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Hallo zusammen,
Ich bin 22, männlich und alles begann vor etwa 6 Wochen mit etwas, das wohl Panikattacken sind. Ich hatte solche schon zweimal zuvor, dem aber keinerlei Bedeutung beigemessen - ins Bett und gut war.

Vor 6 Wochen hatte ich das Problem aber jeden Tag, es ging in der früh am Rechner (bin selbständiger ITler) mit Unwohlsein los und schaukelte sich bis in richtige Todesangst mit Benommenheit, Hitzegefühl, Herzrasen und Umherlaufen hoch. Dies eine ganze Woche lang, jeweils den ganzen Tag - gegen Abend wurde alles bis auf die Benommenheit besser. Nach einer Woche war der Spuk für zwei Tage komplett vorbei. Dann hatte ich abends plötzlich wahnsinnige Schmerzen in der linken Seite, wie von einer Nierenkolik (die ich schon mal hatte) - ich rief den ärztlichen Notdienst und erhielt Schmerzmittel intravenös, dass eine kurze Zeit half sowie Tavor, das bis heute noch in seiner Packung steckt. Der Urologe am nächsten Morgen konnte aber nichts feststellen - Ultraschall und Urin ohne Befund.

Die nächste Woche war mir sehr unwohl, zudem musste ich meinen Umzug vorbereiten. Ich versuchte jeden Tag etwas neues zu erledigen, wurde aber zunehmend inaktiver und unruhiger. Es setzte zunehmend in Bewegung ein Schwindelgefühl ein - ich lag immer mehr nur herum. Der Hausarzt bemerkte extreme Verspannungen und verschrieb Mass., eine machte ich, wurde aber immer schlechter - bin wieder zum Arzt, der es wieder auf Stress schob, Blutdruck gemessen hat und diesmal Bluthochdruck gemessen hatte. Darauf hin durfte ich mir aussuchen ob ich bis nach dem Umzug durchhalte, ein Mittel gegen Bluthochdruck bekomme, oder einfach mal ins Krankenhaus fahre. Letzteres tat ich dann auch. Der Taxifahrer fuhr schnell und sprach dauernd über Krankenkassen, mir war sehr unwohl und schwindlig. Bei der Aufnahme schob man mich in die Notaufnahme - 99 Herzschläge pro Minute, die Oberärztin korrigierte die Assistenzärztin, dass noch keine Tachykardie vorlag. Im Krankenhaus ging es mir besser, teilweise noch Benommenheit - vor allem beim Essen am Tisch. Ich erhielt ein mir unbekanntes Beruhigungsmittel zum Abendessen, dass es deutlich besser machte, ich war häufig draußen, dachte nach. Nach Temperaturwechseln hatte ich dann aber Drehschwindel (Als Nebenwirkung, vermute ich).

Es wurde EKG, Langzeit Blutdruck und EKG, Doppler der Halsschlagadern, Bauch Ultraschall aller Organe und Herzecho gemacht. Alles ohne Befund, lediglich Anzeichen für Schlafapnoe gab es. Blutdruckdurchschnitt 140/80, 60 bpm. (Bin ubergewichtig) MRT wurde versucht, ging aber nicht wegen Atenproblemen darin. An der HWS wurde eine Degeneration geröntgt. Ohne Befund ging es nach Hause. Bis zum Umzug habe ich eigentlich nur noch gelegen, hatte Angst und viel telefoniert. Ich habe auf mein Herz gehört und es manchmal nicht gehört - kurze Panik. Ausserdem war mein Schlaf auseinandergerissen. Aufgewacht immer um 1, wieder eingeschlafen und wieder aufgewacht immer 4:26 (ja, auf die Minute!). Dazu einfach ein Krsnkheitsgefühl, irgendwie down einfach.

Bin dann umgezogen, wohne erstmal wieder bei meinen Eltern und habe mir einen neuen (jungen und netten) Hausarzt gesucht, der hat mich überwiesen zum offenen MRT (7. Januar), Neurologe, hno, Augenarzt und Zahnarzt.

