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Meine Großeltern waren im 2. WK. Daraus stammen einige meiner heftigsten Ängste. Hat jemand Interesse am Austausch?

Angst vor Vernichtung, erschossen zu werden, wie ein Stück Sch. ße betrachtet zu werden, übelst beschuldigt zu werden. Keinen Platz zu finden, immer außen vor zu sein, flüchten zu müssen, total hilflos ausgeliefert zu sein.

02.12.2023 11:56 • 04.02.2024 x 1 #1


42 Antworten ↓


Mach dir keine Gedanken mehr darüber, das ist alles sehr lange vorbei und betrifft dich nicht mehr direkt. Wir leben in einer sicheren Zeit, in Wohlstand. Vielleicht hilft es dir, wenn du deinen Blick von diesen negativen Gedanken, auf die positiven Dinge richtest, die dir jetzt zur Verfügung stehen.

Mein Opa ist im zweiten Weltkrieg an der Front gefallen, da müsste ich ständig Todesangst verspüren, wenn ich mich ständig darauf konzentrieren würde.

A


Großeltern im 2 WK - heutige Angst

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Windy, es ist bei mir noch immer da und ich würde es gern gehen lassen.

Letzter Minijobversuch Todesängste. Mein Opa war bei der SS. Es war Diktatur. Es wurde nicht gesprochen. Daher vielleicht der Ursprung.

Bin ohne Familie immer wieder innerhalb Deutschlands geflüchtet, um zu überleben.

Ab nächster Woche habe ich einen Betreuer. Habe das Asperger-Syndrom und bin schnell überfordert. Verstehe soziale Zusammenhänge (zwischen den Zeilen lesen, kleine Signale etc.) nicht.

Wenn ich einen Platz in der Welt gefunden habe und leben darf, kommt alles langsam in Ordnung. Diese Hoffnung habe ich.

Sowohl meine Eltern als auch meine Großeltern habe den 2 WK mitgemacht. Die Großeltern väterlicherseits sogar den 1 WK. Mein Opa war damals in Kriegsgefangenschaft in Russland. Und im 2 WK sind sie im KZ umgekommen, da sie Juden waren. Mein Vater, der damals Anfang 20 war, ist nur durch einen Zufall der Deportation entkommen. Aber das hat alles überhaupt keine Auswirkung auf mich und ich habe keine unnötigen Ängste dieser Art. Man hat mir aber auch so gut wie gar nichts darüber erzählt, noch nicht einmal als ich schon erwachsen war. Immer wenn es um heikle Themen ging, hieß es nicht vor dem Kind. Hat mich aber auch alles nie interessiert. Ich habe erst viel später in kleinen Dosen hier und da ein paar Einzelheiten aufgeschnappt. Ist auch gut so.

Zitat von Jo29:
Bin ohne Familie immer wieder innerhalb Deutschlands geflüchtet, um zu überleben.

Du bist geflüchtet?

Zitat von Schlaflose:
Sowohl meine Eltern als auch meine Großeltern habe den 2 WK mitgemacht. Die Großeltern väterlicherseits sogar den 1 WK. Mein Opa war damals in Kriegsgefangenschaft in Russland. Und im 2 WK sind sie im KZ umgekommen, da sie Juden waren. Mein Vater, der damals Anfang 20 war, ist nur durch einen Zufall der Deportation ...

Aber eine Psychic-Störung hast du ja, sonst wärst du nicht hier sondern mit einem Aperol Sprizz und gutaussehenden Männern und Frauen auf einer Skihütte in den Schweizer Alpen Verletzungen und Leid werden zum Teil vererbt (Epigenetik), auch über Generationen und auch wenn niemals darüber gesprochen wurde.
LG

@Susanne05 Ja. Nach nicht bestandener Ausbildung war ich aus Familienkreisen ausgeschlossen und musste sehen, wo ich überlebe. Bin in Städten gewesen mit niedriger Miete, dann wieder Totalabbruch und ohne festen Wohnsitz in einer anderen Stadt, sozialen Dienst zur Hilfe geholt, dann einer Gemeinschaft angeschlossen, nachdem sich mein jüngster Bruder das Leben nahm und es garnicht mehr allein ging. Jetzt wieder der Versuch mit sozialem Dienst.
Bei mir gibt es bestimmte Nichtkompatibilität im Sozialen, ohne dass ich wirklich Schlimmes tue. Und das führt zu heftigen Ängsten, da ich allein bin, keine Familie, kein gewohntes Umfeld etc.
Bin froh, nicht erschossen zu werden. Und dass ja sogar Hilfe in Aussicht ist.

