Zusammenhängen - aber nicht nur, dass das nur ein Wunsch bleiben kann besorgt mit, sondern Du bist Dir doch schon seit sehr sehr langer Zeit ganz sicher, warum Du jetzt und Dein Lebtag lang dieses und nicht welches gemacht hast und warum Du meinst, Deine Mutter hätte dabei ihren übergroßen Einfluss geltend gemacht...das will ich Dir auch überhaupt nicht ausreden oder Dir was anderes einreden...aber was machst Du denn mit diesem Wissen Sonne? ...wenn es Dich trösten und beruhigen könnte, wenn dieses Wissen Dir dabei helfen würde, Deine Ängste und Hypochondrie wieder in gesunde Bahnen zu lenken, Dir mehr Selbstvertrauen und innere Sicherheit geben könnte, dann würd ich das ganz großartig finden...aber so scheint Dich dieses Wissen genau wie das um dubiose medizinisches Wissen nur dort festzunageln bzw. zurückzuziehen, wo Du auch schon vor einigen Jahren warst...ultimative Lösungen gibt es vermutlich auch nicht, aber ich fürchte wenn Du immer wieder ganz bewußt und freiwillig auf den Punkt zurückkehrst wo steht meine Mutter hat mich zu einem ungesunden, unsicheren, unselbstständigen Menschen gemacht, dann erscheint das im ersten Moment vielleicht als eine tröstliche Erklärung für alles Mögliche (hauptsächlich für Deine Verbitterung)...aber ob das nun fair ist oder nicht , letztlich mußt DU im hier und jetzt klar kommen...Dir immer wieder diese bittere Pille reinzuzwingen, führt Dich persönlich doch nicht auf sonnigere Lichtungen.

Du hast jetzt diese Ängste, Du durchforstest ganz bewußt im Hier und Jetzt das Internet nach dubiosen Krankheiten und Du sagst ganz Überzeugt Meine Kinder und mein Mann bekommen davon nichts mit...wie können sie das nicht mitbekommen, Sonne? Dir geht es körperlich und psysichich überhaupt nicht gut...ob Du das nun lautstark rausposaunst oder nicht...da steckt dieses solange ich Niemanden damit belästige, kann ich soviel Angst haben und mir Krankheiten anlesen wie ich will...das ist richtig...aber wie das bei Deiner Familie ankommt, weißt Du nicht und schöner wär es doch, wenn Du etwas finden würdest, was Dich stärkt und langfristig zufriedener macht, oder?

Hallo Cathy

Zitat:
...aber wie das bei Deiner Familie ankommt, weißt Du nicht und schöner wär es doch, wenn Du etwas finden würdest, was Dich stärkt und langfristig zufriedener macht, oder?


Ich werde etwas finden,was mich stärkt.Ich bin schon auf diesem Weg....
Aber ich musste diese Vergangenheit aufarbeiten.Für mich kam das eben nur sehr spät,weil ich doch sehr lange in dieser belastenden Situation war.

Zuerst kamen die Panikattacken.Plötzlich,ohne Vorwarnung.Dann die Ängste und die zeitweiligen Depressionen.Ich spürte eine Veränderung in mir.

Ich musste erst ERKENNEN,was der Auslöser war.Mir musste erst selber klar werden,dass ich in mein Leben bis dahin NUR SPIELTE,nie mein wahres ICH zeigen konnte.

Und als diese Erkenntnis da war,musste ich Bilanz ziehen,mein Leben nochmal durchgehen,alles Erkennen,um es dann auch aufzuarbeiten.
Erst dann konnte ich mich selber finden,mich spüren,endlich Emotionen zeigen.

In dieser Phase der Aufarbeitung habe ich oft geweint,habe meine ganze Traurigkeit gespürt.Das tat weh,aber nur so konnte ich auch mein wahres ICH erkennen.Das war all die Jahre zugeschüttet....ich spielte die liebe Tochter,die gute Ehefrau,die Geschäftsfrau,die immer gut drauf war....war eben dieses harmoniesüchtige Friedenstäubchen....aber ich spielte nie mich!

Vor allem fühlte ich mich immer für alles SCHULDIG und VERANTWORTLICH!

Jetzt langsam wurde mir das bewusst.Jetzt kamen eben auch die ganzen Emotionen hoch,die ich immer unterdrückte.Vielleicht gehören jetzt auch diese Ängste dazu....das bin jetzt im Moment ICH.Und das wird sich wieder ändern.Ich spüre,wie langsam neues Selbstbewusstsein aufkommt.Endlich werde ich nicht mehr unterdrückt.Kann mich so geben,wie ich möchte.

Na ja....und da ist eben jetzt auch diese Verletzlichkeit,diese Ängstlichkeit und Traurigkeit.Auch nicht das Richtige.
Aber,ich werde lernen,einen neuen Weg zu gehen.Ich MUSS,das ist mir schon klar.

Aber vielleicht ist auch das jetzt nur eine Phase,die mich aus dem alten Leben befreit,um ein neues zu beginnen.
Ich weiss nicht,ob du jetzt verstehst,was ich meine.

Wie geht es dir eigentlich?Hast du eine Therapie gemacht?Oder hast du eigene Strategien entwickelt,um deine Ängste loszuwerden?Erzähl doch mal von dir!

LG
sonne

Hallo nochmal, Sonne

Zitat:
Jetzt langsam wurde mir das bewusst.Jetzt kamen eben auch die ganzen Emotionen hoch,die ich immer unterdrückte.Vielleicht gehören jetzt auch diese Ängste dazu....das bin jetzt im Moment ICH.Und das wird sich wieder ändern.Ich spüre,wie langsam neues Selbstbewusstsein aufkommt.Endlich werde ich nicht mehr unterdrückt.Kann mich so geben,wie ich möchte.

Na ja....und da ist eben jetzt auch diese Verletzlichkeit,diese Ängstlichkeit und Traurigkeit.Auch nicht das Richtige.
Aber,ich werde lernen,einen neuen Weg zu gehen.Ich MUSS,das ist mir schon klar.

Aber vielleicht ist auch das jetzt nur eine Phase,die mich aus dem alten Leben befreit,um ein neues zu beginnen.
Ich weiss nicht,ob du jetzt verstehst,was ich meine.


warst Du denn vorher auch gefühlsmäßig mit der ganzen Situation (bei Muttern lernen, mit den Eltern weiter unter einem Dach wohnen, den Betrieb übernehmen, die Kinder der Mutter anvertrauen etc) einverstanden? Ich versuch die Frage mal anders zu formulieren...Natürlich kenne ich auch mehr als genug Gelegenheiten, wo ich Dinge getan habe, die weder emotional noch mental meinen Wünschen, Fähigkeiten und schon mal gar nicht meiner Überzeugung entsprachen...ganz besonders im Zusammenhang mit meiner Mutter - aber weißte, dabei hab ich nie gedacht oder gefühlt Oh was bin ich für eine gute und willige Tochter - ganz oft wollte ich einfach nur meine Ruhe haben und nicht Ewigkeiten wegen jedem Kram stundenlang/wochenlang rumdiskutieren bzw. meine Mutter provozieren...das galt für Kleinigkeiten genauso wie für wirklich schwerwiegende Entscheidungen. Dabei geht/ging es nie darum zu entscheiden oder zu gucken Ok, welche Vorteile bringt mir jenes oder welches....es geht/ging vorwiegend um den Versuch noch mehr Stress und Chaos zu vermeiden, sonst gar nix lol Worum ging es Dir damals?