Neurologe hat Reflexe, VEP, noch ein Doppler und Strom durch die Füsse gemacht (mein linkes Bein fühlt sich oft schwach an). Alles ohne Befund. HNO hat Ohr angesehen, saubergemacht und Sxhwindelprovokation gemacht. Ohne Befund. Augenarzt hat Druck von 20/21 gemessen, neue Brille da bessere Sicht verordnet und rechts eine leichte Rotschwäche (neurologisch bedingt) festgestellt. Auge aber ohne Befund. Zahnarzt will nur die Weisheitszähne entfernen. Hausarzt meinte dann schon, er wollte mich mal durchchecken lassen, weil er beim ersten Besuch ja nicht gleich auf stressbedingte Angststörung diagnostizieren kann. Ich war, weil viel Stress, am vorherigen Wohnort sehr alleine (nur für Ausbildung hin) und durchaus ein bisschen fertig, bereit dem zuzustimmen. Er wollte dann Sulpirid verschreiben, ich wollte es aber erstmal mit Lasea versuchen.

Lasea nehme ich aktuell, macht mich auch ausgeglichener, aber es geht nicht alles weg. Gegen Abend hört entweder die Wirkung auf oder es geht mir dann einfach schlechter. Da werde ich teilweise echt traurig und lustlos und frage mich, was eigentlich los ist. Wegen einem Unwirklichkeitsgefühl komme ich vor Angst und der Unangenehnheit kaum von der Couch.

Meine Frage ist jetzt eben, ob hier jemand das kennt. Ich bin einfach unsicher was körperliches zu haben, google viel, habe Angst vor Tod. Leider habe ich meine Blutwerte vom Krankenhaus nicht bekommen. Nur ein Sie sind Kerngesund. Vitamine, Mineralstoffe und Schilddrüse weiss ich also nicht genau.

Ich rauche seit eineinhalb Jahren nichtmehr, sondern bin aufs Dampfen umgestiegen mit niedriger Nikotindosis. Ich habe eine Woche komplett ohne und eine wieder mit Zig. versucht. Kein Einfluss. Ich trinke generell nicht. Dro. nehme ich keine, habe in meinem Leben vielleicht fünf mal gek. und einmal mdma und ein halluzinogen versucht. Ist beides über zwei Jahre her und ich hatte nach der Wirkung nie Probleme.

Ich bin ein perfektionistischer Mensch, habe also eine Ordnungsneurose und hab schon immer ein bisschen mit Zwangsgedanken im Rahmen schlechter Erfahrungen in einer Beziehung zu tun. Ich schreibe die dann auf und werfe sie weg, damit grüble ich nicht. War ein Tipp vom Hausarzt damals. Hat mich nie eingeschränkt.

In Sonnenlicht und im Bett geht es mir unabhängig von Lasea besser. Vor allem bei Sonnenlicht (früher war ich aber eigentlich sehr sonnenempfindlich!?).