Habe gesehen, dass du auch schon in EM Rente bist. (ich auch)
Ist Asperger Syndrom deine einzige Diagnose?

Zitat von Jo29:
@Susanne05 Ja. Nach nicht bestandener Ausbildung war ich aus Familienkreisen ausgeschlossen und musste sehen, wo ich überlebe. Bin in Städten ...

Wer soll dich erschließen wollen?

@UlliOnline nein, natürlich gibt es noch weitere Diagnosen.

@Susanne05 Das weiß ich nicht. Bei einem kleinen Fehler droht der Tod. Habe schon vor Jahren heftig geweint, als mir bewusst wurde, dass ich mich damit quäle und es nicht rational erklärbar ist.

Zitat von Jo29:
@Susanne05 Das weiß ich nicht. Bei einem kleinen Fehler droht der Tod. Habe schon vor Jahren heftig geweint, als mir bewusst wurde, dass ich mich damit quäle und es nicht rational erklärbar ist.

Dir ist aber bewusst, dass das nur in deinen Gedanken so ist und nicht die Realität?

Zitat von Jo29:
Meine Großeltern waren im 2. WK. Daraus stammen einige meiner heftigsten Ängste. Hat jemand Interesse am Austausch? Angst vor Vernichtung, erschossen zu werden, wie ein Stück Sch. ße betrachtet zu werden, übelst beschuldigt zu werden. Keinen Platz zu finden, immer außen vor zu sein, flüchten zu müssen, total ...

Wie alt warst Du, das deine Großeltern Dir das erzählt hatten ? Ich hätte es meinem Enkelkind nicht erzählt. Natürlich kenne ich von meinen Großeltern auch ein paar Geschichten, aber nicht in alle Details und auch haben sie ungern drüber geredet.

Der 2WK wird nicht wieder kommen. Er ist vorbei. Aktuell wegen der Ukraine / Israel, inbesondere Ukraine, wird ja viel auf Angst geschürrt. Ich weiß noch als das began und man von den Bunkern erzählt hatte, da stand ich auch an einem morgen im Keller, als ich um 6 Uhr Morgens von einer Sirene geweckt wurde. Aber die Medien machten uns auch ganz schön verrückt und sollte es zu einem erneuten Krieg kommen, ändern können wir da eh nichts.

Aber warum soll ich mich jetzt schon verrückt machen?

Zitat von Reconquista:
Aber eine Psychic-Störung hast du ja, sonst wärst du nicht hier sondern mit einem Aperol Sprizz und gutaussehenden Männern und Frauen auf einer Skihütte in den Schweizer Alpen Verletzungen und Leid werden zum Teil vererbt (Epigenetik), auch über Generationen und auch wenn niemals darüber gesprochen wurde. LG ...

Meine Ängste haben aber nichts damit zu tun. Soziale Phobie und ÄVPS sind verbreitete Störungen auch unter jüngeren Leuten, deren Großeltern keinen Krieg erlebt haben.
Von der Epigenetik halte ich gar nichts. Wie sollen Erlebnisse das Erbgut verändern? Das ist wissenschaftlich nicht möglich.
Dss Einzige, was ich von meiner Mutter geerbt habe, ist, immer einen großen Vorrat an Lebensmitteln und anderen Gebrauchsgegenständen wie Klopapier zu haben, weil sie das auch immer so machte. Sie litt während und nach dem Krieg oft Hunger und es gab einen Mangel an vielen anderen Dingen.

Zitat von Jo29:
nein, natürlich gibt es noch weitere Diagnosen.

Die magst du hier aber nicht nennen, oder?

Zitat von Jo29:
Angst vor Vernichtung, erschossen zu werden, wie ein Stück Sch. ße betrachtet zu werden, übelst beschuldigt zu werden. Keinen Platz zu finden, immer außen vor zu sein, flüchten zu müssen, total hilflos ausgeliefert zu sein.