..meine Mutter wird zum Energieball, wenn sie sich herausgefordert und/oder provoziert fühlt...die alte kranke Frau hat immer noch Energieresourcen,wenn sie etwas WILL, die mich mittlerweile richtig neidisch werden lassen ...wenn ich konnte/kann, dann versuch ich unter ihrem Radar abzutauchen....das war schon immer so und das wird immer so bleiben...schon deshalb, wär es mir im Traum nicht eingefallen, länger als notwendig mit ihr unter einem Dach zu wohnen (und meiner Mutter wär es z.B. auch im Traum nicht eingefallen, den Babysitter für die Kinder meiner Schwestern zu machen)...ich mein das gar nicht böse...wir beide ticken nur völlig unterschiedlich, haben so unterschiedliche Bedürfnisse; Meinungen und Lebenseinstellungen, dass ich auch gut und gerne auf ihre Führsorge, Aufmerksamkeit etc verzichten kann/konnte...das hört sich krass an, aber ich bin 42, und da gibt es schon ganz lange nichts mehr, was ich von meiner Mutter bräuchte, für dass ich mich auch innerlich verbiegen könnte...wie soll ich das formulieren? Hast Du Dich selbst als freundlich und nett und rücksichtsvoll empfunden, dachtest Du wirklich Du bist ein gutes Kind, wenn Du - wie Du ja selbst sagst - entweder Zähneknirchend oder Friedensengelsgleich durchs Haus ranntest? Hast Du Dir gedacht Du tust damit irgendjemandem einen Gefallen? Oder ging es dabei Hauptsächlich darum die wirtschaftlichen Koalitionspartner ruhig zu halten? Sorry, das wär nur etwas, wo ich überhaupt nicht mitreden könnte, oder worüber ich mir je hätte Gedanken drüber machen müssen...in meiner Familie gibt es keine Häuser oder Eigentum oder sonst irgendwelches Vermögen lol

Hast Du Dich all die Jahre tatsächlich auch selbst als gute zuverlässige Tochter gefühlt? Und überrollen Dich von daher jetzt Emotionen und Gedankengänge, die Du vorher gar nicht hattest? Ich kann mir nicht vorstellen, wie man solche Gedanken und Gefühle wie Ich mag meine Mutter nicht, fühle mich ständig von ihr beobachtet kritisiert und bevormundet jahrzehntelang nicht wahrnehmen kann - diese Gefühle und Antipatien auch zeigen und ggf. Konsequenzen daraus zu ziehen (ausziehen, getrennte Wege gehen etc), das ist ja wieder ne ganz andere Geschichte...sorry, wenn ich immer weiter bohre...wann hast Du denn gemerkt, dass Du Deine Mutter als Menschen nicht besonders gut leiden kannst? Dass Dich ganz viele Charakter und Wesenszüge an ihr wirklich stören bzw. Du überhaupt nicht nachvollziehen kannst und willst, warum sie wann wie handelt und reagiert?

Wenn Du sagst, Du entdeckst Dich und Deine echten Emotionen jetzt erst...glaubst Du es war das Ziel Deiner Mutter Dich ständig zu nötigen zwingen und zu demütigen - damit Du für alle Ewigkeit abhängig und willig ihrem Willen folgst? Was hatte sie denn davon- ganz praktisch? Was hatte denn irgendjemand davon, genau die Situation und die Verhältnisse beizubehalten, die offenbar keiner von Euch Erwachsenen prickelnd oder schön fand? Und erwachsen, selbstbewußt und reif genug um zu heiraten, Kinder zu bekommen UND den Laden zu übernehmen warst Du ja offenbar...das ist ja schon ein ganz schöner Batzen an Verantwortung und Arbeit, den Du da zu bewältigen hattest...glaubst Du Du hättest Dir das auch zugetraut oder überhaupt gewollt, wenn da die Eltern nicht mitgemacht hätten? Du schreibst, dass Du seit 10 Jahren an Bechterew erkrankt bist und von daher den Laden, diesen Beruf (der ja wirklich richtig harte Arbeit ist) aufgeben mußtest...das stell ich mir mal als ganz extreme Situation und Lebensumstellung vor, das zu verdauen war sicher nicht einfach ...

Hast Du denn seit der Diagnosestellung irgendetwas gemacht (Umschulung, Reha, Integrationsmaßnahmen o.ä.), hättest Du das neben der Pflege Deiner Mutter überhaupt gekonnt? Wie hast Du denn das überhaupt gepackt und bewältigt? Ich weíß wie körperlich und psychisch anstrengend es ist, einen Angehörigen zu pflegen...ich hab das nur so halbwegs gepackt, weil mein Vater ein anspruchsloser und sehr freundlicher Mensch war...aber ausgesucht hab ich mir das auch nicht...meine Mutter (war schon über 70 und selbst krank)konnte das einfach nicht, sie hat das über alle Maßen überfordert, physisch und natürlich psychisch...aber ne Hauspflegkraft wollte sie genausowenig wie zum Schluss ein Hospiz..aber wenn ich wirklich was gelernt haben sollte, dann dass meine Mittel und Wege überaus beschränkt sind...

Nee, ich war selbst nicht in therapeutischer Behandlung...ich empfinde meine Ängste und Macken und Gedanken/Emotionen aber auch nicht als Fluch oder Ungerechtigkeit oder Erkrankung oder glaube, dass ich die jetzt unbedingt loswerden müßte...manchmal seh auch ich den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ich brauch keinen Thera der mir sagt, dass ich meine Mutter nicht ändern kann...was soll ich zum Thera gehen, ihr geht es doch die meiste Zeit schlecht, sie wird doch nie mit irgendwas oder irgendwem zufrieden sein...aber da sie das für sich total versteht und nachvollziehen kann und immer genau weiß wer Schuld ist findet sie kein bißchen, dass sie einen Thera bräuchte...meine Schwester hat mich mal zu ihrem Psychologen gezerrt (wieder was, was ich mitgemacht habe, damit sie endlich Ruhe gibt) - weil sie ganz überzeugt davon war, dass ich ne schlimmere Macke habe als sie, weil ich eben nicht jede Sekunde damit verbringe unsere Mutter zu hassen...sie war/ist überzeugt, entweder ich mache mir selbst was vor oder ihr...was soll ich sagen...der Psychologe wollte eigentlich nur mal ne Angehörige von ihr treffen, die die Erinnerungslücken seiner Patientin auffüllen konnte und um mal zu sehen wie sie sich gegenüber Leuten verhält, die schon lange privat mit ihr zu tun haben und über Dinge bescheid wissen, die sie geflissentlich während ihrer Thera verschweigt...unser Vater war neben Krebs an einer neurologischen Krankheit erkrankt und dieser Psychologe/Neurologe hat mir ne Menge darüber erzählen können...das war gut...und er hat mir ein paar Tipps gegeben, wie ich in bestimmten Situationen mit meiner Schwester umgehen könnte (ignorieren, stehen lassen, sie erinnern, dass sie einen Therapeuten hat etc)- der fand es völlig normal dass ich in dieser Situation nicht gerade top fit und fröhlich tschirpend durch die Gegend hüpfte...und ich auch. Wenn ich mal Bedarf empfinden sollte, weiß ich aber zu wem ich gehen könnte...das ist ja schon was...oh, und ganz früher hab ich mal ne Freundin zu unterschiedlichen Therapiesachen begleitet...ne Jungschauspielerin...oh und ein damaliger Freund hat Psychologie studiert und ich hab mal son Einstiegskurs (Counseling) mitgemacht...das hat mir gut gefallen...der Prof hat mir gut gefallen...Lektion 1: Die Leute die zum ersten mal zu Euch kommen wollen nicht hören, was sie für sich tun können, sondern wie sie ihre Angehörigen, Verwandten, Freunde, Kollegen, Väter Mütter, Partner etc sofort VERÄNDERN können bzw.diese zur Veränderung nötigen/manipulieren können...lmao

Also wie Du siehst, ich bin nicht Anti-Therapie/Psychologie...aber bis jetzt, bin ich zufriedenstellend ohne klar gekommen...und das reicht mir...ich kann ne Menge einstecken...das weiß ich aber schon lange...und ich kann Niemand anderen verändern/ändern...das weiß ich auch schon lange...und wie gesagt, ich kann es mir auch nicht leisten krank zu werden oder nicht einigermaßen zu funktionieren also versuche ich schon deshalb immer wieder zu mir zu finden und meine Mitte wieder zu finden...das hört sich völlig Meschugge an lol...auweia...

Hallo Cathy
Ich denke,mir geht es wie dir....ich will und brauch auch keinen Therapeuten mehr.Die letzte Psychologin,die ich aufsuchte(ich wollte nochmal in meiner Kindheit wühlen) erklärte mir,dass ich zu ALT wäre und bis jetzt ja auch alles gut gemeistert hätte.
Sie war so unangenehm und kühl,dass ich mich nach keiner neuen mehr umschauen wollte.
Ausserdem....eigentlich hatte sie recht!Ich habe bis jetzt alles gut gemeistert.

Zitat:
ich kann ne Menge einstecken...das weiß ich aber schon lange...und ich kann Niemand anderen verändern/ändern...das weiß ich auch schon lange...


Das passt auch zu mir!Eigentlich habe ich mit ganz viel Stärke diese ganze verfahrene Situation geleistet.Denn sonst wäre ich längst daran zerbrochen.
Schliesslich komme ich auch mit meiner Erkrankung gut klar und verzweifle nicht.