An Symptomen habe ich leider eine wahnsinnige Bandbreite:
- Angst vor Tod und Krankheiten, selbst beim Einschlafen
- Schlafstörungen (besser geworden)
- Schwindel (besser geworden)
- Gefühl von Muskelzuckungen (Erst Wade, mittlerweile Rechte Schulter und selten Augenlid)
- Druck auf Kopf, Benommenheit
- Gefühl nicht ganz da zu sein
- Permanente innere Anspannung
- Zwanghafte Zappeln (Beine, Mit Finger auf Kopf klopfen, mit Händen flattern - sobald ich es bemerke, höre ich sofort damit auf und beginne bei Ablenkung wieder damit)
- Gefühl bei Bewegung zieht alles an mir vorbei, vor allem draußen und in Kaufhäusern, Menschenunabhängig. In der Stadt bei vielen Menschen ist es natürlich unangenehmer. Habe aber keine Probleme mit Menschen oder in Verkehrsmitteln direkt.) Fühlt sich an wie Reizuberflutung, Abschalten, surreal.
- Merke meine mouches volantes mehr
- Habe häufiger und länger Nachbilder auf der Netzhaut.
- Merke den visual snow (Habe ich schob immer, imho) auf hellen Flächen viel mehr
- Drehe mich manchmal um, wenn ich ein leuchten oder ähnliches gesehen habe um Realität davon zu prüfen
- Angst bekloppt zu werden
- Gegen abends (wenns mir mieser geht) wirken Bewegungen der Hände oder anderer unflüssig (schlieren in der Bewegung merke ich eben stark)
- Tinitus links, abends lauter.
- Alle paar Wochen druck auf einem, einmal heute auf beiden Ohren für wenige Sekunden. Während der Zeit kurz verändertes hören. Und dann natürlich Angst.
- Spüre Herzschlag und achte darauf (besser geworden)
- Google viel (besser geworden durch Gegenzwang)
- Wenn ich nachts doch mal aufwache hin und wieder ein sinnloser wiederholender Gedanke im Kopf
- Übernehme manchmal aktiv die Atmung oder höre damit auf (vielleicht um Herzschlag zu hören)
- Habe manchmal das Gefühl eines muskelziehens (vom Gefühl her) vom Gehirn bis in die Brust. Kann das auch aktiv ähnlich selber machen, wenn ich die kiefermuskulatur schnell anspanne. Konzentriere ich mich darauf, kann ich es beenden.
- Total unwohl das hier zu Schreiben, negatives zu lesen oder Herzinfarkte oder ähnliches im Fernsehen zu sehen.
- Kopfschmerzen und Schmerzen lws.
- Taubheit lws, Finger manchmal (seit ich wieder ein Bett habe, aber weg)
- Kein Hungergefühl, kaum Durstgefühl. (Ist essen vor mir, haue ich aber rein und bekomme sofort Wasser im Mund) Muss mich an beides erinnern.
- Achte ich auf mein Herz, spüre ich die Schläge wie ein ziehen von der brust in den Kopf.
- Linkes Bein fühlt sich oft schwach an, funktioniert aber normal.

Und ich bin, wenn ich mich auf etwas konzentriere, etwa das hier zu schreiben, ziemlich weg, nehme die Umgebung dann viel weniger wahr wie vor ein paar Wochen noch.

Werde versuchen, für im neuen Jahr einen Therapeuten zu bekommen, dürfte aber schwer werden. Könnte mir gerade kaum vorstellen, alleine in meiner Wohnung zu sein. Ist einfach widerlich. Sachen dir früher Spaß machten, strengen mich an und ich bin unbelastbar. Ich fühle mich aber lustigerweise nicht unzufrieden. Habe Gefühle, kann lachen und Weinen. (Bin generell emotional) Das Abendgefühl würde ich aber durchaus als depressiv bezeichnen, auch wenn ich das Gefühl nicht kenne. Ich kann alles machen, bin aber zu ängstlich oder die Symptome sind mir zu viel. Vor allem diese Unwirklichkeit.

Ich weiss nicht recht, was ich mir von dem Post hier erwarte. Aber ich hoffe, dass es jemand liest.

22.12.2015 18:03 • 09.01.2016 #1


37 Antworten ↓


Habe mobil leider keinen Editierknopf (alles mit Handy Geschrieben).

Nach Essen / trinken geht's mir manchmal besser, manchmal schlechter (vor allem bezüglich Schwindel und Unwirklichkeitsgefühl). Essverhalten hat sich nicht geändert. Konnte nichts besonderes wie Milchprodukte oder so ausmachen.

Magen und Darm habe ich keine Probleme.

Die letzten drei Tage hatte ich ein widerliches Klossgefühl im Hals und meinte Schluckbeschwerden zu haben. Als ich meinen Kehlkopf berührte bekam ich Panik, weil ich dachte er wäre zu weit innen im Hals. Das hab ich heute nichtmehr. Habe aber auch mehr getrunken.