Es gibt auch psychiatrische Erkrankungen, die solche Gedanken und Ängste quasi als *Symptom* haben.
Also Erkrankungen, für die solche Befürchtungen typisch sind.
Fehlende Krankheits-Einsicht gehört z.B. auch zu den *Symptomen*.
Vielleicht hat deine Problematik überhaupt nichts mit deinen Großeltern und deren Erfahrungen zu tun.
Ich hoffe, der Betreuer hat was drauf und kann dir helfen.
Meine Eltern waren auch noch Kriegsteilnehmer, mein Vater war auch bei der SS und hat schlimmes mitgemacht und lebenslang darunter gelitten. Nur mal am Rande erwähnt.

Zitat von Schlaflose:
Meine Ängste haben aber nichts damit zu tun. Soziale Phobie und ÄVPS sind verbreitete Störungen auch unter jüngeren Leuten, deren Großeltern keinen Krieg erlebt haben. Von der Epigenetik halte ich gar nichts. Wie sollen Erlebnisse das Erbgut verändern? Das ist wissenschaftlich nicht möglich. Dss Einzige, was ...

Hallo liebe Schlaflose,
schönen Ersten Advent Dir - und noch ein Wort zur Epigenetik, es ist wissenschaftlich bewiesen und ich finde, es erklärt vieles und kann zum Verstehen beitragen. Mir haben die Vorträge und Interviews mit dem Hirnforscher Gerhard Roth Erkenntnisse gebracht, die ich lange vorher gespürt habe, aber nicht dingfest machen konnte. Vielleicht interessiert es Dich als wissenschaftlich denkende Frau auch:
Ich bin heute sicher, dass die Traumatisierung meiner Mutter durch die Bombenangriffe in Chemnitz 1945, da war sie acht Jahre alt, schon im Mutterleib epigenetisch mitgegeben wurde und starken Einfluss nahm.
Liebe Grüße

Zitat von Reconquista:
Ich bin heute sicher, dass die Traumatisierung meiner Mutter durch die Bombenangriffe in Chemnitz 1945, da war sie acht Jahre alt, schon im Mutterleib epigenetisch mitgegeben wurde und starken Einfluss nahm.

Wenn sie dich damals gerade gezeugt hätte und deine frühe Embryonalphase mit den ersten Zellteilungen während deser Zeit stattgefunden hätte, wäre das denkbar, aber nicht Jahrzehnte später. Ich habe mir gerade einige Artikel über Epigenetik durchgelesen und da stand nichts davon, dass so etwas möglich ist.
Den Vortrag von Gerhard Roth höre ich mir nicht an. Ich lese lieber, das geht sehr viel schneller, weil ich des Querlesens mächtig bin.
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Zitat von Reconquista:
Ich bin heute sicher, dass die Traumatisierung meiner Mutter durch die Bombenangriffe in Chemnitz 1945, da war sie acht Jahre alt, schon im Mutterleib epigenetisch mitgegeben wurde und starken Einfluss nahm.

Dann könntest du dir mal dieses Buch ansehen. Bisschen langer Link...aber so kannst du mal schauen.
https://www.google.de/search?q=die+kind...s-wiz-serp

@UlliOnline

Angst, ADS, Depression, Zwangsgedanken etc.

Wo fehlt mir die Einsicht?
Bin bereit, mich zu stellen.
Ja, bestimmt kann er mir weiterhelfen.

@Frage_85
Mit 6 Jahren erfuhr ich von meinem Opa von Menschen, die erschlagen oder erschossen wurden. Als mein jüngster Bruder mit 28 Jahren starb, erfuhr ich, dass mein Opa als junger Mann bei der SS war. Damit wir wissen, wo das herkommt, sagte eine meiner Tanten, als sie Kriegspost und -fotos hinstellte.

Ich hätte gern mehr erfahren, da Geheimnisse die Stimmung prägten. Es sind Verstrickungen vom Krieg her. Bei einer Familienaufstellung bin ich umgekippt.
Meine Mutter starb auch sehr früh. Es besteht kein Familienkontakt.

Natürlich ist mir bewusst, dass ich wahrscheinlich nicht real erschossen werde. Das Gefühl bleibt und ist halt immer wieder zu fühlen, im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Ein Freund von mir sprang aus dem Fenster (hat überlebt), weil er Angst hatte, dass sie ihn holen kommen. Ein anderer Freund, dessen Vater im Krieg im Panzer war, kann nicht in engen Räumen sein.

In die Realität kommen, ist ein wunderbares Ziel.

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Mira Weyer
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