Klar hat die Krankheit mein Leben verändert.Krank zu werden,den Salon aufgeben,erwachsene Kinder zu haben und die Wechseljahre erleben....all das hat auch mich verändert.
Doch trotz meiner Ängste .... es ist heute besser.Ich kann mein Leben selber entscheiden,muss mich nicht mehr ständig über meine Mutter aufregen,oder Traurigkeit fühlen,weil sie so kalt und herrschsüchtig ist.
Ich fühle mich FREI!

Zitat:
Natürlich kenne ich auch mehr als genug Gelegenheiten, wo ich Dinge getan habe, die weder emotional noch mental meinen Wünschen, Fähigkeiten und schon mal gar nicht meiner Überzeugung entsprachen...ganz besonders im Zusammenhang mit meiner Mutter - aber weißte, dabei hab ich nie gedacht oder gefühlt Oh was bin ich für eine gute und willige Tochter - ganz oft wollte ich einfach nur meine Ruhe haben und nicht Ewigkeiten wegen jedem Kram stundenlang/wochenlang rumdiskutieren bzw. meine Mutter provozieren...das galt für Kleinigkeiten genauso wie für wirklich schwerwiegende Entscheidungen. Dabei geht/ging es nie darum zu entscheiden oder zu gucken Ok, welche Vorteile bringt mir jenes oder welches....es geht/ging vorwiegend um den Versuch noch mehr Stress und Chaos zu vermeiden, sonst gar nix lol Worum ging es Dir damals?


Auch da erging es mir wie dir!Ich wollte meine Ruhe,nicht ständig diesen Kampf.Heute denke ich manchmal,meine Mutter hat mich regelrecht GELÄHMT.Ich hatte keine Kraft mehr ihr ständig kontra zu geben,ständig zu streiten....also gab ich nach.

Ein Beispiel:
Heute ist unser Garten für mich ein Traum.So wie ich ihn immer wollte.Ich habe Energie,plane und verwirklich all die Dinge,die ich schön finde.
Früher habe ich mich nicht darum gekümmert.Der Garten war mir wurscht.Dann bekma ich die Kritik,mir wäre alles egal.
Nein....nicht egal,aber ich war gelähmt.Was sollte ich mich mit dieser Frau streiten,meine Wünsche erkämpfen....

Oder meine Kinder:Wie oft,nein immer,habe ich klein beigegeben und wollte nicht vor meinen Kinder mit ihr streiten,oder mich womöglich noch vor ihnen herunterputzen lassen.Auch das hätte sie geschafft.

Irgendwann habe ich wohl aufgegeben....nicht mehr gekämpft....aber unbewusst....vielleicht auch,um mich zu schützen,denn diese Zankerei geht ja auch an die Substanz.

Heute weiss ich aber,dass auch das nicht mehr fühlen und reagieren wollen nicht gut für den Körper ist.
Deshalb war die erste Theapie für mich schon ok.Dort lernte ich,mich wieder zu spüren,WUT und auch HASS zu empfinden,darauf zu reagieren,um dann auch FREUDE und GLÜCK erleben zu können.

All das hat meine Mutter bei mir reglrecht zugeschüttet.

Aber jetzt ist es gut so.Und meine Ängste,die mit der erste Therapie nicht weggingen,bekomme ich bestimmt(hoffentlich) selber in den Griff.
Auch die habe ich angenommen,wie meine Erkrankung.
Beides sind Reaktionen meines Körpers auf die lange,unerträgliche Situation.Jetzt muss ich lernen,damit umzugehen und das Beste daraus zu machen.

Zitat:
Hast Du Dich all die Jahre tatsächlich auch selbst als gute zuverlässige Tochter gefühlt? Und überrollen Dich von daher jetzt Emotionen und Gedankengänge, die Du vorher gar nicht hattest? Ich kann mir nicht vorstellen, wie man solche Gedanken und Gefühle wie Ich mag meine Mutter nicht, fühle mich ständig von ihr beobachtet kritisiert und bevormundet jahrzehntelang nicht wahrnehmen kann


ich habe das schon alles wahrgenommen,aber....irgendwie.wie schon gesagt....war ich in einer Letargie.War gelähmt und bewegungslos.

Klar,finanzielle Gründe waren auch mit.Und dann dieses Gefühl,ich werde sie eh nicht los....sie sitzt mir immer im Nacken,auch wenn ich mich von ihr distanziere.So lange sie lebte war sie gegenwärtig.Und....noch Jahre danach.
Aber es wird immer besser.ich kann manches jetzt mit anderen Augen sehen,habe manches verziehen und spüre auch,dass die Verbitterung nachlässt.
Verbitterung vor allem,weil doch ein GROSSER Teil des Lebens falsch ablief.

Was hat dich eigentlich bewegt,dich hier im Forum zu registrieren?Dich und eine Probleme?Deine Mutter?Oder deine Schwester?

LG
sonne

Ach Sonne,

weißte, es steht mir überhaupt nich zu Dich in irgendeiner Weise belehren zu wollen, noch kann ich mich wirklich in Deine Lage reindenken geschweige denn reinfühlen...ganz simpel, weil ich eben nicht mein Leben lang in wirklich ALLEN Lebensbereichen mit meiner Mutter verbunden war - wenn´s ihr zu viel wurde hat sie mich rausgeschmissen und wenn´s mir zuviel wurde konnte ich gehen...nicht dass wir immer so klug gewesen wären, diese Möglichkeit auch zu nutzen oder uns deshalb besser verstehen würden...ich bin ich (eine erwachsene Frau, die sich schon sehr lange um ihren Kram alleine kümmert) und meine Mutter ist und wird immer meine Mutter bleiben, aber wenn man die Lebensläufe vergleicht, dann gibt es da nur sehr sehr wenige Übereinstimmungen - beruflich, sozial, familiär, privat, Pläne etc...das hat sich einfach so ergeben - es geht nur darum, dass mir meine Mutter - egal ob sie das genauso sieht wie ich - in ganz vielen Bereichen einfach gar nichts beibringen, erzählen, vormachen helfen kann und konnte, selbst wenn sie das gewollt hätte....

ganz im Gegensatz zu Dir und Deiner Mutter...sorry, mir fällt keine Andere Beschreibung ein, ich hab nur das Gefühl, dass Du und Deine Mutter für Immer in einer Phase steckengeblieben seid, die die meisten Anderen Leute wohl während der Pubertät/Teenagerphase durchlaufen...Eure Lebensläufe sind so eng miteinander verwoben, sind sich so ähnlich, ihr habt Euch Zeit ihres Lebens so dicht auf der Pelle gehockt, dass ihr vermutlich nie auf diese andere Mutter-Kind Ebene gewechselt seit...ihr beide habt vermutlich früh geheiratet, hattet den gleichen Beruf, habt im gleichen Betrieb gearbeitet, im gleichen Haus gewohnt, die gleichen wirtschaftlichen Ziele verfolgt etc...OHNE eine einzige Unterbrechung die es ihr UND Dir ermöglicht hätte dort rauszuwachsen- und keine von Euch hat ihre Position verlassen. Dass das für Dich zu einem ständigen Kraftakt wurde, kann ich mir nur zu gut vorstellen...aber wenn Du Dich mal zurückerinnerst...war das als Du 14,15,16 warst anders?

Die Probleme, die meine Mutter und ich miteinander haben, sind schon lange andere als die, die wir miteinander hatten, als ich noch Teenager war...auch wenn sie große Probleme damit hat (auf Grund ihrer BPS) diese Weiterentwicklung, diese Veränderungen zu akzeptieren und sich darauf einzustellen...so weiß ich doch aber für mich, dass meine Erfahrungen, meine Probleme und auch meine Fehler die ich gemacht habe und natürlich auch meine positiven und schönen Erlebnisse MEIN Leben sind/waren, die zu ganz großen Teilen NICHTS mit
meiner Mutter und unserer Beziehung zu tun haben/hatten - ergo gibt es auch nicht wirklich viel, was ich ihr bezüglich meines Erwachsenenlebens vorwerfen könnte, und meine Mutter fühlt sich auch für absolut gar nichts verantwortlich, aber das ist ne ganz andere Geschichte lol...Deine Mutter fühlte sich aber anscheinend voll und ganz wie das Alphamuttertier, zu dem sie wurde als Du geboren wurdest...und ja, chronologisch und entwicklungstechnisch betrachtet MUßTE sie diese Rolle auch nie anpassen und verändern...denn alles was Du noch vor Dir hattest oder in Angriff genommen hast - hatte sie schon gemeistert und bewältigt...ich kann das natürlich nicht nachempfinden - aber sicherlich bildet sich auch meine Mutter gerne ein, dass sie als MUTTER natürlich alles besser weiß, kann und dass sie zweifelsfrei und immer den vollen Durchblick hat - verbal und ihrer Fantasie - Das Problem bei Euch war aber, dass Deine Mutter tatsächlich und ganz objektiv betrachtet all das was Du vorhattest, angegegangen bist, schon gemacht hatte ...Du Dir also nicht mal denken konntest die Frau hat keinen Schimmer, ich lass sie einfach sabbeln, geh nach Hause und mach was mein Mann und ich für Richtig halten

Zitat:
Das passt auch zu mir!Eigentlich habe ich mit ganz viel Stärke diese ganze verfahrene Situation geleistet.Denn sonst wäre ich längst daran zerbrochen. Schliesslich komme ich auch mit meiner Erkrankung gut klar und verzweifle nicht.