Mich hat irgendwas wohl schlimm erwischt, was?

A


Habe ich mir eine Angststörung "eingefangen"?

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Hallo willkommen hier. Ja, dich hat es auch erwischt. Wie uns alle hier.

Lass noch den Verdacht auf die Schlafapnoe abklären.

Wenn bestätigt, bekommst du Hilfe und damit reduziert sich zumindest der Körperstress.

Ansonsten, du bekommst ein kerngesund bescheinigt und darfst dich beim Psychologen anmelden.

Du kannst dich auch mal durch die Threads hier durchlesen, damit du ein Bild bekommst, warum, weshalb und was tun.

Googeln, ohne vernünftige Ahnung, lass es sein. Du liest nur die schrecklichen Sachen und es zieht sich noch mehr runter.

Aber bleib bei uns, hier bist du mit deiner Krankheit nicht mehr alleine.

Hallo Icefalki,
Danke für die Begrüßung.

Bezüglich der körperlichen Krankheiten bin ich mittlerweile durch, ich habe noch auf Auswertung von Schilddrüse und Vitaminen sowie auf einen Borreliosetest bestanden. Das MRT wird auch noch gemacht. Die Schlafapnoe habe ich und übrigens sowohl mein alter als auch mein neuer Hausarzt völlig ausser Acht gelassen, hole ich dann wohl noch nach.

Mittlerweile geht's mehr in die Geschichte schlimmerer psychischer Krankheiten. Ich bin leider Kontrollfreak und autark, informiere mich immer und bei allem selber und überall. Das wird mir hier wohl nicht viel geholfen haben. Ich gehöre auch leider zur Art derer, die etwas immer lieber selber machen als auf Dritte zu vertrauen (Perfektionist eben), das überlastet mich natürlich auch.

Das schlimmste ist die Unwirklichkeit manchmal, das Schlierensehen bei Bewegungen und alles was plötzlich ist. Tinitus ist nicht so schlimm. Alle anderen Symptome habe ich eigentlich nur in Ruhe und sind bei Beschäftigung weg. Das verbleibende hindert mich aber leider oft an Beschäftigung

Es wundert mich rückblickend auch nicht, dass ich sowas bekommen konnte, aber erstmal ist es einem eben doch sehr unreal.

Es tat schon gut hier zu schreiben - fühle mich gerade viel besser. Versuche einen Arzt für Psychosomatik und Psychotherapie zu bekommen, vom Hausarzt möchte ich nur ungern Medikamente. Sulpirid für meine Probleme kommt bspw. anscheinend nur ausserst selten zum Einsatz. Soll laut Arzt auch nur die Svheindelsymptome und Unwirklichkeit beenden und dabei das Abnehmverhalten aufrecht erhalten. Nichts zu essen tut mir in dem Sinne nämlich nicht schlecht. Ich hatte zuvor schon mit Sport begonnen und 15 kg abgenommen. Leider traue ich mich nichtmehr zu laufen, bzw. ist das extrem widerlich mit den Symptomen. Habe mir mittlerweile auch angewöhnt überall mein Handy mitzunehmen - selbst beim Duschen.

Oh Mann, gerade gings mir super, dann schaudert etwas hoch, Schwächegefuhl am ganzen Körper, Herz fängt an zu Rasen, metallischer Geschmack im Mund (hab ich auch manchmal), Tinitus wird lauter und dann wieder das Klossgefühl. Da ich es einfach ignoriert habe, war wenigstens bis auf das Klossgefühl alles binnen 5 Minuten wieder weg. Und das alles zu Weihnachten :/

Hey Breyma,

schreibe erstmal ein liebes Hallo von mir und habe Dein Post natürlich auch gelesen.

Ich könnte von damals auch so an die 50 Symptome aufzählen und dennoch, wenn ich Deine lese, wird es mir anders. Es liest sich nach einer Generalisierten Angststörung, die auch depressive Schübe mit sich bringt.