Dass das extrem viel Stärke und Energie verzehrt als erwachsener Mensch Tag und Nacht Jemanden um sich zu haben, der einen bis zum geht nicht mehr belehrt und anleitet kann ich so gut verstehen...aber neben all den Machtkämpfen, dem Psychostress und dem Ärger der damit verbunden war, war das aber auch ne Sichere Sache, oder? Ich muß fragen, weil ich das nicht kenne...mußtest Du jemals ernsthaft befürchten, dass Deine Eltern Euch rauswerfen oder Deine Mutter, je nach Laune Eure Söhne nicht versorgen würde, oder dass ihr von den Beiden finanziell hintergangen oder betrogen werdet? Oder dass sie ihren Teil verkaufen und einfach woanders hinziehen? Trotz aller Querelen und Streiterein scheint da bei Dir und auch Deinen Eltern, ja schon ganz früh (während Deiner Ausbildung) eine Form des gegenseitigen Vertrauens und der Sicherheit dagewesen zu sein, dass keiner den anderen Unbedacht oder ner Laune heraus einfach hängen lassen wird - das ist ja wohl auch nicht selbstverständlich - und Deine Eltern sind in der Mitte ihres Lebens auch nicht so ein riesen Risiko eingegangen, weil sie DICH für zu schwach und doof hielten, nach dem Motto: Ach, unsere Tochter ist so treudoof, die wird sich gar nicht trauen auszuziehen und ihr eigenes Leben zu meistern...auch die haben ganz genau überlegt, dass ihr durch die Vorteile, die das Abkommen für Euch bedeutet Euren Teil der Verpflichtungen einhalten werdet.


Zitat:
Auch da erging es mir wie dir!Ich wollte meine Ruhe,nicht ständig diesen Kampf.Heute denke ich manchmal,meine Mutter hat mich regelrecht GELÄHMT.Ich hatte keine Kraft mehr ihr ständig kontra zu geben,ständig zu streiten....also gab ich nach.
Genau...aber eben nicht, weil Du von Deiner Mutter planmäßig zu einer schwachen und verschüchterten kleinen Kuschmaus erzogen wurdest um ihre Bedürfnisse zu befriedigen (dann hätte sie Dir nie den Laden übergeben), sondern weil auch Du abgewogen hast! Wenn Du innerlich tatsächlich so eingeschüchtert und von ihr dominiert gewesen wärst, dann hättest Du Dich nicht ständig und dauernd über sie geärgert und sie in Frage gestellt und dann würdest Du Dich auch Heute nicht mehr so über Dich selbst ärgern, dass Du ihr nie offen und ehrlich die Meinung gesagt hast und konsequent gegangen bist - egal was für Einbußen ihr dafür hättet in Kauf nehmen müssen...Als Kind bzw. Teenager hat man kaum oder nur ganz bedingt die Wahl, da ist man ganz real und praktisch in einer Phase wo man entweder irgendwann nur so tut als würde man mitspielen und sich seinen Teil denken, weil man natürlich auch weiß, das hält nicht ewig an, wenn ich 18 bin dann...etc....oder man fetzt sich grundsätzlich über alle, akzeptiert keine Regeln, rebelliert offen und durchgeknallt und kümmert sich gar nicht um Konsequenzen...und egal ob das eine oder das andere, man ist sich vollkommen sicher, die Eltern wollen nur nicht, dass man Spaß hat, wollen aus reiner Bosheit und Kontollgier alles bestimmen um ihre Macht zu demonstrieren...Wenn Du nicht, dann......und sorry, vielleicht lieg ich völlig falsch, aber mir erscheint Deine Geschichte, Euer Lebenslauf, Euer gemeinsames Leben, als wären Du und Deine Mutter aus dieser Beziehungsphase nie rausgewachsen...wie auch, der Rahmen blieb ja immer der gleiche...und keine von Euch hat sich dort rausbewegt - obwohl die Möglichkeiten, die Kraft und die Fähigkeiten da waren ...

so wie sich jetzt Deine Söhne aus Eurem Beziehungsrahmen rausbewegen - obwohl sie ja offensichtlich sehr viel Zeit mit ihrer Oma unter deren Einfluss aufgewachsen sind. Wir wachsen und entwickeln uns alle...jeden Tag, die einen mehr, die anderen weniger..phasenweise vielleicht auch nicht (in Trauer z.B) und dann wieder ganz ganz viel...von daher kann ich sehr gut verstehen, was Du mit Freiheit und Übergang in eine andere Lebensphase meinst...aber die betrifft ja nicht nur Deine Beziehungsknoten bzgl. Deiner Mutter (die sich schon langsam zu lösen scheinen, da die Umstände nun völlig andere sind und Du Dich gar nicht mehr fragen MUßT: Halt ich meine Klappe und ersticke an meinem Frust oder riskiere ich einen Bruch und damit auch alles wofür ich gearbeitet habe und was für uns wichtig ist - Haus, sicheres Einkommen etc, was ja im laufe der Jahre immer mehr wurde)...sondern auch DEINE Mutter-Söhne Beziehungen...

Auch Eure Söhne mußten diese Wahl treffen...oder habt ihr sie rausgeschmissen bzw. aufgefordert sich vom Familienacker zu machen?...Wenn einer der beiden jetzt Papa werden sollte, würden Du und Dein Mann ihnen vorschlagen, samt Familie zu Euch zu ziehen?...Weißte ich hab keine Kinder oder n Haus oder n Mann lol...ich stell mir nur vor, dass auch das Überlegungen sind, die ihr Euch als Eltern mittlerweile selbst stellt...Überlegungen, die bis vor kurzem (bis der jüngste ausgezogen ist) vermutlich noch gaaaanz weit weg waren


Zitat:
Klar,finanzielle Gründe waren auch mit.Und dann dieses Gefühl,ich werde sie eh nicht los....sie sitzt mir immer im Nacken,auch wenn ich mich von ihr distanziere.So lange sie lebte war sie gegenwärtig.Und....noch Jahre danach.
Aber es wird immer besser.ich kann manches jetzt mit anderen Augen sehen,habe manches verziehen und spüre auch,dass die Verbitterung nachlässt.
Verbitterung vor allem,weil doch ein GROSSER Teil des Lebens falsch ablief.
Was meinst Du denn mit falsch gelaufen? Deine Bechterew Erkrankung ist doch - ich weiß nicht so viel darüber - eine Genetische/Erberkrankung, oder? Was die Krankheit und deren Symptome garantiert nicht besser oder leichter macht...aber falsch...wie hätte Dein Leben denn richtiger besser verlaufen können Sonne? Natürlich ist man nachträglich immer klüger...aber wenn Du sagst, der Großteil Deines Lebens währe falsch verlaufen, sagst Du damit auch, dass Du den Großteil Deiner Entscheidungen und die Gründe als falsch bewertest? Oder meinst Du damit dass Du die falsche Mutter hattest?


Oh...eigentlich hat mich die Hyperdiho...die Schwitzerei hierher geführt

Einen schönen Sonntag wünsch ich...