Lasea würde ich eher für die Nacht nehmen.

Nun, das Ganze hat vor 6 Wochen angefangen. Du wohntest alleine und dennoch ging es Dir gut. Hat es vielleicht doch in irgendeiner Form mit dem Umzug zu tun, weil Du körperlich mehr als gesund bist. Mehr kann man nicht untersuchen lassen.

Und 99 Pulsschläge ist bei Angst noch niedrig; hatte damals 140.

Würde Dir auch dringend raten einen Therapeuten aufzusuchen bzw. einen Termin zu machen, da die Wartezeiten sehr lang sind.

Soweit erstmal meine Zeilen.

Hallo Vergissmeinnicht,
auch dir Danke für die herzliche Begrüßung.

Ich hatte zwar eher gehofft, Gleichgesinnte zu finden, die ebensolch schwere Symptome haben, um irgendwie mit der Angststörung was anfangen zu können. Ich habe ja nie alle Symptome gleichzeitig und auch nicht jeden Tag alle. Aber die Menge an verschiedenen Symptomen ist gerade so das, was mir als logisch denkendem Mensch sagt, dass es eine Angststörung sein muss, da nicht mal die schlimmsten organischen Krankheiten für alle Symptome auf einmal verantwortlich sein können. Ich habe auch noch niemanden gefunden, bei dem MS oder Hirntumor sich durch eine Woche Panik bemerkbar gemacht hätten. Zudem waren meine neurologischen Werte ja in Ordnung.

Hat Lasea für die Nacht irgendwelche Vorteile? Ich nehme es morgens, da es für mich eine zeitlich begrenzte, direkt nach einer Stunde eintretende und keine generelle Wirkung zu haben scheint. Keine Ahnung wie ich ohne über den Tag kommen würde.

Für generalisierte Angststörung erfülle ich medizinisch die 6 Monate Dauer noch nicht. Ich finde die plötzliche und schnelle Manifestation sehr komisch.

Mir ging es in der alten Wohnung (400 km weg) auch nicht soooo prickelnd, aber hatte eben keinerlei Probleme. Auf den Umzug, hatte ich mich eigentlich, trotz Stress, sehr gefreut. Endlich wieder Leute in der Nähe. Schöne Wohnung, bessere Umgebung.

Bei der Pulsmessung hatte ich keine Panikattacke, war nur aufgeregt. Hab den Herzschlag auch kaum bemerkt. Hatte seit diesen fünf extremen Tagen auch nie wieder eine richtige Attacke. Vielleicht will da ja eine raus, kann aber nicht und deswegen spinnt alles? *achselzuck*

Therapeut bemühe ich mich gleich im neuen Jahr.

Das kenn ich nahezu alles auch...bin 21 und kerngesund Kloß im Hals, die Ohrendruckgeschichte, Herzhörigkeit, Schwäche, Panikattacken usw kenn ich alles, total verrückt irgendwie dass jeder Körper schon ziemlich ähnlich auf diese Angstgeschichte reagiert...man muss das irgendwann gelassen nehmen, bin aber auch noch dran, manchmal überwältigt es mich auch. Viel Erfolg dir!

Leg dir vll auch ein bis zwei guter Bücher zu... Welche da hilfreich sein könnten kannste als IT-Mensch ja selber ganz gut abwägen

Symptome austauschen hilft nur insofern, dass du dich nicht so alleine fühlst.

Man kann nur ein gewissen Maß an Stress aushalten. Irgendwann wird es einfach Zuviel.

Mag deine Kontrolle dich scheinbar aufrecht erhalten haben, so bricht die jetzt weg. Das erlebst du gerade. Für Perfektionisten der Supergau.

Wenn die Seele nach Hilfe schreit, legt Sie uns lahm. Das kann die richtig gut.

Dann haut sie den Stopp rein.

Jetzt brauchst du einen Neustart. Den versucht man therapeutisch, und evtl. mit medis zu finden.