Hallo Cathy

Ja,so wie du schreibst wird es wohl gewesen sein....
Zitat:
ich hab nur das Gefühl, dass Du und Deine Mutter für Immer in einer Phase steckengeblieben seid, die die meisten Anderen Leute wohl während der Pubertät/Teenagerphase durchlaufen...Eure Lebensläufe sind so eng miteinander verwoben, sind sich so ähnlich, ihr habt Euch Zeit ihres Lebens so dicht auf der Pelle gehockt, dass ihr vermutlich nie auf diese andere Mutter-Kind Ebene gewechselt seit...ihr beide habt vermutlich früh geheiratet, hattet den gleichen Beruf, habt im gleichen Betrieb gearbeitet, im gleichen Haus gewohnt, die gleichen wirtschaftlichen Ziele verfolgt etc...OHNE eine einzige Unterbrechung die es ihr UND Dir ermöglicht hätte dort rauszuwachsen- und keine von Euch hat ihre Position verlassen. Dass das für Dich zu einem ständigen Kraftakt wurde, kann ich mir nur zu gut vorstellen...aber wenn Du Dich mal zurückerinnerst...war das als Du 14,15,16 warst anders?


Mit 16,17,18 war es nicht anders,wie mit 36,37,38....

Als meine Mutter starb war ich fast 40....jetzt bin ich gerade 53....also so lange bin ich noch gar nicht aus der Pupertätsphase!
Ja,so war es wohl.Wir waren immer auf dieser Muttuer-Tochter Ebene,wie man sie normalerweise nur in der Pupertät hat.

Ein guter Gedankengang!

Zitat:
aber neben all den Machtkämpfen, dem Psychostress und dem Ärger der damit verbunden war, war das aber auch ne Sichere Sache, oder? Ich muß fragen, weil ich das nicht kenne...mußtest Du jemals ernsthaft befürchten, dass Deine Eltern Euch rauswerfen oder Deine Mutter, je nach Laune Eure Söhne nicht versorgen würde, oder dass ihr von den Beiden finanziell hintergangen oder betrogen werdet? Oder dass sie ihren Teil verkaufen und einfach woanders hinziehen? Trotz aller Querelen und Streiterein scheint da bei Dir und auch Deinen Eltern, ja schon ganz früh (während Deiner Ausbildung) eine Form des gegenseitigen Vertrauens und der Sicherheit dagewesen zu sein, dass keiner den anderen Unbedacht oder ner Laune heraus einfach hängen lassen wird


Nun ja,auch das stimmt.Es war aber auch irgendwie immer eine Art Erpresssung mit dabei:Wir machen alles für euch,ohne uns wärt ihr nie so weit gekommen usw....Ein bitterer Beigeschmack war`s immer.

Allerdings denke ich,dass mein Vater nur die treibende Kraft war.Meine Mutter sagte mir kurz nach Vaters Tod,dass sie,wenn sie gesund wäre(damals war sie schon schwer herzkrank) ALLES verkaufen würde,was ihr gehört,um auf Reisen zu gehen.Ich fragte sie,was dann wohl mit dem Salon und den Kindern wäre,denn die waren da noch im Kindergarten und Schule.Das sei ihr egal,meinte sie!Wäre sie gesund,würde sie gehen,meinte sie damals.

Also kam die Sicherheit,der Zusammenhalt nur von meinem Vater.Und letztendlich war es nur ihre Krankheit die sie an das Haus fesselte.Mich hätte sie jedenfalls,wäre sie gesund gewesen,nicht mehr unterstützt.
So war sie....Wärme und Liebe konnte sie mir nie zeigen,noch geben.Dafür bin ich bis zuletzt hinter ihr hergerannt,habe mich um sie bemüht,sie umsorgt.Heute weiss ich,dass das der verzweifelte Versuch war,von ihr doch noch Anerkennung zu bekommen.

Bekommen habe ich sie nicht!Es war eben so!Basta!

Wir,mein Mann und ich, hätten uns ja auch anders entscheiden können.Wir haben die finanzielle Stütze meiner Eltern ja auch angenommen.Gezwungen wurden wir nicht.Wir haben uns eben dann gegenseitig miteinander verstrickt....Finanziell waren meine Eltern besser dran....ich aber habe durch die Leitung des Salons das Ganze kräftig unterstützt....und schliesslich konnten wir ZUSAMMEN die Schulden schneller loswerden.

Du siehst,es war auch ein klein wenig positiv,denn heute sitzen wir in einem wundeschönen Haus.

Deine Gedankengänge zeigen mir auch neue Sichtweisen.

Zitat:
Wenn Du innerlich tatsächlich so eingeschüchtert und von ihr dominiert gewesen wärst, dann hättest Du Dich nicht ständig und dauernd über sie geärgert und sie in Frage gestellt und dann würdest Du Dich auch Heute nicht mehr so über Dich selbst ärgern, dass Du ihr nie offen und ehrlich die Meinung gesagt hast und konsequent gegangen bist


Ich weiss,dass ich im Grunde sehr stark bin.Sonst wäre ich tatsächlich an all dem Stress und Ärger zerbrochen,oder sehr verbittert.Irgendeine innere Kraft war immer da,das alles durchzustehen,das BESTE daraus zu machen.Und ein bisschen Eigennutz war wohl auch dabei.Es ging mir ja finanziell gut. Aber ich habe da nicht bewusst gehandelt,es war wohl eher so eine innere Vernunft,die mich zum Durchhalten antrieb.

Also bin ich auch nicht ganz unschuldig? Ich hätte ja gehen können.

Zitat:
Das Problem bei Euch war aber, dass Deine Mutter tatsächlich und ganz objektiv betrachtet all das was Du vorhattest, angegegangen bist, schon gemacht hatte


Das war wohl der Hauptknackpunkt.Ich bin ihren Weg gegangen....hatte mich dazu entschieden und musste dann auch die ganzen Ratschläge,Kritiken usw. über mich ergehen lassen.

Aber
Sie hätte,wäre sie ein anderer Mensch gewesen,mich in dieser Situation auch nur freundschaftzlich beratenkönnen. Mich VOR ALLEM mit RESPEKT behandeln.
Das tat und konnte sie leider nicht!

Aber auch ihr ist dadurch einiges entgangen:
Nämlich eine tolle Mutter-Tochter-Beziehung,ein harmonisches Miteinander....wenn sie das überhaupt mit ihrer Kälte und fehlender Sensibilität gespürt hat.

Aber ich bin stolz auf mich....ich habe die Kraft besessen,diese Mutter zu ertragen,ich bin an all der Kritik und Demütigung nicht zerbrochen und habe heute die Stärke,alles zu verarbeiten und aufzuräumen.

Und....Fehler mache ich ja auch.Niemand ist perfekt.Wer weiss,warum meine Mutter so wurde....was sie so geprägt hatte.

Die Nachwehen,die ich jetzt spüre....meine Ängste,meine dadurch zeitweilig ausgelösten Depressionen....die werde ich hoffentlich auch noch überwinden.

Der Bechterew ist zwar genetisch bedingt....aber zum Ausbruch kommt es meistens durch Stressituationen,seelischen Belastungen und körperlichen Überanstengungen.
Bei mir war der Auslöser ganz klar diese lange belastende Situation.Nur....auch da sag ich heute:Es ist nun mal so und ich werde mit dem Rheuma leben.

Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntagabend!
LG
sonne
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Hallo Sonne,

als Außenstehende ist es natürlich immer viel einfacher so eine Situation aus der Distanz anzugucken. Haben/Hatten Du und Dein Mann denn ein Sozialleben, Freunde, Bekannte o.ä., die sich irgendwann mal zu Eurer familiären Situation/Konstellation geäußert haben?


Zitat:
Mit 16,17,18 war es nicht anders,wie mit 36,37,38....

Als meine Mutter starb war ich fast 40....jetzt bin ich gerade 53....also so lange bin ich noch gar nicht aus der Pupertätsphase!
Ja,so war es wohl.Wir waren immer auf dieser Muttuer-Tochter Ebene,wie man sie normalerweise nur in der Pupertät hat.
Muß ja nicht immer schlecht sein, nur nachdem was Du erzählst, hatten Du und Deine Mutter schon lange die Nase voll voneinander - offensichtlich waren es ja die ersten Jahrzehnte wirklich NUR und außschließlich wirtschaftliche Beweggründe, die Euch zusammen gehalten haben...vielleicht solltest Du die emotionale und die wirtschaftliche Ebene mal ganz wertfrei von einander trennen...das kann ein Teenager nicht...Wenn Deine Mutter nicht auf die Kinder geachtet hätte, wenn Deine Eltern nicht die wirtschaftlichen Mittel gehabt hätten etc, wären Du und Dein Mann dann all diese Deals trotzdem eingegangen? Ich will Dir hier nicht mit dem moralischen Zeigefinger ins Auge picksen ich fänd es nur gerade jetzt wichtig mal klare Fakten auf den Tisch zu legen...für Dich...um ein bißchen Abstand von dem Wenn meine Mutter nur ein völlig anderer, liebevoller Mensch gewesen wäre... Was dann?. Du mochtest sie auch nicht, wolltest eigentlich auch nur, dass sie ihre Klappe hält und ohne sich ständig einzumischen ihren Teil des Deals erfüllt...letztlich hätte sie auch ihren Teil verkaufen können, um in ein schönes privates Sanatorium zu ziehen, nachdem Ihr Mann verstorben war

Die emotionale Beziehung zwischen Dir und Deiner Mutter war schon Jahre vorher gespannt und äußerst anstrengend für Euch Beide...lange bevor die Kinder, das Haus, die Selbständigkeit kamen....ergo bist Du nicht dort geblieben, hast Dich nicht um sie gekümmert weil es Dir ein emotionales Anliegen war, hast Dich all die Jahre nicht aufgerieben und geärgert weil Du um emotionale Nähe kämpfen wolltest, sondern weil es dafür durchaus nachvollziehbare und wirtschaftliche Gründe und Vorteile gab...und eben nicht weil Du Dich von ihr ungeliebt, emotional unterversorgt und damit extrem unsicher und unfähig fühltest...Du mußt jetzt nicht mehr nach einem anderen emotionalen Gründen suchen, warum Du was wann und warum für faule Kompromisse und Deals eingegangen bist, Sonne...weil feststeht, dass auch Du Deine Mutter nicht wirklich gerne hattest und sie rein menschlich nicht sonderlich mochtest...weißt Du was ich meine? Das hilft Dir kein bißchen, wenn Du ihr jetzt im Nachhinein den Vorwurf machst Dass DU sie nicht mochtest und als Mutter für ne Fehlbesetzung hieltst....kann ich das irgendwie verstehen? Sicher...aber mal wieder aus der Distanz angeguckt, könnte das auch nur ne Projektionsgeschichte sein...In Dir hat sich jahrzehntelang alles gesträubt,Du wolltest so wenig wie Möglich Kontakt zu ihr/mit ihr, aber das hätte bedeutet auf ganz viel zu verzichten....jetzt einfach zu sagen: Ja aber nur, weil SIE so und so war... ist gut genug für Dein Hirn, das kann Dich ohne Ende mit Gründen versorgen warum Du Deine Mutter nicht mochtest...aber Deiner Seele, Deinem Unterbewußtsein scheint das lange nicht zu reichen? Also liefert dieses die emotionalen Gründe für Deine emotionale Abwehr gegen sie...Mutter hat mich nie geliebt, hat sich nie gesorgt und gekümmert, hat es mir ganz bewußt durch ihre kalte und berechnende Art unmöglich gemacht sie zu lieben......Weißte, das ist alles richtig und wahr...aber dann auch wieder überhaupt nicht...ich mag Dich nicht, weil Du mich nicht magst funktioniert nicht - schon weil Du keine Ahnung hast, was wirklich in nem anderen vor sich geht

Es ist der absolute emotionale supergau sich als erwachsenes Kind selbst einzugestehen: Ich kann mit meiner Mutter als Mensch nichts anfangen, ich mag sie nicht, egal was sie tut, sie geht mir ohne Ende auf die Nerven und noch mehr geht mir auf die Nerven, dass sie mir sogar auf die Nerven geht, wenn sie gar nicht präsent ist- die schuldet mir ne Entschuldigung dafür dass sie mir ständig auf die Nerven geht und nicht die ist, die ich wollte und will....ich schätze mal, das geht Eltern die derlei Gefühle und Gedanken für ihre Kinder hegen auch nicht anders....


Zitat:
Allerdings denke ich,dass mein Vater nur die treibende Kraft war.Meine Mutter sagte mir kurz nach Vaters Tod,dass sie,wenn sie gesund wäre(damals war sie schon schwer herzkrank) ALLES verkaufen würde,was ihr gehört,um auf Reisen zu gehen.Ich fragte sie,was dann wohl mit dem Salon und den Kindern wäre,denn die waren da noch im Kindergarten und Schule.Das sei ihr egal,meinte sie!Wäre sie gesund,würde sie gehen,meinte sie damals.
Also kam die Sicherheit,der Zusammenhalt nur von meinem Vater.Und letztendlich war es nur ihre Krankheit die sie an das Haus fesselte.Mich hätte sie jedenfalls,wäre sie gesund gewesen,nicht mehr unterstützt.
So war sie....Wärme und Liebe konnte sie mir nie zeigen,noch geben
Das hat Dich wirklich geschockt und verletzt, oder? Aber letztlich hat sie Dir mit ihrer Ehrlichkeit auch wiedermal eine weitere Erklärung dafür geliefert warum DU sie nicht leiden magst...warum Du nicht von Dir aus, als erwachsene Tochter sagen konntest Meine Mutter ist gerade sehr jung zur Witwe geworden, meine Eltern hatten von all ihrer harten Arbeit und all den Investionen gar nichts, kein Ruhestand, keine Zeit oder Kraft für private Hobbies und Lebensabendgestaltung etc und jetzt ist sie auch noch viel zu krank und schwach um wenigstens ihre letzten Jahre nach ihren Wünschen und Träumen zu gestalten, die sie immer und immer wieder aufgeschoben hat... Das ist unglaublich traurig - genauso traurig ist es, dass sie sich zum Schluß von Dir unterstützen und pflegen lassen mußte, obwohl sie natürlich genau wußte, dass Du das auch nicht ganz selbstverständlich und aus tiefster Überzeugung und Herzenswärme tust...

Nochmal: Es liegt überhaupt nicht in meiner Absicht, Dir ein schlechtes Gewissen zu machen, es geht einzig und allein darum, dass Du langsam aber sicher davon weggehen kannst, Dir selbst immer und immer zu erklären, warum DU Deine Mutter nicht so gerne hattest, wie Du es Dir von ihr gewünscht hättest...

JETZT ist wichtig, dass DU nicht wieder nachmachst, was sie Dir vorgemacht hat...DU kannst es Dir leisten Dir jetzt und sofort kleinere und größere Wünsche zu erfüllen, die Karriere und das Auskommen Deiner Söhne ist nicht davon Abhängig ob Du und Dein Mann willig, bereit und flexibel genug sind, die Enkel zu versorgen etc. Mit dem versterben Deiner Mutter hat sich der Lebenslauf von Euch beiden Frauen getrennt...durch Deine Bechterew Erkrankung bist Du nicht ganz so flexibel und fit - aber bist Du tatsächlich so gehandicapped, dass Du wie Deine Mutter ans Haus gefesselt bist? Dass Du nichts Neues mehr beginnen kannst? Neue Interessen für Dich entdecken kannst und es jetzt ganz anders und vielleicht sogar viel besser für Dich zu machen, als es Deine Mutter für sich getan hat?

Sie hat weder Dir noch sich selbst einen Gefallen damit getan, bis zum bitteren Ende all ihre Wünsche und Träume immer wieder aufzuscheiben, aus wirtschaftlichen Gründen ihr ohnehin schon schwaches Herz auch noch als Witwe mit der Versorgung zweier kleiner Kinder zu belasten, sich zeitlebends einen riesen Kopf darum zu machen, ob Du alleine und selbstständig genug bist und bis zum Schluss nicht aufhören konnte Deine Mutter und Erzieherin zu sein...ich finde auch, dass sie viel besser daran getan hätte, nach dem Tod ihres Mannes ein Plätzchen für sich zu suchen, wo sie einfach nur mal sie selbst hätte sein können, wo sie darüber hätte nachdenken müssen ob und was sie als nächstes machen MÖCHTE, mit wem sie Zeit verbringen möchte, wonach ihr der Sinn steht, anstatt immer wieder die Verpflichtunszügel an sich zu reißen...natürlich hätte das auch bedeutet, dass Du und Dein Mann Euch etwas anderes einfallen lassen müssen, aber das hättet ihr auch gepackt...

Zitat:
Also bin ich auch nicht ganz unschuldig? Ich hätte ja gehen können.
Vergiss mal diese Schuldfrage...die führt zu gar nix...lange Zeit warst Du überzeugt, Deine Mutter und ihre Persönlichkeit wären Schuld gewesen...und? Geht/Ging es Dir damit besser? Nee, leider gar nicht!