Das Wissen, was Ängste sind, was sie mit der Körperchemie anrichten, hilft auch beim Verstehen.

Und die Verminderung von Stress, welcher auch immer, und sei es das eigene Perfektionsverhalten, kann/sollte evtl..neu überdacht werden.

Komisch ist dass du alles auf einmal hast, das hast du ja auch schon bemerkt. Bei mir haben sich die Symptome über jetzt fast 2 Jahre angestaut...angefangen hat alles mit Herzangst und mittlerweile ist die Liste ähnlich wie deine. Naja vielleicht verschwindet es ja auch so schnell wieder wie es gekommen ist

Was mich beruhigt trotz aller dummen Gedanken ist dass ich das alles schon zig mal hatte und nie nie ist was passiert also kannst nicht schlimm sein und wird mich auch beim nächsten mal nicht umbringen.
Hatte schon Fieber und dabei eine ganze Nacht lang die schlimmsten Herzstolperer, konnte keine Minute schlafen und dachte ich sterbe jeden Moment und einen Tag später war Fieber weg und alles wieder gut und siehe da ich lebe immer noch Hab auch mal in einem Film gesehen dass ein Kloß im Hals ein Vorbote für einen Herzinfarkt sein kann, seit dem öfters Kloß im Hals, teilweise einen ganzen Tag lang und denk immer das wars jetzt und neeein ich lebe immer noch Wie soll ich auch mit 21 einen Infarkt kriegen.
Wenn alles durchgecheckt ist, was ja bei dir und bei mir der Fall ist, muss man entweder es sich selbst beibringen und sich disziplinieren, dass alles in Ordnung ist und diese blöde Angst vertreiben. Oder eben auf einen Therapeuten zurückgreifen. Dafür ists mir nicht schlimm genug, ich komm eigentlich schon gut damit zu recht und es schränkt meinen Alltag jetzt nicht großartig ein. Vielleicht ist das bei dir anders und es hilft dir. Sei beruhigt, es geht vielen so und wir leben alle noch

Mir geht's da mehr darum, dran glauben zu können, dass es nichts organisches ist. Manche der Symptome scheinen für eine psychische Ursache einfach unglaublich, aber das kennt ihr sicher alle. Vor allem Sehstörungen sind mir so wenig begreiflich.

Oder solche Dinge: Vorhin hatte ich an der linken Hand die Adern sehr stark hervortreten sehen und eine Einsackung an der Hand bemerkt. Minuten später war die Einsackung nur noch ein Fleck und die Adern wieder normal sichtbar. Ich weiss zwar, dass ich viel abgenommen habe, deutlich sichtbar weniger Fett unter der Haut ist und ein höherer Blutdruck das vielleicht ausgelöst haben könnte, aber früher hätte ich das einfach nicht bemerkt. Jetzt bemerke ich die komischten Dinge und alles verunsichert mich ein bisschen.

Es ist aber interessant, dass viele junge, in etwa gleich alte Menschen, bei denen meist ja noch kaum was organisch kaputt ist, sowas haben.

Vielleicht gewöhne ich mich auch dran und komme damit klar, aber nach 6 Wochen bin ich wohl noch in der Akutphase, mir fehlt vielleicht das Vertrauen in meinen Körper, dass er in der Lage ist eine Vielzahl an Störungen selbst auszugleichen. Die fehlende Kontrolle macht mir Sorgen.

Wenn die Todesangst mal weg ist, sollte es mir besser gehen. Ein Therapeut ist auf jeden Fall wünschenswert, sei es nur zum Reden und für Tipps. Die Krankenkasse hatte seit ich zehn bin keinen Arztbesuch mehr zu zahlen, da dürfte das schon in Ordnung sein.

//EDIT: Nun habe ich das ändern auch mobil gefunden. Angst macht eben auch, dass es vielleicht keine Angststörung / Depression, sondern was schlimmeres psychisches ist.