Sicherlich ist es immer angenehmer für einen selbst, wenn man sich sagen kann ICH hab alles versucht und gemacht und war ganz uneigennützig darauf bedacht, dass es ALLEN gut geht...also bin ich nicht Schuld aber 1. tun wir alle nur selten irgendwas aus reiner Gutherzigkeit und 2. ändert/verbessert die Lösung der Schuldfrage rein gar nichts an den Umständen und Konsequenzen...und 3. Schuld an Emotionen und ganz subjektiven Erlebnissen festzumachen funktioniert nicht wirklich ...Schuld setzt per Gesetz auch immer einen bestimmten Vorsatz voraus...aber Schuld, bzgl Beziehungen...wie willst Du die denn feststellen? Natürlich hätten Du und Dein Mann gehen können, natürlich hätten auch Deine Eltern gehen können, natürlich hätte Euch das Allen emotionalen Stress erspart, und natürlich war Dir und Deiner Mutter klar, dass das ständig und dauernd Machtgerangel und Stress geben wird, natürlich war klar, dass keiner von Euch seine Persönlichkeit und seinen Charakter total verändern wird....das ist doch keine Schuldfrage - ihr habt das ALLE in Kauf genommen und andere, wirtschaftliche Ziele auf Eurer gemeinsamen Prioritätenliste nach ganz oben gesetzt...und die habt ihr ja letztendlich auch erreicht...

Die Frage ist doch viel eher war es das alles Wert? Ob Du und Deine Mutter besser miteinander ausgekommen wärt, wenn...ob und wie ihr als junge kleine Familie ohne Deine Eltern klar gekommen wärt, ob es Dir jetzt gesundheitlich/psychisch viel besser ginge, ob und wie Du als vollberufstätige Mutter mit zwei Kindern alleine klar gekommen wärst, wie ihr jetzt wirtschaftlich gestellt wärt, wie Eure Ehe verlaufen wär etc...das sind Fragen auf die es keine Antworten gibt, Sonne ...wer weiß denn, wie Du drauf gewesen wärst, wenn Dich Deine Mutter von morgends vertuttelt hätte, als Du klein warst, wenn sie Dir das Handwerk und die Geschäftsführung auf die ganz sanfte beigebracht hätte, oder wenn sie statt ein Geschäft aufzubauen noch 3 andere Kinder bekommen hätte...Siehste, da kau ich Dir ein Ohr ab und weiß gar nicht, ob Du Geschwister hast...

Aber wirklich wichtig ist doch jetzt nur noch, was Du mit Dir, aus Dir machst...zu gucken, welche Möglichkeiten Du hast, wie sieht es z.B. bei Dir mit Reisen aus? Hobbies, Bekanntschaften, Nachbarschaft etc...Du bist ERST 53, hast n wunderschönes Eigenheim und bist vermutlich auch finanziell so weit abgesichert, dass Du Dir deshalb schon lange keine super heftigen Gedanken mehr machen mußt...das ist Luxus, Sonne...klar hast Du dafür hart gearbeitet...aber das tun andere auch...wenn etwas Freiheit ist, dann das...was Du damit anfangen möchtest und kannst...darüber mach Dir Gedanken...damit tust Du letztlich nämlich auch Deinen Söhnen und Deiner Ehe etwas richtig Gutes.

Hallo Cathy

Ich bin mir sehr sicher,dass ich nur desshalb immer die Nähe meiner Mutter gesucht habe,weil ich auf Anerkennung gewartet habe.
Ich hatte einfach immer,bis zu ihrem Tod auf diesen Satz:Ich bin stolz auf dich und habe dich immer geliebt gewartet.
Ob das nun gut für mich war,oder nicht....es war eben mein innigster Wunsch.

Gut,lieben konnte ich sie als Erwachsener auch nicht mehr.Dafür hat sie zu viel zerstört.Aber,wenn sie mir dann doch noch ihre Liebe gezeigt hätte....ich bin mir sicher,bei mir wäre all die Gegenliebe,die ein Kind zur Mutter hat,wieder aufgelebt.

Wenn ich den Kontakt zu ihr abgebrochen hätte....mir hätte auch bei räumlicher Distanz immer diese Anerkennung gefehlt.
Ich habe einen lieben Mann,tolle Kinder und wunderbare Freunde....ich bin nicht allein.
Aber es ist wohl bei jedem Kind der Wunsch da,von den Eltern anerkannt und geliebt zu werden.

Desshalb suchen ja auch Adoptivkinder ihre leibliche Mutter,um über den Grund des Weggebens zu erfahren.Obwohl sie liebevolle Adoptiveltern haben....die Erkenntnis,von der Mutter abgelehnt und zur Adoption freigegeben worden zu sein belastet jedes Kind.Auch hier kommt trotz neuer Familie die Traurigkeit auf,von der leiblichen Mutter wohl nicht geliebt worden zu sein.Wie froh sind sie dann oft,wenn sie erfahren,dass die Liebe da war,nur schlimme Umstände zur Adoption führten.

So hat eben mich sehr belastet,nie richtig geliebt worden zu sein.Man fühlt sich als Kind dann mitschuldig,sucht bei sich die Gründe....und so verliert man immer mehr Selbstwertgefühl....bei jeder Ablehnung,bei jeder ungerechten Kritik,bei jedem belächeln,wenn man etwas anpackt....man fühlt sich schuld.Schon als kleines Kind suchtst du die Gründe bei dir.

Es war,das sehe ich heute so,nicht unbedingt nur der finanzielle Hintergrund,denn auch ohne meine Eltern hätten wir gut leben können....nein für mich war es wohl dieses hinterherrennen,alles zu geben,um endlich Anerkennung zu bekommen.

Diese wunderbare Gefühl des Geliebtwerdens,diese Erkenntnis,für die Eltern einzigartig zu sein....das habe ich nie gespürt,nie spüren dürfen.

Als Erwachsener muss man dann eben langsam erlernen,damit klarzukommen.
Aber....nie kann ein Mann,oder Freunde jemals diese Lücke füllen.
Das wollte ich nur nochmal erwähnen.

Es ist ja nicht so,dass ich diese Gedanken ständig habe,dass ich ständig darüber nachgrüble....nein,ich lebe längst mein eigenes Leben.Aber jede psychische Erkrankung hat nun mal einen Ursprung,ganz tief drinnen sitzen diese Verletzungen und ab und zu müssen wir sie rauslassen,sie fühlen und verarbeiten,damit wir frei werden für Neues.

Mal weinen,mal diese Traurigkeit fühlen,die mich als Kind oft begleitete,weil mir die Liebe,die Sicherheit fehlte....und diese Wut spüren,wenn ich dieses Gefühl hervorhole,als Erwachsener nicht anerkannt und respektiert worden zu sein....das muss sein,um alles zu verarbeiten und schliesslich abzuschliessen.

Ich habe schon vor Jahren meinen Eltern einen Brief geschrieben und ihn danach verbrannt.Später merkte ich,dass es noch zu früh war.Ich war noch nicht so weit.
Ich habe jetzt einige Jahre gebraucht,um Stück für Stück alles zu verarbeiten.Das geht nicht so schnell.

Inzwischen ist vieles aufgeräumt.Auch Etliches,das ich hier mit dir angesprochen habe,war eigentlich schon abgelegt.Ich merke das,weil es mir nicht mehr so weh tut,darüber zu sprechen.

Das Motiv,nur wegen dem Haus dageblieben zu sein....naja,wir haben uns alle mit viel Arbeit in dieses Projekt gestürzt....Gründe zum Bleiben waren da....
trotzdem....ich blieb mit Sicherheit aus den oben genannten Gründen.Dieser Wunsch nach Anerkennung hat mich wohl immer aufgehalten zu gehen.

LG
sonne

Na?!


Zitat:
Ich bin mir sehr sicher,dass ich nur desshalb immer die Nähe meiner Mutter gesucht habe,weil ich auf Anerkennung gewartet habe.
Ich hatte einfach immer,bis zu ihrem Tod auf diesen Satz:Ich bin stolz auf dich und habe dich immer geliebt gewartet.
Ich schätze, wie Du schon sagst, das ist ein Bedürfniss von allen Kindern, jedenfalls in unserem Kulturkreis, in unserer jetzigen Zeit - früher war es selbstverständlich dass die Kinder den Beruf der Eltern ergriffen haben und dafür das Land, das Gut oder das Geschäft übernommen haben (wenn es denn sowas gab und wenn damit die Versorgung der ganzen Familie gewährleistet wurde), und sich im Gegenzug um ihre alten Eltern kümmern...darüber hat kaum einer nachgedacht oder sich gefragt warum mach ich das eigentlich, warum gehe ich nicht einfach weg, das war halt so und basta...ne Symbiose, die keiner in Frage gestellt hat...Ich kann und will Dir Deine Empfindungen und Rückschlüsse ja gar nicht ausreden, Sonne...Du mußt nach all diesen vielen Jahren jetzt nicht mehr erklären warum und weshalb Du da geblieben bist, oder fragst Du Dich genauso oft, warum Dich Deine Eltern nicht vor die Tür gesetzt haben, bzw. warum Deine Mutter ihren Laden an Dich abgegeben hat um DEINE kleinen Kinder zu versorgen? Hinter Deiner Aussage steckt auch ne große Portion Forderung nach einer heilen/perfekten Welt - und die übergro0e Enttäuschung, dass es die nicht gibt...aber glaubst Du ganz wirklich, Deine Mutter hätte sich ganz bewußt und geplant so benommen, damit DU für alle Ewigkeiten unbefriedigt und enttäuscht bist?

Sorry, wenn ich so direkt nachfrage - und ich will auch ganz wirklich nicht, nach Fairniss und Gerechtigkeit für Deine Mutter rufen - ich frag nur wirklich ganz naiv, glaubst Du wirklich sie hätte Dir mit voller Absicht und Kalkühl versagt, was Du über 40 Jahre von ihr einzufordern versuchtest bzw. was Du für selbstverständlich hälst? Glaubst Du tatsächlich sie hätte die Möglichkeit/Fähigkeit gehabt?

Zitat:
Gut,lieben konnte ich sie als Erwachsener auch nicht mehr.Dafür hat sie zu viel zerstört.Aber,wenn sie mir dann doch noch ihre Liebe gezeigt hätte....ich bin mir sicher,bei mir wäre all die Gegenliebe,die ein Kind zur Mutter hat,wieder aufgelebt
Woher willst Du das wissen? Und wie hätte sie Dir denn zeigen sollen? Rein theoretisch könnte man auch meinen, eine Mutter die dafür sorgt, dass ihre erwachsene Tochter samt Ehemann und Kinder wirtschaftlich abgesichert sind, zeigt ihre Liebe und kümmert sich eben auf diese Weise. Ich will das ganze Thema nicht auf irgendwelche Besitztümer reduzieren, ich kenne auch Leute in meinem Alter, die es selbstverständlich finden, dass ihre Eltern ihr zukünftiges Erbe im Auge behalten aber sonst keinerlei Einmischung wünschen...wie schon gesagt, in meiner Familie gibt es keinerlei Besitztümer oder Erbe o.ä. und wir haben trotzdem schon immer arge Probleme miteinander gehabt...weißte, deshalb fällt es mir auch schwer da wirklich etwas zu zu sagen, muß ich aber auch gar nicht...ich hab seitdem ich so 9-10 war auf meine Nichten und Neffen aufgepasst...das hielt auch jeder für selbstverständlich...erst vor ein paar Jahren hab ich mal meine Schwestern und Mutter gefragt, wie sie auf die Idee gekommen sind, einem Kind/Teenager die Kleinkinder anzvertrauen...früher hab ich mir darüber auch keine Rübe gemacht...was glaubst Du was die sich alle aufgeregt haben und angegriffen fühlten (Mutter hat einfach behauptet war nie so und basta lol)...aber darum geht es ja nicht...es geht darum was wir jeder für uns für selbstverständlich halten ...Du hast ne ganz bestimmte Vorstellung davon wie eine (Deine) Mutter hätte sein müssen...genauso haben Deine Söhne eine Vorstellung davon wie Du ihrer Meinung/ihren Wünschen entsprechend sein solltest, so wie Du eine Vorstellung davon hast, wie sie sein sollten, worauf sie achten sollten etc...

Ich schätze, das ist ganz normal...meine Vorstellungen bzgl. meiner Mutter, Schwestern, Vater, Familie sind halt nur vermutlich schon immer etwas realistischer gewesen...ich hab z.B. zwei ältere Schwestern...da brauchte ich mir gar nicht soviel eigene Ideen über diverse Dinge des Lebens machen... und schon gar nicht bzgl der Erziehung unserer Mutter, was sie für eine Großmutter ist, worauf ich zählen kann was ich besser für mich behalte und alleine regele etc...weißte...


Natürlich treffen wir alle immer wieder Entscheidungen und natürlich benehmen wir uns auch bewußt so oder so...ABER: Keiner von uns, weder unsere Mütter, noch wir Beide suchen uns in allen Details, unseren Charakter, unsere Persönlichkeit, Emotionen oder unsere Familien aus...Deine Eltern sind beide sehr jung verstorben, ich schätze, die beiden hätten ihr Leben auch anders gestaltet, hätten vielleicht gar keine Kinder bekommen oder statt Tag und Nacht zu arbeiten mehr Kinder bekommen, oder hätten sich als sie noch nicht krank waren, gemeinsam auf Reisen begeben oder oder oder...die beiden waren ja nicht auch schon immer und ständig NUR und EINZIG Deine Eltern...Ich glaube, deshalb fällt es mir leichter als z.B. meiner Schwester mit der ganzen Mutter/Vater Geschichte anders umzugehen...das sind meine Eltern und ich bin ihre Tochter...ABER: Das ist nicht alles...ich bin nicht nur die Tochter, und meine Mutter ist nicht nur eine Mutter - das sind bzw. waren außerhalb dieser Beziehung auch Leute......sowenig wie sich alles in meinem Leben um sie dreht (oder von ihr beeinflusst wird) sowenig dreht sich alles in ihrem Leben um MICH...oder meine Schwestern...damit hat meine Schwester immense Probleme...genau wie meine Mutter...beide sind überzeugt dass die jeweils andere ihnen liebevolle und uneingeschränkte Aufmerksamkeit schuldet...

Zitat:
Desshalb suchen ja auch Adoptivkinder ihre leibliche Mutter,um über den Grund des Weggebens zu erfahren.Obwohl sie liebevolle Adoptiveltern haben....die Erkenntnis,von der Mutter abgelehnt und zur Adoption freigegeben worden zu sein belastet jedes Kind.Auch hier kommt trotz neuer Familie die Traurigkeit auf,von der leiblichen Mutter wohl nicht geliebt worden zu sein.Wie froh sind sie dann oft,wenn sie erfahren,dass die Liebe da war,nur schlimme Umstände zur Adoption führten.
Deine Eltern/Deine Mutter haben Dich aber nicht zur Adoption frei gegeben, ganz im Gegenteil...und wieviele Kinder gibt es, die von Leuten gezeugt und nur behalten werden, solange das Kindergeld fließt? Wie viele Kinder werden täglich geboren, deren Eltern sie weder emotional, physisch noch intellektuell auf das Leben vorbereiten können und auch gar nicht diesen Anspruch an sich selbst stellen...

Natürlich versteh ich irgendwie was Du meinst, und dass Du Dich um etwas betrogen und beraubt fühlst - aber glaubst Du wirklich Deine Mutter hätte sich so lange mit gekümmert und zugesehen dass ihre erwachsene Tochter/Ehefrau/Mutter ihre beruflichen/wirtschaftlichen Wünsche umsetzen kann, wenn sie Dich nicht hätte leiden können? Wie Du schon sagst, ihr habt in dieses Projekt ALLE unglaublich viel investiert und gearbeitet...und das ist auch völlig ok...aber auch Deine Mutter MUßTE rein theoretisch gar nichts mehr für Dich/Euch tun, nachdem Du ausgelernt hattest...Was würdest Du Deinen Söhnen sagen, wenn die jetzt Kinder bekämen und diese damit sie und ihre Frauen arbeiten gehen können zu Dir brächten? Ich weiß es nicht, vielleicht wär das völlig ok und selbstverständlich für Dich und Deinen Mann - aber ich kenne reichlich Leute, die ihren erwachsenen Kindern n Vogel zeigen würden lol


Zitat:
So hat eben mich sehr belastet,nie richtig geliebt worden zu sein
Wie, was hätte denn anders sein müssen, damit Du Dich richtig geliebt gefühlt hättest? Was hätte denn Deine Mutter anders/besser machen müssen? Und lebst Du als Mutter voll und ganz das aus, was Du Dir von Deiner Mutter gewünscht hättest? Bist Du die Mutter, die Du Dir selbst immer vorgestellt und gewünscht hast? Da kann ich nicht mitreden - weil keine eigenen Kinder - und kann nur fragen...

A


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Mira Weyer
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