Ja das Problem ist dass wenn man einmal durchgedreht ist wegen sowas das Vertrauen in seinen Körper verliert das vorher ganz selbstverständlich da war. Man macht sich jetzt über alles gedanken und denkt ständig man ist todkrank oder sonstwas..das muss man sich wieder erarbeiten. Mir hat der Sport geholfen habs echt hart getrieben Kampfsport usw und manchmal hats gar nicht gestolpert und manchmal ein bisschen aber entscheidend ist: Ich habs überlebt es war alles gut mein Körper kann das leisten und gut ist.
Hab auch lange nicht verstehen können wieso ich mein Herz spüre und stolperer habe nach oder bei sportlicher Anstrengung hab dann immer gedacht ja gut das ist ein Zeichen dass es überfordert ist, aber nein, das haben einfach alle nur die anderen spüren das nicht! Ich spürs weil ich von ganz allein mega drauf achte...

Das lustige ist, ich habe keine Stolperer, auch im EKG nur extrem wenige unbedenkliche. Die Stolperer kommen dadurch zustande, dass ich mein Herz nicht immer gut hören kann, obwohl es schlägt. In letzter Zeit höre ich es immer weniger und es macht mir immer weniger Angst. Beim Umzug bin ich binnen 3 Stunden hundertmal mit schwerem Gerät drei Stockwerke hoch und runtergelaufen. Danach war ich fertig, die Lunge tat weh, aber ich hab ganz normal gelebt. Und als Ubergewichtiger haben mich Die drei Stockwerke schon bei normalem Gehen leicht erschöpft.

fun fact: Jetzt wo wir drüber geredet haben bzw ich dran gedacht hab krieg ich wieder das Kloß gefühl im hals Das soll mal einer verstehen diesen Unsinn ey

Suggestion habe ich auch schon versucht, also andersherum. Das scheint manchmal leicht zu helfen, aber nicht wirklich sehr. Andersrum klappts aber sofort - idiotisch.
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Willkommen Breyma,
diese Produktpalette der Angst kenne ich auch sehr gut. Am Anfang dachte ich auch, dass ich durchdrehen werde. Einfach verrückt werde und für immer so bleibe.
Du sagtest dass du selbstständig bist und dazu noch ein Perfektionist. Du musst also tagtäglich ein hohes Maß an Eigenverantwortung an den Tag legen. Und wenn du schon früher mal mit der ein oder anderen seelischen Sache zu kämpfen hattest, liegt die Vermutung jetzt auch ziemlich nahe, dass dein Körper und deine Seele gerade um Hilfe rufen.
Ich weiss es ist schwer, diese Symptome der Psyche zuzuschreiben. Aber schon alleine durch Verspannungen im Rücken, Schultern, Nacken und sonstwo können so viele ätzende Symptome ausgelöst werden, das ist unglaublich. Und so eine Verspannung ist bei Ängsten mal ganz schnell da.
Augenprobleme habe ich auch. Visual Snow, Glaskörpertrübung und was weiss ich. Da weiss ich aber, dass zumindest ein Teil von meinen sehr trockenen Augen herrührt. Daher bei mir auch manchmal der Schleier. Wenn ich sehr erschöpft bin oder unter gewissen Lichtverhältnissen sieht es manchmal so aus, als würden beispielsweise beim bewegen der Hände leichte Schatten hinterher ziehen. Glaube mir, die Palette der psychosomatischen Folgen einer Angsterkrankung ist bunt und vielseitig
Am besten ist, du suchst dir so schnell wie möglich einen Therapeuten. Sollte es zu schlimm werden und du kannst gar nicht mehr, dann geh ins Krankenhaus. Habe ich 2010 auch gemacht aus denselben Gründen. Es wat eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.
Alles Gute!
Hazy

Hallo Hazy,
Danke für das Willkommen.

Ja, es wird durch diese Selbstbeobachtung und diesen teilweise veränderten Zustand auch schwer zu sagen, ob das vielleicht schon immer so war und nun erst oder einfach nur mehr bemerkt wird. Die Glaskorpertrubungen haben mich schon seit nem Jahr genervt und die sind manchmal so ungünstig positioniert, dass ich damals schon drauf geachtet habe, sonst nehme ich sie kaum wahr. Aktuell sorgen Sie oft für einen Realitatscheck, weil ich manchmal plötzlich eine einzelne Trübung bei ner Kopfbewegung kurz auf einer hellen Fläche als auftauchender kurzer Fleck wahrnehme.

Die Schlieren bei Bewegungen scheint auch jeder zu sehen, aber so kurz und unmerklich, dass sie einfach egal sind - wird ja normal rausgefiltert. Gegen Abend sehe ich sie aber eben deutlich und ganz kurz stehend. Das macht mir keine Angst. Aber es nervt mich tierisch diese Wahrnehmung plötzlich zu haben, weil es so einfach nie war.

Grundlegend bin ich gerade jeden Tag wieder etwas klarer, die Symptome sind vielfältig treten aber nicht mehr so oft und lang auf. Meinen Herzschlag kann ich auch kaum noch hören, wenn ich nicht gerade mit der Brust auf dem Bett liege.

Aber aktuell habe ich auch drei Katzen und meine Eltern im Haus. Ein Therapeut möchte ich auf jeden Fall. Krankenhaus wäre ich nur ungern, aber wenn es allein Zuhause gar nicht geht, bzw. Ich mich deshalb einfach nicht versorgen kann, bleibt mir wohl kaum was anderes übrig.Gestern habe ich es geschafft, mir meine Steaks selbst zu würzen und zu grillen, aber das Gefühl war wahnsinnig unangenehm.

Heute gehe ich zur Physiotherapie für den Nacken - hatte aber länger keine Verspannungen mehr. Ich hoffe, dort ein paar Tipps zur Selbsthilfe für Verspannungen zu erhalten, da Wärme nur bedingt hilfreich war. Als ITler hat man es ja eh schob mit dem Nacken.

Ich habe mir diesen Forenbereich wegen der breiten Palette an Symptomen ausgesucht, aber ich habe es noch nichtmal die 6 Monate und kann sicher kaum ermessen, wie sich das über den Zeitraum anfühlt. Vielleicht habe ich ja auch nur eine akute Reaktion auf Umzug, neue Umgebung, Stress und auch die vielen neuen positiven Möglichkeiten. Meine Wohnung ist noch nicht ganz eingerichtet, aktuell muss ich wegen der Krankheit aufstockend ALG beziehen (kann ja kaum Einkommen generieren grade), da streite ich schon seit nem Monat um die korrekte Rechtsabwendung. Es ist auch viel unterirdisch brodeln, bin wieder da wo ich aufgewachsen bin. Mein Freund (ja, auch männlich ) kommt mit der Veränderung von Fernbeziehung zu ich bin in fünf Minuten da noch nicht ganz klar und will jetzt erstmal eine gesunde Beziehung neu aufstellen und ist daher sehr zurückhaltend. (Kann ich aber nachvollziehen und ist ja sinnvoll, jetzt die Beziehung neu auszurichten und neue Wege zu lernen. Ist eine Umstellung, er hält sich nur eben für meinen Geschmack zu sehr zurück.)

Es gäbe genug, was ich einem Therapeuten erzählen könnte, lief ja auch nicht immer toll in der Beziehung und Probleme dort waren für mich schon immer belastend. Bisher hatte ich aber nie solche Probleme. Ich habe mich am alten Wohnort aber zunehmend unwohl gefühlt, wollte schon ewig hier her, keine Wohnung gefunden und dann plötzlich binnen 21 Tagen muss der Umzug vor Weihnachten durch sein. Und hier habe ich ja förmlich ein neues Leben aufzubauen. Also es gäbe sicher genug Gründe, dass mir die Seele etwas sagen will. Es wundert mich nur, dass sie es so tut. Und dass ich relativ gut weiss, was sie mir sagen können wollte.

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Mira Weyer
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